Ralf Kelleners Rennsaison 2008: LMS, Le Mans, ALMS & ..?

kelleners Ralf Kelleners wird in der kommenden Saison als Werkspilot in einem der neu aufgebauten Spyker C8 Laviolette-Coupés unterwegs sein. Das wurde Anfang der Woche mit der Veröffentlichung der LMS-Teilnehmer-Liste klar. Der letztjährige Rahal-Letterman-Porsche-Pilot wechselt damit in die europäische Serie und nun schon auf das dritte GT2-Fabrikat, nachdem er 2006 und 2007 schon den Risi-Ferrari F430 bewegen dürfte. „Der Kontakt zu Spyker hat sich Anfang letzten Jahres in Sebring eröffnet, als ich Hans van Rennes ansprach. Wir sind immer in Kontakt geblieben und als nun ein Drive in den Staaten für mich geplatzt ist, habe ich noch einmal angerufen und dann haben wir den Einsatz klar gemacht.“

Sein neues Auto kennt Ralf noch genau so wenig wie seinen Teampartner, den Russen Alexei Vassiliev. „Ich habe mir sagen lassen, dass er auf die Profifahrer nicht all zu viel Zeit liegen lässt. Ansonsten kenne ich ihn noch nicht. Wann ich das erste Mal im Auto sitzen kann, steht noch nicht fest. Unser Wagen wird das erste Rollout wahrscheinlich erst kurz vor dem Saisonauftakt in Barcelona erleben. Bei den Tests in Paul Ricard werden wir wahrscheinlich noch den alten Wagen einsetzen. Ich weiss das ein Auto für Getriebekomponenten derzeit in England ist. Zwei weitere werden gerade in den Niederlanden aufgebaut.“

lavioletteserieNeben dem Einsatz in der 1000km-Rennserie und bei den 24 Stunden von Le Mans für Spyker wird Ralf auch zumindest 2-3 ALMS-Rennen bestreiten. Auf dem Corsa-Ferrari wird er als dritter Pilot die beiden Stammfahrer bei den längeren Rennen unterstützen. Der Einsatz dort ist angesichts der Hankook-Reifen natürlich nicht mit zu viel Erwartungen beim Düsseldorfer verbunden. „Hankook hat bei den Tests zwar sehr viele Konstruktionen und Mischungen zum Testen angebracht, aber zu Michelin aufzuschliessen wird natürlich ein hartes Stück Arbeit werden. Von Podien redet das Team nicht. Aber eine interessante Herausforderung ist es natürlich schon.“ Ein Einsatz bei den 24h am Nürburgring, wo der Rheinländer gerne antreten würde, ist dagegen noch nicht fixiert. „Ich habe derzeit ein paar Kontakte, aber noch nichts Konkretes.“

Porsche 997 RSR - die 2008´er Version des GT2

porsche997rsr2008 Nun hat Porsche auch die Daten zum überarbeiteten Porsche 997 GT3 RSR, dem 2008´er GT2-Modell des Hauses veröffentlicht. Mit dem überarbeiteten Wagen hofft man den verlorenen Boden auf Ferrari gut machen zu können, die ausser in der GT-Open Serie in allen Internationalen Lang- und Mittelstrecken-Serien mit GT2-Beteiligung (LMS, ALMS und FIA-GT-Meisterschaft) den Zuffenhausenern die Show stahlen. Lediglich bei den 24h-Events in Le Mans, Spa-Francorchamps und am Nürburgring waren die Wagen eine Bank. Nun sollen die Ferrari-Porsche Duelle in der GT2 2008 mit dem neuen Modell wieder eindeutiger zugunsten der Zuffenhausener ausfallen.

Deutlichstes Erkennungszeichen des neuen GT3 RSR ist die aerodynamisch überarbeitete Frontpartie. Neben den Zusatzspoilern an der Frontschürze, den so genannten Flicks, sorgt eine optimierte Luftführung mit neu gestalteten seitlichen Luftauslässen für mehr Abtrieb bei gleichzeitig reduziertem Luftwiderstand. Der Heckbereich samt Heckflügel blieb unverändert. Umfangreiche Änderungen an der Fahrwerks-Kinematik sorgen für deutlich erhöhten mechanischen Grip. Auch die Einstellmöglichkeiten am Fahrwerk wurden erweitert.

Der offiziell 465 PS starke 3,8-Liter-Boxermotor des GT3 RSR blieb bis auf leichte Detailverbesserungen unverändert. Dagegen wurde das Getriebe gründlich überarbeitet und mit Kniffen aus dem RS-Spyder aufgepeppt.  Das sequenzielle 6-Ganggetriebe ist nun leichter als die im Vorgänger verbaute Schaltbox und weist eine reduzierte innere Reibung auf. Der flachere Winkel zu den Achswellen erlaubt den Teams einen größeren Spielraum bei der Fahrwerkseinstellung.

Neben dem GT3 Cup und dem GT3 Cup S ist der GT3 RSR das dritte Rennfahrzeug auf Basis des Porsche 911, das von Porsche Motorsport angeboten wird. Der GT2 wird 2008 in einer Auflage von rund 35 Fahrzeugen produziert und ab sofort an die Kunden-Teams in aller Welt zu einem Preis von offiziell 349,800€ ausgeliefert - zuzüglich der länderspezifischen Mehrwertsteuer.

Die technischen Daten lesen sich wie folgt:

  • Motor: Wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor; 3.795 ccm; Hub 76,4 mm; Bohrung 102,7 mm Durchmesser; 465 PS (342 kW) bei 8.000 U/min; max. Drehmoment 430 Nm bei 7.250 U/min; Luftmengenbegrenzer 2x 29,5 mm; Maximaldrehzahl 9.400 U/min; Vierventiltechnik; Trockensumpfschmierung; Einzeldrosselklappenanlage; zentraler Lufteinlass; elektronisches Motormanagement MS 4.0; Kraftstoffeinspritzung; Kraftstoffqualität: 98 ROZ Superplus bleifrei. 

  • porsche997rsr2008bKraftübertragung: Sechsgang-Getriebe mit sequenzieller Klauenschaltung; Öl-Wasser- Wärmetauscher; Einmassen- Schwungrad; hydraulischer Zentralausrücker; Dreischeiben Kohlefaserkupplung; Hinterachsantrieb; Sperrdifferenzial 45/65 Prozent.

  • Karosserie: Selbsttragend auf Basis des GT3 RS, feuerverzinkter Stahl; aerodynamisch optimierte Frontverkleidung mit Frontspoiler; aerodynamisch optimierter Unterboden im Bugbereich; verstellbarer Heckflügel; 90-Liter-Sicherheitstank mit Schnellbefüllungssystem; Luftheberanlage; eingeschweißter Überrollkäfig; Rennschalensitz (nur Fahrerseite) mit schwer entflammbarem Sitzbezugstoff; Sechspunkt-Sicherheitsgurt, angepasst für den Einsatz mit dem Kopf- und Nacken-Schutzsystem HANS (Head And Neck Support); elektrische Feuerlöschanlage.

  • Fahrwerk:
    - Vorderachse: McPherson-Federbeinachse; Sachs-4-Wege-Gasdruck-Stoßdämpfer; doppelte Schraubenfedern (Haupt- und Zusatzfeder); sturzeinstellbare Vorderachslenker; beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator; Servolenkung.
    - Hinterachse: Mehrlenker-Hinterachse mit starr aufgehängtem Achsträger; Sachs-4-Wege-Gasdruck-Stoßdämpfer; doppelte Schraubenfedern (Haupt- und Zusatzfeder); Hinterachsspurstange verstärkt und stufenlos einstellbar; beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator. Gesamtfahrwerk stufenlos einstellbar (Höhe, Sturz, Spur).

  • Bremsanlage: Waagebalken-Balance-Regulierung.
    - Vorderachse: Einteilige Sechskolben-Aluminium-Festsättel; innenbelüftet, 380 mm Durchmesser; Rennbremsbeläge.
    - Hinterachse: Einteilige Vierkolben-Aluminium-Festsättel, innenbelüftet, 355 mm Durchmesser; Rennbremsbeläge.

  • Felgen:
    - Vorderachse: Dreiteilige BBS-Leichtmetallräder (11J x 18 ET 34); Zentralverschluss.
    - Hinterachse: Dreiteilige BBS-Leichtmetallräder (13J x 18 ET 12,5); Zentralverschluss.

  • Elektrik: Motec Display mit integrierter Datenaufzeichnung; Einstellbare Traktionskontrolle; Batterie: 12 Volt, 50 Ah, 140 Ah Generator.

  • Gewicht: 1.225 Kilogramm nach A.C.O-Reglement, 1.200 Kilogramm nach FIA-Reglement.

Hexis Racing gibt Pläne für 2008 bekannt

hexis_fiagt3_2008Das französische Team Hexis Racing hat angekündigt, dass es beabsichtigt, drei Aston Martin DBRS9 in der FIA-GT3 European Championship 2008 einzusetzen. Die Mannschaft hat bereits im vergangenen Jahr an der GT3-Meisterschaft teilgenommen und belegte den fünften Rang in der Teamwertung.

Vier der sechs Piloten, die im Cockpit der Hexis-Aston-Martin Platz nehmen wollen, waren schon in der letzten Saison Teil des Teams. Frédéric Makowiecki und Jean-Claude Lagniez werden erneut in einem Auto sitzen, während das Onkel-Neffen-Team Manu und Julien Rodrigues das zweite Fahrerduo bilden. Julien hält den Teamrekord mit den meisten Starts auf dem Aston Martin von Hexis Racing - er nahm in 2007 sowohl in der französischen als auch der europäischen GT-Meisterschaft an allen Läufen teil. Neu im Team sind Pierre-Brice Mena und Thomas Accary, die mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren wohl zu den Jüngsten im Feld zählen dürften.

Teammanager Philippe Dumas blickt nach dem ersten Shakedown in Lédenon am 5. und 6. Februar recht optimistisch in die anstehende Rennsaison: „Wir haben eine gute Trainingssession hinter uns - für die Fahrer, insbesondere die Newcomer und das technische Personal. Selbstverständlich erzielte Frédéric, der in 2007 zwei Pole-Positions sicherte, die Bestzeit, aber die Youngsters machten am zweiten Tag bereits gute Fortschritte. Es benötigt Zeit, sich von einem Formelwagen auf einen schwereren und PS-starken GT-Boliden umzustellen, aber die beiden haben das gut gemeistert und verbesserten ihre Zeiten Stück für Stück.”

„Für uns hat die FIA GT3 European Championship dieses Jahr absolute Priorität -  auch wenn wir beabsichtigen an anderen Events teilzunehmen, dienen jene zum Sammeln von Erfahrung. Auf jeden Fall wollen wir mehr Tests als in 2007 absolvieren. Denn wir verfolgen das Ziel zu gewinnen und das nicht nur mit einem Fahrzeug - wir werden alles daran setzen, eine gutes Teamresultat zu erzielen.”

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