Le Mans Vorschau - LMP1

Am toyotalmtestMittwoch startet das 85.te 24 Stunden Rennen von Le Mans in seine Rennwoche. Wenn am kommenden Samstag die Boliden in die Einführungsrunde gehen, wird eines der kleinsten Top-Felder der letzten Jahre ins Rennen gehen: Nur 5 LMP1-Hybrid und ein LMP1-L – also 6 Autos – stehen in diesem Jahr beim Klassiker am Start. Und das ist nur der Beginn einer Übergangsphase die mehrere Jahre andauern wird und in der der ACO die grundsätzlichen Prinzipien der Sportwagenszene vor Augen haben muss um das Rennen und die daran angeschlossene FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nicht um zumindest eine Bedeutungsstufe abgleiten zu lassen. 2 Porsche 919 Hybrid , 3 Toyota 050 Hybrid und der ByKolles CLM P1/01-Nismo LMP1-L stehen auf der Nennliste des Klassikers.

Auf dem Papier ist nach dem Testtag die Ausgangslage klar. Toyota hat nach der demütigenden Schlappe im Vorjahr – frustrierender kann man einen Le Mans Sieg wohl nicht mehr hergeben – alles Verfügbare in die Waagschale geworfen und steht mit 3 vom Tempo her der Porsches überlegenen Autos am Start. Die Entwicklungsabteilung TMG hat sich nach dem Desaster im Vorjahr wohl zum ersten Male an einem voll geöffneten Entwicklungs-Portemonnaie bedienen dürfen und geht mit der Bürde des klaren Favoriten ins Rennen. Alles andere als ein klarer Sieg dürfte das weitere Programm der Japaner ernsthaft in Frage stellen. Kurz vor dem Le Mans Einsatz hat man die Mannschaften noch mal umsortiert: lmtestt 919sAuf der #7 haben Mike Conway und Kamui Kobayashi nun Stephane Sarrazin anstelle von Jose-Maria Lopez an Bord bekommen, der wiederum in die #9 neben Nicolas Lapierre und Yuji Kunimoto wechselt. Die #8 mit dem Trio Buemi/Davison/Nakajima bleibt unverändert.

Porsche, immerhin die Weltmeister der letzten 2 Jahre, gehen nach 2 verlorenen Rennen und technischen Schwierigkeiten beim Testtag als Underdogs ins Rennen. Jani/Lotterer/Tandy auf der #1 und Bernhard/Bamber/Hartley in der #2 werden in der Rolle der Jäger erwartet werden.

Nachdem der ACO über Jahre den privaten LMP1-Teams keine Anreize mehr bieten konnte ein Millionenschweres Entwicklungsprogramm für ein eigenes Auto zu starten steht man nun vor dem Scherbenhaufen dieser Politik: nur ein einziges Team, die ByKolles Mannschaft mit dem CLM P1/01-Nissan von Dominik Kraihamer, Oliver Webb und Marco Bonanomi steht in diesem Jahr am Start. Hier ist die dringendste Baustelle die der ACO für die kommenden Jahre schliessen muss: Die Sportwagenszene braucht an der Spitze die beiden Standbeine der Werke und der Privatiers. Das Problem ist das der ACO für beide Kundenkreise ein äusserst fragiles Reglementsmodell aufgebaut hat. Die Werke müssen für ein Werkshybridprogramm mittlerweile ein 3stelliges Millionenbudget in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in Le Mans aufbringen. Dafür bekommt man mittlerweile in der Formel 1 ein preisgünstigeres Programm organisiert – mit einer viel besseren Aussenwirkung! Bei solchen Budgets muss man jährlich damit rechnen das ein Hersteller dem es grade nicht so gut geht abspringt. Audi hat daher letztes Jahr diesen Schritt konsequent vollzogen Der einzige neue Hersteller der derzeit in den Startlöchern steht (Peugeot) macht den Einstieg davon abhängig das diese Budgets zumindest halbiert werden.

Die Privatiers sind mit einer Ausnahme sämtlichst aus der Klasse vertrieben worden, weil man den Werken nicht hinreichend deren Wagen vom Speed her beschneiden wollte und Rundenzeitenunterschiede von 10s für die Privatiers bei Budget von ebenfalls bis zu 10 Mio€ nicht mehr tragbar waren. Hier muss der ACO mit einem neuen Reglement wieder einen Unterbau für die Top-Klasse schaffen. Zwar sind für das nächste Jahr schon 4 Projekte angekündigt, doch im Prinzip kommt das neue Reglement für die LMP1-L eher um 5 nach 12 statt 5 vor 12. Von daher muss der ACO nun beide Reglements gründlich überarbeiten. Die Pressekonferenz am Freitag, die zumindest den LMP1-L eine neue Basis vorstellen soll wird daher mit grösstem Interesse verfolgt werden.

IWSC * Taylor-Triple perfekt beim Long Beach GP

Wir schulden euch noch die Rückblicke auf die beiden letzten Wether-Tech USCR-Rennen - den Anfang macht das Rennen in Long Beach: 

Fast hätte Ryan Dalziel (#2 Tequila Patron ESM Nissan) dort für einen Überraschungssieg gesorgt - doch am Ende schnappt ihn Jordan Taylor (#10 Wayne Taylor Cadillac) fünf Minuten vor Ende den Sieg beim Chaos-Rennen in Long Beach vor der Nase weg.

Schon kurz nach dem Start knallte es als sich Toni Vilander (#62 Risi Ferrari) den zurückgefallenen Ed Brown (#22 Tequila Patron ESM Nissan) vorbeisetzen wollte und dabei unsaft in der Betonmauer landete.

Im weiteren Verlauf flog zuerst Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling Cadillac) nach einem Kontakt in den Reifenstapel. Wenig später traf es dann seinen Teamkollegen Dane Cameron (#31 Whelen Engineering Cadillac) etwas heftiger als er nach einem rundenlangen Zweikampf zu viel wollte und im stumpfen Winkel seinen Wagen kräftig in die Begrezungsmauer schmiss.

Nachdem Martin Tomczyk (#24 BMW) mit seinem GTLM zeitweise das Rennen sogar anführen konnte musste er am Ende mit einem technischen Defekt die Führung an die Corvette-Piloten abgeben, die bis zur letzten Runde im Parallelflug unterwegs waren.

Durch einen mehr als unüberlegtes Überholmanöver im Kampf um Platz fünf von Robert Alon (#15 3GT Lexus) kam es zum Stau in der Haarnadelkurve vor Start/Ziel in der letzten Runde. Antonio Garcia (#3 Corvette) tappte dann in die Falle und wählte die falsche Linie während innnen an ihm die Kontrahenten vorbei ziehen konnten. Immerhin schaffte es sein Teamkollege Tommy Milner (#4 Corvette) noch wenigstens eine Corvette auf Treppchen - ganz oben -  zu platzieren.

Der Sieg in der kleinen GTD-Klasse ging an die beiden Riley Mercedes von Cooper MacNeil / Gunnar Jeannette (#50) und Jeroen Bleekemolen / Ben Keating (#33).

Ein vollständiger Rennbericht sowie alle Rennergebnissse gibt es wie immer auf unserer Partnerseite von americansportscar.de

Gaststarter siegt im Samstagslauf des PCC

Porsche-Junior pcc5aMatt Campbell beendete sein erstes Rennen im Porsche Carrera Cup Deutschland als Sieger. Als Gaststarter gewann der Australier auf dem Red Bull Ring auf seinem Fach Auto Tech-Porsche am Samstag vor Larry Ten Voorde aus den Niederlanden und dem Deutschen David Kolkmann (beide Team Deutsche Post by Project 1) den fünften Lauf des nationalen Markenpokals. Campbell nutzte das Rennen als Generalprobe für den Porsche Mobil1 Supercup , bei dem der 22-Jährige Anfang Juli im Rahmenprogramm des Formel-1-Rennens in Spielberg an den Start gehen wird. „Mein erster Sieg im Carrera Cup fühlt sich fantastisch an. Durch die späte Safety-Car-Phase war mein Vorsprung plötzlich weg, aber ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte der Wahl-Schwabe.

Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup führte Ten Voorde die Startaufstellung der 31 Fahrzeuge an und konnte seine Pole-Position nach Rennbeginn verteidigen. Hinter dem 20-Jährigen wehrte Campbell Überholversuche von Florian Latorre (Martinet by Alméras) ab, wodurch er zunächst an Position zwei blieb. Nachdem Campbell die Lücke zu Ten Voorde schloss, überholte er den Piloten aus dem niederländischen Boekelo im dritten Umlauf. Als Führender baute Campbell seinen Vorsprung aus, bis in der zehnten Runde nach einer Kollision das Safety-Car auf die Strecke musste. Das Fahrerfeld rückte eng zusammen. Doch Campbell zeigte keine Spur von Nervosität und ließ Ten Voorde nach dem Re-start keine Lücke zum Überholen.

Den Zuschauern wurde auf dem 4,326 Kilometer langen Kurs ein Finale mit Hochspannung bis zur letzten Kurve geboten. David Kolkmann sicherte sich den dritten Platz auf dem Siegerpodest. Der 20-Jährige ging in der letzten Runde an seinem Teamkollegen Nick Yelloly vorbei. Den fünften Rang sicherte sich Christopher Zöchling (A/MRS GT-Racing) vor Porsche-Junior Dennis Olsen im Konrad Motorsport -911´er. Mit dem Sieg in der Amateur-Wertung konnte Wolfgang Triller (D/Huber Racing by TriSpa) die Führung in seiner Wertungsklasse ausbauen.

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