Horag-Lola in Valencia durch Motorschaden gebremst

Horag-LolaNach der Triumphfahrt von Monza lief für das Horag-Team der zweite Lauf der Le Mans-Series im spanischen Valencia weniger gut. Nach mehr als zwei Dritteln der 1000-Kilometer-Renndistanz lag der in schweizer Nationalfarben gehaltene LMP2-Lola B05/40-Judd mit den Fahrern Fredy Lienhard (Niederteufen), Eric van de Poele, Didier Theys (beide Belgien) auf Podestplatzkurs, als ein vorzeitiger Motorschaden das vorzeitige Aus bedeutete.

Van de Poele, der nach rund drei Stunden Renndauer das Lola-Cockpit übernommen hatte, fuhr im LMP2-Feld gerade auf dem zweiten Platz, als plötzlich am 520-PS-Judd-Triebwerk Aussetzer den schnellen Vorwärtsdrang hemmten. Trotz der Probleme wurde die Startnummer 27 weiterhin an zweiter Stelle in der Klasse und als Gesamt-9. des 45 Wagen starken Feldes geführt, als van de Poele nach knapp viereinhalbstündiger Fahrt gezwungen war, die Boxen anzusteuern. Dort wurde von der Crew um Teamchef Markus Hotz der Triebwerksschaden diagnostiziert, der die Aufgabe nach 166 Rennrunden erzwang. Das Team hatte aus den aktuell übertragenen Telemetriedaten des betreuenden britischen Judd-Motorentechnikers das sich anbahnende Malheur schon herauslesen können. „Wie es aussieht liegt ein größerer Ventildefekt vor,“ mußte ein ziemlich enttäuschter Markus Hotz feststellen. Trotz des Ausfalls zeigte sich Fahrzeugeigner Fredy Lienhard bald gefasst und nicht unzufrieden. „Wir waren heute sehr gut unterwegs gewesen. Die von uns gefahrenen Zeiten waren wirklich gut und wir hätten aus eigener Kraft einen Podiumsplatz herausfahren können“, analysierte Lienhard. „Natürlich ist es der Ausfall eine große Enttäuschung, aber ein Motorschaden kann immer mal passieren.“

Dem gesamten Team sprach der Sportwagenroutinier angesichts der Nonstopwochen Sebring-Monza-Valenzia ein dickes Kompliment aus: „Markus und das gesamte Team haben einfach einen sehr guten Job gemacht.“  Auf der 4,005 Kilometer langen „Go-Kart-Strecke“ war der Lola in den freien Trainingssitzungen und im Qualifying - das der 14fache Le Mans-Starter Didier Theys gefahren war - nicht im Vorderfeld gelegen. Auf der Suche nach einer optimalen Abstimmung wurden permanent Änderungen am Fahrwerk-Set-up vorgenommen. Aus den engen Ecken heraus braucht es auf dem Circuito Riccardo Tormo möglichst viel Traktion, wofür die steilsten Flügeleinstellungen justiert wurden. Urplötzlich wurde der Thurgau-Lola im morgendlichen Warm-up vor dem Rennen dann mit bei den schnellsten Zeiten gestoppt. Bis zum Motorendefekt hatte der Lola über das gesamte Wochenende hinweg unter keine mechanischen Maläsen gelitten. Wegen eines defekten Scheinwerfers war während des Rennens der Lola von der Rennleitung an die Boxen zitiert worden. Das Problem war mit dem Auswechseln der Haube schnell erledigt.

Das nächste LMS-Rennen kommt am 1. Juli auf dem Nürburgring zur Austragung. Das klassische ADAC-1000-Kilometer-Rennen hatte die Horag-Truppe vor zwei Jahren für sich entscheiden können.

Super GT Fuji: Nissan-Doppelsieg

sgt3aDie dritte Runde der Super-GT Meisterschaft auf dem traditionsreichen Kurs von Fuji in Japan hielt für die 55000 anwesenden Zuschauer einiges an Unterhaltung bereit. Am Ende konnte das XANAVI NISMO-Werksteam einen Doppelsieg bejubeln: Satoshi Motoyama / Richard Lyons siegten im Nismo Z nach 109 Runden und 502km Distanz mit einem Vorsprung von gerade einmal 2,114s auf ihre Teamkollegen Michael Krumm und Tsugio Matsuda. Dritter wurde der Lexus SC430 von Bjorn Wirdheim und Tatsuya Kataoka.

Dabei hatte es nach dem Qualifying nicht nach einem Sieg für die Nissan-Truppe ausgesehen. Doch der turbulente Rennverlauf spielte dem Team in die Hände. Noch vor dem Start rollte der SC430 von Andre Lotterer mit einem Antriebsdefekt aus. Auch der Rest der Konkurrenz war in zahlreiche Schwierigkeiten verstrickt, so schieden der Nissan von Le Mans-Sieger Seiji Ara und der Honda von Loic Duval / Fabio Carbone nach Unfällen aus, wobei letzterer Ausfall sogar wegen eines Feuers auf der Strecke in einer Rennunterbrechung gipfelte. Nach dem Restart sah alles nach einem Start-Ziel-Sieg des grünen Takata NSX aus, der jedoch dann in Getriebeproblemen kam und den Weg für die Konkurrenz frei machen musste. Dominik Schwager rettete gemeinsam mit Partner Shinya Hosokawa die Honda-Ehren mit Platz 5.

sgt3bIn der GT300 Klasse siegte der Arta Gayara von Morio Niita / Shinichi Takagi - beide spielten ihre Erfahrung im Überrundungsverkehr aus, um die anfänglich gut mithaltenden Porsche 997 RSR zu überholen. Fast wäre es hier zu einem Lamborghini-Sieg des Aktio-Teams gekommen doch der Durst des Lamborghinis, der einen weiteren Boxenstopp nötig machte, verhinderte den zweiten GT300 Erfolg eines Murcielagos für dieses Mal. Dennoch konnte die Truppe um die Piloten Marco Apicella / Koji Yamanishi sich mit 14s Rückstand auf den Klassensieger den zweiten Platz sichern. Dritter im 28 Fahrzeuge großen Feld der GT300 wurde trotz 50kg Handicap-Zuladung der Toy Story-Toyota MR-S.

Weitere Details zum Rennen un der Ergebnissen können auf der  Super-GT-Website eingesehen werden, die auch einen Link zu einem Video-Podcasts des Rennens enthält.

Vorschau: 38. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy

Am Wochenende bestreitet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft ihr vorletztes Rennen vor der Sommerpause. Die Teams bereiten sich weiterhin auf den Höhepunkt einer jeden Nordschleifensaison, das 24 Stunden Rennen am 9./10. Juni, vor.

So wird zum Beispiel Raeder Motorsport - nachdem man die letzten zweiten Rennen aussetzte - mit dem Lamborghini Gallardo auf die Nordschleife zurückkehren. Der italienische Bolide wird von den Stammfahrern Dirk Adorf und Hermann Tilke, welche den letzten Lauf auf einem Porsche 997 GT3 Cup von Land Motorsport bestritten, gefahren.

Nachdem der Aston Martinpict0278 DBRS9 von Phoenix Racing vor zwei Wochen fast sein erstes Podium einfuhr, aber durch einen Reifenschaden auf Position 13 zurückfiel, hofft man dieses Wochenende auf den Erfolg. Am Samstag wird der Wagen von Marcel Fässler und Robert Lechner bewegt, die den zweiten Teil der 24 Stunden Rennen Crew bilden.

Zakspeed Racing wird mit zwei Dodge Viper GTS-R starten. Neben der bekannten Ecosil Viper setzt man noch ein Auto für Tom Coronel und Duncan Huisman ein - hierbei handelt es sich wieder um eine Vorbereitung auf das 24 Stunden Rennen.

Bei Manthey Racing erhofft man sich pict0342endlich die erste Ankunft des neuen Porsche 997 GT3 RSR. Dieses Wochenende wird der Sportwagen aus Stuttgart-Zuffenhausen von Marcel Tiemann, Marc Lieb und Romain Dumas bewegt. Seit Saisonstart schaffte man es immerhin die Zeiten des Land Motorsport Porsche 996 GT3 RSR zu erreichen.

Das Siegerfahrzeug des letztjährigen 24 Stunden Rennens, der Porsche 996 GT3 MR, welcher ebenfalls von Manthey Racing eingesetzt wird, kehrt nach seinem Unfall beim Auftaktrennen wieder auf die Nordschleife zurück. Eigentlich hoffte man darauf den Wagen schon beim letzten Rennen wieder einsatzbereit zu haben, da man aber Probleme mit der Ersatzteilversorgung hatte, schaffte man es erst jetzt, ihn fertig zustellen.

pict0004Hans-Joachim Stuck tritt am Wochenende nicht auf dem BMW Z4 M Coupe von Schubert Motors an - der Grund liegt darin, dass Stuck sen. am Wochenende sich bei der Formel 1 in Barcelona befindet. Der verunfallte BMW ist zwischenzeitlich wieder aufgebaut und wird am Wochenende von den Stammfahrern Claudia Hürtgen und Johannes Stuck gefahren, sie werden zusätzlich vom Schweden Richard Göranssen unterstützt. Göranssen wird auch das 24 Stunden Rennen auf dem BMW Z4 M Coupe bestreiten. Ob Hans-Joachim Stuck schon beim 24 Stunden Rennen wieder im Cockpit des BMW Platz nehmen wird, steht noch nicht fest.

Land Motorsport wird am Wochenende alles darauf setzten den Hattrick, 3 Siege in Folge, zu schaffen. Dieses Wochenende werden nur Marc Hennerici und Marc Basseng in das Volant des Porsches greifen.

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