V de V Endurance Proto – Saisonrückblick 2009

09vdev900sEinmal mehr dominierten 2009 in der VdeV Endurance Proto die Norma-Piloten: Von den ersten 20 Fahrern der Abschlusstabelle waren 16 mit einem Chassis dieses Herstellers unterwegs, bei sieben der acht Rennen ging der Sieg an eine Norma-Besatzung.

Der überlegene Titel-Gewinn von Philippe Mondolot und David Zollinger (F, Palmyr-Norma M20F; Bild unten) basiert auf deren konstanten Top-Ergebnissen - drei Siege, zwei zweite Plätze sowie je ein dritter, fünfter bzw. sechster Rang ergaben 271 Punkte. Die Titelverteidiger Julien Schell / David Caussanel (F, Pegasus Racing-Ligier JS51; 176,5 P.) mussten sich heuer mit dem zweiten Endrang zufrieden geben. Sie kamen zwar ebenfalls achtmal in die Top-Ten, standen jedoch nur zweimal auf dem Podium (ein Sieg, einmal Dritte).

09vdev940nDie beiden Spanier Ander und Andres Vilarino (TFT-Norma M20F) hatten bis zur Saisonmitte - nach zwei Siegen, einem dritten und einem fünften Platz - als Mit-Favoriten auf den Titel gegolten, waren jedoch in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr am Start. Ihre bis dahin erzielten 139,5 Punkte reichten noch für Rang 3 in der Gesamtwertung der Serie.

Bester Fahrer der Klasse CN B war der Portugiese Manuel de Mello-Breyner (Extreme Limite-Norma M20F; 138,5 P.) unmittelbar vor Jean-Francois Yvon (F, Juno Racing-Juno SSE; 121,5 P.), der als einziger Juno-Pilot unter die Top-20 des Endklassements kam.

Wie gut die VdeV Endurance Proto in der französischen Motorsport-Szene (samt vielen Gaststartern aus Großbritannien und Spanien) etabliert ist, zeigt sich unter anderem daran, dass 95 Fahrer in der Punktetabelle der Saison 2009 aufscheinen.

Kommt der Audi R8 GT3 in die ALMS?

Audi GT3Audis Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich hat erstmals einen Einsatz des Audi R8 LMS GT3 in der ALMS nicht ausgeschlossen. Bei einem Interview mit Radio Le Mans hat Ullrich erwähnt, man erwäge, den Audi-GT-Sportwagen in der GT Challenge Klasse an den Start zu bringen. Dies würde allerdings erst für 2011 projektiert werden. Audi arbeite daran, bis dahin einen Kundenservice für den Wagen in den USA zu etablieren. „Ich denke, es wäre für die IMSA eine gute Idee, die GT Challenge-Klasse für unsere Autos zu öffnen. Wenn wir etwas dafür tun könnten, um dies zu unterstützen, würden wir dies gerne machen. Ich denke, eine GT3-Klasse oder so etwas ähnliches wäre etwas Positives für die Serie.“

Ob Porsche, denen die GT-Challenge Klasse im kommenden Jahr exklusiv reserviert ist, von diesem Angebot begeistert sein wird, bleibt abzuwarten. Denn Audis GT3 ist einem GT2 von der Performance her viel näher als einem Cup-Porsche, den der Audi noch nicht mal als Sparringspartner gebrauchen kann. Mit diesem Wagen würden die Ingolstädter die GT-Challenge Klasse dominieren, was den Porsche-Teams sicherlich missfallen würde, die mit einem kaum halb so teuren Cup-Porsche immerhin 2010 um Klassensiege mitfahren können. Ullrich's Idee, die Challenge-Klasse zur GT3-Klasse umzuwidmen, ist zwar aus europäischer Sicht vielleicht populär - die Idee findet in Amerika jedoch aufgrund der fehlenden Verbreitung der zunehmend teurer werdenden GT3-Wagen weit weniger Freunde. Konsequenter wäre eine Aufrüstung zum GT2, die Ullrich jedoch bislang kategorisch ausgeschlossen hat. Alternativ kommt auch ein Markenpokal der Audi R8 LMS GT3 im Rahmen der ALMS in Frage. Von daher wird das letzte Wort in dieser Angelegenheit sicherlich noch nicht gesprochen sein.

V de V Endurance GT/Tourisme – Saisonrückblick 2009

09vdev932pIm Gegensatz zu den beiden anderen VdeV-Langstrecken-Serien war der Gesamtsieg bei den GT/Tourisme-Klassen bis zum letzten Rennen der Saison offen. Über das Jahr hinweg hatte sich ein spannender Dreikampf zwischen Eric Mouez / David Loger (Nourry Competition-Porsche 997 GT3 Cup S; Bild rechts), den Titelverteidigern Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier (Perspective Racing-Ferrari F430, Bild unten links) sowie Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 996 RSR) entwickelt - diese drei Mannschaften punkteten in allen acht Läufen.

Mouez / Loger (237 P.) sammelten dabei aus jenen vier Rennen, bei denen wegen größer Renndistanzen die eineinhalb- oder zweifache Punkteanzahl vergeben wurde, mehr Zähler als ihre unmittelbaren Konkurrenten, was letztlich die Entscheidung zu ihren Gunsten brachte. Mit einem Sieg beim Saisonfinale in Estoril konnten sie Pagny / Perrier (230 P.) gerade noch abfangen und die Zweiten dieses Rennens, Moreau / Langin (216,5 P.), hinter sich halten.

09vdev901fDie GT/Tourisme-Laufsiege gingen heuer an Pagny / Perrier (4h Jarama, 3h Val de Vienne, 6h Magny-Cours), Mouez / Loger (4h Paul Ricard, 6h Estoril) und Bernard Moreau / Miguel Langin (8h Lausitz) sowie die Gaststarter Martin Short / Jon Barnes (Mosler MT900 GT3; 3h Dijon) und Raymond Narac / Philippe Polette (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; 3h Ledenon).

Im Endklassement bestplatzierter Fahrer unter jenen, die auch in den Silhouetten-Fahrzeug-Klassen antraten, war Christophe Lemee (Megane Trophy / Porsche 997 Cup / Mercedes Silhouette; 18.) vor Eric Van de Vyver (20.), der bei seinen sieben Starts im Cockpit von sechs verschiedenen Wagen - Touring Cup, Porsche 996 Bi-Turbo, 997 RSR, 996 RSR, Racecar und Mosler MT900 GT3 - saß.

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