Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Nach Porsche, Audi und Acura hat in der vergangenen Woche auch BMW offiziell ein LMDh-Programm für die Saison 2023 angekündigt. Dabei hat der Münchner Hersteller allerdings erst mal nur die IMSA-WeatherTech SportsCar Championship als Einsatzschwerpunkt des neuen Programms bestätigt. Dieses soll in 2 Jahren das derzeit laufende GTLM-Programm nach dem Ende dieser Klasse - die unter diesem Label laufenden GTE-Wagen werden 2022 von einer GT3-Pro-Klasse abgelöst – ersetzen. Mit den LMDh wird BMW dann in der IMSA -Top-Serie erstmals um Gesamtsiege mitkämpfen können. Das Basischassis für die auf den neuen LMP2-Konstruktionen basierenden BMW LMDh wird Dallara liefern, die als Konstrukteur der Cadillac DPi schon eine ausgiebige Erfolgsbilanz in der nordamerikanischen Sportwagenserie vorweisen können.
Mit Einsatzmannschaften von Porsche (Penske Racing), Audi und Acura stehen zumindest schon 3 Mitbewerber für die neue Top-Klasse fest, während derzeit nur 3 verbliebene DPi-Hersteller um die Gesamtsiege kämpfen. Ein fünfter Mitbewerber könnte in Kürze hinzukommen, wenn der GM-Konzern über seine Zukunft in der neuen Top-Klasse – entweder in Form von Cadillac oder Corvette - entscheidet.
Die bislang verkündeten Fakten lassen derzeit noch eine Reihe von Fragen offen. So wurde bislang noch nicht offiziell bestätigt ob das derzeitige GTLM-Einsatzteam Rahal-Letterman-Lanigan Racing auch für den Einsatz der Prototypen verantwortlich zeichnen wird. Teammitbesitzer Bobby Rahal hatte sich in der Vergangenheit interessiert an einem Wechsel in die Prototypen und einem resultierenden Kampf um Gesamtsiege gezeigt. Die Frage wird auch sein wie BMW sich in den USA angesichts des anstehenden Wechsels auf den M4-GT3 als Top-Produktionssportwagen für die kommende Saison Team- und einsatzmässig in den beiden kommenden Klassen GTD-Pro und GTD aufstellen wird. Ein einjähriger Einsatz des M4 würde für Rahal-Letterman-Lanigan Racing - so man denn auch den Prototypeneinsatz plant – wenig Sinn ergeben. Zudem wurde ein möglicher Einsatz in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft oder im Rahmen der 24 Stunden Rennen von Le Mans zwar nicht ausgeschlossen, aber doch zumindest offen gelassen.
Anders als die handverlesenen LMP1 sollen die LMDh aufgrund ihrer Kostenstruktur (10-15 Mio € Einsatzkosten pro Saison) auch den Vertrieb an ambitionierte Kundenteams erlauben, denen mit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, dem Klassiker an der Sarthe und der IMSA-Top-Meisterschaft gleich 3 Top-Bühnen im Kampf um Gesamtsiege zur Verfügung stünden. Ob BMW, die ja schon die M8 GTE nicht in Kundenhand sehen wollten, schon im ersten Jahr bereit für solch ein Geschäftsmodell ist, darf bezweifelt werden. Das man die IMSA-Serie präferiert, lässt zudem vermuten das der Umstieg eher von BMW´s Motorsport-begeisterter US-Dependance forciert wird, für die ein Einsatz in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft eher nicht in Frage kommt.
Zumindest kommt nun zusätzlich zu den 5 bestätigten Hypercar-Programmen ein viertes bestätigtes LMDh-Programm hinzu was für den Kampf um den Gesamtsieg in Le Mans die Perspektive immer interessanter werden lässt. Als nächste Kandidaten für ein Top-Prototypenprogramm werden dem Vernehmen nach GM (wie beschrieben), Alpine und Lamborghini gehandelt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Beim fünften Saisonrennen des Porsche Carrera Cup Deutschland gelang Huber-Pilot Leon Köhler auf dem Red Bull Ring sein erster Saisonsieg. Der Deutsche gewann den actionreichen Samstagslauf vor dem Niederländer Larry ten Voorde und Porsche Junior Ayhancan Güven.
In der Steiermark erlebten die 32 Carrera-Cup-Piloten ein besonderes Rennen: Erstmals in dieser Saison durften dank eines Hygienekonzepts bis zu 3.000 Zuschauer den Lauf im Rahmen des ADAC GT-Masters live auf den Tribünen miterleben. Als Schnellster im Qualifying begann Porsche Junior Güven das Rennen von der Pole Position. Der bessere Start gelang allerdings Köhler, der in der ersten Kurve die Führung übernahm. Auch ten Voorde präsentierte sich beim Start hellwach und zog an Güven vorbei. Zweimal fuhr das Safety-Car auf die Strecke und führte das Feld wieder eng zusammen. Köhler zeigte sich bei den Re-Starts allerdings unbeeindruckt – der 21-jährige Youngster überquerte nach 19 Runden als Erster vor ten Voorde die Ziellinie. Nach ten Voorde, Güven und Laurin Heinrich ist Köhler bereits der vierte Fahrer, der diese Saison ein Carrera-Cup-Rennen gewinnen konnte.
Einen offenen Schlagabtausch um den zweiten Platz lieferten sich ten Voorde, Güven und Heinrich. In der Schlussphase des Rennens trennten das Trio nur wenige Zehntelsekunden. Am Ende setzte sich ten Voorde durch. Die Positionen dahinter belegten Güven und Heinrich, bester Fahrer aus dem Talent-Pool-Programm des Markenpokals. Als bester Rookie schaffte es Allied Racing-Pilot Bastian Buus vor Max van Splunteren vom Team GP Elite auf Rang 5. Vor heimischen Fans fährt an diesem Wochenende Christopher Zöchling: Der im österreichischen Leoben geborene Pilot von Fach Auto Tech sah als Siebter die Zielflagge vor Julian Hanses vom Team HRT Performance.
In der ProAm-Wertung feierte Carlos Rivas (Black Falcon Team Textar) seinen fünften Saisonsieg. Der Luxemburger gewann in seiner Klasse vor Kim Hauschild (Deutschland/HRT Motorsport) und Gaststarter Clément Mateu (Frankreich/Pierre Martinet by Alméras).
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Toyota hat bei seinem 100.sten Rennen der jüngeren FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Geschichte einen Doppelsieg erzielen können. Bei den erstmals ausgetragenen 8h von Portimao (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) kam der #8 GR10 Hybrid von Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley 1,8s vor den Teamkollegen Mike Convay, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez auf der #7 und 67s vor den Alpine-Piloten André Negrao, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviére auf P3 ins Ziel. Die Alpine Crew auf dem ex-LMP1 zeigte zwar während ihrer Stints einen leicht höheren Speed den die Toyota durch ihren Verbrauchsvorteil jedoch mehr als wett machten. Der Glickenhaus sah beim Debüt die Zielflagge, musste nach einer Kollision mit dem #77 Dempsey-Proton-Porsche und dem #777 D´Station Aston Martin , der beide GTE-Am-Crews aus dem Rennen riss, jedoch eine lange Reparaturpause und am Ende gut 50 Runden Rückstand verbuchen.
Die LMP2 ging ebenfalls als Doppelsieg an das Team Jota. Roberto Gonzalez, Anthony Davidson und Antonio Félix Da Costa gewinnen in der #38 vor der #28 mit Sean Gelael, Stoffel Vandoome und Tom Blomqvist. United Autosports musste sich mit P3 geschlagen geben, wobei LMP3-Pilot Wayne Boyd die beiden Stammpiloten Phil Hanson und Paul di Resta auf der #22 unterstützte nachdem bei Stammpilot Fabio Scherer ein positiver Covid-Test vermeldet wurde. Die LMP2-ProAm-Klasse ging an das schweizer Realteam Racing Trio Garcia/Beche/Nato.
Die GT-Meriten auf der portugiesischen Achterbahn unweit der Algarve-Küste holten sich Ferrari-Crews. AF Corse verbuchte in der GTE-Pro ebenfalls einen Doppelsieg nachdem Porsche von einem erhöhten Reifenverschleiss kalt erwischt wurde. Calado/Pierguidi auf der #51 kamen am Ende 25s vor ihren Teamkollegen Serra/Molina ins Ziel. Dem Porsche-trio Jani/Estre/Christensen bleib am Ende nur Rang 3. Die GTE-Am-Klasse gewann mit Cetilar Racing ebenfalls ein Ferrari Team. Das Trio Roberto Lacorte, Giorgio Sernagiotto und Antonio Fuoco konnte sich vor dem Project 1-Trio Perfetti/Cairoli/Pera und dem #54 AF Corse Ferrari über die Ziellinie retten.
Die Qualifying- und Rennergebnisse sowie die Rennzwischenstände sind zusammen mit zusätzlichen Bildern im Rennbericht einzusehen.