VLN modifiziert "Outdoor-Boxengasse"

Die Nürburgring Langstrecken Serie hat heute den modifizierten Plan für die aufgrund der Corona-Auflagen geplante „Outdoor-Boxengasse“ im Fahrerlager vorgestellt. Diese soll nun statt wie im ersten Entwurf von lediglich einer Richtung nun beidseitig befahrbar sein, wobei ein Wendekreis am südwestlichen Ende die Fahrzeuge wieder zurück befördert. Auch werden alle Fahrzeuge bei den Boxenstopps erst durch die erste Box ins Fahrerlager gelotst, um dann nach der Rückfahrt durch die Nachbarbox zum Tanken in die Boxengasse, entlang dem aufgrund der Corona-Auflagen geschlossenem Boxengebäude, geführt zu werden.

outdoorboxengasse2Damit übernahm die VLN einen Vorschlag der Teams, den diese vor 3 Wochen in konstruktiven Gesprächen u.a. des Rennstreckenbetreibers, der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring), sowie dem Deutschen Motorsport Bund erarbeitet hatten. In der Outdoor-Boxengasse werden für die Mannschaften bis zu 64 Außenparzellen von 20 Meter Tiefe und 6 Meter Breite geschaffen, die für jedes Team ausreichend Platz für Renntransporter und Zelte schaffen sollen. Innerhalb der Aussenparzellen bleiben die Mannschaften unter sich und ermöglichen so die Einhaltung der Abstandsregeln sowie der Vorgaben zur Kontaktminimierung.

Die Serie stellte in der Vorstellung des Konzeptes klar, das ein reiner Tankvorgang ohne Durchfahren der Outdoor-Boxengasse nicht zulässig ist. Um die Chancengleichheit sicherzustellen, muss stets die komplette Boxengasse inklusive der Schleife durch das Fahrerlager befahren werden. Das Tempolimit für die Rennfahrzeuge wird in der gesamten Boxengasse 40 km/h betragen, bei der Durchfahrt durch die Boxen 1 und 2 und im Wendekreisel 30 km/h. Alle Teams müssen also taktisch mit der gegenüber dem Standard-Prozedere verlängerten Zeit für einen Tank/Boxenstopp kalkulieren.

Am 5. Juni 2020 fanden im Fahrerlager des Nürburgrings Testfahrten auf der Boxengasse mit Wendekreisel statt. Neben Verantwortlichen der VLN waren auch Vertreter der ILN sowie Porsche-Testfahrer Lars Kern vor Ort, der mit seinem Arbeitsgerät – dem Manthey-„Grello“-Porsche - die Durchführbarkeit der Streckenführung und der Geschwindigkeitsbegrenzungen validierte.

Der neue Vorschlag verbessert die Zugänglichkeit der Aussenparzellen für die Mannschaften und soll wohl auch die Sicherheit beim Zürückkehren auf die Strecke für die Teams erhöhen.

VLN Sportleiter und Renndirektor Michael Bork ist überzeugt nun mit Hilfe der Teams eine machbare Alternative zum aufgrund der Corona-Auflagen nicht nutzbarem Boxengebäude gefunden zu haben : „Die Rennen unter diesen besonderen Corona-Bedingungen werden für alle Teams, Teilnehmer, Fahrer, Mechaniker und Helfer, wie auch für die Veranstalter und die Rennleitung eine große Herausforderung werden. Wir müssen an vielen Stellen Kompromisse eingehen und unsere gewohnten Strukturen und Abläufe verlassen. Das gilt insbesondere auch für diese Lösung, die anders funktionieren wird als die Teams, Fahrer und wir es bisher gewohnt sind. Ich bin aber zuversichtlich, dass unsere Teams und Fahrer damit zurechtkommen und ihre Rennfahrzeuge und die Boxenstrategien darauf einstellen. Solange eine Nutzung der eigentlichen Boxen wegen der Corona-Vorgaben nicht zulässig ist, ist diese Variante der Boxengasse die einzig vernünftige Alternative für unser Rennformat.“

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