Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Beim Spa Euro Race
im belgischen Francorchamps fanden die Saisonläufe 5 und 6 der Supercar Challenge statt. Wie schon beim letzten Rennen in Oschersleben waren die Superlight Prototypen nicht am Start. Erwartungsgemäß steigerte sich die Anzahl der teilnehmenden Fahrzeuge im Vergleich zum Rennen in der Magdeburger Börde auf 42 Autos.
Im Zeittraining sicherte sich der Renault RS01 von Smet/Perez Aicart die Pole Position mit drei Zehnteln Vorsprung auf den Day-V-Tec Ligier LMP3 von Milan Dontje. Das Samstagsrennen über die Distanz von 60 Minuten startete bei trockenen Streckenverhältnissen. Dieses änderte sich aber bereits nach drei Runden als es kräftig zu regnen begann. Eric van den Munckhof war das erste Opfer der Bedingungen. Er schlug mit seinem BMW Ausgang Eau Rouge in die Leitplanke ein was eine lange Safty Car Phase auslöste. Wie wir es aus Spa kennen schaffte es der Safty Car Pilot nicht sich vor den Führenden Renault RS01 zu setzten sondern vor einen Renault Clio. Das ist zwar die richtige Marke aber leider trotzdem das falsche Auto. Hierdurch entstand ein ziemliches durcheinander welches die Positionen im Rennen völlig verändern sollte.
Nach
21 Rennrunden wurde der Renault RS01 von Smet/Perez Aicart als Sieger abgewunken. Mit 45 Sekunden Rückstand wurde der Ligier LMP3 von Dontje/van Eerd zweiter gefolgt vom Puma RT von Henk Thuis und dem polnischen Lamborghini von Myszkowski/Lewandowski, die ihr erstes Supercar Challenge Rennen auf dem vierten Platz beendeten. So weit so gut. Ab dem fünften Platz war das Ergebnis der Wetter bzw. Safty Car Lotterie ausgesetzt. Als fünfter wurde der JR Motorsport BMW von Bas & Joris Schouten als Sieger der Supersport Klasse gewertet gefolgt von Ronald & Luuk van Loon im BMW und dem Seat von Houweling/Ringelberg. Sehr überraschend war auch das Ergebnis vom Saker, der als achter ins Ziel kam währen die beiden Escuela Espanola Mosler lediglich auf den Plätzen 10 und 11 die Zielflagge sahen. Jean Pierre Lequeux wurde im Ginetta LMP3 sechzehnter. Berry van Elk im Mosler und der Volvo von Henry Zumbrink sahen die Zielflagge nicht. In der GTB Klasse siegten Koen Bogaerts/Mark van der Aa im BMW vor den Porsche Piloten van Dierendonck/van de Ryse, Aart Bosman und Marcel van Berlo. P5 sicherten sich Cor Euser/Dennis Alleman im Marcos Mantis. In der Sport Division waren Chris Voet/Bart van den Broeck im Peugeot erfolgreich.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die
GTE-Pro-Klasse in Le Mans kann in diesem Jahr auf ein Feld von 14 Autos bauen: 4 Ford GT, je 3 Porsche 991 GTE und Ferrari F488 GTE sowie je 2 Aston Martin Vantage GTE und Corvette C7.R nehmen den Kampf in der Klasse für die Werksmannschaften gegeneinander auf. Das sind somit 5 Autos mehr wie in den beiden Vorjahren aber noch nicht das grösste Feld in dieser Klasse seit deren Einrichtung: 2011 waren immerhin 18 Autos in der Pro-Kategorie unterwegs.
Ford stellt bei seiner Rückkehr 50 Jahre nach dem ersten Sieg an der Sarthe das grösste Kontingent in der Pro-Klasse. Dabei sind die Amerikaner dank der Unterstützung der Chip Ganassi-Truppe weit professioneller vorbereitet wie die Landsleute von Nissan die mit ihrem überambitionierten LMP1-Projekt mit einer hauseigenen Truppe im Vorjahr einen grandiosen Schiffbruch erlitten. Zahlreiche Tests in den USA und Europa sowie Renneinsätze in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Weather Tech-USCC-Serie haben die Wettbewerbsfähigkeit des Ford GT unterstrichen. Nun soll auch die 24h-Langstreckentauglichkeit unter Beweis gestellt werden. An einen Klassensieg mag unter den Fachleuten noch niemand glauben, dafür gab es in den Rennen zuvor zuviel kleine technische Hakeleien, die sicher nach der langen Nacht an der Sarthe das ein oder andere Auto noch aus dem Rennen ziehen könnten, zumal es Ganassis erster Auftritt an der Sarthe ist. Das man versuchen wird soviel Autos wie möglich ins Ziel zu retten ist unumstritten. Deren Positionen so gut wie möglich zu erarbeiten dürfte das primäre Ziel der amerikanischen Truppe sein, die mit Stefan Mücke und Dirk Müller auch 2 deutsche Piloten in ihren Reihen führt.
Porsche
kommt nach dem Sieg im Vorjahr mit einem Werkseinsatz von 2 Autos, die in diesem Jahr nicht unter dem Manthey-Label laufen, aber amsonsten von den selben Leuten betreut werden, an die Sarthe zurück. Für die beiden mit den Vorjahresgesamtsiegern Earl Bamber und Nicky Tandy besetzten Wagen (Pilet/Estre/Tandy in der #91; Markowiecki/Bamber/Bergmeister in der #92) ist es allerdings der erste und einzigste Auftritt in diesem Jahr, nachdem die Budgetkürzungen des VW-Konzerns aufgrund der Dieselgate-Affäre den gesamten Einsatz schon im Vorfeld in Frage gestellt hatten. Das Auto ist im Kern auch schon 4 Jahre alt und tritt gegen neu konstruierte Ford und Ferrari an. Der Nachfolger ist wie berichtet bereits in Arbeit. In Le Mans wird man zudem von der Dempsey-Proton Racing Mannschaft unterstützt, die mit dem Trio Lietz/Eng/Christensen bereits Rennerfahrungen in diesem Jahr angesammelt hat.
Ferrari stellte in den ersten beiden Rennen der Saison mit dem neuen F488 das überlegene Fahrzeug, woraufhin es vor dem Auftritt auf dem Highspeed-Kurs an der Sarthe die erwarteten BoP-Anpassungen setzte. Ob die ausreichend war, um die Konkurrenz wieder in Schlagdistanz zu bringen wird sich nach den Qualifyingsitzungen zeigen.
Ergänzt wird die Werksmannschaft von AF Corse durch die Risi Competitione Mannschaft die einen mit dem Trio Fisicella/Vilander/Malucelli besetzten dritten F488 stellt. Hier sorgt die Verpflichtung des 2014 bei Risi Competitione nach 2 fulminanten IMSA-Crashs geschassten Malucelli für Zündstoff im Team.
Aston-Martin schliesslich lässt seine beiden Vantage zum (vor-?)letzten Mal noch einmal auflaufen. Nach neuesten Infos ist der Nachfolger der altehrwürdigen Aston Martin Vantage GTE erst für 2017 in der Entwicklung. Ein Wettbewerbs -Debüt wird frühestens 2018 erwartet. Zwar hat man noch einmal ein spektakulär aussehendes Aeroupdate erarbeitet, doch das allein wird nicht ausreichen. Komplettiert wird die Werksriege um 2 neu aufgebaute C7R die sich in einigen Konstruktions-Punkten von den an einige Privatteams abgegebene Vorjahresmodelle unterscheiden. Im Unterschied zum Vorjahr hat man dieses Mal auch ein Ersatzchassis dabei, so das ein Unfall im Qualifying nicht gleich die Taktik für das Hauptrennen über den Haufen wirft.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit einem der stärksten Felder der LMP2-Geschichte startet die kleinere Prototypenklasse am kommenden Wochenende in die 84.te Ausgabe der 24h von Le Mans: 22 LMP2 haben den Sprung in das Rennen geschafft. Lediglich die Teams von Dragonspeed, der 2.Pegasus-Morgan und der IDEC-Sport Ligier sind dem Cut auf der Reserveliste zum Opfer gefallen. Wie sieht das Feld grob beschrieben aus?
Nr. |
Auto |
Piloten |
Marke |
Team |
Land |
Wagen |
Reifen |
22 |
 |
Vincent Capillaire (F), Eric Maris (F), Jonathan Coleman (GB) |
 |
SO 24 by Lombard Racing |
 |
Ligier JS P2 - Judd |
 |
23 |
 |
Fabian Barthez (F), Timothe Buret (F), Paul Loup Chatin (F) |
 |
Panis Barthez Competition |
 |
Ligier JS P2 - Nissan |
 |
25 |
 |
Michael Munemann (GB), Chris Hoy (GB), Andrea Pizzitola (F) |
 |
Alvarve Pro Racing |
 |
Ligier JS P2 - Nissan |
 |
26 |
 |
Roman Rusinov (RUS), Will Stevens (GB), Rene Rast (D) |
 |
G-Drive Racing |
 |
Oreca O05 Nissan |
 |
27 |
 |
Nicolas Minassian (F), Maurizio Medani (I),
Andreas Wirth (D) |
 |
SMP Racing |
 |
BR01-Nissan |
 |
28 |
 |
Ines Tattinger (F), Remy Striebig (F), Leo
Roussell (F) |
 |
Pegasus Racing |
 |
Morgan - Nissan |
 |
30 |
 |
Ed Brown (USA), Johannes Van Overbeek (USA), Scott Sharp (USA) |
 |
Extreme Speed Motorsports |
 |
Ligier JS P2-Nissan |
 |
31 |
 |
Ryan Dalziel (GB), Luis Felipe Derani (BR), Christoipher Cumming
(CAN) |
 |
Extreme Speed Motorsports |
 |
Ligier JS P2-Nissan |
 |
33 |
 |
Pu Jun Jin (RCH), Nico Pieter de Brujin (NL), Tristan Gommendy (F) |
 |
Eurasia Motorsport |
 |
Oreca 05 - Nissan |
 |
34 |
 |
Nicolas Leutwiler (CH), James Winslow (GB), Shinji Nakano (J) |
 |
Race Performance |
 |
Oreca 03R - Judd |
 |
35 |
 |
David Cheng (RC), Ho-Pin Tung (RC), Nelson Panciatici (F) |
 |
Baxi DC Racing Alpine |
 |
Alpine A460 Nissan |
 |
36 |
 |
Gustavo Menezes (USA), Nicolas Lapierre (F), Stephane Richelmi
(MC) |
 |
Signatech-Alpine |
 |
Alpine A460 Nissan |
 |
37 |
 |
Vitali Petrov (RUS), Kirill Ladygin (RUS), Victor Shaitar (RUS) |
 |
SMP Racing |
 |
BR01-Nissan |
 |
38 |
 |
Simon Dolan (GB), Jake Dennis (GB), Giedo van der Garde (NL) |
 |
G-Drive Racing |
 |
Gibson 015S-Nissan |
 |
40 |
 |
Oliver Pla (F), Niclas Jönsson (S), Björn Wirdheim (S) |
 |
Krohn Racing |
 |
Ligier JS P2 - Nissan |
 |
41 |
 |
Memo Rojas (MEX), Julien Canal (F), Nathanael Bethon (F) |
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Greaves Motorsport |
 |
Ligier JS P2 - Nissan |
 |
42 |
 |
Nick Leventis (GB), Steven Kane (GB), Danny Watts (GB) |
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Strakka Racing |
 |
Gibson 015S-Nissan |
 |
43 |
 |
Ricardo Gonzalez (MEX), Filipe Alburquerque (P), Bruno Senna (BR) |
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RGR Sport by Morand |
(MEX) |
Ligier JS P2-Nissan |
 |
44 |
 |
Tor Graves (GB), Roberto Mehri (E), Matthew Rao (GB) |
 |
Manor |
 |
Oreca O05 Nissan |
 |
46 |
 |
Pierre Thiriet (F), Mathias Beche (CH), Ryo Hirakawa (J) |
 |
Thiriet by TDS Racing |
 |
Oreca 05 - Nissan |
 |
47 |
 |
Matthew Howson (GB), Tsugio Matsuda (J), Richard Bradley (GB) |
 |
KCMG |
 |
Oreca 05 - Nissan |
 |
48 |
 |
Ben Keating (USA), Jerome Bleekemolen (NL), Marc Goossens (B) |
 |
Murphy Prototypes |
 |
Oreca 03R - Nissan |
 |
8
Ligier JS P2 LMP2, 7 Oreca O05 LMP2 (inklusive der beiden als Alpine A460 benannten Chassis), 2 Oreca O03R, 2 Gibson 015S, 2 SMP-BR01 und 1 Morgan LMP2 evo stehen im Feld auf Chassis Seite bereit. Motorenseitig fahren fast alle Teams mit dem Nissan-Motor, der im kommenden Jahr dem Gibson-Einheitstriebwerk weichen wird. Der Reifenkrieg ist hingegen recht übersichtlich geworden: fast alle Teams mit Ausnahme der Michelin-Kunden von Pegasus Racing , Panis-Barthez-Competition und Krohn Racing sind auf Dunlops unterwegs. 11 der Mannschaften stammen aus der Europäischen Le Mans Serie , 10 aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft - lediglich das KCMG-Team ist mit seinem Oreca in keiner der Serien engagiert und hat lediglich über den Klassen-Sieg im Vorjahr den Startplatz gesichert.
Einige Fahrerumbesetzungen gibt es im Feld zu vermelden: Auf dem SO24-Ligier hat Oak-Stammpilot Eric Maris den Sitz von Oliver Lombard übernommen. Im Algarve Pro Ligier JS P2 LMP2 ersetzt Andrea Pizzitola den Inder Parth Gorpade. Manor-Pilot Will Stevens steigt anstelle von Nathanael Berthon an Bord des G-Drive-Orecas. Berthon seinerseits ersetzt Kuba Giermaziak im Greaves Motorsport Ligier. Manor schichtet angesichts nur eines in Le Mans engagierten Autos die Besatzung um und setzt an der Seite von Tor Graves Roberto Mehri und Matthew Rao ein. Auf dem KCMG Oreca O05 LMP2 kommen als Piloten Tsugio Matsuda (J), Richard Bradley (GB) und Matthew Howson (GB) uzum Einsatz. Murphy Prototypes (Bild) bewahrt seinen Ruf als „rent a LMP2“-Team und tauscht für den Klassiker erneut seine gesamte Besatzung aus: die in der abgelehnten Viper von Riley Motorsport nicht zum Zug gekommene Besatzung Ben Keating (USA), Jerome Bleekemolen (NL) und Marc Goossens (B) startet nun kurzerhand auf dem in den Farben des Viper-Sponsors Gas Monkey umgestalteten Oreca O03R des Teams.
Es
ist vielleicht die letzte Ausgabe in der diese Vielfalt an Chassis/Motor/Reifen-Kombinationen noch zu sehen sein wird. Mit dem kommenden Jahr wird die LMP2-Klasse auf das neue Reglement mit den Einheitschassis von Ligier , Oreca, Dallara und Riley-Multimatic umgestellt. Der angekündigte neue Gibson Einheitsmotor soll dann mit einer Leistung von an die 600 PS schnellere Rundenzeiten bis hinab in den 3:30´er Bereich ermöglichen – derzeit umrunden die LMP2 den Kurs an der Sarthe mit Bestzeiten um 3:38. Ob es dann noch eine freie Reifenpartnerwahl geben wird steht noch in den Sternen. Mit dem vom ACO verordneten Zulieferer-Oligopol soll die Kostenstruktur der Klasse übersichtlicher gemacht werden. Ob dieses Ziel erreicht wird wäre eine spannende Frage, die den Sinn dieser Massnahme hinreichend beleuchten würde. Die Reduzierung der Chassis und Motorenvielfalt hat im Grunde schon jetzt begonnen. Spannend wird sein wie der ACO die neuen und alten Konstruktionen sowie die auf Sonderlösungen drängenden Wünsche der Amerikaner im kommenden Jahr unter einen Hut bekommen will. Aufklärung dazu wird wohlmöglich die traditionelle Pressekonferenz des ACO kommender Woche verschaffen.