Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Von vorne herein war für die Equipe von T2M-Motorsport klar, dass man bei dieser Ausgabe der 24h von Le Mans nicht mit dem Speed der Top-Teams würde mithalten können. Ein etwas in die Jahre gekommener, mit 1212 kg übergewichtiger GT3-RS (ca. 80 kg mehr als die meisten anderen Porsche – nur die Panoz waren noch schwerer), drei zahlende Privatiers auf dem Wagen und kein vom Werk vorbereiteter Motor waren einfach nicht die Voraussetzungen um mit den Spitzen-Teams der Klasse mithalten zu können.
Durchgehend wurde daher die Taktik verfolgt den Wagen mitrollen zu lassen. Eine Zielankunft stand als angepeiltes Endergebnis auf dem Plan der Crew von Teammanager Ietoshi Kaneko und des technischen Direktors Martin Stessel, der mit seiner in Calw beheimateten Truppe wieder für den Renneinsatz verantwortlich war. Am Ende beendete ein Motorendefekt gegen 10 Uhr morgens die Vorstellung. Zuvor hatte man schon wegen eines Radnabenschadens eine Stunde verloren.
Bis dahin war die Renntaktik allerdings aufgegangen. Bis auf den 5. Platz der Klasse hatte man sich zur 15. Rennstunde (8 Uhr morgens) hochgearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt lag man sogar vor dem später in der GT2-Klasse drittplatzierten Scuderia Ecosse-Ferrari. Somit wären ein 4. oder 5. Rang in der GT-Klasse am Ende realistisch gewesen.
Für den Nürburgring verhandelt das Team um Martin Stessel derzeit mit einigen interessierten Fahrern. Im Gespräch, aber noch nicht fixiert, ist dabei ein deutlich stärkeres Fahrer-Lineup als bei den bisherigen Läufen. Für das nächste Jahr prüft man gar die Möglichkeit eines Klassenumstieges, wobei man der LMS und dem ACO für die 24h treu bleiben möchte.
Verfasst von Rene Jüptner am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Beim Midsummer Race in Zolder wird es einige neue Starter und Gaststarter in der Belcar geben. Endlich dabei sein soll der lang erwartete G&A Racing Mosler von Guido Kenis / Michaël De Keersmaecker, sowie die Ex-GLPK Viper der Gebrüder Wauters. Der beim ersten Rennen in Spa verunfallte Porsche 996 GT3-RS von Kelders / Nelissen-Grade startet nun auch wieder in Zolder. Singa Motorsport tritt mit einer Viper SRT 10 für Patrick Chaillet /Laurent Nef an, dazu gesellen sich Rudiger Noll / Karl Hasenbichler in einem Audi RS4. Es kommen also zu dem ohnehin schon starken Feld noch mal 5 Top Autos dazu.
Hier noch eine kleine Info am Rande: Nach ihrem überlegenen Sieg beim First Race in Spa Mitte April bekamen die Corvettes 80kg mehr Mindestgewicht aufgebrummt. GLPK handelte clever und packte noch mal 20 kg Balast in die Corvette. Nun kommt das Auto auf 1200 kg und darf mit größeren Restriktoren fahren. Womit das Einbremsen wieder hinfällig ist ...
Am kommenden Wochenende wird in Oschersleben die dritte Runde der FIA-GT-Meisterschaft abgehalten. Angesichts der bisher sehr guten Vorstellungen der deutschen Teams von Zakspeed (Sieg in Brünn) Vitaphone (Sieg in Silverstone) und Phoenix (2. Platz in Brünn) dürfen die Fans sich auf ein Heimrennen mit ausreichend Lokalfavoriten freuen. Einzig in der GT2-Klasse ist es im Gegensatz zu den letzten Jahren für die mehrheitlich auf Porsche mobile, deutschsprachige Fraktion etwas enger geworden, seit der Ferrari F430 hier das neue Mass der Dinge zu sein scheint.
Im Vorfeld des Rennens hat es einige technische und sportliche Entscheidungen gegeben. So hat die gute Rennperformance des Zakspeed Saleens die Serienverantwortlichen dazu bewogen, den wegen schwacher Leistungen der S7R in 2005 zugestandenen breiteren Heckflügel wieder auf die alte, schmale Version zurückzurüsten. Zusätzlich hat der Wagen der Piloten Sascha Bert und Jaroslav Janis nun 70kg Handikap-Gewicht an Bord. Der Maserati #2 von Thomas Biagi wird wegen eines sportlichen Vergehens bei der letzten Runde in Brünn (Kollision mit der Carsport Corvette) um 10 Startpositionen nach hinten versetzt werden. Das gleiche steht dem Scuderia Ecosse Ferrari von Kinch/Kirkaldy ins Haus.
In Oschersleben wird Konrad-Motorsport mit seinem Saleen das Feld der GT1 verstärken. Insgesamt starten so 4 Aston Martin, 3 Saleens, 2 Maseratis, 1 Lamborghini und eine Corvette in der Top-Klasse. Bei den GT2 werden 8 Porsche und 6 Ferrari erwartet. Zusätzlich steht der G2-Gillet-Vertigo am Start.
RaceAlliance-Boss Lukas Lichtner-Hoyer fasst es zusammen: „Der bisherige Saisonverlauf ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Deshalb mussten wir etwas unternehmen, mussten angesichts des Zeitfaktors schnell handeln. Denn wir haben nur zehn Rennen in der FIA-GT.“ – RaceAlliance hat auf das Abschneiden in den ersten zwei Saisonrennen reagiert und den Reifenausrüster gewechselt; ab dem Rennen in Oschersleben rollt der Aston Martin DBR9 von Karl Wendlinger und Philipp Peter auf Pneus der Marke Michelin.
Unterschiedlich die Ansicht der beiden Fahrer zur Strecke in Oschersleben; Karl Wendlinger fühlt sich dort wohl: „ Ich mag den Kurs in Oschersleben ganz besonders, habe auch nur gute Erinnerungen. Zuletzt gab es für mich im Vorjahr nach einem tollen Rennen den zweiten Platz. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir diesmal mit unserem Red Bull Aston Martin DBR9 ganz vorne mit dabei sind, und die ersten Punkte für unser Team RaceAlliance holen werden.“ – Philipp Peter gibt sich reservierter, was die Strecke anlangt: „Oschersleben ist sehr winkelig und nicht wirklich meine Strecke. Dafür kommt ja der Karl gut damit zurecht. Ich weiß natürlich, dass wir jetzt schon unter einem gewissen Druck stehen, ein gutes Ergebnis fast schon Pflicht ist. Und wir werden diese Pflicht erfüllen.“
Reif für Erfolgserlebnisse sind auch Lukas Lichtner-Hoyer/Thomas Gruber in der GT2-Klasse, auch beim Porsche 996 GT3-RSR sorgen hinkünftig Michelin-Reifen für Bodenkontakt, außerdem wurden – wie beim Aston – Verbesserungen am Fahrwerk vorgenommen. „Mit dem neuen Fahrwerk und den neuen Reifen erwarten wir, dass wir das Auto neu abstimmen müssen. Das wird die Herausforderung in Oschersleben sein und wir werden versuchen, in den Trainings die Umstellung so rasch als möglich zu vollziehen“, sagt Lichtner-Hoyer; Teamkollege Gruber ergänzt: „Viel wird davon abhängen, wie schnell wir uns mit dem neuen Material anfreunden. Für mich steht fest, dass wir ein arbeitsreiches Wochenende vor uns haben.“
Der kommende Samstag, der 1. Juli 2006, ist für Audi Sport ein ganz besonderer Tag: Im Lime Rock Park von Lakeville (US-Bundesstaat Connecticut) bestreitet der Audi R8 sein letztes Rennen. 62 Siege bei bisher 79 Renneinsätzen und fünf Triumphe bei den 24 Stunden von Le Mans stehen für den R8 zu Buche. In Lime Rock startet das Team Audi Sport North America noch einmal mit dem "guten alten" R8, ehe auch in der ALMS der neue Audi R10 TDI unter der Leitung vom Audi Sport Team Joest und Nennung von Champion Racing zum Einsatz kommt.
Für das Abschiedsrennen in den USA hat sich Audi Sport ein besonderes Design für den R8 einfallen lassen: Auf dem Fahrzeug werden die Namen aller 18 Fahrer zu sehen sein, die mit dem R8 Rennen gewonnen haben, ebenso die Namen der weltweit 23 Rennstrecken, auf denen der R8 siegte – vom Erfolg beim Debüt in Sebring im März 2000 bis zum 62. Triumph in Houston vor wenigen Wochen.
Am Steuer des R8 sitzen beim letzten Einsatz Dindo Capello (Italien) und Allan McNish (Schottland), die Tabellenführer in der LM P1-Kategorie der American Le Mans-Serie 2006. Für beide ist der Kurs rund 180 Kilometer nördlich von New York Neuland. Der Audi R8 ist im Lime Rock Park bisher ungeschlagen: 2004 und 2005 siegte das Team ADT Champion Racing jeweils in Connecticut. Im vergangenen Jahr holte das Team von Dave Maraj dort die Pole Position und feierte im Rennen einen Doppelsieg. Nur 2,478 Kilometer ist der Kurs bei Lakeville lang. Den Rundenrekord hält Marco Werner, der im Vorjahr mit einer Zeit von 46,753 Sekunden die Pole Position holte. Das Rennen startet am Samstag, den 1. Juli um 15:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr in Deutschland).
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Bei der Australischen GT-Meisterschaft kam - zumindest für diese Saison - letztmalig der Austragungsmodus mit drei Sprintläufen pro Wochenende zur Anwendung. Für die restlichen drei Veranstaltungen dieses Jahres sind dann ein- oder zweistündige „Endurance-Rennen“ vorgesehen.
Vorjahresmeister Bryce Washington (Porsche 996GT3 Cup) holte in Mallala die drei Zusatzpunkte für die beste Qualifying-Zeit und gewann die Läufe 1 und 2. Im ersten Rennen kam David Wall (Porsche 996GT3 RSR, Bild) vier Zehntel hinter dem Sieger ins Ziel, Platz 3 ging an Greg Crick (Dodge Viper ACR). Die Ehrenplätze im zweiten Lauf holten sich Crick und Theo Koundouris (Porsche 996GT3 Cup). In Lauf 3 konnte sich dann Greg Crick vor David Stevens (Ferrari F430 Challenge) und Theo Koundouris durchsetzen, Washington wurde nur Fünfter.
Führender im Gesamtklassement ist weiterhin Crick mit 431 Zählern vor Bryce Washington (384), James Koundouris (Porsche 996GT3 Cup, 323) und Theo Koundouris (246) an. Die nächste Runde der Australischen GT findet Mitte August in Phillip Island statt.
Der Samstag stand bei der Französischen GT-Meisterschaft in Val de Vienne im Zeichen von Doppelerfolgen: Im Qualifying für Lauf 1 sicherten David Hallyday (Corvette C5R) und Pertti Kuismanen (Corvette C6R) dem PSI-Team die vorderste Startreihe, im Rennen gab es dann einen Doppelsieg für Saleen. Trotz 80kg Zusatzgewicht für ihr Auto waren Soheil Ayari / Bruno Hernandez (Oreca-S7R) eine Klasse für sich und siegten zum fünften Mal in dieser Saison. Mit 18,6 Sekunden Rückstand wurden Dominique Dupuy / Francois Fiat im Protek-Saleen S7R (Bild) Zweite vor Gabriel Balthazard / Jerome Policand (Larbre-Ferrari 550).
Die Corvette-Mannschaften verfehlten einen Podestrang um rund zwei Sekunden: Alliot / Hallyday mussten sich im Ziel mit Platz 4 begnügen, sechs Zehntel dahinter wurden Lebon / Bouchut (SRT-Corvette C5R) Fünfte. Palttala / Kuismanen waren nach dem Start in Führung gelegen, dann jedoch früh ausgefallen. Die Ränge 6 bis 11 gingen an Viper-Besatzungen, als Gesamt-Zwölfte gewannen Narac / Lecourt (Imsa-Porsche 996GT3 RSR) die GT2-Kategorie.
Der aktuelle Zwischenstand der Meisterschaft lautet: Ayari / Hernandez (188 Punkte) vor Alliot / Hallyday (113), Palttala / Kuismanen (105) und Balthazard / Policand (78).
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Tom Kimber-Smith / Luke Hines (LNT-Panoz Esperante) gewannen den samstäglichen ersten Lauf der Britischen GT-Meisterschaft in Mondello Park mit einer Runde Vorsprung, nachdem ihre einzigen Konkurrenten in der GT2-Klasse, Niarchos / Mullen (Scuderia Ecosse-Ferrari F430), nach technischem Defekt bereits im vierten Umlauf ausgefallen waren.
Etwas überraschend kam der zweite Gesamtrang von Barrie Whight / Gavan Kershaw im GT3-Lotus Exige des Cadena-Teams, Dritte und zugleich Sieger der GTC-Kategorie wurden Jonny Lang / Matt Allison (Trackspeed-Porsche 996 GT3 Cup).
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Zum ersten Mal seit Bestehen der LMP2/LMP675-Klasse hat ein Team den Klassensieg in Le Mans aus dem Vorjahr verteidigen können. Die RML-Mannschaft mit den Piloten Thommy Erdos, Andy Wallace und Teambesitzer Mike Newton konnte diesmal auch vom Gesamtergebnis her überzeugen. War man im Vorjahr noch einer der wenigen Überlebenden auf dem 20. Gesamtrang, so standen diesmal Platz 8 im Gesamtklassement und ein Vorsprung von 17 Runden oder 230 km auf den nächst besten LMP2 - den Lola von Bill Binnie - zu Buche. Dies bedeutet für die RML-Mannschaft bei ihrer bisher fünften Le Mans-Teilnahme das beste Gesamt-Ergebnis.
Lediglich einige Fehlzündungen und zwei zusätzliche Stopps zur Behebung von Vibrationen musste das Team diesmal verzeichnen – sonst hätte sogar noch mehr drin gelegen. In 315 von 343 Runden führte das Team die Klasse an.
Thommy Erdos stellte den Wagen im Qualifying auf die 6. Startposition. Über das gesamte Rennen hinweg lag man in den Top-10 und wurde sogar kurz vor Ende des Rennens vom ACO als beste Teamcrew des Rennens ausgezeichnet. Es war übrigens der dritte Lola-Sieg in Folge in der LMP2-Klasse. Im nächsten Jahr wird es für die britische Prototypenmarke einen neuen Konkurrenten geben – dann wird Porsche in der LMP2-Klasse debütieren.
Bei den ersten sechs Wertungsläufen des Porsche Michelin Supercup 2006 trat Mühlner Motorsport als ein komplett belgisches Team an. Die beiden in Monaco lebenden Belgier Geoffroy Horion und David Dermont waren für das im belgischen Spa-Francorchamps ansässige Mühlner Motorsport Team in den belgischen Landesfarben am Start.
Das von D’Ieteren Porsche Import unterstützte Projekt, wurde weitestgehend durch die Fahrer finanziert. Dermont und Horion haben allerdings nun dem Team Ihren vorzeitigen Ausstieg aus dem Porsche Michelin Supercup mitgeteilt.
Durch diese neue Wendung überrascht, muss Mühlner Motorsport zusammen mit dem Partner D’Ieteren die Situation für den Rest der Saison überdenken. Somit wird das All Belgian Team zumindest beim nächsten Lauf in Indianapolis nicht am Start sein. „Wir wünschen uns auch zukünftig eine gute Zusammenarbeit mit D’Ieteren Porsche Import denn wir sehen darin eine langfristige Strategie, Porsche Belgien im Motorsport zu präsentieren. In der Konstellation als All Belgian Team haben wir sehr große Beachtung in den Medien erzielt“, so Bernhardt Mühlner.