Inter Europol komplettiert #34-Crew 2020

Inter-Europol Competition Isaakyanhat gestern den dritten und letzten Piloten für das erste LMP2-Auto dieses Jahres in der Europäischen Le Mans Serie benannt. Der Russe Matevos Isaakyan soll an der Seite von Kuba Smiechowski und Rene Binder im Ligier JS P217 LMP2 mit der #34 antreten. Die 3 Piloten sind auch für den gemeinsamen Le Mans-Start im September vom Team für den Wagen vorgesehen.

Der 22-jährige, in Moskau lebende Russe wechselte 2017 aus dem Formel-Programm von SMP Racing in deren LMP2-Engagement, wo ihm auf Anhieb in seiner Prototypen-Debütsaison ein Sieg im SMP Racing Dallara LMP2 bei der ELMS-Runde in Le Castellet gelang. Im selben Jahr gelang ihm auch der Vizemeistertitel im World Series Formula V8 3,5l-Programm des russischen Teams. In der darauffolgenden Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Superseason 2018-19 wechselte Isaakyan in das LMP1-Programm der russischen Mannschaft, wo er leider aufgrund einiger Ausfälle seines Teams glückloser blieb. In Erinnerung blieb der Russe besonders aufgrund eines unverschuldeten, spektakulären Unterluft-Überschlags bei der 2018´er Runde in Spa-Francorchamps den er weitgehend unverletzt überstand.

Isaakyan freut sich nach einer Mitteilung des Teams, seine alten Kampfgefährten für die Saison 2020 an seiner Seite zu wissen: “Diesesmal fahre ich gemeinsam mit Kuba und Rene, gegen die ich in der World Series schon manche Rennen als Gegner gefahren habe. Zusammen bilden wir eine starke Crew die sich schon bald auf der Strecke in der ELMS und in Le Mans beweisen kann.”

Die Verpflichtung des russischen Piloten wirft die Frage auf, ob und wo nun Matthias Beche, der im letzten Jahr als Ligier-Entwicklungsfahrer auf dem #34 Wagen startete, 2020 zum Einsatz kommen könnte. Die im deutschen Hameln stationierte Einsatztruppe des unter polnischer Nennung startenden Teams sucht derzeit noch nach einer Besatzung für den zweiten LMP2 des Teams. Dort könnte auch der 41-jährige Alexander Müller starten, der für den auf der Reserveliste des 24 Stunden Rennen von Le Mans stehenden Wagen vom Team als Lead-Pilot benannt wurde.

VLN modifiziert "Outdoor-Boxengasse"

Die Nürburgring Langstrecken Serie hat heute den modifizierten Plan für die aufgrund der Corona-Auflagen geplante „Outdoor-Boxengasse“ im Fahrerlager vorgestellt. Diese soll nun statt wie im ersten Entwurf von lediglich einer Richtung nun beidseitig befahrbar sein, wobei ein Wendekreis am südwestlichen Ende die Fahrzeuge wieder zurück befördert. Auch werden alle Fahrzeuge bei den Boxenstopps erst durch die erste Box ins Fahrerlager gelotst, um dann nach der Rückfahrt durch die Nachbarbox zum Tanken in die Boxengasse, entlang dem aufgrund der Corona-Auflagen geschlossenem Boxengebäude, geführt zu werden.

outdoorboxengasse2Damit übernahm die VLN einen Vorschlag der Teams, den diese vor 3 Wochen in konstruktiven Gesprächen u.a. des Rennstreckenbetreibers, der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring), sowie dem Deutschen Motorsport Bund erarbeitet hatten. In der Outdoor-Boxengasse werden für die Mannschaften bis zu 64 Außenparzellen von 20 Meter Tiefe und 6 Meter Breite geschaffen, die für jedes Team ausreichend Platz für Renntransporter und Zelte schaffen sollen. Innerhalb der Aussenparzellen bleiben die Mannschaften unter sich und ermöglichen so die Einhaltung der Abstandsregeln sowie der Vorgaben zur Kontaktminimierung.

Die Serie stellte in der Vorstellung des Konzeptes klar, das ein reiner Tankvorgang ohne Durchfahren der Outdoor-Boxengasse nicht zulässig ist. Um die Chancengleichheit sicherzustellen, muss stets die komplette Boxengasse inklusive der Schleife durch das Fahrerlager befahren werden. Das Tempolimit für die Rennfahrzeuge wird in der gesamten Boxengasse 40 km/h betragen, bei der Durchfahrt durch die Boxen 1 und 2 und im Wendekreisel 30 km/h. Alle Teams müssen also taktisch mit der gegenüber dem Standard-Prozedere verlängerten Zeit für einen Tank/Boxenstopp kalkulieren.

Am 5. Juni 2020 fanden im Fahrerlager des Nürburgrings Testfahrten auf der Boxengasse mit Wendekreisel statt. Neben Verantwortlichen der VLN waren auch Vertreter der ILN sowie Porsche-Testfahrer Lars Kern vor Ort, der mit seinem Arbeitsgerät – dem Manthey-„Grello“-Porsche - die Durchführbarkeit der Streckenführung und der Geschwindigkeitsbegrenzungen validierte.

Der neue Vorschlag verbessert die Zugänglichkeit der Aussenparzellen für die Mannschaften und soll wohl auch die Sicherheit beim Zürückkehren auf die Strecke für die Teams erhöhen.

VLN Sportleiter und Renndirektor Michael Bork ist überzeugt nun mit Hilfe der Teams eine machbare Alternative zum aufgrund der Corona-Auflagen nicht nutzbarem Boxengebäude gefunden zu haben : „Die Rennen unter diesen besonderen Corona-Bedingungen werden für alle Teams, Teilnehmer, Fahrer, Mechaniker und Helfer, wie auch für die Veranstalter und die Rennleitung eine große Herausforderung werden. Wir müssen an vielen Stellen Kompromisse eingehen und unsere gewohnten Strukturen und Abläufe verlassen. Das gilt insbesondere auch für diese Lösung, die anders funktionieren wird als die Teams, Fahrer und wir es bisher gewohnt sind. Ich bin aber zuversichtlich, dass unsere Teams und Fahrer damit zurechtkommen und ihre Rennfahrzeuge und die Boxenstrategien darauf einstellen. Solange eine Nutzung der eigentlichen Boxen wegen der Corona-Vorgaben nicht zulässig ist, ist diese Variante der Boxengasse die einzig vernünftige Alternative für unser Rennformat.“

Das Feld der 4. 24h von Portimao

Mit den 24h von Portimao beginnt am kommenden Wochenende nicht nur endlich die 2020´er Saison der 24 Stunden-Serie. Das nun Mitte Juni zum eigentlich ursprünglich den 24h von Le Mans gewidmeten Wochenende abgehaltene Rennen markiert in dieser von der Corona-Pandemie gegeisselten Ausnahmesaison erst das 5. grössere Langstreckenrennen des Jahres nach den 24h-Enduros von Dubai und Daytona, den 12h von Bathurst und den 6h von Austin. Leider hat die von der Creventic ausgegebene Mindestanzahl von 20 Teams trotz zwischenzeitlich bis zu 22 gelisteter Mannschaften bis zum Start des Events nicht gehalten: nur 16 Wagen starten nun in diesen alles andere als gewöhnlichen Saisonauftakt. Dennoch dürfte die Erleichterung, das nun an diesem Wochenende die Langstreckensaison wieder los geht, allenthalben dazu führen das man über diesen Malus hinweg sieht.

Was erwartet uns am kommenden Wochenende? 3 GT3-Fahrzeuge, 2 Porsche 991, 3 GT4, 2 Cayman, 5 TCR- und ein TCX-Team gehen am kommenden Wochenende in das Rennen, dessen 4.Ausgabe damit das bis dato kleinste Feld des portugiesischen Enduros erlebt. Dabei starten 6 Porsche, 3 Volkswagen, je 2 Mercedes, Audi und Aston Martin sowie ein Cupra in das Rennen. Die Teams, die sich mit einem eigens gecharterten Flieger von Düsseldorf aus auf den Weg machen kommen aus Belgien (5 Mannschaften), Deutschland (4), Portugal, der Schweiz (je 2) sowie Frankreich, den Niederlanden und Spanien (je 1).

In der GT3-Klasse duellieren sich die beiden deutschen Mannschaften von Herberth Motorsport (Allemann/Bohn/Renauer/Renauer auf der #91 und Häring, Konstantinou, Seefried, Joos, Müller auf der #92) und HTP-Motorsport mit dem Quartett Ward/Ward/Dontje/Ellis um den Sieg, der damit erstmals nicht an das tschechische Scuderia-Praha Ferrari-Team fallen wird. Auf Pech bei den 3 starken GT3 hoffen die beiden Porsche-Mannschaften von Mühlner Motorsport (Moritz Kranz und Lokalmatador José Carlos Gomes Castro Vieira) sowie die belgische Speedlover-Equipe mit einem internationalen Quartett, die auf eine in der Serie wohl einmalige Chance eines Sprungs auf das Gesamtpodium spekulieren.

In der GT4-Klasse kämpfen die beiden Aston-Mannschaften von PROsport Racing (D) und das spanische Team Virage gegen das portugiesische Lokalteam von Parkalgar Racing und ihrem auf einem Mercedes AMG GT4 startenden Pilotenquintett. 2 Cayman – ein portugiesisches Fahrzeug und ein weiteres Fahrzeug von Mühlner Motorsport mit dem Trio Sartingen/Schwerfeld/Jung werden in der erstmals wieder besetzten Cayman-Klasse erwartet. Hinzu kommen 6 TCR-Tourenwagen wobei das schweizer Autorama Motorsport by Wolf Racing Team schon 2 Golf (einen u.a. mit Yannick Mettler) an den Start bringt.

Das Rennen das unter allen denkbaren Auflagen zur Corona-Abwehr – u.a. sind Zuschauer und die Motorpresse nicht zugelassen – abgehalten wird, soll zum grossen Teil erneut auf der Website der 24 Stunden-Serie gestreamt werden. Der Start erfolgt am Samstag um 12 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ).

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