Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Im
Rahmen der traditionellen Gamma Racing Days fand in Assen das vierte Rennwochenende der GT & Prototype Challenge statt. Bei diesem riesigen Event welches von der Baumarktkette Gamma gesponsert wird und jedes Jahr ca. 80.000 Zuschauer an den TT Circuit lockt und einen schönen Mix aus GT, Sportwagen, Tourenwagen, Motorrad und Kartrennen bietet haben die Teams die Möglichkeit sich vor einer großen Zuschauerkulisse zu präsentieren.
Im Zeittraining sicherte sich David Hauser im Race Experience Ligier LMP3 die Pole Position für das Samstagsrennen welches von 12 Fahrzeugen unter die Räder genommen wurde. Eigentlich wären es 13 gewesen doch Daan Meijer konnte mit seinem Mercedes SLS leider nicht am Rennen teilnehmen. Im Qualifying war er noch schnellster GT Pilot gewesen.
Beim Start übernahm Hauser auch gleich die Führung, dicht gefolgt von Smiechowski im Inter Europol Ligier LMP3. Der Radical Pilot Henk Thuis schnappte sich in der ersten Runde den dritten Platz vom Ligier LMP3 von Peter Kox. Leider fiel der Radical nach 17 Runden aus. An der Spitze duellierten sich Hauser und Smiechowski. Letzterer setzte sich nach 15 Minuten mit einem rustikalen Manöver durch und übernahm vor den Boxenstopps die Führung. Dort übergab er den Ligier an Teamkollege Dreyspring der die Führung auf Hauser leicht ausbauen konnte. 10 Minuten vor Rennende wurde seine Siegesfahrt jedoch jäh gestoppt. Ein kapitaler Motorschaden nebelte die Start und Ziel Gerade komplett ein.
Da der Ligier auch noch eine kräftige Ölspur legte wurde das Rennen neutralisiert und ging letztendlich unter Full Course Yellow zu Ende.
Durch das Pech des Inter Europol Teams erbte David Hauser den Sieg. Nach 33 Runden gewann er vor dem zweiten Ligier LMP3 von Peter Kox. Mit dem dritten Platz sicherte sich Bob Herber mit seinem Radical den Sieg in der CN Klasse vor dem Praga von Gray /Boulton. Smiechowski / Dreyspring wurden trotz des Ausfalls noch als fünfte gewertet vor den beiden Blueberry Racing Praga von Fiona James und Dick van Elk. Kamphues / Rijnbeek erreichten im Wolf GB08 als achte das Ziel gefolgt von Hans Hjelm im Porsche, Berry van Elk im Mosler und Wim Jeuris im Radical.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Im
kommenden Jahr wird sich die VLN-Gemeinde an 2 neue Führungsköpfe in der erfolgreichen Langstreckenserie gewöhnen müssen. Der bisherige Generalbevollmächtigte Karl Mauer und Renndirektor und Leiter der VLN-Sport Peter Bröcher scheiden altersbedingt planmäßig zum Ende des Jahres aus dem Führungsgremium der VLN aus. Daher haben die 9 Gesellschafter des VLN e.V. auf ihrer letzten Sitzung Ralph-Gerald Schlüter (65, Foto links) und Michael Bork (57) als Nachfolger gewählt. Karl Mauer zeigte sich mit der jetzt schon erfolgten Entscheidung zufrieden: „Ich bin froh und erleichtert, dass wir bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit Ralph-Gerald Schlüter und Michael Bork zwei kompetente Persönlichkeiten identifiziert haben, die heute schon als Mitglieder des dreiköpfigen Gesellschafter-Beirats Verantwortung in der VLN tragen.“
Schlüter begann seine aktive Motorsportkarriere 1976 mit dem Eintritt in den Rheydter Club für Motorsport. Im selben Jahr bestritt er auch sein erstes Rennen mit einem Simca Rallye 2 auf der Nordschleife. Ein Jahr später wurde er Mitglied des Organisationsteams für das RCM-Grenzlandrennen, das bis heute zu den VLN-Traditionsveranstaltungen zählt. Seine letzte komplette VLN Saison fuhr er 2011 mit einem Renault Clio RS. Danach gab es bis 2016 sporadische VLN-Einsätze auf Z4 M Coupé und Opel OPC. Neben dem modernen Motorsport schlägt sein Herz auch für Oldtimer. 2012 bis 2016 holte er mehrere Podest-Plätze und Klassensiege mit einem Alfa Romeo GT Am im FHR Langstreckenpokal. 2014 gewann Schlüter die DMV Rundstreckenmeisterschaft und er wurde DMV Landesgruppensieger Rundstrecke. Seit demselben Jahr ist er Sprecher des Beirats der VLN oHG und seit 2017 Mitglied des DMSB Fachausschusses Rennsport.
Borks aktive Karriere ging von 1978 bis 1988, wo er als Fahrer bei diversen Rallyes und Slaloms über Schotter und Asphalt fuhr. Währenddessen legte er 1983 und 1984 die Prüfungen zum Rennleiter, Rallyeleiter und Sportkommissar ab. Mittlerweile kann Bork auf 30 Jahre als Rennleiter und Sportkommissar in der Organisation und Durchführung von Automobilsport-Veranstaltungen zurückblicken. Seit 2012 ist Bork internationaler Sportkommissar im DSMB. Er wird regelmäßig in der DTM, DKM, DRM und bei den ADAC GT Masters als Steward eingesetzt. Bork ist Rennleiter des ADAC GT Masters am Nürburgring. Zudem ist er seit 2017 Mitglied des DMSB Fachausschusses Rennsport.
Ralph-Gerald Schlüter wird sein Amt als Generalbevollmächtigter der VLN oHG zum 1. Januar 2018 antreten, Michael Bork nimmt seine Tätigkeit als Leiter VLN Sport mit sofortiger Wirkung auf, um die VLN-Saison 2018 vorzubereiten. Parallel dazu wird Peter Bröcher weiterhin als Renndirektor die verbleibenden VLN Rennen 2017 mit einem Pool aus drei Rennleitern durchführen und danach die Position des Renndirektors ebenfalls an Michael Bork übergeben.
Verfasst von Andreas Lutz. Veröffentlicht in GT4 European Series ( FIA-GT4 )
Auf
den ersten Blick nicht ganz einleuchtend erschienen vielen Lesern wohl die von Stephane Ratel in Spa präsentierten Pläne für einen erneuten Umbau der europäischen GT4-Landschaft. Nachdem die Szene 2017 ihr erstes richtiges Boom-Jahr seit langem erlebt, wäre eventuell zu erwarten gewesen, dass man – getreu dem Informatiker-Motto „Never change a running system“ – für die kommenden Jahre an der momentanen Serienstruktur festhält. Nicht aber mit Stephane Ratel: Der GT-Supremo will nun die GT4-Serie auf ein breiteres Fundament stellen. In unseren Augen eine richtige Entscheidung.
Zunächst muss konstatiert werden, dass die aktuelle Serienstruktur der GT4-European Series mit Northern Cup und Southern Cup und jeweils drei punkteberechtigten Gastrennen im jeweiligen Partner-Cup übermäßig komplex war und weder bei den Teams noch bei den Medien und den Fans gut ankam – die Aufmerksamkeit konzentriert sich fast gänzlich auf die separaten Teil-Meisterschaften. Über den Stand der Gesamtmeisterschaft finden sich noch nicht einmal auf den jeweiligen Serien-Homepages aktuelle Informationen, was aber nicht weiter tragisch ist, da sich bisher ohnehin nur eine sehr überschaubare Anzahl von Teams für das Antreten bei den „Auswärtsspielen“ in der jeweils anderen Teil-Serie gefunden hat und der Gesamttitel damit alles andere als heiß umkämpft ist. Mit der Umstrukturierung auf nur eine europäische Meisterschaft mit einer überschaubaren Anzahl von Wertungsläufen tut man sich damit sicher einen Gefallen.
Dazu kommt,
dass die Gelegenheit für eine Expansion der GT4-Plattform aktuell sehr günstig ist – die Einführung der Kundensport-Projekte von Audi, BMW und Mercedes dürfte zu einer deutlichen Zunahme an Aufmerksamkeit und Startern in der Szene führen, so dass die Einrichtung eines zentral-europäischen, auf Deutschland konzentrierten, Cups durchaus erfolgversprechend erscheint. Damit die Einführung dieses Cups nicht zu Lasten des zukünftigen „Oberhauses“ - also der GT4-European Series – geht, deren Teams aktuell zu gut 50% aus dem deutschsprachigen Raum stammen, haben Ratel und GT4-Serienorganisator Max Braams mit zweierlei Maßnahmen vorgebaut: Zum einen durch die Beschränkung von reinen Silber-Fahrerpaarungen auf die Europa-Serie und zum anderen durch den – nicht zuletzt durch die gesicherten Live-Übertragungen – attraktiven Kalender. Das größere Risiko dürfte damit eher sein, dass die Mitteleuropa-Serie nicht so Recht in Gang kommt. Hier setzen die Serienorganisatoren wohl auf die Tatsache, dass weitere Teams aus Deutschland und den umliegenden Ländern durch die Ankunft der Kundensportprogramme der deutschen Premiumhersteller in die Serie gelockt werden. Eventuell pokert man auch darauf, dass eine Reihe von Teams aus der gerade in Deutschland bereits überhitzten TCR-Szene in die GT4 wechselt.
Am
Unklarsten sind Ratels Pläne aktuell noch für Großbritannien, wo man einen „British GT4 Cup“ größtenteils aus der Britischen GT-Meisterschaft ausgliedern will. Offen sind hier vor allem noch die Fragen nach der Zusammensetzung des zukünftigen Feldes in der offiziellen Meisterschaft, welches aktuell aus knapp einem Dutzend GT3-Autos und etwa 20 GT4-Fahrzeugen besteht. Sollte es zu einem kompletten Abzug der GT4 aus der Meisterschaft kommen, hätten die GT3-Fahrzeuge alleine also mithin ein sehr übersichtliches Starterfeld. Daneben stellt sich auch die Frage nach der Zukunft der in Großbritannien schon bewährten reinen Silber-Paarungen in der GT4-Klasse, welche nach Ratels Plänen von den regionalen Cups ja eigentlich ausgeschlossen sein sollten. Eine mögliche Lösung beider Probleme könnte sich eventuell ergeben, indem man die Silber-Fahrer aus der GT4 in der offiziellen Meisterschaft belässt und nur die Pro/Am-Teams in den neuen Cup ausgliedert. Mit etwas Optimismus könnten in diesem Szenario durchaus je ca.20 Autos für beide Serien vorstellbar sein.