Verfasst von Maximilian Graf. Veröffentlicht in FIA-GT3 ( FIA-GT3 )
Beim Auftakt der FIA GT3 European Championship 2008 in Silverstone waren Ian Khan und Thomas Mutsch nicht zu stoppen. Der Brite und der Deutsche gewannen die beiden ersten Läufe zwar nur knapp, aber souverän, in ihrem #20 Matech GT Racing Ford GT. Somit übernimmt das Duo mit der maximalen Anzahl an möglichen Punkten (20) die Tabellenführung vor Mikael Forsten und David Loix, den Piloten des #36 Prospeed Competition Porsche 997 GT3-Cup S, die 14 Zähler auf ihrem Punktekonto haben. Die Teamwertung ist gegenwärtig auch in den Händen des Schweizer Matech-Team, welches mit 23 Punkten sieben Punkte Vorsprung auf das belgische Prospeed-Team hat.
Leichter Regen kurz vor dem Start des ersten Rennens war der Auslöser für die Unentschlossenheit der Teams bezüglich der Reifenwahl. Schließlich entschieden sich die meisten Mannschaften Slicks auf zu setzen, welche bei der Kälte aber schwierig auf Temperatur zu bekommen waren. Aus diesem Grund konnte Mikael Forsten seine Pole-Position im #36 Prospeed Competition Porsche 997 GT3-Cup S nicht umsetzten, so dass Phil Quaife im Jaguar XKR die Führung übernehmen konnte und das ohne weitere Zwischenfälle. Im Mittelfeld herrschte hingegen Chaos – nicht weniger als neun Fahrzeuge musste bereits vor Absolvieren der ersten achten Runde das Handtuch werfen.
Der Jaguar-Pilot führte das Feld zunächst mit komfortablem Vorsprung an, bis er auf der Ölspur eines langsameren Piloten wegrutschte und seine Verfolger etwas Boden gut machen konnten – jene waren zu diesem Zeitpunkt der #5 Kessel-Ferrari und der #36 Prospeed-Porsche. Die Entscheidung brachten aber erst die Boxenstopps, nach denen Prospeed die Nase vorne hatte, gefolgt von dem Ferrari und dem Jaguar. Thomas Mutsch war in Runde 19 bis auf Rang vier vorgefahren und schon vier Umläufe später, fand man den Ford-Piloten bereits auf der zweiten Position wieder, nachdem der Kessel-Ferrari in dem Streckenabschnitt Becketts sich für einen Moment ins Grüne verabschiedet hatte. Fünf Minuten vor Schluss gelang es Mutsch auch die Führungsposition zu ergattern und gewann das Rennen mit nur knapp drei Sekunden Vorsprung auf den #36 Prospeed Competition Porsche 997 GT3-Cup von Forsten/Loix. Dritter wurde der #17 Brixia Racing Aston Martin, pilotiert von Giraudi/Zani.
Das zweite Rennen begann mit einem spektakulären Start im Mittelfeld. Als das Grid auf die Start- und Zielgerade bog, drehte sich der #25 Team Berlanga Ascari KZ1R GT3 mitten ins Getümmel und kollidierte links und rechts mit anderen Fahrzeugen. Zwei Autos, der #30 AutoGT-Morgan und der #8 Hexis-Aston-Martin knallte in die Mauer und das Rennen war für beide auf der Stelle beendet. Wesentlich gesitteter, aber nicht weniger spannend, ging es an der Spitze zu: Thomas Mutsch hatte einen sauberen Start von der Pole-Position aus und behielt Rang eins, dahinter konnte der #29 AutoGT-Morgan von Position fünf gestartet, sich auf Platz zwei nach vorne kämpfen – zum Vergleich: Der #10 Hexis-Aston-Martin fiel von Position zwei auf fünf zurück. Dennoch musste das Safety-Car für drei Runden auf die Strecke. Danach konnte sich Mutsch in Führung liegend etwas absetzten.
Die Entscheidung fiel aber erst spät im Rennen. Alle Teams versuchten ihren Boxenstopp so lang wie möglich hinauszuzögern. Zum Pech von Ian Khan, der für Mutsch den Ford GT übernommen hatte, sprang das Auto beim Neustarten nicht an und der Brite musste den Motor aus und wieder anschalten. Dies kostete die Mannschaft zehn Sekunden – genug, um bis auf den dritten Platz zurückzufallen. Nach den Stopps führte der #29 Morgan vor der #1 Corvette. Erst schnappte sich Peyroles in der Corvette den Morgan, aber so verzögerte der Franzose nur, das Unvermeidliche – nämlich, dass Khan die Führung übernimmt und das Rennen am Ende mit knapp zwei Sekunden Vorsprung gewann. Platz drei belegte der #36 Prospeed-Porsche.
Verfasst von Hans Theis Schmidt. Veröffentlicht in DMV-GTC
Empfindlich kalt war es in der Eifel am 17. April als Promoter Gerd Hoffmann von UHSport- Promotion die Teams zum Saisonauftakt im Fahrerlager des Nürburgrings begrüßte Der DMV-Tourenwagen Challenge -Auftakt 2008 stand auf dem Programm. Und das mit klassischem Eifelwetter zur Begrüßung. Aber der Ring in der rauen Eifel mit ihren Wettereigenheiten bleibt für die Aktiven was sie immer war und bleiben wird, die faszinierendste Rennstrecke aller Meisterschaftskalender. 50 Mannschaften hatten ihre Nennung abgegeben. Kleine Verschiebungen der letzten Tage waren verbucht. Im Kampf um die Spitze standen sich mit dem amtierenden Champion, dem Mann mit der Start-Nr.1, Pierre von Mentlen aus der Schweiz auf einem V8Star und Rüdiger Noll auf einem Audi Quattro V8 mit den Exchampions Rolf Rummel und Thomas Probst sowie den bekannten Frontrunner Jens Hochköpper, Klaus Schneider und „Dok Henry“ gleich 5 Porsche GT2 gegenüber. Für Überraschungen wollten die Holländer Jacobus van Merksteijn, Kees Kroon und die Schweizer Arthur Gresser (alle Ferrari 430 Challenge) sowie Karl Renz auf einem sehr schnellen Porsche 997 GT3 sorgen. Dahinter die 996 GT3-Meute mit Frank Schreiner, Mike Holden (DK), Georg Schwittay und Jens Hansen (DK). 47 Autos überstanden das Training am Ende schadlos. Lars Pergande haute sein nagelneues BMW Z4 Coupe recht heftig raus.
Zum Start des ersten Rennens herrschte genau die Kälte (+6°C) die in Verbindung mit leichtem Regen so richtig unter die Kleider zieht. Probst gab alles und widerstand dem resoluten Angriff von Rolf Rummel. V. Mentlen sondiert. „Ich saß da etwas unglücklich fest. Und dann die Gischt“. Nach Runde 1 lautete die Reihung: Probst, vor Renz (CH), Rummel (Porsche), v. Mentlen (CH/ V8Star), Noll (Audi), van Merksteijn (NL/ Ferrari), Kreuer (Donkervoort-Audi) und Holden (DK, Porsche). Honda S2000 GT-Ass Jörg Bernhard führte eine Verfolgergruppe im Mittelfeld an. Am Ende kreuzten Tommy Probst vor den Kollegen Jens Hochköpper, Rolf Rummel – und siehe da dem Schweizer GT3-Frontrunner Karl Renz den Zielstrich. Der Basler hatte seinen Landsmann im „V8Star-Renn-Taxi“, Pierre von Mentlen passiert nach dem der durch Reifenprobleme auch noch einen leichten Schlenker abfangen musste. „Hat geklappt, aber einen Platz gekostet“, so von Mentlen. Aber der Schweizer bewegte sein Taxi im Rennen recht flott.
Der 2. Lauf endete mit dem 62.Sieg von Rolf Rummel in der Meisterschaft. Zum Start donnerten, oder bessern noch, rummelten Probst und Rummel die sich zusehends vernebelnde Zielgerade runter. Nur einen Meter versetzt. Beides aber clevere Fahrer, die sich nicht zu einem Fehler auf der Bremse hinreißen ließen. Von Mentlen, der Champion mit der Nr.1 belauerte die Frontrunner aus seinem V8Star-Taxi wie ein Luchs. Dann Hochköpper und direkt dahinter die int. GT3-Meute Renz (CH), Holden (DK), Schwittay, Hansen (DK) und Ex-Dijon-Gesamtsieger Eddy Kamm (CH). Vorne unterboten die beiden Porsche-Asse ihre Rundenzeiten gegenseitig. Rummel griff Probst nicht nur einmal an. Der konterte routiniert. Ein absolutes Gedicht für die Fans an der Strecke. Racing an der Spitze wie es im Feld in den Klassen in mehreren Gruppen zeitgleich auch ablief. Plötzlich rollte Probst an der Box aus. „Das Getriebe“, so der Rodgauer nach dem Rennen nicht gerade begeistert. Rummel ist zu dem Zeitpunkt nicht mehr unter Druck. Oder doch? Hochköpper fuhr mehrere Bestzeiten. Dann kontert der Heiligenhauser noch mal mit einer Rekordzeit von 2:05.717 (SR). „Nicht das der Jens gemeint hätte ich würde da was verlernt haben“. Rummel gewann am Ende vor Hochköpper und einem überglücklichen Mike Holden. Der Ravenol-Porsche-GT3-Mann aus Dänemark, viel beachteter 3. in der letzten Meisterschaftssaison, kletterte aufs Gesamtsiegertreppchen. Jörg Bernhard holte sich übrigens den Winterseriensieg 07/08 bei UHSport. „Fehlte noch in meiner Sammlung“, so der Klassensieger vom Ring.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Audi Doppelsiege sind in der ALMS einige Zeit lang nichts besonderes gewesen. Doch dieser am vergangenen Samstag in Long Beach kam schon unerwartet. Die kurvige Strecke auf dem kalifornischen Stadtkurs liess allenthalben einen Penske Racing RS-Spyder-Sieg vermuten. Doch die Audi Sport North America-Renningenieure legten in der Nacht zum Renntag noch eine Schaufel Kohlen nach und zauberten Lukas Luhr und Marco Werner ein Setup herbei das in den langsamen Kurven und Spitzkehren des Kurses die entscheidenden Sekunden brachte um auf den langen Geraden dann die Gegner erfolgreich unter Druck zu setzen. Als die letzte Gelbphase wegen der Beseitigung von Trümmerteilen auf der Strecke (war es eine zersplitterte Kühlbox?) beendet wurde reichte das Drehmoment der R10 Tdi jedenfalls aus um an den bis dato führenden gelben LMP2-Porsches vorbei zu ziehen.
Für Penske Racing kam zum Ende es ganz dick als in der vorletzten Runde der LMP2-Spitzenplatz noch an den Highcroft Racing Acura verloren ging, die damit eine Durststrecke für den Amerikanischen Honda-Importeur beendeten.
In der GT2 hatten einige der Teams mit merkwürdigen Vorfällen zu kämpfen. Tafel Racing gewann mit Dirk Müller und Dominik Farnbacher das 2. Rennen in Folge, nachdem man sich taktisch für die schwerer zu beherrschenden harten Reifen auf dem Ferrari F430 entschieden hatte und so Zeit beim einzigen anstehenden Boxenstopp (das Rennen ging nur über 100 Minuten Renndistanz) einsparte. Fast hätte man den Vorteil wieder verloren, als kurz vor dem Stop Dirk Müller ein Ameisennest in seinem Helm entdeckte. Nicht auszudenken wie sein Stint verlaufen wäre, wenn er nicht das Gros der blinden Passagiere vorab aus dem Helm gefegt hätte. Schlimmer traf es das Farnbacher Team wo Marc Basseng und Alex Davison mit einer im Wagen herumfliegenden 10kg schweren Kühlbox hantieren mussten. Wer wissen möchte wie der heldenhafte Kampf der beiden Piloten mit der wild gewordenen Kiste, die ihnen das halbe Armaturenbrett zertrümmerte, ausging, sei auf den Rennbericht auf unseren Seiten verwiesen.