VLN6 - die Schallmauer fällt

Die 2. Saisonhälfte der VLN Langstreckenmeisterschaft ist beim 37. RCM DMV Grenzlandrennen (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) mit einem erneuten Sieg des Frikadelli Racing Porsches gestartet. Patrick Huisman, Sabine Schmitz und Klaus Abbelen kamen in einem endlich mal fast ohne Störungen ablaufenden Rennen – lediglich der Start mussste um 15 Minuten verschoben werden weil Fans mit frischer Farbe die Strecke verziert hatten – zu ihrem dritten Saisonsieg. Dabei lieferte sich das Porsche-Trio über das Rennen hinweg ein Duell mit dem Schubert Motorsport BMW Z4 GT3 von Jens Klingmann , Thomas Jäger, Max Sandritter und Dominik Baumann. Die wurden zwar am Ende wegen einer 3-Min Zeitstrafe wegen überholens unter gelb um die Früchte ihrer Arbeit gebracht, schrieben aber in der 3. Rennrunde Nordschleifengeschichte als Jens Klingmann die erste Runde unter 8 Minuten Rundenzeit gelang. Mit einer 7:59,045 schaffte der BMW-Pilot im verkehrsfreien 3. Umlauf die schnellste bis dato realisierte Runde auf der Nordschleife. Rang 3 belegte am Ende nach zahlreichen Ausfällen von Spitzenautos der ROWE Racing Mercedes SLS AMG GT3 von Michael Zehe und Jan Seyffarth, die mit 5 Minuten Abstand hinter dem siegreichen Porsche die Ziellinie kreuzten.

Bei warmen Temperaturen mussten eine Reihe von Teams zahlreiche Reifenschäden auf der Nordschleife hinnehmen. Zahlreiche Podiumskandidaten kamen daher, oder aufgrund von anderen Zwischenfällen ins Straucheln. Der zwischenzeitlich führende Dörr Motorsport McLaren MP4-12C GT3 wurde mit Arno Klasen am Steuer (nicht Nicky Catsburg wie ursprünglich von uns vermeldet - Danke an Lars Gutsche für die Korrektur!) Opfer einer Kollision mit einem Black Falcon Porsche im Haugg Haken. Uwe Alzen warf auf dem 2. Rang liegend seinen BMW Z4 GT3 bei der Überrundung eines Renault Clios im Hatzenbach über die Leitplanke – er überstand den spektakulären Unfall im Gegensatz zu seinem Einsatzfahrzeug unverletzt. Der am Podium kratzende Falken Porsche verunfallte in der Fuchsröhre. Reifenschäden warfen den Haribo Racing Team Porsche und den #12 Manthey Racing Porsche aus dem Rennen um den 3. Rang.

Der Klassensieg in der Cup2-Porsche Klasse ging mit Gesamtrang 6 an den GetSpeed Performance-Porsche von Adam Osieka, Christopher Mies und Steve Jans. SP7 Sieger wurde das Gesamt-8.te Black Falcon Duo Andreas Weishaupt & Tim Scheerbarth. Die SP3T-Klasse wurde durch einen engen 3-Kampf zwischen den LMS-Engineering Wagen und dem Raeder-Motorsport Audi geprägt und ging zugunsten des TT-RS von Daniela Schmid, Christopher Tiger und Roland Botor aus. In der SP8-Klasse gelang dem racing one Ferrari der dritte Klassensieg in Folge und erstmals Zeiten auf Cup-Porsche Niveau. Der SP10-Klassensieg ging an das Mathol Racing Aston-Trio Norbert Bermes , Wolfgang Weber und Hendrik Still.

Nordschleifenlizenz ab 2015 Pflicht am Ring

Der Deutsche Motorsportbund hat auf die steigenden Unfallzahlen am Nürburgring reagiert und die Einführung einer eigenen Nordschleifen-Lizenz beschlossen. Auf der Sitzung am 29. Juli hat das Präsidium für die kommende Saison 2015 für die Teilnehmer an Läufen der VLN Langstreckenmeisterschaft und am 24 Stunden Rennen am Nürburgring eine eigene Lizenzstufe zur Vorbedingung gemacht. Das DMSB-Präsidium reagiert mit der Einführung der "DMSB-Nordschleifen-Lizenz" auf wachsende Unfallzahlen auf der längsten Rennstrecke der Welt.

Die Lizenz soll Teilnehmer besser auf die Besonderheiten der Strecke vorbereiten und damit für mehr Sicherheit sorgen. Das verabschiedete Konzept sieht die Abstufung der Lizenz in 2 nach Leistungsgewichten eingeteilte Fahrzeugdivisionen vor. Nordschleifen-Neulinge erhalten demnach erst nach einem Zusatzlehrgang oder einer Mindestzahl an absolvierten Leistungsprüfungen zunächst eine eingeschränkte Lizenzstufe und müssen auf "kleineren" Fahrzeugen Erfahrungen sammeln, bevor sie auf leistungsstarke Rennwagen umsteigen dürfen.

Sonderregeln gelten für Piloten mit internationaler B-Lizenz oder höher, die die "große" Lizenzstufe unmittelbar durch einen Zusatz-Lizenzlehrgang auf der Nordschleife erwerben können. Bereits erfahrene VLN-Teilnehmern wird die DMSB-Nordschleifen-Lizenz ohne weitere Qualifikation gemäß der Leistungsklasse erteilt, in der sie bisher angetreten sind.

Mike Conway vor Toyota-Debüt in Austin

Toyota mikeconway.jpgwird bei der anstehenden FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runde in Austin Reservepilot Mike Convay zum ersten Mal im Werks-TS040 einsetzen. Der Brite, der derzeit in der Indycar-Serie startet, wird anstelle von Kazuki Nakajima, in der #7 an der Seite von Alexander Wurz und Stéphane Sarrazin antreten, da der Japaner in Diensten Toyotas einer Terminüberschneidung mit seinen Einsätzen in der Super Formular Serie in Japan verzeichnet.

Conway war für dieses Jahr neben seiner Rolle als Test und Reservepilot für die Japaner eigentlich für einen Drive im ADR Delta Millennium-Team vorgesehen, das aber aus Budgetgründen noch keinen Einsatz verzeichnen konnte. Der Einsatz in Texas bringt dem talentierten Briten zumindest eine Chance sein Können im LMP wieder unter Beweis stellen zu können.

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