Carrera Cup Sachsenring Samstag - Thiim gewinnt

pcc15a.jpgAuf dem Sachsenring holte der Däne Nicki Thiim beim 15. Saisonlauf des Porsche Carrera Cup Deutschland am vergangenen Samstag seinen zweiten Saisonsieg. Mit seinem vom Walter Lechner Racing Team eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup gewann der 25-Jährige vor seinem Teamkollegen Michael Ammermüller. In Lauf 15 von 18 Läufen kam Christian Engelhart im Konrad Motorsport-Porsche als Dritter ins Ziel. „Ich freue mich riesig über den Sieg. Diese Strecke ist Motorsport pur. Ich versuche jetzt, für das Team so gut wie möglich zu fahren und an die Teamwertung zu denken. Leider ist die Meisterschaft für mich dahin“, sagte Thiim.

Auf der 3,645 Kilometer langen Strecke absolvierten die Porsche-Piloten am Samstagmorgen bei trockenem Wetter ihr Qualifying. Ammermüller fuhr auf die Pole-Position. Nach einigen Regenschauern war die Strecke entsprechend feucht, als die 36 Piloten am Nachmittag auf ihre Startpositionen fuhren. Von Position eins setzte sich der ehemalige Formel-1-Testpilot bei leichtem Nieselregen an die Spitze des Feldes. Hinter ihm fuhr Thiim in Schlagdistanz und bereitete im achten Umlauf ein Überholmanöver gegen Ammermüller vor. In der letzten Kurve kurz vor der Start-Ziel-Geraden übernahm Thiim die Führung und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. „Am Anfang bin ich gut weggekommen. Später konnte ich bei Nicki nicht dagegenhalten, allerdings sind wir ja auch zusammen in der Teamwertung. Wichtig waren für mich 18 Meisterschaftspunkte“, erklärte Ammermüller.

pcc15b.jpgHinter Thiim und Ammermüller spielte sich zwischen Engelhart und Christopher Zöchling ein weiteres Team-Duell ab, das Teamchef Franz Konrad die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Zöchling versuchte den vor ihm auf Podiumskurs fahrenden Engelhart ordentlich unter Druck zu setzen. Brisanz erhielt der Zweikampf, da Engelhart auf Platz zwei der Meisterschaft liegt und die feuchten Streckenbedingungen für beide Fahrer nicht ganz risikolos waren. Engelhart behielt das bessere Ende für sich: „Das war ein Riesen-Fight. Zum Glück ist nichts passiert und wir haben die Punkte gut nach Hause gebracht.“

Robert Renauer vom Team GT3 Kasko beendete das Rennen als Fünfter, Philipp Eng belegte Rang sechs. Als bester Porsche-Junior kam Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1) als Siebter ins Ziel. Clemens Schmidt, Robert Lukas und Jaap van Laagen komplettierten die Top-10.

Die B-Wertung gewann Konrad Motorsport-Pilot Rolf Ineichen vor den beiden Team GT3 Kasko-Piloten Daniel Allemann und Ralf Bohn.

WRT gewinnt bei den 1000km am Ring zum 3.Mal die BES-Titel

Das 42. 1000km-Rennen am Nürburgring, das iRacing 1000 (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) ist durch das Belgian Audi Club Team WRT entschieden worden. Eine vorausschauende Reifenstrategie bei der man am Ende mit nur 2 Reifenwechseln agieren konnte, eine solide aber schneller Vorstellung der 3 Sieger Christopher Mies , Cesar Ramos und den nun als BES-Fahrerchampion feststehenden Laurens Vanthoor, sowie Pech der Gegner sicherten der belgischen Audi-Mannschaft nach 2011 und 2012 den dritten Blancpain Endurance Serie-Team und -Fahrertitel.

Hinter dem siegreichen Audi-trio stiegen 2 Mercedes-Mannschaften mit auf das Podium HTP-Motorsport brachte Vorjahreschampion Maximilian Buhk mit seinen Copiloten Stef Dusseldorp und Sergey Afanasiev mit einer Minute Rückstand auf den siegreichen Audi auf das Treppchen. Dem Schwesterauto von Bernd Schneider, Harold Primat und Nico Verdonck verhagelte ein Kiesbettausflug von Pilot Primat ein potentielles Podiumsergebnis und vielleicht sogar den Sieg. Dafür konnte sich Black Falcon mit dem von Abdul AlFeisal, Hubert Haupt und Andreas Simonsen pilotierten Mercedes SLS AMG GT3 auf das Podium plazieren. Den schwarz-grünen Mercedes hatte ein taktischer Schachzug während der SC-Phase zu Rennmitte nach vorne gespült.

Für die vor dem Lauf noch mit Meisterschaftschancen ausgestattete Sainteloc-Audi-Crew geriet der Ausflug zum verregneten Rennen am Ring zum Desaster. Insgesamt 3 Unfälle liessen den R8 von Ortelli/Sandström/Guillvert in den Tiefen der Ergebnisliste abstürzen. Bentley haderte mit der mangelnden Erfahrung bei Starkregen, schloss die sehr gute Debütsaison nach 2 Saisonsiegen mit einem weiteren Top-10-Ergebnis ab.

In der Pro-Am-Klasse setzten sich die beiden Villorba-Corse-Piloten Stefano Gai und Andrea Rizzoli mit Co-Pilot Thomas Kemenater nicht nur in der Fahrerwertung gegen die Konkurrenz durch. TDS Racing verpasste hier den Teamtitel trotz eines Klassensieges nur um 3 Punkte gegen die italienische Mannschaft. In der Gentleman-Trophy reichte der 2 Platz der GT-Corse by Rinaldi-Mannschaft am Ende nicht, um das AF-Corse Duo Peter Mann und Francesco Guedes noch in der Team und Fahrerwertung abzufangen. Hier ging der Klassensieg zum ersten Mal nicht an eine Ferrari-Besatzung, sondern an das Parker Racing Audi-Duo Ian Loggie und Julian Westwood.

Trotz der gleichzeitig abgehaltenen Simrace-Expo-Messe und der Tatsache, dass es für wahrscheinlich lange Zeit das letzte 1000km-Rennen am Nürburgring sein wird, hielt sich der Zuschaueransturm angesichts des durchwachsenen Wetters in Grenzen. Zwischen dem ADAC Mitterrhein und den Kollegen von der Sektion Nordrhein war der Titel „1000km“ ohnehin so umstritten, dass man seitens der Veranstalter den Titel nach Möglichkeit tunlichst unterschlug und nur vom „Blancpain 1000“ oder „iRacing 1000“ sprach. Mit der Verlegung des 1000km-Formats für 2015 an den HTTT ist ADAC Mittelrhein Sportchef Marc Hennerici nicht nur diese Sorge los. Die Teams haben nun eine Möglichkeit, sich mit einem längeren Rennen auf das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps vorzubereiten. Und der Ring behält weiter das Finale der Serie.

ART GP bleibt bei McLaren

Vor einigen Tagen vermeldeten unsere angelsächsischen Kollegen das Lexus mittlerweile ein erstes Einsatzteam für sein erstes GT3-Modell aquiriert hätte. Auch wir übernahmen die Meldung das ART Grand Prix, das McLaren MP4-12C GT3-Einsatzteam aus der Europäischen Le Mans Serie und der Blancpain Endurance Serie auf den neuen Lexus wechseln würde. Wie wir aber auf Nachfrage beim Teams am Nürburgring feststellen mussten waren wir dort einer Fehlinfo aufgesessen.

Teambesitzer Frederic Vasseur klärte uns am Ring auf: „Nein – keinesfalls sind wir mit Lexus in Kontakt! Die Planungen für die kommende Saison kreisen weiter um den Einsatz der McLaren-Rennfahrzeuge. Eher ist es so das wir gerne weiter bei McLaren bleiben wollen, dann aber ein Upgrade auf den 650S vollziehen wollen. Wir müssen allerdings vorher geklärt haben ob in dem Fall der neue Wagen auch in der Europäischen Le Mans Serie als GTC-Auto zugelassen wird und dort startberechtigt ist. Andernfalls würden wir eher noch ein Jahr mit dem bestehenden Wagen weiter machen.“

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen