Mühlner Motorsport - Dubai statt Vallelunga

muehlnerporscheBernhard Mühlners Team wird nun doch nicht bei den 6h von Vallelunga am kommenden Wochenende teilnehmen. Das teilte der deutsche Teamchef der ADAC-GT Meistermannschaft von 2008 uns gegenüber in einem Telefonat mit. Mühlner (auf dem Bild links am Heckflügel seines Porsches im tatkräftigen Einsatz) weilte dabei in Dubai, wo er im Rahmen der arabischen GT3-Challenge einen Kundenporsche mit seiner Mannschaft betreute. „Wir hatten zwar eine Nennung deponiert, dann hat sich dafür aber kein ausreichendes Kundeninteresse an dem Rennen materialisieren lassen. Die Tatsache, dass dort mittlerweile LMP´s und Tourenwagen in einem Lauf fahren, um ein Feld voll zu bekommen, macht den Lauf nicht gerade attraktiv und zeigt, dass das Rennen von der Bedeutung her nicht mehr den Stellenwert wie in den vergangenen Jahren besitzt. Wir sind in den vergangenen Jahren immer regelmäßig dort genannt gewesen, nur dieses Mal ging das Interesse bei unseren Fahrern gegen Null.“

Statt dessen konzentriert Mühlner sich nun darauf, schon frühzeitig seine Nennung für Dubai unter Dach und Fach zu bringen „Das ist mit ein Grund warum ich jetzt hier bin. Wir betreuen in der hiesigen Porsche-Serie einen Kunden und wie man hört vermelden die Organisatoren der 24h von Dubai ja jetzt schon ein volles Feld.“ In der Tat zeigt eine erste Nennliste das das zum fünften Male ausgetragene 24h-Rennen sich allen Plänen der Organisation zum Trotz - die ein im Prinzip kostengünstiges Endurance Event auf die Beine stellen wollten - mehr und mehr zum Sportwagen-Ereignis mausert. Etwa 70% des Feldes bestehen aus GT-Teams. Mehr zu den Details dieses Events sollen in der kommenden Woche auf unseren Seiten folgen.

Bezüglich Vallelunga wird das Team von Bernhard Mühlner nicht die letzte Korrektur auf der Nennliste bilden. Wie mittlerweile durchsickerte, hat die Mannschaft von Strakka Racing entschieden, ihren frisch erworbenen Acura nun doch nicht der Gefahr auszusetzen mit einem der Minis, Fiat Abarth oder Renault Clios der Tourenwagenfraktion zu kollidieren. Es bleibt abzuwarten wie gross das Feld des italienischen Langstreckenklassikers am Ende der Woche noch sein wird.

British GT – Saisonrückblick 2009

09bgtc922rpDie Britische GT-Meisterschaft zeigte im Jahr 2009 Anzeichen einer Krise - vordergründig liess sich das am kleiner werdenden Starterfeld zu erkennen: Beim Saisonauftakt im April in Oulton Park waren 17 Wagen genannt, im Lauf des Jahres enthielt das Entry meist nur noch zehn bis zwölf Fahrzeuge.

Hinzu kam die unrühmliche Geschichte um den mitten unter der Saison erfolgten Ausschluss des Rollcentre-Mosler - ein halbes Jahr zu brauchen, um herauszufinden, dass dieser Fahrzeugtyp doch nicht ins aktuelle GT3-Reglement der British GT passt und nur in der Einladungs-Klasse laufen darf, hinterlässt keinen guten Eindruck.

Die Entscheidung um den GT3-Titel fiel denkbar knapp, hatten doch David und Godfrey Jones (Preci Spark-Ascari KZ1R, Bild oben; Foto: www.racerspics.de) mit 87 Punkten (drei Siege, fünfmal Zweite) am Ende nur einen Zähler Vorsprung auf 09bgtc923rpHector Lester (Rosso Verde-Ferrari F430 GT3, Bild rechts; 86 P. / drei Siege, zweimal Zweiter). Lester profitierte dabei massiv von den starken Leistungen seiner Co-Piloten Allan Simonsen bzw. - als Ersatz am Le Mans-Wochenende - Stephane Daoudi, ohne die er nicht so weit vorne hätte mitmischen können.

Aaron Scott und Craig Wilkins (ABG Motorsport-Dodge Viper Competition Coupe; 69 P. / zwei Siege, einmal Zweite), die zu den Titelfavoriten gezählt hatten, schafften es in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr, an ihre zuvor gezeigten Leistungen anzuschließen. Adam Wilcox / Phil Burton (VRS Equipment Finance-Ferrari F430 GT3; fünfmal Zweite) sowie Duncan Cameron (MTech-Ferrari F430 Scuderia; ein Sieg, einmal Zweiter) kamen hingegen erst im Laufe des Jahres in Form - die Gesamtwertung der Meisterschaft war somit für sie kein Thema mehr.

09bgtc790zZur absoluten Enttäuschung geriet die Besetzung der GT4-Klasse, in welcher mitunter nur zwei Ginetta G50 unterwegs waren. Vor diesem Hintergrund fehlt es dem Klassen-Titel von Jody Firth (WFR-Ginetta G50) etwas an Glanz. Auch die Supersports-Kategorie konnte kaum Teilnehmer an den Start locken. Daher durften die Serien-Verantwortlichen über jedes weitere Auto im Feld froh sein - so etwa den Barwell-Ginetta G50Z (Bild links), der in der Invitation Class zum Einsatz kam und durchaus auf dem Performance-Level der GT3-Autos lag.

36.ter NSX-Sieg auch der letzte?

sgt5aBeim letzten Japanischen Super GT Meisterschafts Lauf gewann der ARTA-NSX das Saisonfinale. Dieser Sieg wird in die Geschichtsbücher eingehen, denn er markiert nach dem derzeitigen Stand gleichzeitig das Ende der 15-jährigen Rennkarriere des Honda-Spitzenmodells. Eine Reglementsänderung in der nationalen Meisterschaft für 2010, die nur noch frontmotorisierte Wagen mit Heckantrieb vorschreibt, bedeutet nach 13 Jahren und 36 Siegen das Aus für den Mittelmotorwagen in der ranghöchsten japanischen GT Meisterschaft. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht - Honda hatte die Entwicklung des NSX-Nachfolgers im vergangenen Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtlage eingestellt. Ausser dem S2000 hat der dritte japanische Hersteller neben Nissan und Lexus/Toyota kaum einen passenden Wagen im Portfolio.

Seit 2005 hat Honda die Produktion des Strassen-NSX eingestellt. 1994 hatte die Motorsportkarriere des Honda-Spitzenmodells begonnen: Das Kölner Kremer-Team hatte damals in Le Mans drei GT2-NSX an den Start und auch alle ins Ziel gebracht (Gesamt-14., -16. und -18.). Im Folgejahr nahm man wieder mit drei Wagen teil, darunter zwei GT1 mit Turboladern. Diese fielen zwar beide aus, aber der GT2-Wagen erreichte als Klassensieger und Gesamt-Achter einen Erfolg. 1996 verabschiedete sich der NSX beim letzten Auftritt an der Sarthe mit einem Klassen-Podiumsplatz (3. GT2). Danach begann die nationale Karriere des Supersportlers, die in den Super-GT-Titeln 2000 und 2007 gipfelte.

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