Die neuen Masters Champions wollen nach Le Mans

René Rast rastvanderlindechamps.jpgund der erst 18 jährige Südafrikaner Kelvin van der Linde sind die neuen Champions der 8. Saison des ADAC GT-Masters. Im vorletzten Saisonlauf beim Finale in Hockenheim fuhren die Audi-Piloten im R8 vorzeitig zum Titel. Ihr Rennstall Prosperia-Abt-Racing rund um den ehemaligen ADAC GT-Masters-Champion Christian Abt kombinierte für die Saison 2014 den mit 6 Fahrertiteln erfahrenen Rast mit dem vielversprechenden Nachwuchstalent van der Linde der auch bereits 3 nationale Titel vorweisen konnte.

Das die Kombination funktioniert, zeigte sich schon beim Saisonstart in Oschersleben, als sich van der Linde bei seinen Debütwochenende im Alter von 17 Jahre als jüngster Pole-Gewinner und Rennsieger in die Geschichtsbücher des Championats eintrug. Mit dem erfolgreichen ADAC GT Masters-Debüt tat er es Rast gleich: Auch Rast holte bei seinem ersten ADAC GT Masters-Wochenende 2010 auf Anhieb einen Sieg, ebenfalls in Oschersleben.

Im Titelkampf war neben dem guten Speed, der dem Audi-Duo drei Saisonsiege einbrachte, auch die Konstanz ausschlaggebend. Auf dem Weg zum Titel leistete sich das Audi-Duo keinen Fehltritt, machte auch aus schwierigen Situationen das Beste und punktete in allen 16 Rennen.

Die Karriere der neuen Champions verlief ähnlich: René Rast machte seinen erste Schritte im Motorsport in der Formel BMW ADAC und fuhr dort unter anderen gegen Sebastian Vettel, Adrian Sutil und Nico Hülkenberg. Für eine weitere Formel-Karriere fehlten Rast dann die Mittel. Er stieg in den ADAC Volkswagen Polo Cup ein, den er in seiner ersten Saison gewann. Über die Seat Leon Supercopa kam er dann in die Porsche-Markenpokale. Dort avancierte er mit zwei Titeln im Porsche Carrera Cup und drei Meisterschaften im Porsche Supercup zu einem der erfolgreichsten Fahrer. Für Rast, der aus Steyerberg bei Minden stammt und seit einigen Jahren in Frankfurt lebt, ist der ADAC GT Masters-Titel die Krönung einer Traumsaison. Innerhalb von 106 Tagen gewann er auf einem Audi R8 LMS GT3 das ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring , die 24h von Spa und das ADAC GT Masters. Dazu setzte er ein erstes Zeichen bei den diesjährigen 24h von Le Mans , wo er bei seinem ersten Start das Podium in seiner Klasse nur knapp verpasste.

Der erst im Juni volljährig gewordene Kelvin van der Linde kann auch bereits eine beeindruckende Erfolgbilanz vorweisen: 2011 und 2012 startete er in Markenpokalen von Volkswagen in Südafrika, in beiden Jahren gewann er den Titel. Im vergangenen Jahr gewann er den Volkswagen Scirocco R-Cup im Rahmen der DTM und wechselte in das ADAC GT Masters. Dass der 18 Jahre junge Schüler im Motorsport landete, war fast Familiär vorbestimmt. "Mein Grossvater, mein Vater, mein Onkel und mein Bruder sind auch Rennen gefahren oder noch aktiv", sagt van der Linde. Dabei stand er vor der Saison am Scheideweg: "Ich musste mich in diesem Jahr beweisen, sonst wäre meine Zukunft im Motorsport unsicher gewesen." Diese Sorgen muss er sich nun nicht mehr machen. Nicht nur im Masters beeindruckte van der Linde: Im Sommer gewann er eine internationalen Nachwuchsförderung des Automobilweltverbandes FIA.

Nach dem Titel im ADAC GT Masters haben beide Champions das gleiche Ziel: Le Mans! Rast: "Nach meinen Erfolgen im GT Sport hoffe ich nun, dass ich den nächsten Schritt machen kann und den dauerhaften Sprung zu den LMP schaffe. Nach meinem ersten Start in Le Mans in diesem Jahr ist das mein nächstes Ziel." Von einem Start beim Klassiker träumt auch van der Linde. "Im ersten Schritt möchte ich im kommenden Jahr noch mehr Erfahrungen sammeln und am liebsten in verschiedenen Serien starten. Ich möchte mich im GT-Sport etablieren und eines Tages beim 24 Stunden Rennen von Le Mans starten."

Petit Le Mans bringt die Titelentscheidungen in der USCC

Das 17.Petit Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist mit einem Sieg der Wayne Taylor Dallara-Corvette-DP zu Ende gegangen. 17 Jahre nachdem er das erste Petit Le Mans auf einem Ferrari 333 SP gewonnen hatte kommandierte Wayne Taylor von der Boxenmauer mit seinem Team den Sieg seiner Söhne Jordan und Ricky Taylor sowie von Max Angelelli. Das Action-Express-Trio Barbosa/Fittipaldi/Bourdais in der Action Express-Coyote-Corvette musste sich am Ende mit 11s Rückstand geschlagen geben, errang jedoch den Team und Fahrertitel für Fittipaldi/Barbosa in der Serie. P3 ging an die Crew von Ganassi Racing vor dem Deltawing, der wider Erwarten das Ziel als Vierter erreichte.

Der Sieg in der PC-Klasse ging an das Starworks-Motorsport/Mishumotors-Trio Mirco Schultis, Renger van der Zande und Alex Popov. Renger van der Zande sicherte sich damit die Vizemeisterschaft in der Fahrerwertung, nachdem schon beim letzten Lauf in Austin die Core Autosport -Truppe vorzeitig den Fahrertitel für Colin Brown und Jon Bennet klar gemacht hatte. In Road Atlanta kam nun auch der 4. Teamtitel in Folge für die amerikanische Crew hinzu.

In der GTLM-Klasse sicherte sich Porsche mit einem Doppelsieg den Herstellertitel. Wolf Henzler, Marco Holzer und Bryan Sellers im Team Falken-Porsche errangen dabei den Sieg vor der Quasi-Werksmannschaft von Porsche Sport North America. Auf dem dritten Rang sicherte sich Viper-Pilot Kuno Wittmer den Fahrertitel und SRT Viper den Teamtitel in der Serie.

Auch in der GTD-Klasse ging der Herstellertitel an Porsche. Allerdings gelang der Gesamtsieg beim PLM einer Audi-Crew: Christopher Haase, Matt Bell und Bryce Miller gewannen am Ende das Rennen nach 10 h mit 3s Vorsprung vor dem Snow Racing Porsche und dem Magnus Porsche auf dem Marco Seefried mit unterwegs war. Den Titel in der Klasse sicherte sich am Ende BMW-Pilot Dane Cameron und das Turner Motorsport-Team mit dem BMW Z4 GT3.

Pirelli löst Yokohama im Masters ab

2015 wird Pirelli Yokohama als neuen Reifenausrüster des ADAC GT-Masters ablösen. Nach 3 Jahren mit den Japanern wechselt die deutsche GT3-Top-Serie im kommenden Jahr auf den selben Reifenausrüster der auch die Blancpain GT-Serie und die Blancpain Endurance Serie mit seinen Pneus ausstattet. Pirelli, derzeit auch Einheitsreifenlieferant der Formel 1, hatte sich bei einem Ausschreibungsverfahren gegen andere Lieferanten durchgesetzt und wird für 3 Jahre bis einschliesslich 2017 alleiniger Reifenausrüster der Serie werden.

Der Wechsel von den insbesonders bei Mittelmotorfabrikaten umstrittenen Yokohamas – die Einsatzteams von Lamborghini, Ferrari und auch einige andere Hersteller wurden nie ganz glücklich mit den Reifen der deutschen Dependance des japanischen Herstellers – wird 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen: zum Einen entfällt für die Teams die nebenbei auch in der Blancpain Endurance Serie und der Blancpain GT-Serie antreten die umständliche Fahrwerkssetup-Abstimmung auf 2 verschiedene Reifenlieferanten. Zum Anderen hofft man auch auf mehr internationale Beteiligung ausländischer Top-Mannschaften die ihre Erfahrungen mit den Pirellis bei Gaststarts oder Volleinschreibungen in der deutschen Serie anbringen könnten. Denn die deutsche Serie hat mit TV-Partner Kabel 1 ein attraktives Paket geschnürt das auch 2015 wieder Live-Bilder von den Rennen garantieren wird und auch im deutschen Umland ausländische Teams anziehen könnte.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen