Hanley / Nielsen holen Dubai-Poles

nielsenpoledubaiBen Hanley hat im Nielsen Racing Oreca die Poles für beide Asiatische Le Mans Serie-Läufe in Dubai erzielt. Der britische LMP-Pilot errang in den beiden hintereinander ausgefahrenen Qualifikationssessions für das erste Rennen heute und das zweite am Sonntag jeweils die Bestzeiten (1:45.248 & 1:46.075). In der LMP3-Klasse gingen die Bestzeiten an DKR Engineering Duqueine M30-D08 LMP3-Pilot Laurents Hörr, dem jeweils eine 1:50.807 bzw. 1:50.989 für die Bestzeit in der Klasse reichte.

Härter umkämpft war die GT3-Klasse in der es gleich 2 Piloten gelang eine 1:55.217 als Qualibestzeit für den heutigen Samstagslauf zu erzielen. Inception Racing McLaren 720 S GT3-Pilot Ben Barnicoat und AF Corse Ferrari F488 GT3 Pilot Vincent Abril werden das Rennen heute ab 13.30 Uhr MEZ hier aus den vordersten Startposition aufnehmen. Für den Sonntag erzielte Jonny Adam im Garage 59 Aston Martin Vantage AMR GT3 die Bestzeit mit einer 1:55,883.

Das erste Rennen findet heute Samstag ab 13.30 Uhr MEZ in Dubai statt und wird auf der Website der Asiatischen Le Mans Serie und dem entsprechenden Youtube-Kanal im Stream übertragen.

Callaway-Rückzug 2022

Das ist ein Schlag für alle langjährigen & eingefleischten ADAC GT-Masters-Fans. Das Kultteam schlechthin der Serie Callaway Competition, hat heute erklärt 2022 erstmals seit dem Seriendebüt 2007, nicht mehr in der Meisterschaft anzutreten. Damit zieht sich die Mannschaft von Giovanni Ciccone und Ernst Wöhr nach 16 Jahren vorübergehend aus dem Motorsport zurück. Der Rückzug der einzigen im GT3-Profisport aktiven Corvette-Mannschaft wird auch über Deutschland hinaus bei den GT-Fans Beachtung finden.

Callaway Competition war über Jahre hinaus nicht nur ein überaus erfolgreiches Einsatzteam sondern auch Hersteller der GT3 und ursprünglich auch GT4-Modelle der C6.R bzw der C7.R-Corvettes. Insgesamt entstanden in den Werkstätten in Leingarten über 2 Dutzend Rennmodelle der amerikanischen Supersportcoupé´s. Es hätten wenn es dem Kundeninteresse nach gegangen wäre auch weit mehr werden können, aber ausgerechnet der interessante amerikanische Kundenmarkt konnte aufgrund restriktiver Vorgaben von Konzernmutter GM vom deutschen Tuner nur eingeschränkt ( und zwischenzeitlich sogar gar nicht) bedient werden.

Ernst Wöhr (Bild: Links neben Giovanni Ciccone) erläuterte heute GT-Eins gegenüber die Hintergründe des Rückzugs: „Rein aus finanzieller Sicht hätten wir die kommende Saison durchaus stemmen können. Allerdings haben wir speziell nach der letzten Saison und dem Brandschaden den wir am Lausitzring hinnehmen mussten uns die Ausgaben noch einmal deutlich überlegt. Für eine GT-Masters-Saison sind knapp über 600.000€ zu kalkulieren. Allerdings hätten wir aufgrund der Evo-Versionen unserer Konkurrenten nun selber ein Evo-paket entwickeln müssen um weiter konkurrenzfähig an der Spitze der Meisterschaft mitkämpfen zu können.

Ausserdem steht in 2 Jahren das Debüt der C8.R GT3-Corvette an das GM selber mit der eigenen Abteilung fertigen wird. Spätestens dann hätten wir auch das evo-Modell abstellen müssen, das somit nur eine Einsatzzeit von 2 Jahren gehabt hätte. Da wir das einzige Einsatzteam sind, hätte man die Entwicklungs- und Homologationskosten wahrscheinlich kaum umlegen können. Wenn man dann auch noch Unfallschäden wie den am Lausitzring mit einkalkuliert wären die Kosten für die beiden kommenden Saisons schnell in den 7-stelligen Bereich abgedriftet.“ Wie Wöhr in der offiziellen PR-Mitteilung des Teams andeutet, lautet die langfristig Perspektive das man 2024 mit der dann von GM-Haustuner Pratt & Miller aufgebauten Corvette Z06 GT3.R auf Basis der aktuellen Corvette-C8 in den Rennsport und dann voraussichtlich ins Masters zurückkehren zu können.

Der Corvette-Rennstall aus Leingarten bei Heilbronn will sich bis dahin erstmal wieder voll dem Geschäftsfeld Tuning und Veredlung von Straßenfahrzeugen der Marke Corvette widmen. Zusammen mit dem langjährigen Partner Autohaus Kramm aus Berlin, will man dabei den Fokus besonders auf das neue Corvette-Modell, der C8 richten.

Der Rennstall aus dem baden-württembergischen Leingarten bei Heilbronn nahm seit 2007 - also seit 16 Jahren - mit Ausnahme von zwei Rennen, an jeder Rennveranstaltung des ADAC GT-Masters teil. In mehr als 200 GT Masters - Rennen gelangen dem Team 35 Siege und 27 Poles. Darüber hinaus holte man sich Je 2 Fahrer-Meisterschaften (Diego Alessi und Daniel Keilwitz 2013; Jules Gounon 2017) und 2 Teammeisterschaften (2009 & 2017) , 2 Trophywertungs-Titel (2009 und 10 durch Toni Seiler) und eine Junior-Meisterschaft (Jules Gounon 2017).

Die DKR Pläne 2022

Die erfolgreiche Luxemburger DKR Engineering Mannschaft hat gegenüber unseren französischen Kollegen von Endurance-Info.com die Pläne für die Saison 2022 offenbart. Die Mannschaft von Teamchef Kendy Janclaes wird in der laufenden Saison ein Comeback in der LMP2-Klasse geben, das man sich über den Gewinn des Europäischen Le Mans Serie-Titels in der LMP3-Klasse erarbeitet hat. Nachdem die Mannschaft schon 2013 mit einem Lola B11/40 in der ELMS engagiert war (Bild) wird man nun einen Oreca 07 LMP2 in Le Mans und bei einzelnen Läufen der ELMS und FIA Langstrecken Weltmeisterschaft einsetzen.

Die Mannschaft bereitet sich aktuell für die Asiatische Le Mans Serie vor wo sie mit dem Vorjahresranking ihrer Piloten auf einem Duqueine M30-D08 LMP3 antritt und dort mit den Piloten Laurents Hörr (mittlerweile Goldpilot), Mathieu de Barbuat (mttlerweile Silberpilot) und dem Mexikaner Sebastian Alvarez eine der stärksten Besatzungen in der Klasse am Start hat. Möglich das die Luxemburger Mannschaft in etwas mehr als einer Woche eine weitere Le Mans Wildcard ihr Eigen nennen kann.

dkr duqueine 2021Für das LMP2-Programm, für das Hörr und Jean Glorieux als erste beide Fahrer gesetzt sind, wird allerdings wohl kein volles Saison-Programm zusammenkommen. Da Oreca als mittlerweile deFakto Alleinausstatter der Klasse dem Luxemburger Team erst eine Lieferung des Einsatzchassis im August zusagen konnte, wird man in Le Mans mit einem geliehenen Chassis antreten. Für das neue eigene Auto kommen aufgrund der späten Lieferung nur Gastauftritte in der Europäischen Le Mans Serie und der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Frage, wobei man bei der Zulassung in den beiden mehr als ausgelasteten Serien vom Wohlwollen des ACO abhängig ist.

Daneben will die Luxemburger Mannschaft auch wieder in der LMP3-Klasse vertreten sein. 2 Duqueine M30-D08 LMP3 werden für den Michelin Le Mans Cup eingeplant und einer soll in der Europäischen Le Mans Serie antreten. Lediglich für dieses Auto steht mit dem belgischen Privatier Tom Van Rompuy der erste verpflichtete Fahrer fest.

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