British GT – Brands Hatch - Qualifyings und Lauf 1

09bgtc800rEine kleine Überraschung brachte das Qualifying für den ersten Lauf des British GT-Saisonfinales: Andrew Howard stellte mit einer Zeit von 1:31,393 seinen Beechdean-Aston Martin DBRS9 auf die Pole. Den zweiten Platz in der vordersten Reihe sicherte sich Leo Machitski (Barwell-Ginetta G50Z; 1:31,528) noch vor den Titelanwärtern David Jones / Godfrey Jones (Preci Spark-Ascari KZR1; 1:31,640) sowie Aaron Scott / Craig Wilkins (ABG Motorsport-Dodge Viper Competition Coupe; 1:32,008). Insgesamt besteht das Feld in Brands Hatch aus 15 Wagen, aus der Entryliste fehlt lediglich der KTM X-Bow aus der Supersport-Klasse.

Das samstägliche Rennen brachte dann aber einen Favoritensieg: D. Jones / G. Jones gewannen nach 38 Runden vor Adam Wilcox / Phil Burton (VRS-Ferrari F430 GT3; +7,037s), Hector Lester / Allan Simonsen (Rosso Verde-Ferrari F430 GT3; +16,164s) und Scott / Wilkins (+21,085s). Andrew Howard / Jamie Smyth konnten das gute Qualifying-Ergebnis nicht umsetzen - ein Dreher und eine Strafe wegen Missachtens der gelben Flagge warfen sie auf Rang 9 zurück.

Die Entscheidung um den GT3-Titel fällt somit im letzten Saisonrennen am Sonntag zwischen den Brüdern Jones (81 Punkte) und Lester (76). Der Ferrari von Lester / Simonsen startet dabei von der Pole, der Ascari der Tabellenführer wird nur auf dem sechsten Startplatz stehen.

C.I.P. – Vallelunga – freie Trainings und Qualifying

Mit 28 Teilnehmern gut besetzt ist das Feld der in der Italienischen Prototypen-Meisterschaft bei der vorletzten Saisonrunde in Vallelunga. Der bereits feststehende Meister Davide Uboldi (Norma-BMW) stellte in den freien Trainings jeweils eine klare Bestmarke (1:32,766 / 1:32,722) auf - ihm am nächsten kamen Claudio Francisci (Tiga-BMW; 1:34,282) bzw. Franco Ghiotto (Norma-BMW; 1:33,488). Knapper waren die Ergebnisse dann im Qualifying, bei dem zwar auch Uboldi mit 1:32,518 voran lag, jedoch Marco Jacoboni (Lucchini-Alfa Romeo; 1:32,741) und Ghiotto (1:32,847) nur noch wenige Zehntel Rückstand aufwiesen.

Wann kommt der Prodrive-Aston LMP1?

Lola-AstonsDie Saison 2009 war für Aston Martin eine besondere Erfahrung: Einstieg mit einem offiziellen Prototypen-Engagement in die LMP1-Szene, zwei Siege - bei den 1000km von Barcelona und der historische Dreifach-Sieg am Nürburgring (50 Jahre nach dem letzten Erfolg) - sowie die Rückkehr an die Sarthe. Zum Schlusss gab es beim Heimrennen in Silverstone den Titel für das Top-Trio Stefan Mücke, Thomas Enge und Jan Charouz. Doch wie geht es im nächsten Jahr weiter?

Mittlerweile verdichten sich die Gerüchte, dass die noch in diesem Jahr eingesetzten Lola-Aston Martin-Chassis schon nächstes Jahr Geschichte sein könnten. Schon in Silverstone war aus dem Umfeld des Teams zu hören, dass Prodrive - das Einsatzteam der drei in Gulf-Farben antretenden Chassis - an einem eigenen LMP1 arbeiten würde. Dieser könnte schon im nächsten Jahr die Lola-Wagen ablösen - wenn sich denn das Werk zu einem Einsatz durchringen würde. Die Lola gehören ohnehin nicht dem Werk sondern wurden von Privatiers vorfinanziert. Einer der Wagen gehört Antoine Charouz, Vater von Jan Charouz und seines Zeichens ein einflussreicher Automagnat in der tschechischen Szene. Die beiden anderen Chassis sollen einem Schweizer und einem britischen Sammler gehören. Eines der Chassis ist bereits für einen Preis von 1,7 Mio Dollar zum Verkauf angeboten worden.

Die Weichen für die neuen Chassis sollen schon gestellt sein. Einzig ob der Einsatz schon im kommenden Jahr mit dem derzeit gültigen Interims-Reglement erfolgt, oder ob man 2010 nur für Tests benutzt um 2011 nach dem neuen Motorenreglement anzutreten, ist derzeit noch in der Entscheidung. Ein Renneinsatz 2010 hätte zur Folge, dass man für ein Übergangsjahr sich nochmals mit den weiter abgeschnürten 7l-GT1-Triebwerken herumschlagen müsste, was Teams wie Pescarolo oder Oreca-Courage weidlich ausnützen würden. Mit einem reinen Testeinsatz könnte man nebenher ein 2l-Turbo oder (wahrscheinlicher) ein 3,4l-Sauger-Treibsatz entwickeln, mit dem man dann auf Basis des neuen Reglements direkt loslegen könnte. Ausserdem würden so Ressourcen frei, um das GT-Renn-Engagement von Aston Martin neu zu ordnen. Hier wird sich noch eine Menge im Winter hinter den Kulissen tun.

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