PLM mit stärkstem Prototypenfeld seit Jahren
Zwölf LMP1, fünf LMP2 und 14 GT2 – nein, wir reden nicht von einer LMS-Runde! Dies ist das Feld für das zwölfte 1000 Meilen Petit Le Mans-Rennen, der neunten Runde der ALMS in diesem Jahr. Die etablierten LMP1-Teams werden in diesem Jahr durch ein hochkarätiges Gaststarterfeld aufgemischt werden, das schon einmal einen Vorgeschmack darauf gibt, wie der vom ACO geplante Intercontinental-Cup für LMP1-Fahrzeuge sich im kommenden Jahr auf die Starterfelder der Sportwagenklassiker in Sebring, Spa-Francorchamps, am Nürburgring und in Silverstone auswirken könnte.
Zur LMP1-Klasse: die zwei Acura bzw. zwei Lola der Teams Highcroft, De Ferran, Intersport-Racing und Autocon Motorsports, sowie der Corsa-Zytek laufen Gefahr, in Road Atlanta im Mittelfeld zu versinken. Audi lässt nach der Niederlage in Le Mans die revolutionären R15 Tdi ein drittes Mal von der Kette und vertraut dabei auf die Fahrkünste von Luhr / Werner in der #1 und Capello / McNish in der #2. Die 24h Sieger von Peugeot stellen dem ebenfalls zwei Wagen entgegen die durch Pedro Lamy / Nicolas Minassian sowie Franck Montagny / Stephane Sarrazin pilotiert werden. Das bisherige Duell Audi gegen Peugeot steht nach den beiden Rennen in Sebring und Le Mans 1:1 – wer das PLM gewinnt, darf sich als moralischer Dieselmeister 2009 fühlen.
Aber auch an der Benziner-Front tut sich einiges. Da wäre zunächst mal der Drayson-Racing LMP1-Lola-Judd zu nennen. Paul Drayson hat am vergangenen Sonntag das Kapitel GT2-Aston zugeklappt und ist ab sofort in der LMP1-Szene unterwegs. Allerdings sollte man beim Debüt nicht allzu viel von dem neuen Gefährt erwarten. Als letzte Ergänzung des LMP1-Feldes hat sich Oreca angemeldet. Hughes de Chaunacs Mannschaft will nicht nur Werbung für den Formula Le Mans-Wagen mchen, der im kommenden Jahr als eigene Klasse in der ALMS startberechtigt ist, sondern plant auch schon mit der Teilnahme am Intercontinental Cup 2010. Letztlich hat auch das Eco Racing Team von Ian Dawson sein Erscheinen mit dem Tdi-Radical angedroht. Drei Lola, je zwei Audi, Peugeot und Acura sowie je ein Zytek, Oreca-Courage und Radical bilden somit am kommenden Samstag das stärkste ALMS-LMP1-Prototypenfeld der letzten fünf Jahre.
LMP2: Hier stehen alle bisherigen Starter der Saison parat. Das Cytosport-Team zeigte mit dem Porsche RS Spyder für Wagenbesitzer Greg Pickett und Klaus Graf bei den beiden bisherigen Auftritten eine gute Form. In Road Atlanta wird Porsche-Werkspilot Sascha Maassen die Crew unterstützen. Das dürfte den Lowes Fernandez Racing-Piloten Adrian Fernandez und Luis Diaz egal sein. Sie haben beim letzten Lauf in Mosport schon den Fahrertitel unter Dach und Fach bringen können. In Road Atlanta fehlen nur noch wenige Punkte für die Team- und Herstellerwertung. Konkurent Dyson Racing krankte mit den Lola B08/80 nicht nur an Anfangsschwierigkeiten mit den geschlossenen Prototypen sondern auch am Mazda-Motor, der auch in Europa den Teams Kopfschmerzen bereitet. Ob daher das 10h-Rennen den beiden Wagen entgegen kommt, muss bezweifelt werden. Für die Mannschaft des van der Steur-Radicals geht es dagegen nur um einen passenden Saisonabschluss nach den beiden Podien in Lime-Rock Park und in Mosport.
GT2: Hier sorgt das Jaguar-Debüt des Rocketsports Teams für Aufsehen. An der Front sind dagegen seit Beginn der Saison die Karten ordentlich durchgemischt worden. Während Flying Lizzard Motorsport mit Pat Long / Jörg Bergmeister sowie Risi Competitione mit Pierre Kaffer / Jamie Melo den Saisonstart klar dominierten und mit klarem Punktevorsprung (Vorteil Porsche) um die Meisterschaft kämpfen, haben BMW und Corvette nun aufgeholt und die Titelaspiranten zuletzt in die zweite Reihe verdrängt. Die Rahal Letterman Racing-BMW werden mit den Highspeed-Passagen der Strecke ihre Freude haben. Da zusätzlich Andy Priaulx und Jörg Müller auf den Wagen als dritte Piloten antreten, dürfte eine erfrischende Langstreckenschlacht in der Klasse anstehen. Auch die Corvettes sind seit dem Sieg in Mosport mit auf die Rechnung zu nehmen. Hier kommen die Le Mans-Legionäre Marcel Fässler und Antonio Garcia als dritte Piloten zum Einsatz. Ob beide Hersteller ihre Wagen auch über die längere 10-Stunden-Distanz an der Spitze halten können, wird die entscheidende Frage an dem Wochenende sein. Ansonsten ist das Feld sogar als hochklassiger als das der Le Mans Serie zu bezeichnen: Vier Porsche und drei Corvettes (auch LG Motorsports kommt mit der bei Riley Technologies aufgebauten C6 noch einmal für einen Gastauftritt an den Start), zwei BMW sowie je ein Ferrari, Jaguar, Panoz, Ford und eine Viper bilden ein Feld, das seinesgleichen sucht.
Das Rennen startet am kommenden Samstag um 11:15 Uhr Ortszeit. Näheres zu der Verfolgung der Rennaction (die üblichen Quellen ...) werden wir beizeiten auf unseren Seiten kundtun.