DTM-Trophy-Sieg #3 für Heinemann

dtmtrophyr5startIn der neuen DTM Trophy gibt Tim Heinemann den Ton an: Der Mercedes-Pilot aus dem Team HP-Racing International brillierte am Samstag im ersten Rennen der DTM Trophy auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings. Nicht nur das Heinemann sich beim fünften Saisonrennen den motorsportlichen „Hattrick“ mit Pole Position, Sieg und schnellster Rennrunde sicherte. Es war nach den beiden Erfolgen am Eurospeedway Lausitzring bereits der dritte Sieg des 22-Jährigen in der DTM-Trophy, dem neuen Unterbau der DTM. Der Brite Ben Green auf dem FK Performance Motorsport BMW M4-GT4, von Platz 2 gestartet, verteidigte seine Position bis ins Ziel. Sein Landsmann und Markenkollege Ben Tuck vom Team Walkenhorst Motorsport komplettierte das Podium.

Den erstmals bei einem Rennen der DTM Trophy zugelassenen Zuschauern boten die seriennahen GT-Sportwagen ein actionreiches Rennen, das von Positionskämpfen, harten Überholmanövern und einer Safety-Car-Phase geprägt wurde. Beim fliegenden Start hatte Polesitter Heinemann alles im Griff, während Routinier Peter Terting auf dem PROsport Racing Porsche vergeblich versuchte, auf der Außenlinie an Green vorbeizuziehen. Kurze Zeit später musste Terting auch gegen Tuck passen und fiel damit auf Rang vier zurück.

dtmtrophyr5podiumZu einer Safety-Car-Phase kam es im weiteren Rennverlauf, als Felix von der Laden ins Kiesbett rutschte und der havarierte Audi R8 LMS GT4 abgeschleppt werden musste. Beim Restart machte Heinemann vorn alles richtig und setzte sich ab. Richtig spannend wurde es noch einmal in der letzten Minute des Rennens, als ein intensiv kämpfender Jan Kisiel im Leipert Motorsport Mercedes AMG GT4 von der fünften Position aus den vor ihm fahrenden Terting attackierte. Letzterer konnte sich zunächst wehren, doch musste er den Porsche Cayman wenig später mit technischem Defekt in der Boxengasse abstellen, so dass Kisiel den vierten Platz erbte.

2 Absagen und ein weiteres LMP2-Team für Le Mans

Das Ginetta-Werksteam LNT hat den einzigen genannten G60-LT-P1 LMP1 für das 24 Stunden Rennen von Le Mans von der Nennliste des Rennens zurück gezogen. Wie das Team bekannt gab habe sich aufgrund der Entwicklungen um die COVID-Pandemie in Frankreich und England ein Antreten nicht mehr realisieren lassen. Die erzeit geforderten Quaratänebestimmungen nach der Rückreise nach England hätten eine Durchführung des Kundensportprogramms des Ginetta Cups, in dem auch zahlreiche Mitglieder der LMP1-Mannschaft organisatorisch engagiert sind, unmöglich gemacht. Somit hat man beschlossen auch diese Runde wie schon die 3 vergangenen auszulassen. Damit schrumpft das LMP1-Feld an der Sarthe in diesem Jahr auf nur 5 Fahrzeuge – die beiden Toyota und Rebellion Racing sowie den ByKolles Racing CLM. Somit starten dieses Jahr 59 Wagen beim Klassiker an der Sarthe.

Schon zuvor hatte man einen Abgang kompensieren müssen. Das Carlin Motorsport Team hatte schon vor 3 Wochen die Nennung seines Dallara P217 LMP2 für das 24 Stunden Rennen von Le Mans zurück gezogen. Die eigentlich in der Europäischen Le Mans Serie gemeldete Mannschaften hatte dieses Jahr noch kein Rennen absolviert. Die damit schon beim Klassiker gesunkene Zahl der engagierten Mannschaften auf 59, stellte den ACO vor Probleme da nun auch auf der Reserveliste kein Team mehr verzeichnet war das als Ersatz nachrücken konnte.

g drive thebendDennoch gelang es einen Ersatz zu finden. Abseits der bereits im Vorfeld des Klassikers geleerten Reserveliste wurde ein vom Algarve Pro Team genannter Oreca unter der Nennung G-Drive Racing by Algarve nachträglich nachnominiert. Der Wagen wird von ex-Gesamtsieger Nick Tandy – 2015 mit Porsche erfolgreich – dem Britischen Mazda-IMSA-Piloten Oliver Jarvis und dem Iren Ryan Cullen pilotiert. Das Fahrzeug wird auf Goodyear-Reifen ins Rennen gehen. Algarve Pro hatte bereits den G-Drive Wagen in der Asiatischen Le Mans Serie der vergangenen Saison (Bild) als Einsatzteam betreut, während der europäische G-Drive-Oreca in der Europäischen Le Mans Serie von TDS Racing betreut wird. Damit starten nun 20 Oreca, 3 Ligier JS P217 LMP2 und ein Dallara P217 bei der kommenden 88. Ausgabe des Langstreckenklassikers.

Alpine vor LMP1-Einstieg

Wie unsere für gewöhnlich gut informierten Kollegen des französischen AutoHebdo Magazins vermelden, steigt ein neuer Hersteller 2021 in die LMP1 Szene ein. Dabei handelt es sich um Alpine, die als stellvertretende Performance-Marke von Renault schon seit einigen Jahren die Fahne des französischen Herstellers in der LMP2-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und zuvor der Europäischen Le Mans Serie hoch halten. Die vom Einsatzteam von Signatech mit Unterstützung von Renault Sport startende Mannschaft wird dazu einen der vom aus der LMP-Szene aussteigenden Rebellion Racing Team eingesetzten, von Oreca produzierten R13 LMP1 übernehmen, die im kommenden Jahr unter dem neuen Hypercar-Reglement als grandfathered Prototypen noch mindestens ein weiteres Jahr zum Einsatz kommen dürfen. Damit stünde neben den Wagen von Toyota, Glickenhaus, ByKolles Racing und möglicherweise auch Ginetta ein fünftes Team in der Top-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2021 am Start.

Sollte das Engagement mit den “Altautos” von Rebellion Racing im Rahmen der kommenden Rennwoche in Le Mans wirklich offiziell gemacht werden, dann darf davon ausgegangen werden, das Alpine die maximal ein Jahr währende Übergangssaison mit dem alten Wagen nutzt um Erfahrungen für das bereits im März angekündigte LMDh Engagement zu sammeln das dann ab 2022 mit voraussichtlich ebenfalls von Oreca gestellten Chassis absolviert wird. Renault ist gerade dabei das Motorsport-Engagement einschließlich der F1 auf Alpine umzuettikettieren. Mit dem Einstieg von Peugeot in die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, zu dem es in den kommenden Tagen ebenfalls detaillierte Neuigkeiten geben wird, würde sich dann in den kommenden Jahren ein Zweikampf der beiden französischen Hersteller um den Gesamtsieg an der Sarthe organisieren lassen.

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