Montags-News der WEC aus Sebring

wec feld2022Toyota hat gegenüber unseren Kollegen von Sportscar 365 in Sebring klargestellt das man für die Updates am GR010 Hypercar keines der 5 vorgesehenen Joker-Updates verwendet hat. Dies ist offenbar ein Zugeständnis das man von Seiten ACO/FIA gegenüber Toyota gemacht hat, nachdem im Vorfeld der Saison 2021 das Reglement in Hinblick auf die Einführung der LMDh geändert wurde und deswegen das Gewicht der Hypercars von 1100kg um 70kg verringert wurde. Um eine optimale Gewichtsverteilung der 1100kg zu erreichen hatte man bei Toyota Ballastgewicht einpacken müssen das vornehmlich auf der Vorderachse wirkte und daher an Vorder und Hinterachse gleich grosse Räder erforderte. Mit der kurzfristig aufgrund der erfolgten Homologation nicht mehr aufzufangenden Gewichtsreduktion wurden nun die unterschiedlich grossen Raddimensionen an beiden Achsen wieder bevorzugt , was die diesjährigen Änderungen am LMH-Einsatzwagen erklärt.

In den 4 Testsessions im Rahmen des Prologs in Sebring ging übrigens nur eine Bestzeit an die japanisch/kölnische Einsatztruppe. Die 3 übrigen Sessions holten sich mit dem Prema Orlen Team, dem Realteam by Belgian Audi Club Team WRT und dem #22 United Autosports Oreca 3 LMP2-Mannschaften. Die Nervösität bei Toyota wird allerdings angesichts der Tatsache, das der letztjährige Prolog mit dem selben Bild begann, begrenzt sein. Auch wenn man auf die Schnelle vom ACO mit einer zusätzlichen BoP-Einschränkung bedacht wurde. Demnach dürfen die Hybridantriebe nur noch ab Tempo 190 statt wie bisher ab Tempo 120 zum Einsatz kommen.

Bei Glickenhaus wurde am Vortag noch am Motor gearbeitet damit dieser mit der neuen Treibstoff-Spezifikation klar kommt. Der neue Sprit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2022 von Total basiert auf einem vergorenen Weintrester-Extrat und ist aufgrund seines hohen Bioethanol-Gehalts weitestgehend CO2-neutral produziert. Das Extrat wird zudem mit biologisch produziertem Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether (ETBT) als Antiklopfmittel versetzt und lediglich mit einigen synthetischen Additiven versetzt.

Grösstes 12h Sebring-Feld seit 8 Jahren

sebstart21Mit einem Feld von 53 Wagen – 7 DPi, 8 LMP2, 10 LMP3, 11 GTD-Pro und 17 GTD - soll am kommenden Samstag die 70.ste Ausgabe der 12h von Sebring über die Bühne gehen. Das amerikanische Traditionsrennen steht daher nach einem Mini-Feld mit 37 Wagen im noch Corona-beeinflussten Vorjahr vor einer Renaissance. Man muss schon 8 Jahre bis 2014 zurückblättern um ein noch grösseres Feld für das zweitlängste IMSA-Rennen nach den 24h von Daytona zu finden; seinerzeit waren sogar 62 Wagen im Starterfeld zu finden! Allerdings verliert man genau betrachtet gegenüber dem Klassiker in Daytona 8 Wagen die allerdings auf die fehlenden Internationalen Teilnehmer zurück zu führen sind. Von denen startet allerdings ein Teil schon am freitag beim 8h-Rennen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft.

Keine Änderungen (ausser die gegenüber Daytona fehlenden vierten Fahrer) gibt es beim Top-Feld der um den Gesamtsieg fahrenden Dpi-Mannschaften bei denen erneut 5 Cadillac gegen 2 Acura fahren und bei denen Mike Rockenfeller auf dem Ally Cadillac erneut der einzige deutschsprachige Pilot ist.

awaduqueineBei den LMP2-Crews fehlen gegenüber Daytona die beiden Oreca von G-Drive by Algarve Pro aus hinreichend bekannten Gründen. In Sebring sind in dieser Klasse keine deutschsprachigen Piloten am Start. Dafür wächst das LMP3-Feld um einen Wagen an. Die deutschsprachige Truppe von Mühlner Motorsport hat nur einen Duqueine M30-D08 LMP3 genannt Moritz Kranz und der Belgier Ugo de Wilde den Dominikanischen Piloten Efrin Castro unterstützen. Zweiter deutschsprachiger Teilnehmer ist Lars Kern auf dem oben abgebildeten gelben AWA Duqueine LMP3. Die 4 Duqueine-Crews im Feld sinnen hier auf eine Revanche, nachdem Ligier im Endergebbnis von Daytona einen 4-fach Sieg in der Klasse erringen konnte.

11 Nennungen weist die GTD-Pro-Klasse auf, in der Corvette wegen des Engagements mit einem weiteren Wagen in der WEC lediglich mit einem Auto vertreten ist. Neben der Corvette und 2 BMW M4-GT3 sowie 2 Porsche von Pfaff Motorsports und Weather Tech Racing starten je ein Aston Martin, Lexus, Ferrari, Lamborgini Acura und AMG in der nun ranghöchsten Produktionssportwagen-Klasse der Serie, die seit Daytona nicht mehr mit GTE sondern mit GT3-Fahrzeugen ausgefahren wird. Philipp Eng und Marco Wittmann im Rahal-Letterman-Lanigan Racing BMW mit der #24 und Maro Engel im #97 Weather Tech Mercedes AMG GT3 sind die Piloten denen hierzulande wohl die meisten Fans die Daumen drücken werden.

gradientracingacuraHinzu kommen 3 weitere AMG, 2 weitere Porsche, BMW, Ferrari, McLaren, Aston Martin und Lamborghini, sowie je ein weiterer Acura und Lexus die in der GTD-Klasse um das Klassenpodium beim Klassiker fahren werden. Hierzulande dürften DTM-Champion Maximilian Götz im Allegra Motorsports AMG, Marvin Dienst im Winward Racing AMG, sowie Mario Farnbacher im Gradient Racing Acura diesbezüglich die Daumen gedrückt werden.

Das Rennen startet am kommenden Samstag. Der genaue Zeitplan des Meetings harrt noch der offiziellen Veröffentlichung.

LMP2 verlieren 10 Liter und 11 PS

premateamorlen sebringtestAngesicht des bevorstehenden Saisonstarts der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Sebring sind nun auch die im vergangenen Dezember angekündigten Leistungsbeschränkungen der LMP2 offiziell bestätigt worden. Demnach hat man, um die LMP2 weiter hinter der Top-Klasse der LMPH zurückfallen zu lassen, nun die Leistung durch ein modifiziertes Motormapping am 4,2l Gibson-Einheitsmotor von 535PS auf 524PS um 11 PS reduziert. Damit fälllt die Leistungsbeschneidung deutlich geringer aus als die beiden im vergangenen Jahr vollzogenen Beschränkungen von zunächst 600PS auf 560 und anschliessend auf 535.

Gleichzeitig wird der Tankinhalt der LMP2-Chassis von 75l auf 65l reduziert, was im Endeffekt trotz gesenktem Verbrauch über das neue Mapping die Stintlängen wieder auf unter 40 Minuten reduzieren dürfte. Zudem gibt es darüber hinaus noch aerodynamische Beschränkungen um die Kurvengeschwindigkeiten der LMP2 weiter zu reduzieren. So fallen die vorderen Diveplanes (aerodynamische Frontflügelansätze am Kotflügel) nun weg, während weiterhin die Low-Downforce Fronthaube verwendet werden muss. Gleichzeitig bekommt der Heckflügel einen 10mm Gurney anmontiert und die Leitrippen des Heckdiffusors sollen um 5 cm verkürzt werden.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen