Octane 126 kündigt Rückkehr an

Das schweizer Octane 126-Team hat eine Fortsetzung seines Engagements auf der Nürburgring Nordschleife angekündigt. Die schweizer Ferrari Mannschaft wird sowohl das Engagement in der Nürburgring Langstrecken Serie als auch in der Ferrari Challenge 2022 fortsetzen. Beim diesejährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring hatte ein Defekt der Servolenkung zu einem vorzeitigem Ende des Einsatzes geführt. In der kommenden Saison will die Züricher Equipe wieder ihren aktuellen Ferrari F488 GT3 in der SP9-Klasse an den Start bringen.

Cameron & Nasr werden Porsche-Werksfahrer

dane cameronfelipe nasrAm vergangenen Samstag hat Porsche erste Teaserbilder des LMDh-Prototypen veröffentlicht und Kernzüge des Motorsportprogramms 2022 bekannt gegeben. Personell verstärkt sich der Weisacher Hersteller mit 2 aktuellen IMSA-Prototypenpiloten, die den Werksfahrerkader verstärken sollen. Dane Cameron (Bild links) und Felipe Nasr (re.) werden in den Porsche Werksfahrerkader als Entwicklungspiloten aufgenommen.

Der 33 jährige US Amerikaner Cameron hat im Laufe seiner Karriere bereits 6 Meistertitel (3 Formel-Titel, GTD-Titel in der USCC und 2 IMSA-Titel 2016 und 19 mit Action Express bzw. dem Acura Team Penske) eingefahren und wechselt aktuell aus dem Acura der Meyer Shank Racing Mannschaft zum deutschen Hersteller.

Der 29-jährige Brasilianer Felipe Nasr stieg 2009 nach 9 nationalen Karttiteln in den Automobilsport ein und konnte dort seitdem 4 weitere Titel einfahren. Beim vergangenen Petit Le Mans vor 7 Wochen (hier geht’s zum noch in Arbeit befindlichen Rennbericht auf unseren Seiten) gelang ihm zusammen mit Teamkollege Luis Felipe Derani auf dem Action Express Cadillac sein aktuellster Titel, der ebenfalls sein zweiter IMSA-DPi-Titel ist, nachdem er schon 2018 mit der selben Mannschaft erfolgreich war.

PorschelmdhteaserOb neben den beiden Neuzugängen auch Abgänge im Porsche Werksfahrerkader anstehen wurde bislang von Porsche noch nicht bekannt gegeben. Der Kader hatte zuletzt 16 Piloten umfasst. Camerons und Nasr´s Hauptaufgabe werden über das gesamte jahr 2022 hinweg die Entwicklungsfahrten mit dem neuen Porsche LMDh sein der von Penske Motorsport sowohl in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft als auch in der IMSA eingesetzt werden soll und dessen Projektleitung der Schweizer Urs Kuratle übernimmt der 2013 vom Sauber-F1-Team zu Porsche gewechselt war. Mit dem Beginn der Saison 2023 wird der neue von Porsche Audi und Multimatic in gemeinsamer Arbeit entwickelte Prototyp dann sowohl in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship als auch der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen.

Zumindest in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist man auch im kommenden Jahr über den GTE-Pro-Einsatz weiter vertreten. In der #91 werden weiterhin Richard Lietz und Gianmaria Bruni den Dienst schieben, wobei sie bei den längeren Rennen (z.B. Le Mans) durch Frederik Makowiecki verstärkt werden. In der #92 wird Kevin Estrè 2022 Michael Christensen anstelle des bislang engagierten Neel Jani als neuen Teamkollegen bekommen. Hier steht Laurens Vanthoor als Sekundant für die Enduros bereit.

Die in der IMSA weggefallene GTLM-Klasse wird in der neuen GTD-Pro durch Pfaff Motorsport  (Bild) beschickt, die Matt Campbell und Mathieu Jaminet als Werkspiloten durch Porsche gestellt bekommen. Daneben werden auch wieder eine Reihe von Kundenteams in der GTD-Klasse unterstützt werden.

24h Serie: Die Änderungen für 2022 zusammengefasst

Neben dem Kalender wollen wir uns einen Monat vor dem Start der 2022er-Saison der 24h Serie auch noch einen kurzen Überblick über die Neuerungen verschaffen:

Start 12h Monza 2020Die wohl interessanteste Änderung ist die neue Struktur in der GT3-Klasse. Zukünftig gibt es die GT3-Pro (mit Maximal 2 Pro-Fahrern, Mindestens ein Am-Fahrer), die GT3-Pro/Am (Maximal 1 Pro-Fahrer, Mindestens 2 Am-Fahrer) und GT3-Am (Maximal 1 Semi-Pro-Fahrer, der Rest Am-Fahrer). Die Am-Klasse kann dabei wie bisher noch unterteilt werden in eine zusätzliche Am-Advantage, hier darf die Fahrerbesatzung nur aus Am-Fahrern bestehen, dabei gibt es aber Vorteile der der BoP wie zB einem größeren Kraftstofftank. Bislang hat beispielsweise der Car Collection-Audi #34 von dieser Einstufung profitiert. Eine Fahrerbesatzung aus nur Semi-Pro-Fahrern wird in die GT3-Pro eingestuft, hier entfallen dann die erlaubten Pro-Fahrer und ebenso die Pflicht zu einem Am-Fahrer. Diese neue Regelung richtet sich sicherlich hauptsächlich an große Teams, die mit einem Auftritt zB in Dubai sich mit einer ausgeglicheneren Fahrerbesatzung einen Vorteil verschaffen will.

Statt der je einen Qualifying-Session für TCE- und GT-Fahrzeuge sehen wir im kommenden Jahr für beide Divisionen jeweils drei kürzere Sessions: Je Fahrzeug müssen drei verschiedene Fahrer eine Zeit fahren, die Durchschnittszeit bestimmt dabei den Startplatz.

Boxenstopp 24h Barcelona 2018 BonkDie Rennleitung behält sich das Recht vor, zukünftig nach Code60- oder Safety Car-Phasen einen Wave-By durchzuführen und somit überrundete Fahrzeuge sich zurückrunden zu lassen.

Um die Sicherheit bei den Stopps zu erhöhen und den Fahrern mehr Zeit für den Wechsel zu geben, sind nur noch maximal zwei Mechaniker und zwei Schlagschrauber erlaubt. Dabei müssen alle Beteiligten inkl. Material wie Reifen und Schlagschrauber vor dem Stillstand des Fahrzeuges hinter der Boxenlinie bleiben, einzig der neue Fahrer und der "Lollipop-Mann" dürfen in der Boxengasse stehen. Zusätzlich dürfen zwei Personen beim Fahrerwechsel assistieren.

Beim Nachtanken dürfen nun alle Fahrzeuge den Motor anlassen, was bisher nur Turbofahrzeugen erlaubt war.

Statt wie bisher 2 gibt es zukünftig nur noch eine Einführungsrunde.

Zu den Klassen: Wie zu erwarten war, gibt es in 2022 die neue Klasse "992" für Porsche Cup-Fahrzeuge der aktuellen 992-Generation. In der GTX-Klasse sind auch GT2-Fahrzeuge erlaubt.

24h Barcelona 2018Die GT3-, GT4-, 991-/992- und TCR-Fahrzeuge bekommen verschärfte Regeln in Bezug auf die Abgasanlage, was mit stärkeren Regelementierungen bei der Lautstärkenregelung zu tun hat.

Die GT3- und GT4-Fahrzeuge dürfen nicht mehr Lichter nutzen als in der Homologation aufgeführt, während die anderen Klassen maximal 2 zusätzliche Lichter verbauen dürfen. Das soll das exzessive Licht und die Blendung von den anderen Fahrzeugen reduzieren.

Der Veranstalter behält es sich weiterhin vor, im Hinblick auf die Am-Ausrichtung der Rennen die Fahrereinstufungen zu ändern in Bezug auf die bisherige 24h-Performance mancher Fahrer. So könnten Bronze-Fahrer in die Semi-Pro-Kategorie eingestuft werden, Silber-Fahrer aber auch die Am-Kategorie.

Die Punkteverteilung sieht vor, dass nach 12 Stunden-Rennen 100% an Punkten verteilt werden. Bei 24 Stunden-Veranstaltungen gibt es nach 12 Stunden 50%-Punkte, und nach absolvierten 24 Stunden weitere 100%.

12h Spa 2018 Bas Koeten Racing KNPPEs gibt zwei verschiedene Titel die nach der Saison vergeben werden, wobei es diese jeweils für die Fahrer- und Team-Wertung gibt, zusätzlich auch die Ladies- und Junior-Titel. Die "24h Series European Championship" setzt sich aus den 5 Rennen auf europäischen Rennstrecken zusammen, wobei bei jedem das schlechteste Resultat als Streichresultat zählt. Der "24h Series Champions of the Continents" beinhaltet grundsätzlich alle Rennen der Saison. Dubai und Sebring sind als Ergebnis gesetzt, hinzugezogen wird das beste Ergebnis der 5 europäischen Rennen. Um an dieser Meisterschaft teilnehmen zu können, muss ein Team an Dubai, Sebring und mindestens einem Event in Europa teilnehmen.

Zusammengefasst sollten diese Änderungen also den Am-Charakter der Veranstaltungen betonen und gerade in Bezug auf die Boxenstopp- und Licht-Änderungen der Sicherheit dienen.

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