Kristensen und Biela verstärken Audi-Kader in Sebring

audi_fahrer2007Kaum hatten wir gestern spekuliert, dass Audi die neuen „Youngster“ Rockenfeller und Luhr schon in diesem Jahr an das Steuer des Audi R10 Tdi lässt, da folgt die Korrektur durch Audi auf dem Fusse: Frank Biela und Tom Kristensen werden die Beiden Diesel-Boliden in Sebring verstärken. Die amtierenden Champions Capello / McNish (R10 TDI Startnummer 1) und Pirro / Werner (R10 TDI Startnummer 2) sind für die gesamte American Le Mans-Serie vorgesehen. Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen (mit McNish / Capello) und Frank Biela (auf dem Werner / Pirro-Wagen) verstärken in Sebring und Le Mans den Fahrerkader. Für die 24 Stunden von Le Mans hat Audi einen dritten R10 TDI genannt. Dieser Einsatz hängt jedoch laut Audi noch von der Finanzierung ab.

Bei Audi war man über den Winter nicht untätig und hat als Antwort auf die umstrittenen Reglementsanpasungen der IMSA dem Audi R10 Tdi noch einmal zahlreiche Detailverbesserungen verpasst. Im Bereich des V12 TDI-Motors wurde gemeinsam mit Partner Bosch die Elektronik optimiert. Die meisten anderen Maßnahmen zielten in Richtung Effizienz, Verbrauch, Haltbarkeit und Fahrbarkeit. Die maximale Leistung liegt unverändert bei rund 650 PS, die Leistungskurve wurde jedoch laut Audi spürbar verbessert. Das Kohlefaser-Monocoque des R10 TDI blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. An der Außenhaut gab es nur minimale aerodynamische Retuschen, die auf den ersten Blick nicht auffallen. Der gesamte Antriebsstrang wurde reibungs- und gewichtsoptimiert. Auch die beiden Diesel-Partikelfilter sind nun kleiner und leichter. Reifenpartner Michelin lieferte neue Mischungen und Konstruktionen, um die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse zu verbessern. Weiterentwickelt wurden zudem das Fahrwerk und die Stoßdämpfer des R10 TDI.

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Motorsportchef, unterstreicht die Bedeutung des 12h-Klassikers: "Sebring ist für Audi traditionell ein sehr wichtiges Rennen. Einerseits ist es für uns immer die Generalprobe für Le Mans, andererseits der Auftakt der American Le Mans-Serie, bei dem wegen der 12-Stunden-Distanz zusätzliche Punkte vergeben werden. Wir haben uns gut vorbereitet, wissen jedoch, dass aufgrund der neuen Rahmenbedingungen ein ganz schwieriges Rennen vor uns liegt. Unser R10 TDI muss erstmals mit einem kleineren Tank starten, und die LM P2-Fahrzeuge werden ihm von der Performance her ganz nahe sein. Unser Ziel ist es trotzdem, nach sieben Sebring-Triumphen in Folge auch dieses Mal um den Sieg zu fahren."

Marco Werner war 2006 nur Testfahrer für Audi  "Ich bin natürlich unheimlich glücklich, wieder eine volle Saison vor mir zu haben und freue mich sehr auf Sebring. Endlich kann ich wieder richtig ins Renn-Business eingreifen. Ich hoffe, dass ich wieder schnell in den Rhythmus komme, denn zu testen ist doch etwas anderes als Rennen zu fahren."

Frank Biela – vierfacher Le Mans Sieger – ist heiß auf seine beiden Einsätze: "Ich fahre in diesem Jahr nur zwei Rennen: Sebring und Le Mans. Umso wichtiger ist Sebring für mich. Das Rennen hat unheimlich viel Prestige, es wäre toll, dort ein weiteres Mal zu gewinnen. Es ist jedoch auch unsere einzige Chance für uns, als Team vor Le Mans in einem Rennen zu sehen, ob alles perfekt zusammen funktioniert. Ich freue mich darauf."

Racing 4U wird offizielles Mustang-Einsatzteam

mustangtestRacing4You -Team-Koordinator Falk Eigler hat uns gegenüber weitere Details zum geplanten Einsatz der 3 Ford Mustang des Teams (wir berichteten) mitgeteilt. So wird Racing4You den Einsatz der Mustangs als offizielles Team in der FIA-GT3-EM durchführen. “Multimatic hat lediglich den FIA-Test in Monza für uns vorgenommen. Der Wagen war ein erster Prototyp des GT3-Mustangs. Weitere zwei Wagen werden zur Zeit in den USA vorbereitet. Wir werden dann als eigenständiges Rennteam die Einsätze in der FIA GT3 European Championship und beim ADAC GT3 Masters sowie bei den beiden 24h-Rennen in Spa-Francorchamps und nach Möglichkeit auch am Nürburgring übernehmen. Racing4You hat in der vergangenen Saison durch die Kooperation mit Zakspeed-Racing in der FIA GT 1 Meisterschaft den Einstieg in den Motorsport vollzogen und etabliert sich nun als eigenständiges Team im GT-Sport. Durch die erfolgreiche Partnerschaft mit Zakspeed konnten wir den notwendigen Lernprozess für den Aufbau des eigenen Teams verkürzen. Dafür sind wir Zakspeed sehr dankbar. Wir werden auch in dieser Saison technischen Support von Zakspeed erhalten.“

falkeigler Verantwortlich für das Zustandekommen des Deals mit Multimatic war Andreas Leberle. Ursprünglich hatte man allerdings andere Pläne, wie Eigler  erklärte. „Eigentlich waren wir an den GT3-Mosler als Einsatzwagen interessiert. Dass diese nicht von der FIA homologiert worden sind, hat uns in unseren Vorbereitungen für die Saison 2007 empfindlich zurückgeworfen. Der Ford Mustang hat sich dann dank der Kontakte von Andreas Leberle zu Ford und Multimatic als sehr interessante Alternative aufgetan. Nur sind wir jetzt zeitlich in einem entsprechenden Rückstand, was sich in unter anderem am Stand der Fahrerengagements widerspiegelt.

Der Wagen ist nach dem ersten Test von den Zeiten her 3s hinter der Konkurrenz, was sich schlimmer anhört als es ist. Denn dieser Test war nur der allererste Rollout, um zunächst eine Standortbestimmung vornehmen zu können. Dementsprechend gross sind die noch vorhandenen Verbesserungspotentiale an diesem Fahrzeug. Ausserdem bietet das FIA GT3 Reglement Möglichkeiten, um alle teilnehmenden Rennfahrzeuge auf identische Rundenzeiten zu nivellieren. Es wird also kein grosses Problem sein, den Mustang auf das Leistungsniveau der anderen Konkurrenzfahrzeuge zu bringen. Daran wird seit Monza intensiv gearbeitet.

Der Wagen hat bereits bei den Monza-Tests erfreuliches Interesse unter den Fahrern erweckt. Bislang haben wir mit vier Fahrern Vereinbarungen für die nächste Saison fixiert. Die Namen werden wir bekannt geben, sobald die Besetzung der Fahrerplätze komplett abgeschlossen ist. Es sind demnach noch einige Fahrerplätze zu besetzen, da auch nicht alle fixierten Engagements über die ganze Saison gehen.“ Eigler bestätigte, dass zumindest ein Fahrer fix für das Masters genannt hat. Somit wird die unter österreichischer Flagge fahrende Mannschaft nach derzeitigem Stand zumindest einen Mustang in der deutschen Serie zum Einsatz bringen.

Australische GT – Runde 2 – Adelaide

07agtc154Die zweite Runde der Australischen GT-Meisterschaft wurde auf dem Stadtkurs von Adelaide ausgetragen. Am Qualifying nahmen 24 Fahrzeuge teil, David Wall (Porsche 996 GT3RSR) holte sich die Pole-Position vor Allan Simonsen (Ferrari F360 GT, Bild unten). Neu im Feld war der Team Adrad-Lamborghini Gallardo GT3 (Bild links). Dessen Fahrer Bryce Washington hatte nach einem Shakedown auf dem Mallala Raceway im Adelaide-Training nur etwas mehr als 20 Runden Zeit, sich vom Cup-Porsche auf den Gallardo umzugewöhnen - Platz 3 in der Startaufstellung war somit ein passables Ergebnis.

Das erste der drei Sprintrennen des Wochenendes ging an Wall vor Simonsen und John Teulan (Ferrari F430 Challenge). Washington erreichte nach Problemen nur den 14. Rang. 07agtc204Die Läufe 2 und 3 spiegelten dann die aktuellen Kräfteverhältnisse in der Australischen Meisterschaft deutlich wieder: Allan Simonsen, dessen fahrerische Qualitäten aus der FIA-GT3 bestens bekannt sind, gewann zweimal. Dahinter folgten David Wall und Bryce Washington, der sein Lamborghini-Debut doch noch mit zwei Podestplätzen krönen konnte. In der Gesamtwertung führt Simonsen mit 225 Punkten vor Wall (169), Washington (156) und Teulan (126).

Die Meisterschaft wird Anfang April auf dem legendären Mount Panorama Raceway fortgesetzt – Headliner des „Bathurst International Motorsport Festival“ wird ein 12-h-Tourenwagen-Rennen sein, welches bei vielen Fans einmal mehr Erinnerungen an die 24-Stunden-Events von Bathurst wecken wird.

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