Überraschungserfolg für Mücke/Bouchut im Lamborghini

 Es war eine Überraschung mit der man nicht unbedingt rechnen konnte. Das deutsche All-inkl.com-Racing Team hat beim FIA-GT-Meisterschafts-Saisonauftakt in Zhuhai den ersten Sieg eines Lamborghini Murcielagos in der FIA-GT-Historie einfahren können. Stefan Mücke schaffte damit das Kunststück, bei seinem Meisterschaftsdebüt gleich auf die oberste Stufe des Podiums zu gelangen. Es ist der erste Triumph eines Murcielago seit dem Debüt des Wagens im Jahre 2004.

Im Rennen profitierte man von einer kuriosen Safety-Car Phase: Weil die Randsteine eingangs Start-Ziel aufbrachen musste der Streckendienst das Rennen 20 Minuten lang zur Reparatur neutralisieren.  Die Konkurrenten aus dem Corvette- und Maserati-Lager kamen daraufhin mit ihren Boxenstrategien ins kurze Gras, was die von Reiter Engineering unterstützte Truppe zum lange erwarteten ersten Lamborghini-Sieg ausnutzte.

Das detailierte Rennergebnis (Rennbericht folgt) kann unter diesem Link eingesehen werden.

FIA-GT Zhuhai: Turbulenter Auftakt bei Jetalliance Racing

jetalliance_zhuhaiBeide Autos im Ziel, aber keine Punkte - Chaos in der Box, Lichtner-Hoyer kollabiert - mehr als turbulenter Saisonauftakt für Jetalliance Racing in der FIA-GT-Weltmeisterschaft! Nachdem zwei Mechaniker in China kurzfristig durch Krankheit ausgefallen waren, musste die Boxencrew total neu zusammengestellt werden. Was leider in einem mittleren Chaos endete. Die Folge: Karl Wendlinger und Ryan Sharp kamen heute in Zhuhai mit ihrem Jetalliance Aston Martin DBR9 nicht über Rang 9 hinaus, Lukas Lichtner-Hoyer und Robert Lechner klassierten sich mit dem zweiten Aston Martin auf Rang 16 (12. GT1) – nachdem Lichtner-Hoyer sogar kollabiert war!

 

Für Karl Wendlinger begann das Rennen wie erwartet: Die Reifen funktionierten überhaupt nicht, der Tiroler konnte im Feld nur „mitrollen“, übergab nach rund 37 Minuten an Ryan Sharp, der dann die härtere Mischung bekam. Ehe der Schotte aber richtig auf Touren kam, gab es eine fast 25minütige Safety-Car-Phase, weil die Strecke repariert werden musste. Dies nützte die Jetalliance-Crew zum erneuten Fahrerwechsel. Was zuerst als ein Vorteil angesehen wurde, entpuppte sich durch die Länge der Gelb-Phase als nicht wirklich relevant für den Tiroler – denn das Rennen und damit auch das Ergebnis wurden total umgedreht. Womit Christophe Bouchut (F/Lamborghini) einen sensationellen Sieg einfahren konnte.

 

Karl Wendlinger: „Nach dem Qualifying habe ich so etwas fast befürchtet. Die weichen Reifen haben so schnell abgebaut, dass ich chancenlos war. Und als ich das Auto zum letzten Stint übernahm, waren die hinteren Reifen ebenfalls wieder hinüber. Ich habe gehofft, dass sie sich durch die lange Pace-Car-Phase abkühlen und wieder Grip bekommen. Leider war’s nicht so. Und dann ist eben einer nach dem anderen an mir vorbei gefahren.“ 

 

Total verpatzt war das Antreten des zweiten Jetalliance Aston Martin mit Lukas Lichtner-Hoyer und Robert Lechner, der den ersten Stint fuhr, aber schon nach wenigen Minuten wieder an die Box musste – Reifen kaputt! Und um gleich den ersten Pflicht-Stopp hinter sich zu haben, übernahm Lichtner-Hoyer das Steuer. Dabei vergaßen aber die Mechaniker, die Kühlweste anzuschließen!

 

Was zur Folge hatte, dass sich die Kühlweste in eine Wärmeflasche verwandelte. Lichtner-Hoyer hielt dennoch rund eine Stunde durch, ehe er kollabierte, mit letzter Kraft noch die Box erreichte, wo wieder Lechner übernahm und letztendlich als 12. der GT1-Klasse über die Ziellinie fuhr.

 

Robert Lechner: „Ganz einfach, ein Wochenende zum Vergessen. Wir sind hier klar unter Wert geschlagen worden. Mein einziger, wenn auch schwacher Trost – meine Rundenzeiten zum Schluss waren total in Ordnung. Darauf lässt sich aufbauen.“

 

Fazit von Lukas Lichtner-Hoyer, der wieder halbwegs am Damm ist: „Alles schnell vergessen und positiv in die Zukunft schauen. Denn grundsätzlich waren beide Autos schnell und das Set-Up in Ordnung. Aber rundherum haben sich eben zu viele Fehler angehäuft. Das werden wir in den nächsten Tagen genau analysieren.“

FIA-GT: Philipp Peter sensationell Zweiter beim Saisonauftakt!

peter_action_zuhai Ganz starker Saisonauftakt für Philipp Peter! Der Wiener holte heute beim ersten Lauf zur FIA-GT in Zhuhai sensationell Platz 2. Nach zwei Stunden Fahrzeit fehlten nur knapp mehr als 2 Sekunden zum Sieg, der - noch sensationeller - an den Franzosen Christophe Bouchut (Lamborghini) ging! 

Bereits beim Qualifying am Samstag stellte Peter mit Startplatz 5 seinen Speed unter Beweis. Trotz der Tatsache, dass der Vertrag mit dem belgischen PSI Experience Team erst in letzter Sekunde geschlossen werden konnte, kam Peter mit der Corvette C6.R auf Anhieb sehr gut zurecht. Beim Start konnte gleich ein Platz gut gemacht werden, Philipp Peter behauptete bis zum ersten Boxenstopp Position 4. Danach übernahm Teamkollege Luke Hines die Corvette. Trotz mangelnder Erfahrung machte der junge Brite seine Sache gut. Zu Beginn des letzten Renndrittels begann dann eine äußerst lange Safety-Car-Phase, die Routinier Philipp Peter dann in seinem zweiten Stint geschickt zu nutzen wusste.

Mit einer cleveren Fahrt arbeitete sich der Wiener zunächst auf Position 3 nach vorne, nach dem Re-Start machte der Corvette-Pilot einen weiteren Platz gut und heftete sich an die Fersen des Führenden Bouchut im Lamborghini. Bouchut, zweifellos die große Überraschung beim Saisonauftakt, konnte die Führung knapp über die Ziellinie retten, Philipp Peter und Luke Hines dürfen mit Platz 2 dennoch sehr zufrieden sein. 

O-Ton PhP: "Echt ein Wahnsinn, ich freue mich riesig über das Ergebnis. Wenn man bedenkt, dass mein Einsatz so kurzfristig zustande gekommen und mein Teamkollege Luke Hines ein FIA-GT Neuling ist, einfach toll. Ich hatte einen ganz guten Start, auch Luke ist bei seinem Turn schnelle Runden gefahren. Die Safety-Car-Phase hat dann perfekt zu unserer Strategie gepasst, der zweite Platz ist einfach ein Traum." - Die Zukunft ist zwar noch offen, aber: "Wir werden natürlich alles daran setzen, die Zusammenarbeit fortzuführen, das Auto fährt sich wirklich gut, mein Teamkollege lernt schnell, was will man mehr. Ich hoffe nur, dass das nicht wieder eine Last-Minute-Entscheidung wird, das halten meine Nerven nicht durch."

Als nächstes Rennen steht für Philipp Peter der Saisonauftakt der International GT Open am 22. April in Vallelunga auf dem Programm, wo er gemeinsam mit dem Italiener Alessandro Bonetti einen Ferrari 430 pilotieren wird.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen