Spyker Fahrernews

spykertestvalleNach wohl erfolgreichen Tests in Vallelunga ist der Tscheche Jarek Janis von Spyker als zweiter Pilot neben dem Niederländer Tom Coronel für das Antreten der niederländischen Werksmannschaft in der Le Mans Serie und beim 24 Stunden Rennen von Le Mans benannt worden. Spyker wird wie vermeldet in diesem Jahr in der Le Mans Serie lediglich einen Wagen einsetzen. An der Sarthe hat man zwei Autos genannt. Janis war bereits 2007 für die holländische Equipe gefahren. Er gehört zum Pool der Tschechischen Piloten, die durch den Rennsportmäzen Antoin Charouz gemanagt werden. In Vallelunga hatten Janis und Coronel hauptsächlich eine neue Achskonstruktion am Laviolette getestet.

Der Deal für Janis bedeutet auf deutscher Seite vorläufig auch, dass Ralf Kelleners derzeit noch ohne sicheres Cockpit für 2009 da steht. Der deutsche Profipilot hatte sich noch Hoffnungen auf einen Fahrerplatz in den Laviolette GT2R gemacht, nachdem er 2008 an der Entwicklung des Chassis massgeblich mit beteiligt war. „Nun muss ich noch hoffen, dass Spyker wenigstens für Le Mans zwei Autos zugelassen bekommt. Ich hatte keine Kontakte neben Spyker für 2009 geknüpft. Notfalls muss ich ein Jahr aussitzen.“ Falls sich bei Spyker nichts ergibt, würde der 41-jährige Düsseldorfer auch gerne die 24 Stunden am Nürburgring oder eine nationale Serie bestreiten, obgleich er sein Talent in der Vergangenheit auch schon eindrucksvoll in der ALMS und der Le Mans Serie unter Beweis gestellt hat.

Marussia für die FIA-GT1-Weltmeisterschaft

marussiaBekannt als Musiker und Komödiant, aber noch viel wichtiger als Sportwagenpilot, war Nikolai Vladimirovich Fomenko in der Vergangenheit für Freisinger Motorsport, Yukos Motorsport, Cirtek Motorsport und Russian Age Racing in der FIA-GT und in Le Mans am Start. Nun hat der Russe eine eigene Sportwagenfirma auf die Beine gestellt. Diese nennt sich Marussia und als erstes Projekt steht ein Hybridfahrzeug auf dem Programm.

Für den Marussia ist ein 240 PS starker und 3,5 Liter großer Sechs-Zylinder-Motor vorgesehen. Von welcher Marke der Elektroantrieb stammen wird, steht jedoch noch zur Debatte – in Frage kommen Renault und Nissan. Während ein Großteil der verbauten Komponenten von bewährten Herstellern bezogen werden, sollen rund 35 Prozent der Teile in Russland produziert werden.

Das angepeilte Ziel des elektronischen Supersportwagen ist eine Reichweite von 400 Kilometern. Darüber hinaus wagt das Unternehmen die Prognose, dass sein GT-Bolide in fünf Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt, während sich der Preis im Bereich von 100.000 Dollar bewegen soll. Des Weiteren sind erste Auslieferungen an Kunden für nächsten Herbst in Planungen, darunter auch Rennversionen für einen Einsatz in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft, die ab dem Jahr 2010 ausgetragen wird. Für diese Rennversion müssten allerdings einige Modifikationen vorgenommen, da in der FIA-GT gegenwärtig derartige Motorisierung nicht regelkonform sind.

Kissling-Corvette im Windkanal

kisslingwindkanalWie unsere Kollegen von Ring1.de berichten wurde Anfang Februar die Kissling Corvette C6.SP in das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) gebracht. Seit September 1988 betreibt das FKFS im Auftrag der Universität Stuttgart zwei der modernsten Kfz-Windkanäle für industrielle Entwicklungsarbeiten und für die universitäre Grundlagenforschung.

Der 1:1-Fahrzeugwindkanal ist einer der modernsten Europas. Um den Anströmbedingungen eines auf der Fahrbahn rollenden Fahrzeugs möglichst nahe zu kommen, wird die Straßenfahrt mit drehenden Rädern im Windkanal mit Hilfe eines 5-Band-Systems simuliert. Zentral läuft unter dem Wagen ein Center Belt hindurch. Jedes einzelne Rad des Wagens steht auf einer Raddreheinrichtung in Verbindung mit einer Waage. Um sichere Daten zu bekommen wurde das Fahrzeug-Setup der Kissling-Corvette so eingestellt, daß es dem Rennbetrieb weitestgehend entsprach, etwa bei Fahrzeughöhe und Radsturz. Für reproduzierbare Ergebnisse lag die angewendete Windgeschwindigkeit im Schnitt immer bei ca. 138,8 km/h.

Nachdem die Grunddaten wie etwa der cW-Wert aufgenommen waren, wurden in vielen Durchgängen etliche Versionen von Flaps und Flügeleinstellungen getestet. Pro Lauf wurde nur je eine Veränderung getestet, um deren Effizienz herauszufiltern. Flaps wurden an- und abgebaut, Flügeleinstellungen wurden verändert und Öffnungen an der Karosse zugeklebt und wieder geöffnet. Anhand der gesammelten Daten konnten quantifizierbare Rückschlüsse über die Aerodynamik gezogen werden können, z.B. wie viel km/h durch das Herabsenken des Flügels gewonnen werden kann und wieviel Abtrieb man dafür verliert. Auch wurde untersucht, wie sich das Schließen von Kühlungskanälen auswirkt.

Die Testreihen erbrachten, in welche Richtung die Entwicklung und Ausprägung von aerodynamischen Anbauteilen gehen muss. Am 04.04. - bei der 56. Westfalenfahrt - dem ersten Lauf der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft 2009, wird die Kissling-Mannschaft nun den Praxistest im Rennbetrieb vornehmen können.

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