Jörg Bergmeisters denkwürdiges Duell in Sebring
Jörg Bergmeister stand in den letzten Minuten der 12h von Sebring im Mittelpunkt des Publikumsinteresses. Der atemberaubende Zweikampf zu Rennschluss des Flying Lizzard-Piloten mit Jamie Melo im Risi-Ferrari mit mehreren Führungswechseln in der letzten halben Runde riss nicht nur die Berichterstatter zu Begeisterungsstürmen hin. Dabei hatte Jörg sich schon zu Beginn der Runde mit dem 2. Platz in der Klasse abgefunden: „Zu Beginn der Runde dachte ich, dass es nicht mehr reichen wird. Doch dann machte Melo in der Spitzkehre (Turn 7) einen Fehler und bremste von dort an jede Kurve von innen an. So war es für mich möglich, auf der langen Gegengeraden neben ihn zu kommen. Er drückte mich dann in Richtung der Mauer auf der Innen Seite, unsere Autos berührten sich fast die ganze Gerade. Für Turn 17 war ich dann auf der besseren Linie und ging vorbei.“
Was dann folgte, dürften sowohl die Fans aus dem Ferrari- und aus dem Porsche-Lager, als auch die beiden Fahrer unterschiedlich beurteilen. Jörgs Sicht der Dinge lautet jedenfalls wie folgt: „Beim Einlenken war ich vorne und auf meiner normalen Linie. Kurz nach dem Scheitelpunkt (Brücke) als ich schon voll auf dem Gas war, bekam ich einen ordentlichen Schlag auf meine hintere rechte Ecke. Dadurch bekam ich Übersteuern und musste lupfen und Melo konnte auf gleiche Höhe ziehen. Er drückte mich dann Ausgang Turn 17 in Richtung Mauer. Da ich außen war, musste ich nun wieder vom Gas, um eine frontalen Einschlag in die Mauer zu verhindern. So ging er vorbei und gewann.“ Auf eine Aussprache mit Melo verzichtete Jörg danach - verständlicherweise.
Der neue Porsche 997 RSR fand in Sebring sofort das Gefallen des amtierenden Grand Am-DP-Champions und ALMS-GT2-Meisters: „Das neue Auto macht mir persönlich sehr viel Spaß. Man kann aufgrund der breiteren Reifen und des höheren Abtriebs deutlich schneller in die Kurven rollen. Auch auf der Bremse ist das Auto sehr gut geworden. Im Großen und Ganzen ist das Auto schon sehr gut. Nun liegt die Aufgabe darin, kleine Details weiterzuentwickeln und nach Möglichkeit die Ferraris sehr bald zu schlagen.“ Der Umstieg in das Flying Lizzard-Team war kein großer Wechsel für den Champion. „Grundsätzlich ist Flying Lizard ein viel größeres Team - nicht nur was die Anzahl der Mechaniker pro Auto angeht. Ich denke, die allgemeine Arbeitsweise unterscheidet sich aber nicht wirklich.“