Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Mit einem
Feld von 52 Teams startet der Blancpain GT Serien Endurance Cup am kommenden Wochenende mit seiner 2. Saisonrunde im britischen Silverstone. 25 Mannschaften im Pro-Cup, 9 in der Silver-Wertung 12 Pro-Am Autos und 6 AM-Teams werden laut Nennliste für den 2.Event der Serie auf dem britischen Kurs erwartet.
Beim Saisonauftakt in Monza war der Sieg in der Top-Klasse zwischen dem Belgian Audi Club Team WRT, Black Falcon, Strakka Racing und dem Grasser Racing Team heiß umkämpft. Auf dem eher technischen Kurs von Silverstone könnten die Karten neu gemischt werden. In der Silver-Klasse überraschte die starke Vorstellung der Emil Frey Racing Jaguar Mannschaft, die zeitweise um die Top-3 Platze mitkämpfte. In Sliverstone dürfte man beim vermutlich letzten Heimrennen von Jaguar in der GT3 wieder die Mercedes AMG GT von Black Falcon und AKKA-ASP zu seinen Hauptgegnern zählen dürfen.
In der Pro-Am sowie in der AM-Klasse schielt Rinaldi Racing mit ihren beiden Ferraris nach weiterem Tafelsilber. In der Pro-Am war man mit dem Trio Schwager/Mattschull/Sahilkov bereits in Monza erfolgreich. In Silverstone will Vorjahres-AM-Sieger Pierre Ehret mit seinen neuen Partnern Penttinen/Yoon auch wieder ganz oben auf das Podium. Aber auch die beiden deutschen Teams von Walkenhorst Motorsport und herberth Motorsport wollen ihren ersten Erfolg in der Klasse einfahren, nachdem in Monza AKKA-ASP den Klassensieg errang.
Die Rennaction für den Blancpain GT Serien Endurance Cup beginnt erst am Samstag. Am Sonntag startet das dreistündige Rennen um 16 Uhr MEZ und wird im Live-Stream auf der Webseite der Blancpain GT Serie übertragen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Der
Deutsche Motorsport Bund hat im Vorfeld des 24 Stunden Rennens am Nürburgring 2018 mit der Einführung einer neuen Klasse für Irritationen gesorgt. Die beiden Lamborghini Huracán Supertropheo evo des Dörr Motorsport-Teams wurden kurzfristig in eine eigene Klasse mit der Bezeichnung SP-Y umgruppiert. Die Umstände die dazu führten sind auch im Nachhinein mehr als fragwürdig...
Dörr Motorsport hatte den Lamborghini Huracán Supertropheo evo bereits bei den ersten beiden VLN-Läufen sowie beim Qualirennen in der SP8-Klasse eingesetzt und war, wie Teammanager Robin Dörr uns erläuterte, vom ADAC gebeten worden, dazulegen auf welchem Serienmodell von Lamborghini die Variante basiert, da ADAC und DMSB eine Mindestthomologationsserie von 4 Strassenfahrzeugen pro SP-Fahrzeug verlangen. Im Falle des Supertropheos ist dies der Huracàn Performante, was Lamborghini dem Team schriftlich bestätigte. Obwohl der ADAC wunschgemäss eine Kopie dieser Bestätigung erhielt, wurde dem Team am Tag der Anreise mitgeteilt das diese nicht ausreichen würde und man daher keine Startgenehmigung für die 24h bekommen würde.
„Für uns
war dies völlig unverständlich, denn wir hatten ja bereits das 24h-Qualirennen in der SP8-Klasse bestritten.“ erläuterte uns Robin Dörr Dort hatte der Wagen auch den ersten Klassensieg erzielt während man bei den VLN-Läufen mit dem Supertropheo dem in der Klasse dominanten racing one Ferrari nichts entgegen zu setzen hatte. Ein dominantes Fahrzeug war der Lamborghini somit nicht. „Die Stimmung im Team war natürlich da ziemlich am Boden denn fast ein Jahr Vorbereitungszeit und Aufwand drohten in einem Startverbot zu münden. Der ADAC hat dann in Person von Norbert Kreyer und Frau Berthold noch alle Hebel in Bewegung gesetzt um uns in der SPX-Klasse starten zu lassen, doch der DMSB hat sich da scheinbar mehrfach quergestellt, da die SPX-Klasse als GT3-nah gilt und daher Entwicklungsreifen durch eine Reifenhomologation ausgeschlossen werden müssen. Anscheinend wollten die auf die Gebühren für die Reifenhomologation nicht verzichten.“
Da eine solche Homologation für die speziellen Reifen von Dörr-Reifenpartner Giti auf die Schnelle nicht beizubringen war, wurde nach einigem Gezerre hinter den Kulissen zwischen dem konstruktiv bedachten ADAC und den auf das Reglement pochenden DMSB-Verantwortlichen kurzerhand von den ADAC-Verantwortlichen die „SP-Y“-Klasse eingerichtet. Erst 20 Minuten vor dem ersten freien Training wurde der Mannschaft von Rainer und Robin Dörr informiert das man jetzt doch starten könnte... Laut Dörr Jr. lies sich im Nachhinein nicht mehr feststellen ob der ADAC oder der DMSB nun für die letztendliche Ablehnung der SP8-Einstufung verantwortlich zeichneten, die dann zum Gezerre hinter den Kulissen über die Einstufung in der SP-X zwischen den beiden veranstaltenden Sportbehörden ausartete.
Noch
am Wochenende machten Gerüchte die Runde, das in der SP8 bzw. SPX-Klasse startende Konkurrenten die Wortführer hinter der Umklassierung der Dörr Lamborghinis beim Deutsche Motorsport Bund (DMSB) gewesen wären. Robin Dörr wollte sich zu diesen Gerüchten nicht weiter äussern. Würde dem wirklich so sein dann hätte sich der Deutsche Motorsport Bund als Büttel protestwütiger Gaststarter zum Gespött gemacht und dabei noch einen handfesten Krach mit dem Veranstalter der 24h, dem ADAC Nordrhein vom Zaun gebrochen. Leider waren wir am Wochenende zu beschäftigt die Basis unseres Rennberichts zu erarbeiten, daher gebietet die journalistische Sorgfaltspflicht das wir hier keine Verdächtigen nennen. Allerdings befanden sich in der Liste der diesbezüglichen Kandidaten auch einige Teams die dann im Endklassement hinter den beiden, defektgeplagten Lamborghinis landeten, die die unermüdliche Mannschaft von Rainer und Robin Dörr wider Erwarten der meisten Kollegen beide ins Ziel brachte. In Anbetracht der Tatsache das der Supertropheo nicht das klassische 24h-Fahrzeug ist – die Konstruktion absolvierte ihre 24h-Premiere – hätte ein Protest im Vorfeld angesichts der zu erwartenden Zuverlässigkeitsprobleme eigentlich wenig Sinn gemacht.
Mit der SP-Y-Klasse – in derem am 10.5 veröffentlichten Bulletin die vom DMSB angeführte weggefallene Notwendigkeit der homologierten Reifen übrigens mit keiner Silbe erwähnt wird (dafür sind unentbehrliche Regeln enthalten, etwa das der DMSB sich vorbehält „Anträge auf Einstufung ohne Angabe von Gründen abzulehnen“ und „Nach Antragsstellung ist eine Rückerstattung der vorab bezahlten Bearbeitungsgebühr von 3500€ ausgeschlossen“) – hat der DMSB übrigens ein Fass in Bezug auf Reglementsdefinition aufgemacht das die VLN Langstreckenmeisterschaft und den ADAC Nordrhein noch in Bedrängnis bringen könnte. Für die bisherigen SPX-Teams macht nun ein Antreten in dieser Klasse mit extra-Kosten für die Reifen keinen Sinn mehr, wenn man in der SP-Y nun auf solche Reifen verzichten könnte. Ausserdem wurde dem Team von Dörr nicht schriftlich erläutert was denn nun die beanstandeten Abweichungen von der Serienversion wären. Die bislang geäusserten Begründungen legen nahe das auch Modelle wie der Manthey-Porsche MRII wegen Abweichungen von der Serienversion ihrer Basismodelle nicht in den SP-Klassen zulässig wären.
Vielleicht
könnte der DMSB aber vielleicht auch durchaus eine noch nicht erkannte zuschauerfreundliche Intention bei der Einführung der SP-Y verfolgt haben: wenn nun bislang nicht zulässige Abweichungen von den SP-Klassen hier ihre Heimat finden könnten, öffnet das teilweise spektakulären Konstruktionen die Bühne die bisher kaum denkbar wären und den mit einer LMP-Optik versehenen Supertropheos noch die Show stehlen könnten: Porsches mit Schneeschieber-artigen Frontflügelvorbauten (Kremer soll unbestätigen Berichten seit dem letzten Wochenende an einer K3-Evo Version arbeiten), Mercedes mit Lufthutzen bis zur Dachlinie. 2,5m breite BMW´s mit 25 Zoll (Entwicklungs!-)Reifen, Audis mit Heckflügeln in der Dimension ausgeklappter Tapeziertische? Bring´em on! Vielleicht könnte die SP-Y nun zur Zukunft des deutschen Motorsports einen erheblichen Beitrag leisten! Die DTM sucht übrigens noch ein aussichtsreiches zukunftsträchtiges Reglement für die Zeit ab 2020 ....
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die zweite Runde der Europäischen Le Mans Serie in Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) hat das G-Drive Racing Trio Roman Rusinov, Jean-Eric Vergne und Andrea Pizzitola für sich entschieden. Das Oreca-Trio gewann die zweite Runde der europäischen ACO-Serie mit einem Vorsprung von 29,8s vor dem TDS Racing Oreca von Matthieu Vaxiviére, Francois Perrodo und Loic Duval. Auf dem dritten Platz setzte sich das IDEC Sport-Trio Patric Lafargue, Paul-Loup Chatin und Memo Rojas mit einer weiteren halben Minute Rückstand im Kampf um den dritten Podiumsplatz durch.
Das bereits bei der WEC-Runde in Spa-Francorchamps siegreiche G-Drive-Trio hatte die Führung im Rennen übernommen, nachdem der von der Pole gestartete Dragonspeed-Oreca unter einem der Safety-Car-Phasen vorzeitig gestoppt hatte. Dieser taktische Vorteil verrauchte als Pilot Hendrik Hedman abermals eine Kollision mit einem LMP3 unterlief und er dafür eine Durchfahrtsstrafe bekam. Zwar konnte das Team sich noch am Ende P4 vor dem bei der Auftaktrunde in Le Castellet siegreichen Racing Engineering Oreca sichern, aber nach der Strafe verlor man alle Chancen auf ein Podiumsfinish.
Wie schon in Le Castellet dominierten die Oreca Chassis das Geschehen. Da auf den Plätzen 6 und 7 mit den Orecas von Duqueine Engineering und ARP-Rebellion 2 weitere Oreca 07 in die Top 10 kamen wurde der beste Ligier des Paniz-Barthez-Teams mit fast einer Runde Abstand auf die Sieger lediglich auf Rang 8 klassiert. Die Villorba Corse Mannschaft landete mit ex-Sauber F1-Pilot Felipe Nasr als beste Dallara-Mannschaft lediglich auf P9 vor den beiden United Autosports Ligier JS P2 LMP2.