Sports Car Challenge - Lauf 11 - Brno

Perfekte Bedingungen: Herrliches Spätsommerwetter empfing die Teilnehmer der Sports Car Challenge 2006 am Automotodrom Brno für die Läufe 11 und 12  der Saison. Die genannten GT-Teams hatten alle auch das 3-Stunden-Rennen am Samstag Nachmittag auf dem Programm; leider wurde der SCC-Lauf verschoben, die Teams hätten für allfällige Reparaturen nur eine Stunde Zeit gehabt. Deshalb verzichteten die Division-4-Starter schweren Herzens auf den SCC-Lauf, ein reines Prototypen-Feld ging ins Qualifying.

Tony Sinclair im Jade genügten vier Runden, um die Pole-Position zu besetzen; PRC-Fahrer Wolfgang Payr hatte während seiner schnellsten Qualifikationsrunde – oder der, die seine schnellste hätte werden sollen – etwas Pech; dem jetzt blauen PRC-Cosworth kamen langsamere Fahrzeuge ins Gehege.

Neuzugang in der Division 1: Aus Italien reisten Renzo Meneghetti und Mauro Prospero an, sie teilten sich einen Lucchini mit Alfa-V6. Neuzugang in der Division 2: Hoffmann Racing betreute neben Karl-Heinz Matzinger ein zweites Auto für einen ehemaligen Rivalen aus der österreichischen Tourenwagenszene. Norbert Groer hat bereits Erfahrung mit Formel-Autos, er betritt also beim Umstieg in den Sportwagen keineswegs völliges Neuland. Das Brünner Wochenende bleibt für heuer sein einziger Auftritt in der Sports Car Challenge, für 2007 ist alles möglich.

Sein Teamkollege Karl-Heinz Matzinger hatte bereits im Training Pech: Ein Motorschaden verhinderte ein weiteres Eingreifen ins Renngeschehen. Lediglich einen Funktionstest für den neuen Honda-Motor unternahm Mobi-Racing-Fahrer Georg Hallau im MRP.

Resultat Qualifying:
1. Tony Sinclair/GB, Jade-IES (Div.1), 1:57,086
2. Wolfgang Payr/A, PRC-Cosworth (Div.1), -2,701sec.
3. Pius Truffer/CH, PRC-BMW (Div.2), -4,036
4. Emanuel Pedrazza/A, PRC-Honda (Div.2), -5,212
5. Gerd Beisel/D, Norma-BMW (Div.1), -5,421
6. Renzo Meneghetti/I, Lucchini-Alfa (Div.1), -8,338
7. Gerhard Münch/D, Norma M20 (Div.2), -8,578
8. Peter Kormann/D, PRC-BMW (Div.2), -8,610
9. Mirco Schultis/D, PRC-Honda (Div.2), -10,592
10. Thomas Wolfert/D, MRP-Opel (Div.2), -14,552
11. Norbert Groer/A, PRC-Opel (Div.2), -16,423
12. Henry Uhlig/D, PRC-Opel (Div.2), -19,578
13. Paul Pfefferkorn/A, PRC-Opel (Div.2), -26,753
14. Karl-Heinz Matzinger/A, PRC-Opel (Div.2), -28,741

Nicht qualifiziert:
Georg Hallau/D, MRP-Honda (Div.2)

Nicht gestartet:
Otto Dragoun/A, Porsche 996 (Div.4)
Peter Bernhard/CH, Porsche 996 (Div.4)
Mauro Prospero/I, Lucchini-Alfa (Div.1)
Kurt Peter/CH, Porsche 996 (Div.4)

Die Startphase des Rennens verlief hektisch: Am Start selbst sorgte eine sehr spät umgeschaltete Ampel für Unruhe (der Starter hatte es an diesem Wochenende generell nicht eilig, die Rennen freizugeben) und nach einer halben Runde war das Rennen für einen Mitfavoriten bereits wieder vorbei. Gerd Beisel musste seinen PRC ohne Vortrieb neben der Strecke parken – ein Getriebedefekt wurde später diagnostiziert. Einige Kurven weiter drehte sich Nobert Groer von der Strecke, er nahm für diesen Zwischenfall die Schuld auf sich. Später ging er wieder ins Rennen und wurde noch auf dem 12. Platz gewertet.

Tony Sinclair hielt sich an der Spitze und feierte einen Start-Ziel-Sieg, sein Vorsprung auf Payr betrug im Ziel 9 Sekunden – damit hat er den Punkterücktand auf den Österreicher in der Division-1-Wertung nicht nennenswert reduziert. Die „Nullnummern“ von Hockenheim wird der Brite jetzt wohl langsam zu bereuen beginnen. Der letzte Podiumsrang in der Division 1 war aufgrund Beisels Ausfall nicht mehr umkämpft; Renzo Meneghetti musste nur durchkommen – was gar nicht so leicht war.

Bereits in Runde 2 hatte er ein „Treffen“ mit Emanuel Pedrazza, der Lucchini landete im Kiesbett. Auch Meneghetti nahm nach kurzem Boxenhalt das Rennen wieder auf; Pedrazza im PRC-Honda lancierte eine Aufholjagd. Die Offiziellen hatten jedoch andere Vorstellungen und zitierten den Vorarlberger für eine Drive-Through-Strafe an die Box. Damit war die Hoffnung auf einen Podestplatz in der Division 2 dahin. Der sichere Sieger in dieser Klasse hieß wieder Pius Truffer, der Schweizer im 2,5-Liter-Auto überquerte auf dem dritten Gesamtrang die Ziellinie. Peter Kormann in einem weiteren PRC mit BMW-Motor und Rookie Mirco Schultis im 2l-Honda-getriebenen PRC fuhren ebenfalls auf die Podestränge.

Resultat 1. Lauf:
1. Tony Sinclair/GB, Jade-IES, 10 Runden in 20:13,546 (1. Div.1)
2. Wolfgang Payr/A, PRC-Cosworth, -9,197sec. (2. Div.1)
3. Pius Truffer/CH, PRC-BMW, -20,135 (1. Div.2)
4. Peter Kormann/D, PRC-BMW, -1:09,664 (2. Div.2)
5. Mirco Schultis/D, PRC-Honda, -1:33,552 (3. Div.2)
6. Gerhard Münch/D, Norma M20, -1:43,852
7. Thomas Wolfert/D, MRP-Opel, -2:05,144
8. Emanuel Pedrazza/A, PRC-Honda, -1 Runde
9. Henry Uhlig/S, PRC-Opel
10. Paul Pfefferkorn/A, PRC-Opel
11. Renzo Meneghetti/I, Lucchini-Alfa (3. Div.1)
12. Norbert Groer/A, PRC-Opel, -9 Rd.

Nicht gewertet:
Gerd Beisel/D, PRC-BMW

Titelentscheidungen und LM-Wildcards in Jarama

AutoorlandoIn Spanien geht es an diesem Wochenende noch um zwei Klassentitel und insgesamt sechs offene Le Mans-Wildcards. Schon in Donington Park fielen die Titelentscheidungen in der LMP1-Klasse (Pescarolo) und der GT-Klasse (Autoorlando).

Die Kandidaten für den mit einer Le Mans-Einladung verbundenen 2. Platz in der LMP1-Wertung hatten wir ja bereits in einer zurückliegenden Newsmeldung beleuchtet. Viel spannender wird die Entscheidung in der LMP2-Klasse werden, die zwischen den Teams von RML (26 Punkte) Barazi-Epsilon (23) Bill Binnie (20) und Pierre Bruneau (18) fallen wird. RML und Binnie haben schon mit den ersten beiden Klassenrängen in  Le Mans in diesem Jahr eine Einladung zu dem Klassiker an der Sarthe sicher. Sollte somit auch der 4. Platz in der LMS-Wertung für den ACO Bedeutung erlangen, dann könnte auch für die Mannschaft von ASM (10 Punkte) noch eine mathematische Chance bestehen.

In der GT1-Klasse läuft alles auf einen spannenden Dreikampf zwischen den Teams von Luc Alphand (25), Larbre sowie Convers Menx (beide 24) heraus. Die Chancen des Oreca-Teams (15) hier mit einem erneuten Sieg die beiden vor ihnen liegenden Konkurrenten noch abzufangen, sind wohl eher hypothetischer Natur.

In der GT2-Klasse hat Autoorlando den Titel sicher. Alle in Frage kommenden Kandidaten für den 2. Platz zu nennen, sprengt dagegen schon fast den Rahmen. Beide LNT-Panoz, beide GPC-Ferraris, der IMSA-Porsche, der Virgo-Ferrari, der Spyker #85 und – mit allerdings 9 Punkten Rückstand auf den Zweitplatzierten – der Farnbacher-Porsche gehören hier zu den Kandidaten.

Wer bezüglich der aktuellen Ereignisse in Jarama an diesem Wochenende auf dem Laufenden sein möchte, sei auf unsere Berichteseite von den 1000km Jarama verwiesen.

Interserie Planungen 2007

Neue Sportwagenserie die 3.: auch die Interserie plant im kommenden Jahr ein eigenes Langstreckenformat für GT und Sportwagen. Dieses ist allerdings vom Format her sehr ähnlich zum von der GTP bzw. der SCC beabsichtigten Langstreckenformat und richtet sich mit den Sportwagen und GT-Teams an dieselbe Kundschaft für die auch die SCC, die GTP bzw. das ADAC-GT3-Masters interessant sein dürften. Die Interserie beabsichtigt, 8 Rennen mit einer Dauer von je 100 Minuten incl. Pflichtboxenstopp auf die Beine zu stellen. Es sind dabei auf einem Fahrzeug mehrere Fahrer startberechtigt. Ob sich das Konzept angesichts der Konkurrenz durchsetzen wird, muß die Resonanz in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

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