Aston zieht sich aus NAEC zurück

Aston Martin wird entgegen erster Planungen nun doch nicht die gesamte Nordamerikanische Langstreckenmeisterschaft (NAEC) im Rahmen der Tudor-USCC-Serie bestreiten. Das hat das Team unseren Kollegen von Sportscar 365 gegenüber erklärt. Wie die Mannschaft bekannt gab wird man ähnlich wie schon die beiden Teams von Extreme Speed Motorsports und Krohn Racing (wir berichteten ) die 6h von Watkins Glen und das Petit LeMans nicht bestreiten.

Aston-Martin hatte in Daytona und Sebring jeweils einen 6.Klassenrang erzielt und liegt nun in der Meisterschaft zurück. Statt dessen will sich die Crew um Paul Dalla Lana, Pedro Lamy, Matthias Lauda und Darren Turner nun auf die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft konzentrieren.

Eine Rückkehr nach Sebring könnte dennoch 2016 anstehen, wenn der Nachfolger des Aston Martin Vantage GTE sein Trackdebüt feiern wird. Gerüchten vom vergangenen Wochenende zur Folge soll dieser mit Turbomotoren eines neuen deutschen Motorenpartners ausgestattet sein.

2 SLS-Siege bei der STT Oschersleben

Beim zweiten Saisonlauf der Spezial Tourenwagen Trophy gingen die Gesamtsiege an die beiden Mercedes SLS AMG GT3-Piloten Josef Klüber und Mario Hirsch. sttoschfisch.jpgJosef Klüber setzte sich in einem turbulenten ersten Rennen durch, während Hirsch im zweiten Durchgang souverän zum Sieg fuhr. In der Division 2 siegten Gerhard Ludwig (Toyota MR2 Turbo) und Joachim Bunkus (Triumph Dolomite).

Besonders der erste Heat hatte es in sich. Dabei lagen zunächst die beiden Mercedes SLS AMG GT3 von Hirsch und Klüber in Front, während Sven Fisch im pfeilschnellen Koppehel Eigenbau auf der dritten Position lauerte. Nach und nach schnupfte Fisch die GT3 Boliden auf und übernahm ab der sechsten Runde die Spitze. Von der ersten Position aus kontrollierte der Stuttgarter das Geschehen vor Mario Hirsch. Dahinter kämpfte Klüber gegen Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RSR) um den letzten Platz auf dem Gesamtpodest.

sttoschkluber.jpgZwei Umläufe vor Schluss überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst rollte Sven Fisch mit defektem Getriebe aus, wodurch Hirsch die Führung übernahm. Doch im letzten Umlauf fehlte der SLS-Pilot plötzlich. Als Sieger wurde Josef Klüber abgewinkt, der sich mit 0,191 Sekunden Vorsprung haarscharf gegenüber Ulrich Becker durchsetzte. Im Überrundungsverkehr hatte Klüber den Markenkollegen umgedreht. Eine Sache, die dem späteren Sieger auch sichtlich leid tat."Er hatte sich innen angestellt hinter einem zu überrundenden Fahrzeug und hat mir innen schon Platz gelassen. Da bin ich reingefahren, war wohl etwas zu optimistisch. Im Grunde ist es mein Ding. Wer mich kennt weiß, dass das nicht meine Art ist", entschuldigte sich Josef Klüber.

Dritter wurde Christian Franck, der im Porsche 997 GT3 die Klasse 3 gewinnen konnte. Sven Fisch wurde trotz des Ausfalls als Sieger der STT Sonderklasse gewertet, während Gerhard Ludwig nach engem Zweikampf mit Joachim Bunkus in der Klasse 4 erfolgreich war.

sttoschhirsch.jpgIm zweiten Rennen holte sich Mario Hirsch souverän seinen ersten Gesamtsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy. Josef Klüber musste sich diesmal hinten anstellen. Da Polesetter Sven Fisch zum Rennen nicht antreten konnte und Ulrich Becker seinen Porsche bereits in der Einführungsrunde von der Strecke gefeuert hatte, war an der Spitze so einiges an Spannung herausgenommen. Interessant war zumindest der Kampf um die dritte Position, wobei sich hier Christian Franck durchsetzte. Doch wie schon am Vortag profitierte der Luxemburger von den akuten Bremsproblemen der Chrysler Viper GTS-R von Timo Scheibner. Bis zur Rennmitte lag der Frankfurter ganz souverän auf dem dritten Platz, ehe die Schwierigkeiten erneut auftraten.

Vierter wurde nach einem tollen Rennwochenende Christian Neubecker im Porsche 997 GT3 Cup. Die Klasse 2 ging an den Gesamtneunten Berthold Gruhn (Audi R8 LMS ultra), während Petra Wiese (V8 STAR) die STT Sonderklasse gewinnen konnte. In der Division 2 geigte Gerhard Ludwig zunächst groß auf. Der Toyota-Pilot lag zeitweise an der fünften Stelle, ehe kurz vor Schluss der Motor den Dienst quittierte. Damit erbte Joachim Bunkus den Sieg vor Seat-Pilot Pierre Bonhôte.

Audis dritter Sieg beim Ringklassiker

Ein Dreikampf um den Sieg zwischen Audi, BMW und Porsche, 200.000 offizielle Zuschauer (was etwa 60.000 inoffiziellen entspricht), eine Ausfallorgie in der Nacht als die grüne Hölle ihre Pforten öffnete und am Ende der dritte Sieg für Audi – das 43.te 24 Stunden Rennen am Nürburgring (der Link führt zum mittlerweile komplettierten Rennbericht auf unseren Seiten) hatte wieder eine grosse Show zu bieten. Auch wenn es im Vorfeld einiges an kritischen Stimmen zu den Sicherheitsmassnahmen nach dem unheilvollen VLN1-Lauf gab so äusserten sich die aktiven Teilnehmer am Ende positiv über die Tempolimitzonen. Da schon im Vorfeld die Rennleitung eine eindeutige Strategie zur Bewertung der Verstösse durchzog (Zero-Tolerance bei nachgewiesenen Missachtungen) hielten sich auch fast alle Teilnehmer daran. Das die Teilnehmer nun weniger Überholmöglichkeiten hatten fiel während des Rennens kaum auf, auch nicht in der Phase als sich der Marc VDS-BMW Z4 GT3 und der Belgian Audi Club Team WRT Audi R8 im Sekundenabstand um den Kurs jagten.

Am Ende waren die 4 Audipiloten mit dem einzigen problemlos laufenden neuen R8-LMS die erfolgreichere Crew. BMW stolperte über den zu hohen Verbrauch bzw. die Tatsache das man nur 8 Runden pro Stint auf der Nordschleife schaffte statt deren 9 wie Porsche und Audi es praktizierten. Dennoch stand am Ende mit knapp 40,7s Abstand zwischen den beiden Führenden das knappste Finish in der Geschichte der 24h zu Buche. Somit schaffte der Z4 auch im letzten Jahr seiner Nordschleifenhistorie – nächstes Jahr wird man mit dem M6 GT3 antreten – nicht den Sieg beim Klassiker. Porsche war mit dem alten Modell auch gut dabei und hätte mit 2-3 Autos mehr vielleicht mehr erreichen können, auch wenn die Falken-Mannschaft mit P3 das beste Ergebnis in der Geschichte der 24h erreichte, aber dem alten GT3-Modell fehlte der Speed und zudem verunglückte der schnellste 911ér, der Frikadelli-GT3, in der Nacht mit dem Car-Collection Mercedes auf der Anfahrt zur Hohen Acht.

Die Fahrer auf dem Podium konnten die Klasse des Rennens bestätigen. Christopher Mies , dem sein erster 24h Erfolg am Ring gelang: „Es war ein harter Kampf von Beginn an. Eine Zeitlang ging es lediglich darum das Rennen zu überleben. Ich denke die 3 Mannschaften die am Ende ganz oben standen haben die wenigsten Probleme gehabt.“ Niko Müller aus der siegreichen Audicrew unterstrich die Klasse des Autos: “Gleich beim ersten 24h-Rennen des Autos ganz oben zu stehen zeigt wie gut der R8 ist. Danke an Audi und das  Belgian Audi Club Team WRT die hier eine ganz gute Arbeit abgeliefert haben!“

Lucas Luhr aus der zweitplazierten Marc VDS-Mannschaft war am Ende naturgemäß nicht ganz glücklich mit P2. „Wir waren gekommen um zu gewinnen, mit dem besten Z4 der jemals hier angetreten ist. Dennoch können wir am Ende zufrieden sein. Es war am Ende ein super enger Fight und alle 3 Mannschaften auf dem Podium haben es verdient hier oben zu stehen. Kompliment an Audi denn sie waren heute um einen Tick besser. Der Z4 war auch nicht ganz einfach zu handeln, dennoch glaube ich BMW hat heute alles richtig gemacht.“ Maxime Martin: "Der 2 Platz heute kam unter anderen Voraussetzungen zu Stande als der vor 2 Jahren. Wir hatten einige Zwischenfälle, so das Feuer beim Tanken. Wir kamen um zu gewinnen, das werden wir nächstes Jahr mit dem M6 auch tun.“ Richard Westbrook äusserte sich zu den Speedlimits: “Die waren auf jeden Fall viel besser als hier irgendwelche Reifenstapel-Schikanen zu errichten. Wir sind sehr gut damit klar gekommen.“ 

Der Team Falken Porsche war so ein wenig die Überraschungsmannschaft auf dem Podium was Martin Ragginger unterstrich: „Dieses Podium war sehr wichtig für uns und Falken die ja auch Hauptsponsor des Rennens sind. Wir haben ja schon im letzten Jahr gezeigt das wir auf einem sehr konkurrenzfähigen Niveau mit fahren können. Mal sehen was wir im nächsten Jahr mit dem neuen Porsche erreichen können.“ Peter Dumbreck: "Gegen Ende haben wir statt einem Splash & Dash lieber noch einmal neue Reifen aufgezogen um das Podium sicher zu stellen. Das ist immerhin unser bestes Ergebnis bei den 24h". Auch Wolf Henzler unterstrich, das mit der Mannschaft auch im nächsten Jahr zu rechnen sei: „Wir möchten weiterhin mit dem Team auf der Nordschleife antreten. Die Reifen haben noch einmal im Vergleich zum vergangenen Jahr einen grossen Schritt gemacht. Zudem sind wir sehr positiv gefahren und haben nicht irgendwelche Strafen kassiert.“

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