VLN-Auftakt - Phoenix mit Reifenerfahrung zum Sieg

Die 60.te ADAC Westfahlenfahrt (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) endete am vergangenen Samstag mit dem Sieg des Phoenix-Audis von Marc Basseng , Frank Stippler und Laurens Vanthoor. Die siegreiche Phoenix-Mannschaft hatte am Ende fast 2 Minuten Vorsprung auf die nächsten Konkurrenten, den Black Falcon Mercedes SLS AMG GT3 von Lance David Arnold, Jeroen Bleekemolen und Andreas Simonsen zu Buche stehen. Dahinter kreuzten gleich 3 der Werks-unterstützten BMW Z4 GT3, angeführt vom Schubert Auto #20 mit Klingmann/Baumann/Tomczyk mit Respektabstand die Ziellinie beim Saisonauftakt der VLN Langstreckenmeisterschaft, bei dem am Ende 165 Teams das Rennen aufnahmen.  

Der Grund für die Überlegenheit der einzigen Audi-R8 Crew im Top-Feld war reifenbedingt: Alle BMW- und Mercedes-Topteams mussten auf Michelinreifen umsatteln, nachdem Dunlop kurzfristig angekündigt hatte keine Entwicklungsreifen für den Klassiker mehr bereitstellen zu können. Anfang des Jahres hatten die Briten beschlossen ihre Rennreifenproduktionswerkstätte in England zu schliessen und die Produktion nach Deutschland zu verlagern. Mit Ausnahme der Audi-Mannschaft hatte die im letzten Jahr mit Dunlop bestens bediente Konkurrenz keine Erfahrung mit den Michelin Pneus, die wiederum die Phoenix-Mannschaft voll ausspielen und effektiv in einen Start-Ziel-Sieg ummünzen konnte, während die Konkurrenten mit nicht ganz optimalen Setups oder gar Reifenschäden chancenlos waren.

Eigentlich hätte zumindest ein weiterer BMW sogar auf P2 enden können, doch der Z4 von Uwe Alzen und Plillip Wlazick, lange auf P2 bester Verfolger des Audis, schied in der Endphase des Laufes nach einem Reifenschaden aus. Vorher hatte schon das Rowe-Team nach 2 Reifenschäden in Folge seinen lange auf P3 liegenden SLS aus Sicherheitsgründen abgestellt.

Hinter den BMW´s fuhr Jürgen Alzen Motorsport seinen neu aufgebauten Ford GT mit P6 gleich beim ersten Lauf in die Top-10, und das obwohl man im Qualifying mit dem noch unter einem zickigen Handling leidenden Boliden in den Leitplanken bei Breidscheid gelandet war und das Auto nur waidwund getaped in die Schlacht warf. Gleich dahinter profitierte der werksunterstützte Leonard Motorsport Aston Martin Vantage GT3 ebenfalls vom Erfahrungsschatz der Briten mit den Michelins. Erst dahinter konnten sich die ersten Porsche, der Wochenspiegel SP7 911´er, der Getspeed Cup2-Porsche und der Wochenspiegel SP-Pro-Porsche in den Top-10 zumindest als Sieger ihrer Klassen plazieren.

Im 165 Autos starken Feld gab es auch in den restlichen Klassen so manche Schlacht zu besingen: Die SP8-Klasse führte lange der Racing-One Ferrari von Struwe/Kohlhaas an, ehe 2 Reifen- und ein Kühlerschaden den Klasssensieg an die Ring-Racing-Lexus-Crew Kleen/Völker/Tresson übergehen liess. In der SP10 kostete ein technischer Defekt die Mathol Racing-AVIA-Aston-Crew Weber/Bermes/Still den sicheren Sieg den statt dessen das Pro Sport Performance-Porsche-Team Bölck/Schöning/Christodoulou vor dem Sorg Rennsport BMW M3-GT4 und einem Aston Martin Vantage GT4 einfahren konnte. Ein turbulentes Rennen mit mehreren Führungswechseln lieferte sich auch der Toyota GT 86-Cup in dem am Ende die beiden Leutheuser Racing Toyotas einen Doppelsieg vor dem Pit Lane-Racing-GT86 einfahren konnten – mehr dazu in den Folgetagen.

Nun steht in der nächsten Woche erst mal das 24h Qualifikationsrennen an, das laut Gerüchten allerdings einen eher gedämpften Zuspruch bei den Teams finden soll. Der nächste VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf ist in 2 Wochen am 12.4 terminiert.

Jota verstärkt sich mit Audi-Piloten

Das Team Jota hat sich mit 2 signifikanten Saisonleihgaben aus dem Audi-Werksfahrerkader verstärkt: Marc Gene und Filipe Alburquerque werden die beiden Stammpiloten Simon Dolan und Harry Ticknell verstärken. Marc Gene, der aus dem Peugeot-Kader 2012 in das Audi-Lager wechselte, kommt bei den beiden FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runden in Spa-Francorchamps und bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans für das britische Zytek-Team zum Einsatz. Beide Rennen hat Gene als Einsatzpilot für Peugeot bereits gewinnen können: Le Mans 2009 beim einzigen Sieg der Löwen und Spa-Francorchamps sogar schon 3 mal: 2008, 2011 und 2012.

Filipe Alburquerque, der wie berichtet in diesem Jahr aus dem DTM-Kader der Ingolstädter in den Langstreckenbereich wechselt, wird hingegen in der Europäischen Le Mans Serie, dem Hauptprogramm des britischen Teams, über die gesamte Saison an der Seite der beiden Stammpiloten antreten. Beide Fahrer werden ihre ersten Einsatzrunden im LMP2 des britischen Teams ab denm kommenden Wochenende bei den WEC- bzw. ELMS-Testsessions am HTTT drehen.

Da Gene auch Reservefahrer bei den Ingolstädtern ist, würde im Falle seines Einsatzes im Audi ein weiterer dritter Pilot bei den beiden WEC-Runden notwendig werden. Dann stünde wahrscheinlich erneut Lucas Luhr auf der Liste der britischen Mannschaft ganz weit oben. Der deutsche ALMS-Champion ist nach der Absage seines Teams Muscle Milk Pickett Racing dieses Jahr noch ohne Engagement an der Sarthe.

TUSC - Vorschau Long Beach / Laguna Seca

Nach dem 12-Stunden Rennen von Sebring wird das Feld für das dritte Rennen der Saison immer kleiner. Nicht nur, dass das Feld nur auf Fahrzeugen der Prototypen-Klasse „P“ und der GTLM besteht zogen einige Teams ihre Fahrzeuge zurück.

So wird man den DeltaWing erst wieder in Laguna Seca zu Gesicht bekommen und danach auch nur noch an den zwei verbleibenden Events der NAEC und einigen ausgesuchten Rennen. Nach Problemen mit dem Honda-Triebwerk wird Starworks Racing beim Rennen in Kalifornien antreten.

Auch Muscle Milk Pickett Racing wird bei den beiden Heimrennen in Long Beach und Laguna Seca mit ihrem Oreca-Nissan nicht dabei sein.






Eingebremst durch die Balance of Performance sieht sich das Team, trotz starker Fahrerbesetzung, aktuell nicht auf einem konkurrenzfähigen Level und will die Zeit für Performance-Tests nutzen. Somit stehen aktuell nur noch 21 Teams (11 P / 10 GTLM) für das Long Beach Rennen am 12. April auf der Starterliste.

 

Nach der mehr als eine Millionen Dollar teuren „Crash-Challenge“ von Sebring wurden sowohl Unfallverursacher Gaston Kearby als auch Matteo Malucelli für ein Rennen von der Rennleitung aufgrund §48.4 wegen nicht zu rechtfertigen Risikos (Unjustifiable Risk) suspendiert.

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