Verfasst von Dr. Werner Koch. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am vergangenen Wochenende fand auf dem Red Bull Ring in der Steiermark (der Link führt direkt zum Rennbericht) das dritte Rennwochenende der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Der Event zählt schon seit jeher zu den besten im Kalender. Es ist die Strecke mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit. Das Umfeld ist phantastisch, in einer einmaligen Kulisse gelegen und von der Infrastruktur der Strecke mit Boxenanlage, Media Center, dem gebotenen Service und der Freundlichkeit des gesamten Personals ganz zu schweigen. Ein riesengroßes Kompliment und ein herzliches Dankeschön an alle Verantwortlichen!

36 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern traten zu den Läufen 5 und 6 der aktuellen Saison an.
Das Wochenende war definitiv gezeichnet von einer starken, teilweise erdrückenden Leistung des amtierenden Meisterteams Callaway Competition, um Vizemeister Daniel Keilwitz und seinen Co, Marvin Kirchhöfer, in der Valvoline Corvette C7 GT3-R mit der #1.
Die Mannschaft von Team-Besitzer Ernst Wöhr ließ mit zwei Pole positions und Siegen in beiden Rennen keinen Zweifel aufkommen, dass sie auch in diesem Jahr zu den absoluten Mitfavoriten auf den Titel zählt. Aber Callaway Competition war in Spielberg traditionell immer stark.
Die wahren Kräfteverhältnisse stellten sich aber am Sonntag wieder ein, nach einer Klatsche für die Konkurrenz am Samstag, als Kirchhöfer mit einer Superzeit dem zweiten des Qualifyings eine halbe Sekunde Abstand verpasste.
Keilwitz war in Q2 am Sonntagmorgen, trotz einer ebenfalls sehr guten Zeit, nur gerade mal 90 Tausendstel schneller als ein exzellenter Luca Ludwig im zweiten Ausnahmeteam des Wochenendes und genau genommen vielleicht sogar der bisherigen Saison, HB Racing aus Neumarkt, unweit des Red Bull Rings.

Die Besonderheit im Team von HB Racing an diesem Wochenende, war die Unterstützung von Stammfahrer Ludwig durch den Teamchef von Precote Herberth Motorsport, Alfred Renauer, dessen Zwillingsbruder Robert wie gewohnt im Porsche 911 GT3 R #99 des Teams aus dem bayerischen Jedenhofen antrat. Der Grund, weshalb Renauer im Ferrari 488 GT3 mit der #7 Platz nahm, war eine Verletzung von Dominik Schwager, die er sich bei einem Verkehrsunfall zugezogen hatte. Wir wünschen ihm gute Besserung und eine baldige Genesung!
Erfreulich der Besuch von Callaway Competition Mit-Eigentümer Giovanni Ciccone, der sich rechtzeitig vor Saisonbeginn aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen und seine Funktion als Teamchef an Cheftechniker Mike Gramke weitergegeben hatte. Seine analytischen Fähigkeiten suchen nach wie vor ihresgleichen!
Eine starke Leistung zeigte auch der junge Dries Vanthoor im EFP by TECE Audi R8 LMS #12, den er sich mit Florian Spengler teilt, der ebenfalls eine sehr solide Leistung zeigte und wieder sichtlich Freude am Fahren gefunden hat.

Erwähnenswert die Leistungen von Dennis Marschall im Schnitzer BMW M6 GT3 #43, der sich immer wohler fühlt und dies mit einer starken Performance demonstrierte sowie der gesamten MRS GT-Racing Mannschaft von Carsten Molitor mit Jens Klingmann und Christopher Zöchling, im speziell lackierten BMW M6 GT3 #14.
Außerdem war da ein im Regen am Sonntag wieder sehr starker Frank Stippler im Audi #33 von Team I.S.R. sowie die eigentliche Sonntagsshow, Mirko Bortolotti im ORANGE1 by GRT Grasser Lamborghini Huracán GT3 mit der #63. Er pflügte, nachdem Andrea Caldarelli von P24 ins Rennen gegangen war, nach dem Pflichtboxenstopp so unaufhaltsam durchs Feld, dass nur das Ende des Rennens ihn von Größerem abhalten konnte.
Zum Schluß war es Rang Zwei im Gesamklassement und damit ein Platz auf dem Podium! Gratulation an beide Piloten und die Mannschaft von Gottfried Grasser aus dem ebenfalls nahegelegenen Knittelfeld!
Die ganze Spannung und wie immer, alle Hintergrundinformationen zum Wochenende, sind in unserem ausführlichen Rennbericht nachzulesen.
Weiter geht es leider erst in acht Wochen, vom 3. bis 5. August 2018, am Nürburgring.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
13 GTE-Am –
6 Porsche 911-RSR GTE, 5 Ferrari F488 GTE und 2 Aston Martin Vantage GTE - komplettieren in diesem Jahr das Feld des 86.ten 24 Stunden Rennens von Le Mans. Auch in dieser Klasse wird es während des Rennens hoch hergehen, denn schon im Vorfeld haben die Ergebnisse der Auftaktrunde in Spa-Francorchamps und beim Testtag gezeigt, das der etwas andere Fahrzeugmix in der Klasse, sowie die verstärkte Gewichtung auf die Privatfahrer die besten Voraussetzungen für ein spannendes Rennen geben könnten.
Die Porsche hatten zumindest bei den Qualifyingzeiten in Spa-Francorchamps einen leichten Vorteil der sich aber beim Testtag komplett relativierte. Einzig die älteren Aston Martin schienen noch etwas Unterstützung bei der BoP zu benötigen – vorausgesetzt man hat wirklich alles gezeigt was man kann. In Anbetracht von Zeiten die 6s langsamer waren als wie die schnellsten Rennrunden der Aston Martin 2017 sind da mehr als leichte Zweifel angebracht. Alleine der Wechsel von den letztjährigen Dunlops auf Michelins, die nun wieder die Alleinausstatter der Klasse sind, kommt als alleiniger Erklärungsgrund kaum in Frage.
Porsche
ist dieses Jahr mit gleich 6 Wagen in der GTE-Am vertreten – was zusammen mit den 4 Pro-Autos mit 10 Porsche das grösste GT-Feld seit einigen Jahren an der Sarthe darstellt. Auch in der GTE-Am-Klasse bläst man damit auf den Sieg – den man hier lediglich erst einmal 2013 einfahren konnte. Gleich 3 Wagen sind unter dem Banner von Proton Competition unterwegs. Neben den beiden WEC-Crews Ried/Andlauer/Campbell und AlQubaisi/Cairoli/Roda hat man der amerikanischen Black Swan Racing Mannschaft einen Porsche vermietet, der mit dem Trio Long/Pappas/Pumpelly antritt. Komplettiert wird die Porsche-Streitmacht von 3 weiteren Einzelnennungen der Teams Gulf Racing (Wainwright/Barker/Davison), Ebimotors (Nielsen,Babini/Maris) und Project 1 (Bergmeister, Lindsey, Perfetti), wobei die beiden letzteren Teams ihre Le Mans Premiere
absolvieren.
Ferrari, die die letzten 3 Rennen in der Klasse für sich entscheiden konnten, sind mit den 5 Teams Spirit of Race, Clearwater Racing, MR Racing, JMW-Motorsport und Keating Motorsports vor Ort. Hinter den ersten 3 steckt das Einsatzteam von AF Corse, das sich um die technischen Belange der F488 aus der Schweiz, Singapur und Japan kümmert. Die letztjährigen Klassensieger von JMW-Motorsport sind als einzige Ferrari-Mannschaft auf eigene Rechnung unterwegs, stemmen den Einsatz allerdings in Kooperation mit der Weather Tech Truppe aus der IMSA , während Keating Motosports die Unterstützung der texanischen Truppe von Risi Competitione in Anspruch nehmen, die dafür auf einen eigenen Einsatz an der Sarthe verzichten.
Aston Martin
scheint nach dem Testtag stark von der BoP benachteiligt zu sein, allerdings legt der Zeitenvergleich mit den Rennzeiten aus dem Vorjahr bei den selben Autos (6s langsamer wie im Vorjahr) doch einen gelinden Sandbagging-Verdacht nahe. Zudem die alten GTE-Am-Vantage in Spa-Francorchamps gegen Rennende mächtig aufgeigten und sich in den Ardennen den Doppel-Klassensieg sichern konnten. Sowohl die Werksunterstützte Crew von Paul Dalla Lana, dem neben Pedro Lamy auch wieder Matthias Lauda assistiert, als auch die britische TF Sport Crew mit dem schnellen Trio Yoluc / Hankey / Eastwood sollten daher nicht voreilig abgeschrieben werden.
Auch in dieser Klasse gönnen wir uns einen Blick auf die bisherigen Klassensieger seit ihrer Einführung:
2017: JMW-Motorsport Ferrari F488; Smith/Stevens/Vanthoor; 333 Rd./(schnellste Rd.: 3:54,461)
2016: Scuderia Corse F458 Italia; Sweedler/Bell/Segal; 331 Rd. / (3:56,671)
2015: SMP Racing F458 Italia; Shaitar/Bertolini/Basov; 332 Rd./(3:56,165)
2014: Young Driver-AMR Aston Martin Vantage GTE; Poulsen/Thiim/Heinemeier-Hansson; 334 Rd. / (3:55,798)
2013: IMSA-Performance Porsche 997 RSR; Narac/Bourret/Verney; 306 Rd. / (3:59,057)
2012: Larbre Competition Corvette-C6-ZR1; Bornhauser/Canal/Lamy; 329 Rd. / (3:58,534)
2011: Larbre Competition Corvette-C6-ZR1; Bornhauser/Canal/Gardel; 302 Rd. / (4:06,478)
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Nach
seinem ersten Saisonsieg am Samstag überquerte Thomas Preining beim Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Red Bull Ring auch am Sonntag die Ziellinie in Spielberg als Erster. „Das war ein perfektes Wochenende. Michael Ammermüller hat mich zu Beginn unter Druck gesetzt, aber ich bin cool geblieben und habe ihm keine Möglichkeit zum Überholen gelassen“, sagte Preining. Den zweiten Platz erreichte BWT Lechner Racing-Teamkollege Michael Ammermüller aus Deutschland. Der Niederländer Larry ten Voorde belegte im Project 1-Porsche beim vierten Saisonlauf Rang drei.
Preining begann das Rennen bei Sonnenschein und Temperaturen von 29 Grad Celsius von der Pole-Position des aus 35 Fahrzeugen bestehenden Feldes. Der 19-Jährige konnte die Führung nach dem Start verteidigen. Ammermüller ging von Platz zwei ins Rennen und blieb seinem Teamkollegen dicht auf den Fersen. Für zusätzliche Spannung sorgte das Safety-Car, das in der fünften Runde auf die Strecke musste. Das Feld rückte dicht zusammen, aber Preining gab die Spitzenposition über die gesamte Renndistanz nicht mehr ab. Nach 17 Runden beendete der Youngster aus Linz das Rennen 1,1 Sekunden vor Ammermüller als Sieger. Gleichzeitig war er damit bester Fahrer des Nachwuchsprogramms des nationalen Markenpokals, dem Porsche Carrera Cup Deutschland Talent Pool.
Auf
der Berg-und-Tal-Strecke in der Steiermark erreichte ten Voorde den dritten Platz. Eine Sekunde hinter dem 21-Jährigen überquerte der französische Gaststarter Florian Latorre (Martinet by ALMERAS) die Ziellinie. Den fünften Platz sicherte sich Raceunion-Pilot Igor Walilko. Der Pole beendete das Rennen auf der 4,318 Kilometer langen Strecke damit als bester Rookie. MRS GT-Racing-Pilot Glenn van Parijs aus Belgien wurde Sechster. Eine große Aufholjagd legte Lechner-Pilot Dylan Pereira hin: Der Luxemburger, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feierte, fuhr von Startplatz 31 bis auf P7 vor. Durch einen Reifenschaden im neunten Umlauf war das Rennen für Pereira aber bereits nach 9 Runden vorbei.
Bester Fahrer in der Amateur-Klasse wurde Jörn Schmidt-Staade (D/Cito Pretiosa) gefolgt von seinem deutschen Teamkollegen Stefan Rehkopf und Gaststarter Wolfgang Triller (D/Raceunion).
Nach vier Läufen rangiert Ammermüller in der Meisterschaft weiterhin auf dem ersten Platz. Mit 90 Punkten liegt der 32-Jährige vor Preining, der 64 Zähler sammeln konnte. Den dritten Platz belegt ten Voorde mit 53 Punkten. An der Spitzenposition in der Rookie-Klassifizierung steht Pereira und konnte 71 Punkte sammeln. Bester Fahrer in der Klasse für Amateur-Fahrer ist Schmidt-Staade. Der Düsseldorfer führt mit 100 Zählern.