Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT
Bentley hat gestern den werksseitigen Rückzug des M-Sport-Teams von der Intercontinental GT Challenge-Saison 2020 bekannt gegeben. Obwohl die Mannschaft beim Saisonauftakt den Sieg bei den 12h von Bathurst errang und derzeit auf Platz 2 der Meisterschaft geführt wird, wird das Engagement mit sofortiger Wirkung beendet. Der Grund ist das sich Bentley angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Krise auf die Ünterstützung der 8 in diesem Jahr mit den neuen Continental GT3 fahrenden Kundenteams konzentrieren will. Diese wollen in der kommenden Saison mit insgesamt 12 Kundenfahrzeugen an den verschiedenen Meisterschaften weltweit teilnehmen.
In der GT World Challenge Europe werden dies unter anderem Classic&Modern Racing, das Team Parker und die amerikanische K-Pax-Truppe sein. K-Pax startet zudem auch mit mindestens einem Wagen in der GT World Challenge America. In der GT World Challenge Asia steigt die JMW-Motorsport-Mannschaft mit einem Bentley ein. Das Bullit Racing Team will einen Bentley im Michelin Le Mans Cup einsetzen. Das italienische Team Lazarus plant Einsätze mit Bentleys in der italienischen GT und der GT-Open .
Der Rückzug kommt kurz nachdem Bentley die Streichung von 1000 Stellen im Zuge der wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus Shutdowns und des nahenden Brexits bekannt geben musste. Grossbritannien ist derzeit mit 243.000 Infizierten und 40.000 Toten der in Europa mit am heftigsten von der Pandemie betroffene Staat. Der Rückzug erfolgte laut Bentley Motorsport Paul Williams der sich unseren Kollegen von Dailysportscar.com gegenüber äusserte, unabhängig von den bislang durch Porsche und Audi bekannt gegebenen Kürzungen ihrer Motorsport-Programme. Bentley gehört wie die beiden deutschen Marken auch dem VAG-Konzern an.
Gleichwohl äusserte Wiliams die Hoffnung das einige der Kundenteams für Bentley punktberechtigt in den kommenden Läufen der inoffiziellen GT3-WM antreten könnten, da es von Seiten der Kunden Interesse an einem Antreten gäbe. Dies könnte auch reduzierte Auftritte des M-Sport-Teams umfassen. Nächster geplanter Lauf der Meisterschaft ist das 8h-Rennen in Indianapolis am 1-4.Oktober.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Porsche hat gestern den werksseitigen Rückzug aus der GTLM (=GTE)-Klasse der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship bekannt gegeben. Die zuvor schon aus Corona-bedingten Kostengründen von der Le Mans Teilnahme 2020 zurückgezogene Einsatzmannschaft von Core Autosport wird Ende der Saison 2020 aus der Meisterschaft aussteigen. Damit werden nach dem derzeitigen Stand 2021 lediglich die beiden Werksteams von Corvette Racing und BMW-Rahal-Letterman-Lanigan Racing in der Klasse verbleiben. Die Kostenaufwendige Top-GT-Kategorie steht damit vor einem Scheideweg.
Porsche hatte bekannt gegeben das werksseitige Engagement Ende 2020 einzustellen. Damit will man einen signifikanten Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sportwagenhersteller leisten. „Die Entscheidung, den Werkseinsatz in der IMSA-Serie nach der laufenden Saison zu beenden, ist uns nicht leicht gefallen. Angesichts der aktuellen Unternehmenslage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist es aber nur konsequent, dass auch Porsche Motorsport einen Beitrag leistet, um die wirtschaftlichen Folgen zu bewältigen. Wir haben den Ausstieg mit allen Betroffenen offen besprochen. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei Jim France und den Kollegen bei der IMSA für ihr Verständnis bedanken. Porsche gehört in den Langstreckensport. Wir werden hart daran arbeiten, dass dies lediglich ein Abschied auf Zeit ist.“ wird Fritz Enzinger, Leiter von Porsche Motorsport, zitiert.
Die Bekanntmachung schliesst allerdings nicht explizit aus das ein Privat-Einsatz eines 991 GTE RSR in der Klasse erfolgen könnte. Gerüchte – die Porsche derzeit nicht bestätigen möchte – besagen das der Stuttgarter Hersteller nun die Zeit nutzen würde um neben einer Unterstützung der GTD-Kundenteams einen Einstieg in die LMDh-Klasse vorzubereiten. Dieses wäre nach dem derzeitigen Stand in etwa genauso teuer wie das GTLM-Programm – würde aber den Kampf um Gesamtsiege nicht nur in der IMSA-Serie sondern auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in Le Mans erlauben. Ein gleichzeitig durchgeführtes Prototypen- und Top-GT-Programm wäre jedoch nach derzeitigem Stand wegen der doppelten Kosten die der Porsche-Vorstand genehmigen müsste äusserst unwahrscheinlich.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in DMV-GTC
Die Stadt Nürnberg hat den für den 10. bis 12. Juli geplanten DTM-Saisonauftakt auf dem Norisring nur 3 Tage nach der Bekanntgabe des neuen DTM-Kalenders untersagt. Grund ist die während der Corona-Pandemie geltende Infektionsschutzverordnung sowie das Verbot von Großveranstaltungen im Freistaat Bayern. Nach Prüfung der Faktenlage sei die Stadt Nürnberg als zuständige Kreisverwaltungsbehörde zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Veranstaltung auch als „Geisterrennen“ ohne Zuschauer aus infektionsschutzrechtlichen Gründen nicht genehmigungsfähig sei und eine Ausnahmegenehmigung nach heutigem Stand nicht erteilt werden könne.
Damit müssen sich sowohl die Veranstalter des DTM-Pakets als auch die GTC-Serie, die in diesem Jahr erstmals im Rahmen des Paketes starten wollte, nach einer Alternativveranstaltung umsehen. Die erst in Spa-Francorchamps für den Saisonstart vorgesehene neue Serie der DTM-Trophy ist von der Absage nicht betroffen.
Sollte es bei der Absage bleiben dann wäre es auch ein Rückschlag für das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept des DMSB an deren Richtlinien sich der Durchführungsvorschlag der DTM orientiert haben dürfte. Nach den Empfehlungen des Deutschen Motorsport Bundes zur Personalreduzierung, der Einhaltung der Abstandsregeln und der Kontaktvermeidung durch weitestgehende Nutzung von Online-Prozeduren hatten sich bereits eine ganz Reihe von Rennserien (u.a. NLS / ADAC) orientiert um wieder mit einem entsprechenden Sicherheitskonzept in den Rennbetrieb einsteigen zu können.