Toyota TS040 - 1000PS für die Sarthe

Toyota hat den TS0402014_ts040.jpg zu Beginn des offiziellen WEC-Testwochenendes offiziell vorgestellt. Die für das neue LMP1-Reglement massgeschneiderte zweite LMP1-Konstruktion der Japaner soll offiziell eine Gesamtleistung von 1000PS aufweisen. 520 aus dem 3,7l V8 und 480 aus dem Allrad-Hybridsystem das seine wieder in Superkondensatoren gespeicherte Hybrid-Power im Gegensatz zum bislang nur heckgetriebenen TS030 auf Vorder- und Hinterachse auf den Asphalt bringen wird.

Diese sind für die dritthöchste vom ACO in der Hybridklasse vorgesehene Energiemenge ausgelegt: 6MJ; während Audi wie berichtet nur maximal 2 MJ in ihren Schwungradspeichern zur Verfügung stehen soll und Porsche seine Lithioum-ionenspeicher für die 8MJ-Klasse ausgelegt hat. 2014_ts040_front.jpgDamit sind die Japaner, die bereits seit 16 Jahren mehr als 6 Millionen Hybrid-PKW gefertigt und verkauft haben, deutlich hybrid-affiner als Audi unterwegs. Toyota benutzt dabei RadnabenMotor-Genaratoren von 2 unterschiedlichen Lieferanten an Vorder- und Hinterachse. Hinten kommt, wie schon im TS030 gehabt, das System von Denso zum Einsatz. Vorne stellt AISIN-AW die Einheiten die gleichzeitig zur Energie-Rückgewinnung und zum Antrieb zum Einsatz kommen. Damit benutzt Toyota 2 Kers-Systeme, während Porsche sein 2.System zur Energierückgewinnung aus dem Abgasstrom ausgelegt hat. Audi verzichtet wie berichtet auf ein 2.System in dieser Saison.

Während der Antriebsstrang in Japan entwickelt wurde, war die Chassisentwicklung erneut Aufgabe der Kölner Motorsport Dependance TMG. Hier lag das Augenmerk auf einer Optimierung der Aerodynamik am neuen Auto, das wie auch die Konkurrenten mit 10cm weniger Breite und 5cm schmaleren Reifen auskommen muss. Seit den ersten Test Ende Januar hat Toyota 18.000 Testkilometer abgespult, die im Unterschied zu Porsche weitestgehend störungsfrei verlaufen sein sollen, schenkt man den Aussagen der Toyotamannschaft Glauben, die vom reibungslosesten Debüt bislang für ein neues Auto der Japaner sprechen. Weitere Testsessions sollen auch nach dem ersten offiziellen Aufeinandertreffen in Paul Ricard an diesem Wochenende folgen, bis es bei der ersten Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Silverstone endgültig heisst „the flag drops and the bullshit stops“!

2014_ts040_presentation_04.jpgFahrerseitig wurden die Lineups bereits frühzeitig bestätigt: Alexander Wurz, Stéphane Sarrazin und Kazuki Nakajima werden die #7 pilotieren. Anthony Davidson, Nicolas Lapierre und Sébastien Buemi kommen in der #8 gemeinsam zum Einsatz.

Über die Superkondensator-Technik von Lieferant NISSHINBO hüllt man sich bei der sonst relativ auskunft-freudigen Japanisch-Deutschen Manufaktur in höfliches aber bestimmtes Schweigen – ein deutliches Indiz dafür welche Wettbewerbs- und vermutlich auch Serienrelevanz dem geheimnisumwitterten Bauteil auf der Beifahrerseite der Piloten zugemessen wird. Der „Supercap“ speichert seine elektrische Energie mittels 2 Vorgänge: einer statischen Speicherung elektrischer Energie durch Ladungstrennung wie in einem klassischen Kondensator und eines elektro-chemischen Redox-Vorgangs, bei dem die entstehende Zusatzkapazität die der Ladungstrennung bis um den Faktor 100 verstärken kann . Anders als bei einer ähnlich funktionierenden Batterie oder einem Akku sind die Ladestromdichten bis zu 100 fach höher, obwohl die Energiedichten nur 10 % derer eines Akkus sind. Superkondensatoren können daher viel schneller be- und entladen werden wie ein Akku, was sie für Energieflussintensive Anwendungen wie den Rennsport zum idealen Bauteil macht. Inwieweit Toyota in der Lage sein wird dieses Feature auch in Erfolge auf der Strecke umzusetzen wird beim ersten Aufeinandertreffen der 3 LMP1-Hybridhersteller an diesem Wochenende im Rahmen der FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Testtage auf dem HTTT offensichtlich werden.

VLN-Saisonstart - wer sind die Siegkandidaten?

manthey_tue.jpg 168 Teilnehmer umfasst die Teilnehmerliste für die 60.te ADAC Westfahlenfahrt, den Saisonauftakt der VLN Langstreckenmeisterschaft am kommenden Samstag. In 27 Fahrzeugklassen sind die Starter aufgeteilt. Neben den SP und V-Klassen gehen etwa ein Drittel der Teilnehmer in der Cup-Klassen von Toyota , BMW, Opel, Renault und Porsche am Start. Doch an der Spitze des Feldes werden wieder die SP9 (=GT3) boliden und die GT2-Autos das Rennen unter sich ausmachen.

22 Starter weist die Topklasse an diesem Wochenende aus. 7 BMW Z4 GT3 bilden das stärkste Herstellerkontingent. Die Teams von Marc VDS, Schubert Motorsport und Walkenhorst Motorsport sind mit jeweils 2 Autos präsent. Zudem ist Uwe Alzen mit seinem Z4 und Phillip Wlazik ein nicht zu unterschätzender Nordschleifen-Insider der immer für den Kampf um den Gesamtsieg gut ist. 4 Mercedes der Teams Black Falcon, ROWE Racing und Car-Collection sind im GT3 Feld am Samstag vertreten. aston_tue.jpgPorsche hat 5 Autos und 4 Teams mit Manthey Racing (2 Autos), dem Frikadelli Racing Team , Falken Motorsport – mit Dumbreck und Christensen als Piloten an diesem Wochenende – und dem Haribo Racing Team im Feld.

Audis Mannschaften haben ihr Engagement auf das am nächsten Wochenende anstehende 24h Qualifyingrennen fokussiert. Daher stehen mit Phoenix Racing - mit Marc Basseng, Laurens Vanthor und Frank Stippler und dem Twin Busch Audi nur 2 R8 am Start. Der Dörr Motorsport McLaren MP4-12C GT3 steht mit dem frischgebackenen McLaren Werkspiloten Kevin Estre und Rudi Adams am Start. Leonard Motorsport stellt den einzigen Aston Martin Vantage GT3 im Feld und Jürgen Alzen und Dominik Schwager komplettieren in ihrem Ford GT das GT3-Starterfeld.

corvette_tue.jpgStatt in der SP8 starten einige Fahrzeuge nun in der neu eingerichteten SP Pro-Kategorie für Restriktorpflichtige Fahrzeuge so einer der Manthey Porsche , der mit dem Quartett Weiss/Kainz/ Jacob/Krummbach besetzt ist und die Corvette der Lehnert-Brüder , die Pilot Mike Jäger mit an Bord genommen haben. Beide Fahrzeuge könnten für ein Top-10 Ergebnis gut sein. Zudem könnten eventuell auch einige Porsche Fahrzeuge aus der Cup2-Klasse und der SP7 bis in die Top10 vorstossen.

Sicher dürfte aber sein, das der Weg zum Gesamtsieg nur über eines de GT3-Teams am kommenden Wochenende laufen wird.

Rowes VLN Kader 2014

ROWE Racing rowe_tue.jpghat Anfang der Woche den Pilotenkader für die VLN Langstreckenmeisterschaft 2014 und das 24 Stunden Rennen am Nürburgring enthüllt. Klaus Graf, Thomas Jäger, Jan Seyffarth, Nico Bastian, Christian Hohenadel, Michael Zehe sowie Richard Göransson und Maro Engel sind von der Mannschaft von Teamchef Hans-Peter Naundorf verpflichtet worden. Engel und Seyffarth steuern zudem wie schon bereits vermeldet den Einsatzwagen im ADAC GT-Masters.

Nach dem Unfall des 2.Rowe Mercedes bei den VLN-Testfahrten am Samstag (wir berichteten) werden beim VLN-Auftaktlauf am Samstag im Cockpit des Mercedes SLS AMG GT3 mit der #7 Michael Zehe, Thomas Jäger sowie Maro Engel zum Einsatz kommen.

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