Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Der 31 jährige Österreicher Herbert Handlos ist der neue Gewinner der Gentlemen-Wertung des ADAC GT-Masters. Beim Finale in Hockenheim fuhr er im Tonio Team Herberth Porsche 911 mit einem zweiten Platz im vorletzten Saisonrennen vorzeitig den Titel ein. Handlos startete 2014 erstmals in der deutschen GT3-Topserie und erlebte eine Traum-Saison. Mit Unterstützung der Zwillinge Alfred und Robert Renauer fuhr der in der Holzindustrie tätige Unternehmer zu insgesamt neun Saisonsiegen. Wie die Gesamtsieger Kelvin van der Linde und René Rast schaffte es auch Handlos in allen 16 Rennen zu punkten.
Handlos ist im Motorsport ein Spätstarter: Erst 2011 fuhr er sein erstes Autorennen. In einem VW Scirocco startete er bei den 24h von Dubai , anschliessend sattelte er auf Porsche um und stieg in den Porsche-Clubsport ein. Nach drei Jahren im Porsche Alpenpokal und dem Vizetitel im vergangenen Jahr fasste Handlos im vergangenen Winter den Entschluß zum Start im ADAC GT-Masters.
Mit der "Blitzkarriere" in der Gentlemen-Wertung hätte der Porsche-Pilot selbst am wenigsten gerechnet, denn seine ersten Schritte im Masters waren nicht einfach. Beim offiziellen Vorsaisontest in Oschersleben im April macht sich Handlos erstmals mit Einsatzauto und Serie vertraut. Nach vier Runden brachte er seinen Porsche 911 zurück an die Box und war ernüchtert: "Ich glaube, ich bin falsch hier". Der 500 PS starke Porsche war ebenso Neuland für ihn wie die Strecke. Die Gegner überholten ihn beim Test links und rechts.
Doch Handlos war zu ehrgeizig um aufzugeben. "Ich stehe morgens nicht auf um Zweiter zu werden". Die Beharrlichkeit zeichnete ihn auch im Titelkampf in der Gentlemen-Klasse aus. Schon in Oschersleben beim Saisonstart wurde das belohnt: Beim ersten Rennwochenende fuhr er mit Teamkollege Alfred Renauer auf Rang fünf im Gesamtklassement.
Im TONINO Team Herberth schaffte sich Handlos seine eigene Wohlfühl-Atmosphäre. Einen Teil seiner Crew bringt er selbst mit. Dennoch waren die ersten Rennwochenenden ungewohnt. "Ich musste lernen die Möglichkeiten eines so grossen und professionellen Teams für mich zu nutzen. Auch Dinge wie Datenaufzeichnung waren mir zuvor fremd, aber das gesamte Team und alle Fahrer haben mich toll unterstützt und hatten jederzeit ein offenes Ohr." Die eigene Zielvorgabe vor dem Saisonstart - ein Platz in den Top-Drei der Gentlemen-Wertung - konnte Handlos bereits bald nach dem Saisonstart nach oben korrigieren und sich den Titel vornehmen. Sechs Monate später ist er am Ziel und ADAC GT Masters Gentlemen-Champion 2014. Er ist nach Christina Nielsen (2013) Sven Dolenc (2012) Mark Hayek (2011) und Toni Seiler (2009-10) der erst 5. Gewinner der Amateur-Wertung der deutschen GT3-Top-Serie.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Beim Samstagslauf der Spezial Tourenwagen Trophy entschied bei strahlendem Sonnenschein noch Ulrich Becker auf seinem Porsche 997 GT3 RSR den ersten Durchgang für sich. In der Division 2 holte sich Andreas Schmidt (VW Scirocco) nach beinhartem Kampf den Sieg. Nebel am Sonntag verhinderte dann den zweiten Lauf am Nürburgring.
Ulrich Becker feierte im ersten Rennen seinen ersten Saisonsieg. Der Marler setzte sich gleich beim Start an die Spitze, während Polesitter Edy Kamm auf dem Audi A4 DTM hinter Mercedes SLS AMG GT3-Pilot Josef Klüber auf Rang drei zurückfiel. Den SLS schnappte sich der Eidgenosse zwar schnell, doch den Abstand zum führenden Porsche fuhr Kamm nicht mehr ganz zu. In einem engen Zielfinish musste sich der Audi-Pilot mit dem zweiten Platz begnügen. Dritter wurde Josef Klüber, der damit vor Andreas Endter (Porsche 996 GT2) und Timo Scheibner (Chrysler Viper GTS-R) die Klasse 1 für sich entschied. Der vierten Rang ging an Christian Franck im Porsche 997 GT3. Der Luxemburger hat mit dem erneuten Klassensieg nun beste Chancen den Spezial Tourenwagen Trophy H&R Cup zu gewinnen. Hinter Andreas Endter holte sich Christian Ladurner im V8 STAR mit P6 sein bestes STT Ergebnis.
In der Division 2 gab es einen engen Zweikampf um den Gesamtsieg. Am Ende setzte sich Andreas Schmidt gegenüber Gerhard Ludwig auf dem Toyota MR2 Turbo durch. Dritter wurde Joachim Duscher. In der Klasse der Porsche-Fahrzeuge feierte Matthias Dankmer einen perfekten Einstand und holte sich den Sieg vor Jan van Es.
Das zweite Rennen am Sonntag fiel dem dichten Nebel rund um den Nürburgring zum Opfer. Somit bleibt es vor dem Finale in zwei Wochen weiter spannend.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Das Mishumotors/Starworks-Motorsport-Pilotentrio Mirco Schultis, Renger van der Zande und Alex Popov hat beim 17. Petit Le Mans-Rennen, dem Finale der Tudor-USCC-Serie 2014 in Road Atlanta den Klassensieg in der LMPC-Kategorie eingefahren. Schlussfahrer Renger van der Zande querte am Samstag abend um 23.10 Ortszeit die Ziellinie nach 395 Runden als Gesamt-5. im 51 Wagen starken Feld die Ziellinie. Mit dem dritten Klassensieg der Saison, der beim prestigeträchtigen Sportwagenklassiker auf der Strecke bei Braselton nach technischen Problemen in den Trainings vom letzten Startplatz aus gelang, rundete die deutsch-amerikanische Kooperation eine spannende Saison ab.
Am Ende spielte auch das Rennglück eine entscheidende Rolle. Renger van der Zande lag in der letzten halben Rennstunde auf P3 der Klasse als der führende Sean Rayhall aus dem 8Star Motorsports-Team in eine Kollision mit dem Krohn Ferrari in den Esses verwickelt wurde, der die 13.te und letzte Gelbphase des Rennens auslöste. Beim Restart überrumpelte der Niederländer seine Konkurrenten und führte dann die über die gesamte Renndauer in Schlagdistanz zur Spitze liegende Crew im Sprint zur Ziellinie zum Sieg.
Für Mishumotors-Teambesitzer und Pilot Mirco Schultis stellte das Rennen zum Saisonabschluss eines der Highlights dar: "Danke an das Team. Die perfekte Strategie der Starworks-Boxencrew hat uns die ganze Zeit in Schlagdistanz zur Spitze gehalten. Unsere Konkurrenten hätten im Gegensatz zu uns am Ende sogar noch einmal zu einem Splash & Dash reinkommen müssen, auch wenn die letzte Safetycar-Phase nicht gekommen wäre. Dabei hatte es am Vorabend noch Zweifel gegeben ob wir überhaupt zum Rennen würden starten können. Wir hatten die Vortage im Training einen sehr hartnäckigen Elektronikfehler im Auto den die Crew erst beseitigen konnte, als sie den gesamten Kabelbaum Freitagnacht ausgetauscht hat.
Als der Wagen dann im Warm-up endlich lief haben wir uns für unsere Jungs ins Zeug gelegt und im Rennen hochkonzentriert agiert. Aufgrund der technischen Probleme im Quali und dem daraus resultierenden letzten Startplatz haben wie die Strategie ändern müssen, aber das hat perfekt funktioniert."
"Als ich vor Jahren das erste Mal hier in Road Atlanta als Zuschauer war, habe ich nicht mal davon zu träumen gewagt hier selbst zu fahren, ganz davon zu schweigen dieses prestigeträchtige Rennen jemals in einem LMPC zu gewinnen. Damals war ich auf einem PRC in Walter Pedrazzas Sports Car Challenge unterwegs und musste erstmal lernen solche Sprotprotoypen zu bewegen. Das war ein wunderschöner Saisonabschluss für uns alle. Wir haben mit Laguna Seca , Road America und dem PLM 3 echte Klassiker der Serie gewonnen und dazu noch dieses Jahr den Gesamtsieg bei den 12h von Zandvoort geholt! Was will man mehr?"
Auch Renger van der Zande war nach dem Rennen überglücklich: "Wir lagen ganz hinten, kämpften uns nach vorne, fielen wieder ins Mittelfeld zurück, konnten aber zum Schluss den Sieg einfahren. Was für ein Krimi! Ich habe alles gegeben, und nach dem zweiten Triple Stint tat mir wirklich alles weh, aber es war ein herrliches Gefühl, so zu gewinnen. Der Dank geht ans ganze Team und an meine beiden Teamkollegen Mirco und Alex die heute einen guten Job gemacht haben und fehlerfrei gefahren sind."
Der venezolanische Co-Pilot Alex Popov, der die beiden Stammpiloten beim 10h-Rennen verstärkte, startete zum 2. Male beim Sportwagenklassiker - und gewann zum 2. Mal die LMPC-Klasse: "Unglaublich beim zweiten Antreten bei diesem Klassiker hier schon wieder zu gewinnen! Und dann gibts auch noch den Premierensieg für Starworks-Motorsport."
Ein kleiner Glücksbringer half dem Team übrigens beim Sieg in Road Atlanta. Ein kleiner Verweis auf die hiesigen Seiten und unser Forum am Heck des Fahrzeugs begleitete Schultis/van der Zande/Popov über das Rennen. Gewirkt hat es offensichtlich...