ALMS - Saisonrückblick auf die Prototypen

Highcroft & AudiEine Woche ist vergangen, seit die ALMS ihr Finale in Laguna Seca (der Link führt zum mittlerweile aktualisierten Rennbericht) mit einem erneuten Audi-Doppelsieg erlebte. Das 4h-Rennen markierte das Ende einer abwechslungsreicheren Saison als noch der Letzten, wenn man den direkten Vergleich zieht. Dies sei an einigen Fakten erläutert – zunächst einmal für die Prototypenklassen:

  • Drei Siegerteams in der (meistens schwach besetzten) LMP1-Klasse und vier verschiedene Siegerwagen in der LMP2-Klasse liessen die Rennen wieder zur spannenden Angelegenheit werden. Sieben Mal fuhren die Audis das Rennen als Gesamtsieger nach Hause, zweimal war der Penske Racing-RS-Spyder von Timo Bernhard, Romain Dumas und (nur in Sebring) Emanuel Collard erfolgreich. In Lime Rock Park siegte der Highcroft-Acura und in Detroit der AGR-Acura.

  • Acht Siege in elf Rennen: Marco Werner und Lucas Luhr wurden 2008 verdiente Champions in der Top-Klasse. Das Youngster-Team hatte die alten Hasen fast immer im Griff – ausser bei den beiden Klassikern in Sebring und beim Petit Le Mans. Nur wenn Allan McNish in die #1 einstieg, sahen die beiden Youngster kein Land an der Spitze.

  •  Dass man einmal einen Sieg des Intersport-Lolas über die Audi Werksmannschaft würde feiern können, war der Traum vieler Sportwagen-Hardcorefans. In Detroit wurde dieser wahr, nachdem die designierten Champs Werner / Luhr dort ihren Wagen in die Mauer setzten und der zweite Audi disqualifiziert wurde.

  •  In der LMP2-Klasse gab es fünf Siege für Porsche und sechs für Acura zu feiern. Dennoch fuhr Porsche mit Timo Bernhard und Romain Dumas erneut den Titel ein, weil Porsche seine Kräfte auf das Penske-Team bündelte, während bei Acura alle vier Kundenteams ohne Strategiepräferenzen frei ins Rennen geschickt wurden. Dies zahlte sich für die amerikanische Honda-Dependance in mehr Klassensiegen aus.

  •  Rennen LMP1  Klassensieger LMP2  Klassensieger
    Sebring Audi Sport N.A. McNish/Capello/Kristensen Penske Porsche Bernhard/Dumas/Collard
    St.Petersburg Audi Sport N.A. Werner/Luhr Penske Porsche Bernhard/Dumas
    Long Beach Audi Sport N.A. Werner/Luhr Highcroft Acura Brabham/Sharp/Johansson
    Salt Lake City Audi Sport N.A. Werner/Luhr Penske Porsche Bernhard/Dumas
    Lime Rock Park Audi Sport N.A. Werner/Luhr Highcroft Acura Brabham/Sharp
    Mid Ohio Audi Sport N.A. Werner/Luhr Penske Porsche Bernhard/Dumas
    Road America Audi Sport N.A. Werner/Luhr Highcroft Acura Brabham/Sharp
    Mosport Audi Sport N.A. Werner/Luhr Highcroft Acura Brabham/Sharp
    Detroit Intersport Lola Field/Field/Berry AGR Acura Montagny/Rossiter
    PLM Audi Sport N.A. Capello/Pirro/McNish Penske Porsche Castroneves/Briscoe
    Laguna Seca Audi Sport N.A. Werner/Luhr AGR Acura Montagny/Kanaan
  • Penske Racing konnte fünf Klassensiege verbuchen. Diese verteilten sich aber auf zwei Wagen. Vier Siege holten Bernhard / Dumas in der #6. Die in den letzten beiden Rennen aus taktischen Gründen eingesetzte #5 als dritter Wagen des Penske-Teams siegte beim PLM in Road Atlanta. Highcroft Racing fuhr mit dem Acura vier Klassensiege in Long Beach, Lime Rock, Road America und Mosport ein, während AGR beim Finale und in Detroit erfolgreich war.

International GT-Open – Saisonfinale - Barcelona – Entry

08igto750Die vorläufige Entry-Liste für das Saisonfinale der International GT-Open-Serie enthält 48 Nennungen. In der GTA-Kategorie steht - wie bereits berichtet - der Dreikampf um den Titel im Vordergrund. Autorlando bringt neben den Tabellenführern Lietz / Roda auch noch Cruz Martins / Davison und Caffi / Fratti an den Start, bei Playteam konzentriert man sich auf die beiden Top-Fahrer-Crews. Auch etliche andere Mannschaften aus dem insgesamt 23 Wagen starken Feld dieser Klasse (zwölf Ferrari, acht Porsche, zwei Sunred und ein Mosler) dürfen sich in Barcelona Chancen auf die Podestplätze ausrechnen – allen voran die Schweizer Fässler / Moser im Ferrari F430 GTC von Trottet Racing. Unter den 25 GTS-Fahrzeugen sollen acht Lamborghini Gallardo GT3, sechs Ferrari F430 GT3, je drei Dodge Viper und Porsche GT3 Cup, je zwei Aston Martin DBRS9 und Marcos Mantis sowie einer Corvette GT3 sein.

Portrait des neuen PCC-Champions Rene Rast

pccrastDer neue Meister im Porsche Carrera Cup Deutschland heißt René Rast. Im allerletzten Rennen der Saison 2008 auf dem Hockenheimring sicherte sich der Pilot des MRS Teams PZ Aschaffenburg den begehrten Titel. Damit sorgte Rast selbst für das schönste Geschenk zu seinem 22. Geburtstag, den er am letzten Sonntag feierte.

Rast holte die erste Pole-Position sowie den ersten Sieg des Jahres und stand damit als Erster ganz oben in der Meisterschaftswertung. Seine Besonnenheit zeigte sich in Oschersleben beim zweiten Lauf, als er lediglich als Sechster ins Ziel kam, die Führung in der Punktetabelle wieder abgab und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Es folgten drei zweite Plätze in Folge sowie die erneute Eroberung der Spitzenposition im italienischen Mugello. Diesmal hielt er sie. In der aktuellen Saison stand er bei fünf von neun Rennen in der ersten Startreihe und drei Mal auf der Pole-Position – und das in einem Fahrerfeld, das so ausgeglichen ist, dass im Qualifikationstraining regelmäßig die ersten Zwölf innerhalb von weniger als einer Sekunde liegen.

„Mit 7 Jahren hat mich mein Onkel in ein Kart gesetzt.“ Von diesem Zeitpunkt an ging es mit der Karriere im Motorsport stetig bergauf: In den Jahren 2003 uns 2004 war Rast in der Formel BMW unterwegs. 2005 holte er den Meistertitel im VW Polo Cup, und 2006 wurde er Vizemeister im SEAT Leon Supercopa. Im vergangenen Jahr saß Rast erstmals hinter dem Steuer eines 911 GT3 Cup und gab seine Premiere im Porsche Carrera Cup Deutschland, die er als Gesamt-Zehnter beendete.

rastporscheTrotz des hohen Tempos, das im PCC gefragt ist, ging René Rast nie übereilt ins Rennen. Viel mehr gelang der Gipfelsturm mit Bedacht und Kalkül: „Siegen und auf dem Podium ganz oben stehen ist wunderschön, aber um das große Ziel, die Meisterschaft, zu erreichen, muss man einfach immer Punkte einfahren. Vorne dabei sein, sich aus den gefährlichen Positionskämpfen raushalten, nie ausfallen. Kurzum - es geht vor allem darum, wertvolle Punkte zu hamstern, so wie Uwe Alzen 2007.“ Der Porsche-Routinier und Carrera-Cup-Meister von 1992 hatte im vergangenen Jahr den Titel ohne einen einzigen Rennsieg geholt. Rasts Methode zur Meisterschaft hatte also ein Vorbild und ging voll auf: Gewinnen ist gut, aber Kontrolle zahlt sich am Ende aus. Seine Zukunftspläne äussert er ebenfalls mit Überlegung: „Mich hat das Porsche-Fieber gepackt. Das Unternehmen bietet seinen Piloten viele Förderungsmöglichkeiten und berufliche Sicherheit. Ein Job als Werksfahrer wäre daher perfekt.“

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