24 Stunden Rennen Nürburgring-Nordschleife - Vorschau

In gut zwei Wochen ist es schon alles wieder vorbei, das deutsche Motorsporthighlight des Jahres - das 24 Stunden Rennen Nürburgring Nordschleife. Doch 24h_preview_0das Feld, welches die Fans heuer zu erwarten haben, ist eines der hochkarätigsten seit Jahren. Man hat zwar keine Werksteams wie noch vor drei Jahren, aber die Markenvielfalt und die Fahrerbesatzungen können sich wirklich sehen lassen.

Zuallererst ist das Apollo-Projekt von Heinz-Harald Frentzen zu erwähnen. Der ehemalige Formel-1-Fahrer will einen solchen Supersportler ausgerüstet mit Hybridtechnologie an den Start bringen. Bisher steht nur Dirk Müller als sein Partner am Steuer des thüringischen Supersportwagens fest.

Seit nunmehr zwei Jahren bereichert Aston Martin das Feld des 24 Stunden Rennen. Bei der diesjährigen Ausgabe werden aller Voraussicht nach vier Fahrzeuge dieser Marke an den Start gehen. Zwei Vantage N24 werden von Aston Martin selber eingesetzt, auf diesen Fahrzeugen fahren unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Briten, Ulrich Bez, und der ehemalige FIA-GT-Pilot Matthew Marsh. Zu diesen zwei Autos gesellt sich noch ein privat eingesetzter Vantage. Die Speerspitze der britischen Manufaktur bildet der Aston Martin DBRS9, welcher von Aston Martin Salzburg-Wien-Genf eingesetzt wird - hier sind Robert Lechner, Karl Wendlinger, Stefan Mücke und Tomas Enge genannt. Das Fahrzeug wird bei der diesjährigen Ausgabe im klassischen British Racing Green an den Start gehen.

Bei Audi gibt es heuer eigentlich nur zwei interessante Fahrzeuge. Einerseits der von Götz Motorsport eingesetzte Audi RS4 sowie der von Michael Düch24h_preview_4ting aufgebaute Audi R8. Bei Götz werden sich Christian Kohlhaas, Dirk Riebensahm und Vic Rice am Volant des Ingolstädter Sportwagens abwechseln. Beim R8, welcher von der Zeitschrift Sport Auto initiiert wurde, stehen bisher nur Michael Düchting und Horst von Saurma als Fahrer fest.

Bleiben wir bei einem bayrischen Hersteller und widmen uns nun BMW, die mit 79 Fahrzeugen die meisten Fahrzeuge ins Rennen schicken wird. Die Führungsrolle bei BMW hat sicherlich das BMW Z4 M Coupe inne. Auf ein solches Fahrzeug in Sp6-Konfiguration vertrauen drei Mannschaften - Schubert Motorsport, Dörr Motorsport und ORMS Racing. Bei Schubert werden sich Claudia Hürtgen, Stian Sorlie, Jörg Viebahn und Richard Göransson abwechseln, bei Dörr sollen Rudi Adams, Michael Funke und Arnd Meier ins Volant des Münchner Sportwagens greifen. Bei ORMS Racing kommt die Standardbesatzung von Marko Hartung, Stefan Neuberger und Franz Engstler zum Einsatz.

Doch nicht nur der Z4 wird in den oberen Klassen eingesetzt, auch dem aktuellen 3er BMW wird von einigen Teams das Vertrauen ausgesprochen. Black Falcon präsentierte am vergangenen Wochenende seinen BMW M3 E92 nach Sp7-Reglement mit welchem man beim 24 Stunden Rennen starten möchte. Dieser Wagen soll von Dillon Koster, Jean Paul Breslin, Diego Romanini und Jan-Erik Slooten durch die Grüne Hölle getrieben werden. Auch das Heilux Besaplast Team hat einen BMW M3 E92 genannt - dies jedoch in der Klasse Sp8. Das Fahrzeug stand schon im vergangenen Jahr auf der Nennliste für das 24 Stunden Rennen, fand aber nicht den Weg zum Nürburgring. Deshalb ist diese Nennung für Franjo Kovac, Cor Euser, Calum Lockie und Martin Tschnornia mit Vorsicht zu genießen.

24h_previewSicherlich den Weg zum Ring finden wird die Chevrolet Corvette von PSR Automotive. Die Mannschaft von Danny Berk, wird ihr Muscle-Car für Freddy Lienhard und Thomas Koll einsetzten. Zu dem Duo wird noch der ein oder andere Pilot hinzustoßen. Die Dodge Viper von Zakspeed Racing hat bei ihren drei Auftritten im Rahmen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft in diesem Jahr bei jedem Rennen gezeigt, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Bei jedem Rennen konnte man die Zeiten der Porsche mitgehen, bevor man immer durch technische Probleme ausschied. Das Quartett Sascha Bert, Christophe Bouchut, Tom Coronel und Duncan Huismann gehört aber sicherlich zu den Favoriten, wenn es um den Gesamtsieg bei der Hatz zweimal rund um die Uhr geht.

Ein weiterer Exot, welcher seit 2006 immer wieder den Weg in die Eifel findet ist der Holden Commodore des Australier Mal Rose. Das Fahrzeug, welches ursprünglich für die australische V8 Supercar Meisterschaft gebaut wurde, hat schon viele Fans rund um die Nordschleife gefunden. In diesem Jahr werden sich Mal Rose, Peter Leemhuis und Anthony Alford am Steuer des V8s abwechseln. Eine Mannschaft, welche immer ihren eigenen Weg geht ist die der Gebrüder Raeder. Das Team von Martin und Nicolas Raeder bringt zur diesjährigen Ausgabe zwei ihrer Lamborghini Gallardo an den Start. Einer der italienischen Sportwagen wird von Dirk Adorf, Hermann Tilke, Patrick Simon und Marc Hennerici gesteuert, dieses Fahrzeug kann sicherlich ein Wort um den Gesamtsieg mitreden. Im zweiten Fahrzeug der Mannschaft aus Büren werden  Heinz Schmersal, Stephan Rösler, Petern Oberndorfer und Mike Stursberg fahren.

24h_preview_2Kommen wir nun zu den Fahrzeugen aus Fernost. Einerseits gibt es da den Lexus LF-A, der von Kazuo Shimizu, Akihiko Nakaya, Takayuki Kinoshita und Akira Lida gefahren wird. Andererseits gibt es noch drei Nissan 350Z - zwei vom britischen RJN Motorsport Team sowie einer von Falken Motorsport. Bei RJN bringt man ein Fahrzeug an den Start, welches   mit Profipiloten gespickt ist - hier werden Kurt Thiim, Vincent Vosse, Alex Buncombe und Harald Müller aufgeboten. Auf dem zweiten Fahrzeug werden sich Holger Eckhardt, Frank Eickholt, Nicole Lütticke und Nicki Thiim abwechseln. Das Falken-Fahrzeug soll von Peter Dumbreck, Dirk Schoysmann, Tetsuya Tanaka und Kazuki Hoshino durch die Grüne Hölle geseteuert werden.

Last but not least kommt jetzt der Hersteller, welcher in den vergangenen Jahren das 24 Stunden Rennen und die VLN Läufe eigentlich nach belieben dominiert hat. Porsche. Die Zuffenhausener Sportwagenmanufaktur wird 35 ihrer Fahrzeuge im Starterfeld stehen haben. Die Meistermannschaft der Le Mans Series 2006 in der GT2 Kategorie, Autorlando Sport, bringt einen Porsche 996 GT3 RSR für Toto Wolff und Richard Lietz an den Start. Wenn sich zu diesem Duo noch zwei weitere gute Fahrer hinzugesellen sollten, dürfte das Auto sicherlich für eine Top 10 Position gut sein. Schon gar nicht mehr aus dem Starterfeld beim 24 Stunden Rennen wegzudenken ist der Porsche 997 von Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Dr. Edgar Althoff. Das Fahrzeug nimmt natürlich auch in diesem Jahr die Herausforderung 24 Stunden durch die Grüne Hölle an. Jürgen Alzen überraschte alle, als er beim vorletzten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft nicht seinen Porsche 997 GT3 aus dem Auflieger holte sondern einen neuen Turbo-Porsche. 24h_preview_5Der 997 Turbo soll von Markus Gedlich, Jürgen Alzen, Christian Abt und Christian Menzel beim 24 Stunden Rennen gesteuert werden. Jürgen Alzen wird in der Zeit bis zum 24 Stunden sicherlich viel Schweiß in die Standfestigkeit des Porsches investieren.

Kommen wir nun zu den Porsche 997 GT3 RSR. Davon werden sechs Stück am Ring präsent sein. Der Vorjahressieger von Manthey Racing, welcher wieder von Marcel Tiemann, Timo Bernhard, Romain Dumas und Marc Lieb gesteuert wird, gilt sicherlich als der Topfavorit auf den Gesamtsieg beim 24 Stunden Rennen. Neben dem 997 RSR bringt die Meuspather Mannschaft noch den 996 GT3 MR sowie drei modifizierte 997 Cup Fahrzeuge und zwei Standard Cupfahrzeuge an den Start. Aber auch das Fahrzeug von HISAQ Competition mit Marino Franchitti, Frank Stippler, Emmanuelle Collard und Richard Westbrook gilt seit seinem fulminantem Debüt auf der Nordschleife als Kandidat auf den Gesamtsieg. Ein Wagen, der genauso wie der HISAQ Competition-Porsche mit Teilen von Manthey Racing ausgerüstet ist, ist das Fahrzeug der Paragon AG. Dieses Auto, welches beim zweiten Lauf der aktuellen VLN Saison auf dem zweiten Platz landete, soll von Klaus Frers, Patrick Bernhard, Jörg Hardt und Pierre Kaffer gefahren werden. Die Mannschaft von Juniper Racing vertraut ebenfalls auf Teile, die von Olaf Manthey’s Mannen entwicke24h_preview_3lt wurden. Das Fahrzeug, welches beim 24 Stunden Rennen Dubai Vierter wurde wird dieses Mal von Shaun Juniper, Max Twigg und Boris Said durch die Grüne Hölle gepeitscht.

Aber nicht alle 997 GT3 RSR sind mit Teilen von Manthey Racing ausgerüstet. Land Motorsport und VIP Petfoods Racing bringen Porsche 997 GT3 RSR an den Start, welche in Eigenregie an die Nordschleife angepasst wurden. Land Motorsport möchte dieses Jahr endlich einmal die oberste Stufe des Podests nach 24 Stunden betreten dürfen. Beim Sieger des 24 Stunden Rennen Dubai, VIP Petfoods, werden Tony Quinn, Klark Quinn, Craig Baird und Jonathon Webb ins Steuer greifen. Neben diesen Top-Porsche werden noch zehn weitere Porsche 996 GT3 Cup und sieben 997 GT3 Cup das Feld des 24 Stunden Rennens bereichern.

Im Rahmenprogramm des 24 Stunden Rennens werden auch noch Rennen des ADAC GT Masters, des ADAC Formel Masters, des ATS Formel 3 Cup, der ADAC Procar, der Mini Challenge und das ADAC Chevy Egons 500 ausgetragen. Die Fahrzeuge des 24 Stunden Rennens werden am Freitag ihre zwei Qualifikationstrainings austragen, bevor es dann am Samstag um 15 Uhr Start frei zur 36. Auflage des ADAC Zürich 24h Rennen Nürburgring heißt.

Brasil GT3 – Zuwachs beim Teilnehmerfeld

08bras212aAb der nächsten Runde der Brasil GT3 Mitte Juni sollen - neben dem Auto der aktuellen Tabellenführer Rosset / Salles (Bild) - zwei weitere Ford GT zum Einsatz kommen. Wie bereits seit Monaten angekündigt, wird ex-Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet mit einem Wagen dieses Typs in die Serie einsteigen. Als sein Co-Pilot soll Eduardo de Souza Ramos fungieren.

Weiters planen die Titelverteidiger Andreas Mattheis / Xandy Negrao einen Fahrzeugwechsel – statt auf das bewährte Dodge Viper Competition Coupe will man künftig auf den Ford GT setzen. Schon in der Meisterschaft 2007 fuhr dieses Duo unterschiedliche Autos: Nach starkem Auftakt am Lenkrad der Viper stiegen Mattheis / Negrao im Vorjahr kurzfristig auf einen Lamborghini Gallardo um, beim Saisonfinale holten sie die entscheidenden Punkte für den Titelgewinn jedoch wiederum mit der Viper.

Rückblick auf die GT-Masters-Rennen in Oschersleben

Start OscherslebenAuch von der ADAC-GT-Masters Runde in Oschersleben (hier der Link zum Rennbericht ) sei uns ein kleiner Statistik-Rückblick gestattet.

  • Mit 24 Autos im freien Training und im Qualifying trat das zweitgrößte Feld der Serie seit dem letztjährigen Saisonfinale in Hockenheim an. Leider fielen fürs Rennen der dritte Kessel Ferrari von Welpmann / Wille bzw. die Corvette von Pirri / Meir einem Unfall bzw. einem Motorendefekt zum Opfer.

  • Die Polezeit von Thomas Mutsch von 89,36s war die zweitschnellste bislang erzielte GT3-Zeit in Oschersleben. Nur James Ruffier in der Riverside-Corvette Z06R war 2006 bei der FIA-GT3 Europa-Meisterschafts-Runde mit 89,219s noch etwas schneller – allerdings noch auf der alten Streckenvariante ohne die Start-Ziel-Schikane

  • Nach der Premiere in Hockenheim beim letztjährigen Finale war es eine gelungene Vorstellung der Ford GT: Zwei Poles, drei Podiumspositionen und zwei Siege für die von Matech Concepts am Nürburgring aufgebauten GT-Boliden.

  • Auch die neuen Porsche GT3 Cup S dürfen eine gelungene Premiere verbuchen. Dank Jörg Bergmeister und seinem Bruder Tim weiss das Mühlner Motorsport Team nun um das wahre Potential des Wagens. Für die in Spa-Francorchamps beheimatete Truppe waren es die ersten beiden Podiumsergebnisse in der neuen Serie. Allerdings steht schon fest, dass ALMS-Champion Jörg nur sporadisch in der deutschen Serie antreten wird.

  • Erstes Podium eines Aston Martin im ADAC-GT-Masters. Mit den beiden französischen Hexis Racing-Piloten Thomas Accary und Julien Rodrigues kletterten auch erstmals zwei Franzosen auf das Podium der deutschen Serie. Bislang standen Fahrer aus neun Nationen auf dem Podium.

  • Schon seit drei Rennen steht keine Gallardo-Mannschaft mehr auf dem Podium. Haase / ThurnTaxis in Lauf 1 bzw. Kechele / Becker in Lauf 2 hielten mit jeweils einem 4. Platz die Fahnen der Stiere noch am Besten hoch.

  • Mit  vier Corvette Z06R stand das bislang grösste Kontingent der amerikanischen Big-Blocker in der deutschen Serie am Start. Leider verhinderte eine Serie von Motorenproblemen bei den drei antretenden Teams von Toni Seiler Motorsport MM-Racing und G-Private ein adäquates Resultat.

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