Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Neben dem Kalender wollen wir uns einen Monat vor dem Start der 2022er-Saison der 24h Serie auch noch einen kurzen Überblick über die Neuerungen verschaffen:
Die wohl interessanteste Änderung ist die neue Struktur in der GT3-Klasse. Zukünftig gibt es die GT3-Pro (mit Maximal 2 Pro-Fahrern, Mindestens ein Am-Fahrer), die GT3-Pro/Am (Maximal 1 Pro-Fahrer, Mindestens 2 Am-Fahrer) und GT3-Am (Maximal 1 Semi-Pro-Fahrer, der Rest Am-Fahrer). Die Am-Klasse kann dabei wie bisher noch unterteilt werden in eine zusätzliche Am-Advantage, hier darf die Fahrerbesatzung nur aus Am-Fahrern bestehen, dabei gibt es aber Vorteile der der BoP wie zB einem größeren Kraftstofftank. Bislang hat beispielsweise der Car Collection-Audi #34 von dieser Einstufung profitiert. Eine Fahrerbesatzung aus nur Semi-Pro-Fahrern wird in die GT3-Pro eingestuft, hier entfallen dann die erlaubten Pro-Fahrer und ebenso die Pflicht zu einem Am-Fahrer. Diese neue Regelung richtet sich sicherlich hauptsächlich an große Teams, die mit einem Auftritt zB in Dubai sich mit einer ausgeglicheneren Fahrerbesatzung einen Vorteil verschaffen will.
Statt der je einen Qualifying-Session für TCE- und GT-Fahrzeuge sehen wir im kommenden Jahr für beide Divisionen jeweils drei kürzere Sessions: Je Fahrzeug müssen drei verschiedene Fahrer eine Zeit fahren, die Durchschnittszeit bestimmt dabei den Startplatz.
Die Rennleitung behält sich das Recht vor, zukünftig nach Code60- oder Safety Car-Phasen einen Wave-By durchzuführen und somit überrundete Fahrzeuge sich zurückrunden zu lassen.
Um die Sicherheit bei den Stopps zu erhöhen und den Fahrern mehr Zeit für den Wechsel zu geben, sind nur noch maximal zwei Mechaniker und zwei Schlagschrauber erlaubt. Dabei müssen alle Beteiligten inkl. Material wie Reifen und Schlagschrauber vor dem Stillstand des Fahrzeuges hinter der Boxenlinie bleiben, einzig der neue Fahrer und der "Lollipop-Mann" dürfen in der Boxengasse stehen. Zusätzlich dürfen zwei Personen beim Fahrerwechsel assistieren.
Beim Nachtanken dürfen nun alle Fahrzeuge den Motor anlassen, was bisher nur Turbofahrzeugen erlaubt war.
Statt wie bisher 2 gibt es zukünftig nur noch eine Einführungsrunde.
Zu den Klassen: Wie zu erwarten war, gibt es in 2022 die neue Klasse "992" für Porsche Cup-Fahrzeuge der aktuellen 992-Generation. In der GTX-Klasse sind auch GT2-Fahrzeuge erlaubt.
Die GT3-, GT4-, 991-/992- und TCR-Fahrzeuge bekommen verschärfte Regeln in Bezug auf die Abgasanlage, was mit stärkeren Regelementierungen bei der Lautstärkenregelung zu tun hat.
Die GT3- und GT4-Fahrzeuge dürfen nicht mehr Lichter nutzen als in der Homologation aufgeführt, während die anderen Klassen maximal 2 zusätzliche Lichter verbauen dürfen. Das soll das exzessive Licht und die Blendung von den anderen Fahrzeugen reduzieren.
Der Veranstalter behält es sich weiterhin vor, im Hinblick auf die Am-Ausrichtung der Rennen die Fahrereinstufungen zu ändern in Bezug auf die bisherige 24h-Performance mancher Fahrer. So könnten Bronze-Fahrer in die Semi-Pro-Kategorie eingestuft werden, Silber-Fahrer aber auch die Am-Kategorie.
Die Punkteverteilung sieht vor, dass nach 12 Stunden-Rennen 100% an Punkten verteilt werden. Bei 24 Stunden-Veranstaltungen gibt es nach 12 Stunden 50%-Punkte, und nach absolvierten 24 Stunden weitere 100%.
Es gibt zwei verschiedene Titel die nach der Saison vergeben werden, wobei es diese jeweils für die Fahrer- und Team-Wertung gibt, zusätzlich auch die Ladies- und Junior-Titel. Die "24h Series European Championship" setzt sich aus den 5 Rennen auf europäischen Rennstrecken zusammen, wobei bei jedem das schlechteste Resultat als Streichresultat zählt. Der "24h Series Champions of the Continents" beinhaltet grundsätzlich alle Rennen der Saison. Dubai und Sebring sind als Ergebnis gesetzt, hinzugezogen wird das beste Ergebnis der 5 europäischen Rennen. Um an dieser Meisterschaft teilnehmen zu können, muss ein Team an Dubai, Sebring und mindestens einem Event in Europa teilnehmen.
Zusammengefasst sollten diese Änderungen also den Am-Charakter der Veranstaltungen betonen und gerade in Bezug auf die Boxenstopp- und Licht-Änderungen der Sicherheit dienen.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Kaum ist die Rennsaison 2021 der 24h Serie vorüber, steht für Mitte Januar bereits der Saisonauftakt 2022 vor der Tür. 8 Rennen auf 3 unterschiedlichen Kontinenten über einen Zeitraum von 10 Monaten. Klammert man das Single Event in Abu Dhabi aus welches zu keiner Meisterschaft gehört, dann erwarten uns 132 Rennstunden - plus zahlreiche für die ausgiebigen Tests sowie die Trainings und Qualifyings.
Los geht es wie gewohnt vom 13.-15.01.2022 mit den 24 Stunden von Dubai. Bereits zum 17. Mal gastiert die 24h Serie dabei in Dubai. Die meisten Siege auf dem Wüstenkurs konnte Porsche mit deren 6 erzielen, Mercedes hat mit derzeit 5 Siegen die Möglichkeit auszuschließen. Es folgen BMW mit 3 und Audi mit 2 Erfolgen.
Die zweite Saisonstation ist nach 2021 am 21.-22.01.2022 erneut das Single Event in Abu Dhabi über 6 Stunden. Dieser Lauf gehört nicht zu Meisterschaft - ist aber eine gute Einsatzmöglichkeit für die Teams eine Woche nach dem Auftakt in Dubai um ihre Fahrzeuge zu vermieten und sich die langen Wege zu sparen. Der Sieg in 2021 ging an den Audi R8 LMS von Car Collection Motorsport.
Für den dritten Lauf vom 25.-26.03.2022 wechselt die Serie auf den europäischen Kontinten: Bereits zum 8. Mal fährt man im italienischen Mugello das 12 Stunden Rennen. Die bisherigen Siege teilen sich in je 3 Erfolge für Ferrari und Porsche auf, während der Renault RS01 in 2016 auch einen SIeg abstauben konnte. in 2014 haben wir hier den knappsten Zieleinlauf bei einem Creventic-Rennen gesehen: AF Corse gewann nach 12 Stunden mit einem Vorsprung von 5,417 Sekunden vor Stadler Motorsport.
Die vierte Saisonstation ist am 22.-24.04.2022 der belgische Kurs von Spa-Francorchamps mit einem 12 Stunden Rennen. Es ist der 5. Aufschlag des Veranstalters auf der "Ardennen-Achterbahn". Die beiden bisherigen GT-Ausgaben in 2018 und 2019 konnte die Scuderia Praha-Mannschaft im Ferrari für sich entscheiden. Die erste Ausgabe in 2017 für TCE und GT4-Fahrzeuge ging an den LMS-Seat Leon TCR, während Red Camel in 2019 mit ihrem Cupra TCR die TCE 500 über 23 Stunden für sich entscheiden konnte.
Der fünfte Saisonlauf am 13.-15.05.2022 steigt mit den 12 Stunden von Hockenheim. Es wird der dritte Aufschlag auf dem Hockenheimring sein. Beide bisherigen Auflagen gingen an Porsche-Teams: Während 2021 Haegeli by T2 Racing im GT3-Porsche siegreich war, konnte NKPP Racing by Bas Koeten Racing die 16 Stunden von Hockenheim 2020 für sich entscheiden.
Lauf Nummer 6 ist am 08.-10.07.2022 mit den 24 Stunden von Portimao geplant. Die Serie wird zum 5. Mal in Portugal gastieren. 2021 musste das Rennen Pandemie-bedingt abgesagt werden, während es in 2020 noch den Startschuss nach dem Corona-Ausbruch bedeutet hat. 3 Siege gingen hier an den Scuderia Praha-Ferrari und einer an den Herberth Motorsport-Porsche.
Das siebte Saisonrennen ist traditionell gleichbedeutend mit dem Europa-Highlight der Serie: Vom 09.-11.09.2022 findet zum 11. Mal unter Creventic-Organisation die 24 Stunden von Barcelona statt. Seit 2011 wird das Rennen vom niederländischen Veranstalter organisiert. 9 Der bisherigen Läufe waren offen für alle Fahrzeugklassen, die siegreichen Marken sind mit Porsche (3 Siege), Mercedes (2 Siege), BMW, Ferrari, Lamborghini und McLaren (je 1 Sieg) weit aufgeteilt. Die 2017er Ausgabe war nur offen für TCE-Teams, die spanische NM Racing-Mannschaft konnte mit der Ginetta G55 GT4 den Gesamtsieg feiern.
Last but not least steht als achte Saisonstation von 18.-20.11.2022 die zweite Auflage der 24 Stunden von Sebring im Kalendar. Das 2021er Rennen konnte Rutronik Racing by TECE im Audi R8 LMS GT3 Evo für sich entscheiden.
Sofern uns die Corona-Pandemie auch in 2022 nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, sehen wir also 8 Rennen auf für die Veranstalter und Teams mehr oder weniger bekannten Rennstrecken. Drücken wir die Daumen, dass wir uns über den Großteil der Saison an diesen Kalendar richten können.
24h-Serien-Kalender 2022:
14-15.1: 17. 24h von Dubai
(22.1: 2. 6h von AbuDhabi)
25-26.3: 8. 12h von Mugello
23-24.4: 5. 12h von Spa
14-15.5: 2. 12h von Hockenheim
9-10.7: 5. 24h Portimao
10-11.9: 23. 24h Barcelona
19-20.11: 2. 24h Sebring
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die britische Optimum Motorsport-Mannschaft weitet ihr Engagement in die LMP3-Klasse aus. Im Michelin Le Mans Cup will man in der kommenden Saison einen Duqueine M30-D08 LMP3 für die beiden britischen Piloten Alex Mortimer und Mark Crader einsetzen. Daneben soll auch der Einsatz der McLaren 720 S GT3 - Optimum ist unter anderem das Einsatzteam für das Inception Racing Projekt – fortgesetzt werden.
Der 36-jährige Brite Mortimer ist der britische GT-Champion des Jahres 2007, als er seinerzeit die traditionsreiche britische Serie auf einer Viper des Teams RPM zusammen mit seinem Teamkollegen Bradley Ellis gewinnen konnte. Zuletzt gewann er 2018 der Titel der Supersport-Kategorie in Radical European Masters, nachdem er zuvor auch Gastauftritte in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Blancpain Serie absolviert hatte. Sein letztes Jahr noch vom Grainmarket Team eingesetztes Fahrzeug bekommt nun mit Optimum ein neues Einsatzteam. Sein 58-jähriger Landsmann und Teamkollege Mark Crader folgt ihm seit Radical-Zeiten und hat ebenfalls schon 2 Saisons im Michelin Le Mans Cup hinter sich.
Ob Optimum, die beide McLaren für die Asiatische Le Mans Serie 2022 eingeschrieben haben , nun auch ein Engagement im Michelin Le Mans Cup mit den McLaren planen ist derzeit noch nicht bekannt.