LMP2 Vorschau auf Le Mans 2016

Mit einem der stärksten Felder der LMP2-Geschichte startet die kleinere Prototypenklasse am kommenden Wochenende in die 84.te Ausgabe der 24h von Le Mans: 22 LMP2 haben den Sprung in das Rennen geschafft. Lediglich die Teams von Dragonspeed, der 2.Pegasus-Morgan und der IDEC-Sport Ligier sind dem Cut auf der Reserveliste zum Opfer gefallen. Wie sieht das Feld grob beschrieben aus?

Nr. Auto Piloten Marke Team Land Wagen Reifen
22 GT3 Vincent Capillaire (F), Eric Maris (F), Jonathan Coleman (GB) Ligier SO 24 by Lombard Racing Frankreich Ligier JS P2 - Judd Dunlop
23 GT3 Fabian Barthez (F), Timothe Buret (F), Paul Loup Chatin (F) Ligier Panis Barthez Competition Frankreich Ligier JS P2 - Nissan Michelin
25 GT3 Michael Munemann (GB), Chris Hoy (GB), Andrea Pizzitola (F) Ligier Alvarve Pro Racing Portugal Ligier JS P2 - Nissan Dunlop
26 GT3 Roman Rusinov (RUS), Will Stevens (GB), Rene Rast (D) Oreca G-Drive Racing Russland Oreca O05 Nissan Dunlop
27 GT3 Nicolas Minassian (F), Maurizio Medani (I), Andreas Wirth (D) SMP SMP Racing Russland BR01-Nissan Dunlop
28 GT3 Ines Tattinger (F), Remy Striebig (F), Leo Roussell (F) Morgan Pegasus Racing Frankreich Morgan - Nissan Michelin
30 GT3 Ed Brown (USA), Johannes Van Overbeek (USA), Scott Sharp (USA) Ligier Extreme Speed Motorsports USA Ligier JS P2-Nissan Dunlop
31 GT3 Ryan Dalziel (GB), Luis Felipe Derani (BR), Christoipher Cumming (CAN) Ligier Extreme Speed Motorsports USA Ligier JS P2-Nissan Dunlop
33 GT3 Pu Jun Jin (RCH), Nico Pieter de Brujin (NL), Tristan Gommendy (F) Oreca Eurasia Motorsport Phillipinen Oreca 05 - Nissan Dunlop
34 GT3 Nicolas Leutwiler (CH), James Winslow (GB), Shinji Nakano (J) Oreca Race Performance Schweiz Oreca 03R - Judd Dunlop
35 GT3 David Cheng (RC), Ho-Pin Tung (RC), Nelson Panciatici (F) Oreca Baxi DC Racing Alpine China Alpine A460 Nissan Dunlop
36 GT3 Gustavo Menezes (USA), Nicolas Lapierre (F), Stephane Richelmi (MC) Oreca Signatech-Alpine Frankreich Alpine A460 Nissan Dunlop
37 GT3 Vitali Petrov (RUS), Kirill Ladygin (RUS), Victor Shaitar (RUS) SMP SMP Racing Russland BR01-Nissan Dunlop
38 GT3 Simon Dolan (GB), Jake Dennis (GB), Giedo van der Garde (NL) Gibson G-Drive Racing Russland Gibson 015S-Nissan Dunlop
40 GT3 Oliver Pla (F), Niclas Jönsson (S), Björn Wirdheim (S) Ligier Krohn Racing USA Ligier JS P2 - Nissan Michelin
41 GT3 Memo Rojas (MEX), Julien Canal (F), Nathanael Bethon (F) Ligier Greaves Motorsport Gross-Britannien Ligier JS P2 - Nissan Dunlop
42 GT3 Nick Leventis (GB), Steven Kane (GB), Danny Watts (GB) Gibson Strakka Racing Gross-Britannien Gibson 015S-Nissan Dunlop
43 GT3 Ricardo Gonzalez (MEX), Filipe Alburquerque (P), Bruno Senna (BR) Ligier RGR Sport by Morand (MEX) Ligier JS P2-Nissan Dunlop
44 GT3 Tor Graves (GB), Roberto Mehri (E), Matthew Rao (GB) Oreca Manor Gross-Britannien Oreca O05 Nissan Dunlop
46 GT3 Pierre Thiriet (F), Mathias Beche (CH), Ryo Hirakawa (J) Oreca Thiriet by TDS Racing Frankreich Oreca 05 - Nissan Dunlop
47 GT3 Matthew Howson (GB), Tsugio Matsuda (J), Richard Bradley (GB) Oreca KCMG Hong-Kong Oreca 05 - Nissan Dunlop
48 GT3 Ben Keating (USA), Jerome Bleekemolen (NL), Marc Goossens (B) Oreca Murphy Prototypes Irland Oreca 03R - Nissan Dunlop

8 Ligier JS P2 LMP2, 7 Oreca O05 LMP2 (inklusive der beiden als Alpine A460 benannten Chassis), 2 Oreca O03R, 2 Gibson 015S, 2 SMP-BR01 und 1 Morgan LMP2 evo stehen im Feld auf Chassis Seite bereit. Motorenseitig fahren fast alle Teams mit dem Nissan-Motor, der im kommenden Jahr dem Gibson-Einheitstriebwerk weichen wird. Der Reifenkrieg ist hingegen recht übersichtlich geworden: fast alle Teams mit Ausnahme der Michelin-Kunden von Pegasus Racing , Panis-Barthez-Competition und Krohn Racing sind auf Dunlops unterwegs. 11 der Mannschaften stammen aus der Europäischen Le Mans Serie , 10 aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft - lediglich das KCMG-Team ist mit seinem Oreca in keiner der Serien engagiert und hat lediglich über den Klassen-Sieg im Vorjahr den Startplatz gesichert.

murphylemanstest02.jpgEinige Fahrerumbesetzungen gibt es im Feld zu vermelden: Auf dem SO24-Ligier hat Oak-Stammpilot Eric Maris den Sitz von Oliver Lombard übernommen. Im Algarve Pro Ligier JS P2 LMP2 ersetzt Andrea Pizzitola den Inder Parth Gorpade. Manor-Pilot Will Stevens steigt anstelle von Nathanael Berthon an Bord des G-Drive-Orecas. Berthon seinerseits ersetzt Kuba Giermaziak im Greaves Motorsport Ligier. Manor schichtet angesichts nur eines in Le Mans engagierten Autos die Besatzung um und setzt an der Seite von Tor Graves Roberto Mehri und Matthew Rao ein. Auf dem KCMG Oreca O05 LMP2 kommen als Piloten Tsugio Matsuda (J), Richard Bradley (GB) und Matthew Howson (GB) uzum Einsatz. Murphy Prototypes (Bild) bewahrt seinen Ruf als „rent a LMP2“-Team und tauscht für den Klassiker erneut seine gesamte Besatzung aus: die in der abgelehnten Viper von Riley Motorsport nicht zum Zug gekommene Besatzung Ben Keating (USA), Jerome Bleekemolen (NL) und Marc Goossens (B) startet nun kurzerhand auf dem in den Farben des Viper-Sponsors Gas Monkey umgestalteten Oreca O03R des Teams.

Es ist vielleicht die letzte Ausgabe in der diese Vielfalt an Chassis/Motor/Reifen-Kombinationen noch zu sehen sein wird. Mit dem kommenden Jahr wird die LMP2-Klasse auf das neue Reglement mit den Einheitschassis von Ligier , Oreca, Dallara und Riley-Multimatic umgestellt. Der angekündigte neue Gibson Einheitsmotor soll dann mit einer Leistung von an die 600 PS schnellere Rundenzeiten bis hinab in den 3:30´er Bereich ermöglichen – derzeit umrunden die LMP2 den Kurs an der Sarthe mit Bestzeiten um 3:38. Ob es dann noch eine freie Reifenpartnerwahl geben wird steht noch in den Sternen. Mit dem vom ACO verordneten Zulieferer-Oligopol soll die Kostenstruktur der Klasse übersichtlicher gemacht werden. Ob dieses Ziel erreicht wird wäre eine spannende Frage, die den Sinn dieser Massnahme hinreichend beleuchten würde. Die Reduzierung der Chassis und Motorenvielfalt hat im Grunde schon jetzt begonnen. Spannend wird sein wie der ACO die neuen und alten Konstruktionen sowie die auf Sonderlösungen drängenden Wünsche der Amerikaner im kommenden Jahr unter einen Hut bekommen will. Aufklärung dazu wird wohlmöglich die traditionelle Pressekonferenz des ACO kommender Woche verschaffen.

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