Supercup-Lauf #300 in Spa

psc5aExakt 300 Rennen hat der Porsche Mobil1 Supercup seit 1993 absolviert. Das Jubiläumsrennen des internationalen Markenpokals war eines der ereignisreichsten: Auf dem regennassen Formel-1-Kurs in Spa-Francorchamps siegte Dylan Pereira unbeeindruckt von zahlreichen Drehern und Ausrutschern der Kollegen sowie 3 Safety-Car-Phasen. Der Luxemburger wehrte dabei energisch die ständigen Attacken seines BWT Lechner Racing -Teamkollegen Ayhancan Güven ab. Laurin Heinrich (Nebulus Racing by Huber) komplettierte als schnellster Rookie im Feld der 32 Porsche 911 GT3 Cup das Podium.

Eine vorentscheidende Situation spielte sich bereits wenige Meter nach dem Start in der berühmt-berüchtigten Passage Eau Rouge ab. In der Anfahrt zur Eau Rouge setzte sich Pereira neben den von der Pole-Position gestarteten Larry ten Voorde aus dem Team GP Elite. Dabei berührten sich beide Fahrzeuge leicht – und der Niederländer drehte sich. Während der amtierende Meister sich auf Rang 13 wieder ins Feld einsortierte, übernahm Pereira die Spitze.

Aus Sicherheitsgründen hatte die Rennleitung nach einem weiteren Dreher im Feld das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Beim Restart sah Porsche Junior Ayhancan Güven die Chance zur Attacke auf Spitzenreiter Pereira. Der hielt jedoch dagegen und verteidigte die Spitze. Anschließend setzten sich die beiden Neunelfer aus dem Team BWT Lechner Racing vom Feld ab, ohne dass Güven noch einmal einen erfolgversprechenden Angriff auf den Teamkollegen starten konnte. Dahinter gingen die Positionskämpfe dagegen munter weiter, nicht immer ohne Feindkontakt. Einer der Leidtragenden war Jaxon Evans . Der von Startplatz drei ins Rennen gegangene Tabellenzweite im Martinet by Alméras-Porsche wurde von einem Konkurrenten umgedreht – vorbei die Chance, Punkte auf den Gesamtführenden Larry ten Voorde aufzuholen.

psc5bHauptdarsteller im Kampf um Rang drei waren stattdessen der Österreicher Christopher Zöchling (FACH AUTO TECH), die Deutschen Laurin Heinrich und Leon Köhler (beide Nebulus Racing by Huber) sowie Max van Splunteren (Team GP Elite) aus den Niederlanden. Die Positionskämpfe innerhalb dieser Vierergruppe wurden durch eine zweite, von Drehern ausgelöste Safety-Car-Phase nur kurz unterbrochen. Als die Rennleitung das Sicherheitsfahrzeug aufgrund eines im Kiesbett gestrandeten Fahrzeugs ein drittes Mal auf die Strecke schickte, lag Heinrich auf Position drei hinter Pereira und Güven. Weil das Rennen hinter dem Safety-Car beendet wurde, änderte sich an dieser Reihenfolge nichts mehr.

Mit seinem ersten Sieg in der laufenden Saison verbesserte sich Dylan Pereira auf Tabellenrang drei hinter Larry ten Voorde und Jaxon Evans. Dafür erhielt der Luxemburger ebenso wie Rookie-Gewinner Laurin Heinrich und der Monegasse Nicolas Misslin (Lechner Racing Middle East) als bestplatzierter ProAm zusätzlich zu den üblichen Pokalen einen Lorbeerkranz – eine stilvolle Hommage an die seit 1993 andauernde Historie des Porsche Supercup.

Schon am nächsten Wochenende startet der Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen des Großen Preis der Niederlande (3. bis 5. September 2021). Und tatsächlich gibt es auch nach 28 Jahren Supercup noch Premieren: In Zandvoort gastiert der Markenpokal zum ersten Mal.

Bahrain ProAm 1000km in Planung

Parallel zu der 10. Ausgabe der Gulf 12 hours plant die irische Driving Force Events Gruppe um den italienischen Promotor Andrea Ficarelli in diesem Jahr einen zweiten Event in der Golfregion. Während die Jubiläumsausgabe des 12h Rennens in Abu Dhabi auf den Januar 2022 verschoben wurde (wir berichteten) soll am ursprünglichen Termin 4 Wochen zuvor nun ein weiterer Event auf dem Bahrain International Circuit ausgerichtet.

Das „Bahrain ProAm 1000“ ist vom Format her als 1000km-Rennen ausgelegt und soll den Gentleman-Piloten die in der Mehrzahl die Besitzer von Sportwagen der GT3, GT4 und Cup-Kategorie sind ein neues attraktives Betätigungsfeld eröffnen. Der am 11 Dezember 2021 geplante Event soll lauft Ficarelli zum einzigen GT Langstreckenrennen avancieren das exklusiv für Pro-Am-Besatzungen (also Amateurfahrer mit professioneller Unterstützung) massgeschneidert ist, um jedem Amateur eine Chance auf den Gesamt- (GT3) oder Klassensieg (GT4/Cup) zu ermöglichen. Die klassische 1000km-Distanz würde dabei 185 Runden auf dem F1-Kurs entsprechen.

Das neue Format folgt einem Pilotevent der im Januar diesen Jahres auf dem Kurs absolviert wurde und der als Gulf 12 hours Bahrain leider pandemiebedingt nur ein sehr übersichtliches Feld am Start sah (Bild). Mit dem Bahrain Pro-Am 1000, dem 10 Gulf 12 hours den eine Woche daruf stattfindenden 24h von Dubai der Creventic Gruppe und dem 1 Woche danach angesetzten 6h von Abu Dhabi der Creventic Gruppe ergäbe sich für europäische Teams die Möglichkeit 4 Langstreckenrennen über insgesamt etwa 48h Distanz innerhalb von 6 Wochen zu absolvieren. Somit könnte man eine volle Wintersaison in den arabischen Golf-Anrainerstaaten absolvieren, was die Kosten für eine Verschiffung des rollenden Materials (die in Ermangelung einheimischer Teams aus der Region für die Piloten nötig wird) angesichts einer potentiellen Vervierfachung der Cockpitplätze lukrativer werden lässt.

Andrea Ficarelli, Chef der Driving Force Events-Gruppe, glaubt an den Erfolg des neuen Konzepts: “Der Langstrecken-Motorsport verdankt seine Existenz und seinen Erfolg der Leidenschaft von Tausenden von Amateur- und Semi-Profi-Fahrern. Wir glauben, dass es an der Zeit ist, eine neue Veranstaltung ins Leben zu rufen, die ganz auf diese Fahrer zugeschnitten ist, und zwar auf einer der renommiertesten Rennstrecken der Welt.”

DTM Runde 4 am Nürburgring

DTM8aWir schulden euch noch die Ergebnisse der DTM Runde in der Vorwoche am Nürburgring. Dort gab es jeweils einen Sieg für Audi und Ferrari zu vermelden.

Lauf 1, der mit 23 startenden Wagen das grösste DTM-Feld der vergangenen Jahre markierte, endete mit dem dritten saisonsieg von Kelvin van der Linde. Der Abt Sportsline Audi R8 LMS GT3-Pilot, der von der Pole ins Rennen gegangen war, baute damit seine Tabellenführung aus. Als bester Gaststarter kam Luca Stolz im Toksport-WRT Mercedes AMG GT3 auf Platz 2 ins Ziel, gefolgt von Phillip Ellis im Winward AMG. Da Stolz als Gaststarter keine Punkte bekam gingen die Punkte für Platz 3 an den viertplazierten Mike Rockenfeller.

Im 2. Lauf am Sonntag feierte Alpha Tauri-AF Corse-Pilot Alex Albon seinen ersten Sieg und bescherte Ferrari dabei den zweiten Erfolg in der DTM-Geschichte. In einem ereignisreichen Rennen entging der für AlphaTauri AF Corse fahrende Thailänder, vom ersten Startplatz ins Rennen gestartet, allen Zwischenfällen und krönte sich zum sechsten Sieger im achten DTM-Rennen. Hinter ihm komplettierten Daniel Juncadella im Mercedes AMG GT3 des GruppeM-Teams und Walkenhorst Motorsport BMW M6-GT3-Pilot Marco Wittmann das Podium.

Der Umstieg auf das GT3-Format scheint sich somit für die DTM schon nach einer halben Saison auszuzahlen. Jahrelang nie gesehene Starterzahlen und dank der BoP und des nun obsoleten Herstellerengagements enge Positionskämpfe mit 4 Wagen nebeneinander sind Bilder die man in der DTM offensichtlich seit Jahren nicht gewohnt war. Man darf gespannt sein wie sich die immer noch vorhandene Attraktivität der Marke DTM und ihr Wiedererstarken auf die GT3-Enagagements in der Nürburgring Langstrecken Serie und im ADAC GT-Masters in den kommenden Jahren auswirken wird.

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