Iron Lynx & Prema vor LMP-Programm

Die italienische Ferrari Mannschaft Iron Lynx und die italienische Formelmannschaft des Prema Powerteam aus Mailand haben eine Kooperation zum Aufbau eines Sportprototypenprogramms geschlossen. Die beiden Mannschaften hatten im Juli unter dem schweizer Label DC Racing Solutions SA ein Talentförderprogramm und eine Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten vereinbart. Eines der Programme soll nun ein LMP2-Programm mit einem Oreca in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft umfassen. Ein erster Oreca soll nun in Kürze an die italienische Formelmannschaft ausgeliefert werden. Laut Infomationen unserer Kollegen von Sportscar 365 soll auch eine zweiter Wagen bereits in Planung sein.

Iron Lynx hatte erst Anfang dieses Jahres ein umfangreiches Ferrari Programm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft , der Europäischen Le Mans Serie, dem Michelin Le Mans Cup und dem Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services bekannt gegeben. Mit dem Sieg beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps errang das Team den bis dato grössten Eerfolg.

Allgemein wird in den einschlägigen Medien spekuliert, das die italienische Mannschaft, die mit dem Bankier Claudio Schiavioni einen solventen Geldgeber und Kundenpiloten hat, sich mit dem Schritt in den Prototypensektor für ein potentielles zukünftiges LMH-Programm mit einem Top-Kunden-Ferrari-Prototyp in Stellung bringen will. Der Hersteller Ferrari, zu dem beide Mannschaften enge Beziehungen pflegen, hatte Ende Februar ein LMH-Projekt für den Kampf um Gesamtsiege an der Sarthe und in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ab 2023 angekündigt.

STT Runde 2 in Assen

Nachdem es für Audi R8 LMS GT3 evo-Pilot Uwe Alzen beim Saisonstart in Oschersleben nicht rund lief, schlug der Titelverteidiger in Assen doppelt zu. Das erste Rennen entschied Alzen vor Jürgen Bender in der Corvette C7 GT3-R für sich, während im zweiten Heat Ulrich Becker auf der zweiten Position landete.

stt2a alzenUwe Alzen fackelte im ersten Rennen gar nicht erst lange. Schnell konnte der erfahrene Profi dem restlichen Feld wegfahren und seinen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen. Genau wie Alzen setzte sich auf Rang 2 Jürgen Bender gleich zu Beginn von seinen Verfolgern ab. Der Neckarsulmer bestätigte in Assen seine starken Eindrücke vom Saisonstart. Über 20 Sekunden machte Bender auf den drittplatzierten Henk Thuis im Pumaxs RT gut. Der Kampf um den letzten verbliebenen Podestplatz war besonders spannend. Denn zunächst setzte sich in der zweiten Runde Ulrich Becker (Porsche 991 GT3 R) nach einem Fahrfehler des Niederländers vor den Pumaxs. Doch Thuis blieb am Heck des Porsche dran und attackierte immer wieder. Dadurch rückte Stefan Wieninger, der erstmals im Audi R8 GT3 Evo antrat, immer näher an das Duo heran. In der sechsten Runde wechselten die Positionen erneut. In der Ruskenhoek setzte sich Thuis beim Anbremsen neben Becker, der dadurch gerade aus über die asphaltierte Auslaufzone musste. Durch das Manöver des Niederländers kam auch noch Wieninger vorbei. Während Becker im Überrundungsverkehr an Boden verlor, ließ Wieninger hinter Thuis nicht locker. Doch der 76jährige Niederländer spielte gegen Schluss seine ganze Routine aus und brachte den dritten Gesamtrang vor Wieninger unter Dach und Fach.

Kurios war dagegen das zweite Rennen am Sonntag. Auch auf noch nasser Strecke zog Alzen wieder davon, wurde aber nach zehn Runden vom Safety-Car eingebremst. Am Streckenrand hatten sich Gasflaschen entzündet, wodurch die Feuerwehr auf die Strecke musste. Die Löschaktion dauerte so lange, dass das Rennen hinter dem Safety-Car beendet wurde. Nachdem es im ersten Rennen für Ulrich Becker mit dem fünften Platz nicht nach Plan gelaufen war, wollte der Marler im zweiten Heat Wiedergutmachung betreiben. Im Sonntagsrennen war an diesem Wochenende aber irgendwie der Wurm drin. Der Marler verdrängte in der zweiten Runde Henk Thuis von Rang zwei, hatte jedoch wenig später wieder einen Verbremser. Wieder war Thuis vorbei. Wegen eines Gelbverstoßes bekam dieser jedoch eine Drivethrough aufgebrummt, die nach dem Rennen in eine 30 Sekunden Strafe umgewandelt wurde. Stefan Wieninger profitierte ebenfalls von der Zeitstrafe und sicherte sich damit seine erste Podiumsplatzierung in der STT. Und das gleich beim ersten Renneinsatz im neuen Audi R8 GT3 Evo.

stt2b koenigIm ersten Rennen sah es lange Zeit danach aus, als könne Thomas König mit seinem Porsche 991 GT3 Cup in der Division 2 zum Sieg fahren. In der zweiten Runde hatte sich König vor Max Gruhn (Audi RS3 LMS TCR) gesetzt, als er sich wenige Runden vor Schluss einen Dreher leistete. Dadurch war nicht nur die starke neunte Gesamtposition verloren, sondern auch der Sieg in der Division 2. Den holte sich Max Gruhn. Der zweite Heat war dagegen eine klare Beute für Thomas König, der auf der schwierigen Strecke mitten unter die Division 1 Boliden fuhr. Als Gesamtfünfter und Sieger der Division 2 feierte König sein bis dato bestes Ergebnis in der Spezial Tourenwagen Trophy.

Ähnlich wie sein letztjähriger Meisterschaftskonkurrent Uwe Alzen beherrschte Ralf Glatzel im Ford Fiesta ST die Division 3. Zwei ungefährdete Siege brachten den Schwaben in eine gute Ausgangslage für die Titelverteidigung.

Den Piloten der Spezial Tourenwagen Trophy bleibt nur eine kurze Verschnaufpause. Bereits vom 17.-19. September geht es zum dritten Saisonlauf nach Hockenheim.

Das grösste GT3-Feld des Jahres am Ring

6hnring Chaos1Kurve44 GT3 Wagen starten an diesem Wochenende bei der 4. Runde der SRO-Langstreckenserie des Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cups powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCEEC by AWS) am Nürburgring. Die deutsche Runde der Langstreckenserie wird am Sonntag statt über 6h wie im Vorjahr (Bild) über 3h Dauer ausgetragen und gilt dabei als inoffizielle Revanche für die 24h von Spa-Francorchamps die ja zu Beginn des vergangenen Monats erstmals in der GT3-Ära an Ferrari gefallen waren. Es wird auf jeden Fall das grösste GT3-Feld des Jahres am Nürburgring starten.

18 Pro-Mannschaften, 14 Silver-Cup-Teams und 12 ProAm-Wagen (und kein Am-Team mehr!) treten am Wochenende in der Eifel an. Aufgeschlüsselt nach Herstellern sind 11 Mercedes AMG GT3, je 7 Audi R8 LMS GT3, Lamborghini Huracán GT3 evo und Ferrari F488 GT3, 4 Porsche 991 GT3 R, je 3 Aston Martin GT3 und BMW M6-GT3 sowie je ein McLaren 720 S GT3 und Bentley Continental GT3 sollen am Start stehen.

Seitens der deutschen Mannschaften starten 13 Wagen der Teams Attempto Racing , Walkenhorst Motorsport, Rinaldi Racing, Haupt Racing Team, GetSpeed Performance, SPS Automotive Performance, Toksport-WRT, Winward Racing und Allied Racing bei der Heimrunde in der SRO-Meisterschaft. Auf Seiten der deutschsprachigen Mannschaften kommen aus der Schweiz noch 3 Emil Frey Racing Lambos und ein Grasser Racing Team Lambo aus Österreich hinzu.

alliedporscheUnd auch pilotenseitig werden viele Fahrer am Nürburgring ihr Heimrennen bestreiten: von den nominell etwa 130 Piloten kommen 21 aus Deutschland (die detaillierten Besatzungen sparen wir uns an dieser Stelle). Da eine Reihe von Stammfahrern die Runde am Ring wegen ihres DTM-Engagements verpassen müssen hat es daneben eine Reihe von Umbesetzungen gegeben. So musste Walkenhorst Motorsport gleich 3 Piloten ersetzen, weswegen Jake Dennis, Nick Yelloly und Nicky Catsburg neu zum FGTWCEEC-Kader hinzustossen. Insgesamt 7 Piloten mussten wegen der Terminüberschneidung ihre Sitze räumen.

Das Rennen am Ring, zu dem auch wieder Zuschauer zugelassen sind startet am Sonntag um 14.45 Uhr. Im Rahmenprogramm des Wochenendes sind u.a. die GT4-European Series, die TCR Europe und die Lamborghini Super Tropheo Europe.

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