Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Für die grösste Verblüffung auf der Nennliste der 24 Stunden am Nürburgring sorgte in Fachkreisen sicherlich die Nennung eines Gumpert-Apollos mit Hybridantrieb durch das Team von Heinz Harald Frenzen. Den früheren F1-Sieger und DTM-Pilot bei Audi zieht es nun scheinbar wie einige Kollegen vor ihm, so Michael Bartels oder Jörg van Ommen, in die Gefilde der Sportwagen-Teamchefs, wobei sich HHF mit einem sehr mutigen Projekt vorwagt: Das Antreten mit einem mit Hybrid-Technologie ausgestatteten Supersportwagen bei einem der beiden härtesten 24h Events der Welt.
Wie mittlerweile offiziell bekannt wurde will der dreimalige GP-Sieger Frentzen zusammen mit Dirk Müller, den hiesigen Lesern bestens aus der FIA-GT Meisterschaft und ALMS bekannt, beim 24h-Rennen am Ring mit einem Gumpert Apollo mit 3,3l BiTurbo-Hybrid-Motor debütieren. Der nicht serienmäßige V8 ist mit einem zusätzlichen 100kW-Motor gekoppelt der in Zusammenarbeit mit dem Verbrennungsmotor bis zu 630 PS in dem aus Thüringen stammenden Chassis mobilisieren soll. Der Gesamtsieg steht dabei sicherlich nicht im Vordergrund des von HHF mit konzipierten Projektes. Ihm geht es um die Vision:
„Der Motorsport darf die Notwendigkeit, Energie zu sparen, nicht ignorieren. Ich sehe vielmehr die Chance, das unser Sport wieder zum Vorreiter einer technischen Entwicklung werden kann, die unsere Autos auch abseits der Rennstrecke deutlich Energie-effizienter macht, “
Technik-Chef Norbert Kreyer präzisiert die Ziele des Teams: „Wir sind uns der Schwere der Aufgabe sehr wohl bewusst. Wir sind auch ganz sicher kein Favorit auf den Gesamtsieg. Dafür fehlen uns als privates Team die Ressourcen, wie sie große Automobilhersteller haben. Das müssen wir mit hoher Flexibilität und Pioniergeist ausgleichen. Auch war die Vorbereitungszeit notgedrungen sehr kurz. Aber ich bin überzeugt, dass wir es schaffen, mit unserem innovativen Konzept zu zeigen, welche Möglichkeiten schon jetzt in der Hybrid-Technologie stecken. Das Hybrid-Konzept, so wie wir es jetzt einsetzen, ist nur eine Entwicklungsstufe hin zu einem Fahrzeug, dessen elektrische Komponenten immer mehr Bedeutung erlangen.“
Verfasst von Sören Herweg. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Mittlerweile stehen einige weitere interessante Fahrerbesatzungen beim 24 Stunden Rennen fest. Bei Eifellegende Johannes Scheid werden sich Oliver Kainz, Andreas Teichmann, Arno Klasen und der Teamchef Johannes Scheid im BMW E46 M3 GTS abwechseln. Damit wird Johannes Scheid sein erstes Rennen in diesem Jahr am Steuer seines eigenen Fahrzeugs bestreiten. Bis auf Arno Klasen haben alle Fahrer die Nordschleife schon am Steuer des Eifelblitz befahren. Dies muss aber nicht heißen, dass Klasen seine Probleme haben sollte, denn der Karlshausener hat in den vergangenen Jahren genügend Erfahrung am Steuer von schnellen Fahrzeugen gesammelt. Johannes Scheid hofft beim 24 Stunden Rennen auf einen Top 10 Platz.
Bei Land Motorsport steht mittlerweile auch das Quartett fest, welchem es obliegt, den Porsche 997 GT3 RSR durch die Grüne Hölle zu treiben. Stammfahrer Marc Basseng und Johannes Stuck werden bei der 24 Stunden Hatz von Lucas Luhr und Patrick Simon unterstütz. Sowohl Luhr als auch Simon haben in dieser Saison schon Erfahrung am Steuer des Fahrzeugs von Wolfgang Land gesammelt. Für Patrick Simon wird das 24 Stunden Rennen ein sehr anstrengendes werden, denn der Wiesbadener startet auch noch auf dem Lamborghini Gallardo von Raeder Motorsport.
Mittlerweile gibt es im Übrigen weitere Details zur Demonstration der Porsche RS Spyder am Samstag früh. Die ALMS-LMP2-Champions der Saison 2007, Timo Bernhard und Romain Dumas, werden jeweils einen RS Spyder über die Nordschleife fahren. Eines der Fahrzeuge wird in den Farben von Penske Racing fahren, während das andere die Lackierung von Horag Racing hat. Also können sich die Fans auf schönen V8 Sound am Samstagmorgen freuen.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Australische GT
Nach der vor einigen Wochen erfolgten Absage der vierten Runde zur Australischen GT-Meisterschaft gibt es vorerst keine gesicherten Meldungen über das weitere Vorgehen der Serienpromotoren. Bekanntlich kam es – bezeichnenderweise nach den drei publikumsträchtigen Veranstaltungen von Eastern Creek, Adelaide und Melbourne (Bild) - zum Split zwischen Australian GT Championship (AGTC) und der nationalen Porsche Drivers Challenge. Die Vernunft-Ehe zwischen den beiden Serien in Form von gemeinsamen Rennen hat also nur rund drei Jahre gehalten. Als Folge gab es für die Rennen in Oran Park dermaßen wenige Nennungen, dass man auf die Durchführung dieser Runde verzichtete.
Ab 2009 sollen in der AGTC nur mehr Fahrzeuge nach GT3-Reglement erlaubt sein, 2008 wäre demnach die letzte Saison für die GT2- und Challenge- bzw. Cup-Boliden. An regelkonformen GT3-Wagen sind derzeit neben mehreren Lamborghini Gallardo down under noch ein Ferrari F430, ein Aston Martin DBRS9 und ein Lotus Exige vorhanden. Einige dieser aktuellen GT3-Fahrzeuge werden derzeit gezwungenermaßen in regionalen Australischen Serien eingesetzt. Unter anderem ist dort neuerdings auch Ted Huglin - Eigentümer jenes Ferrari 360 GT, mit dem Greg Baird zuletzt immer noch ein Podiumskandidat war - in einem Gallardo unterwegs.
Die Stunde der Wahrheit wird spätestens Mitte Juli kommen, wenn in Eastern Creek die nächste Runde der AGTC ansteht.