Über 40 Wagen waren es am Ende die am vergangenen Wochenende die beiden Sprintrennen der Spezial Tourenwagentrophy auf der Ardennenachterbahn bestritten. Die beiden Rennen wären an und für sich an Dr. Klaus Nesbach im Stealth B6 gegangen, hätte der nicht im ersten Lauf eine Zeitstrafe wegen Überholens in der Auslaufrunde kassiert (siehe Rennbericht). So erbte Willi Herold im Audi den Sieg für Lauf 1, während Nesbach sich im 2. Lauf schadlos hielt.
Nesbach: "Das Rennen selbst war recht problemlos. Ich kam sehr gut weg und konnte einen Vorsprung von 10 Sekunden herausfahren und ihn schön halten. Dadurch hatte ich natürlich zunächst keine aufspritzende Gischt vor mir. Kleine Probleme gab es mit meiner beschlagenen Scheibe, wodurch die Sicht eingeschränkt war. Meine Reifen waren gut und ich habe mich während des Rennens sehr gut gefühlt. Die Überraschung kam dann am Ende des Rennens. Ich fuhr hinter einem Fahrzeug und wollte überholen. Durch die aufspritzende Gischt wurde ich offensichtlich nicht rechtzeitig gesehen, wodurch die Zielflagge nicht unten war. Ich wusste nicht, ob das Rennen zu Ende ist. Erst nach einer halben Runde hat ein Streckenposten blau und gelb gezeigt, da hatte ich aber bereits einige Fahrzeuge überholt."
Willi Herold: "Die Startphase war gut. Ich musste dann aber an drei Autos vorbei, was heute wegen der aufspritzenden Gischt schwierig war. Ich konnte dann bis auf Daniel Schrey auffahren. Nach der Eau Rouge hatte ich mehr Schwung und konnte Daniel überholen. Bei trockenem Wetter bin ich mir nicht sicher, ob ich diese Leistung wiederholen kann. Mein Tank ist einfach zu klein und bei langen Distanzen habe ich keine saubere Verbrennung mehr, wodurch ich Tempo herausnehmen muss".
Verfasst von Johannes Gauglica am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Ex-Skistar Hans Knauß wird in Most erstmals gefordert: Ein Platz auf dem Siegespodest sollte möglich sein.
Teamchef Sepp Renauer änderte nach dem 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps kurzfristig den Einsatzplan. „Der Aufwand bei einem 24-Stunden-Rennen ist überaus hoch, deshalb müssen wir aus Kostengründen ein wenig leiser treten. Der Abstecher nach Most in die tschechische Langstreckenmeisterschaft ist im Moment die richtige Plattform für uns“, begründet der Neunkirchner Rennstallbesitzer die Teilnahme an diesem 3-Stunden-Rennen.
Für die Piloten Hans Knauß, Manfred Jurasz und Claus Schunk wird Most keine Spazierfahrt, denn es gibt nicht weniger als sieben starke Porsche, zwei DTM-Audi A4 ST und einen DTM-Mercedes zu bekämpfen. „Die Konkurrenz ist zwar nicht so groß wie in der FIA GT-Weltmeisterschaft, weil in Most die superschnellen Ferrari fehlen, aber es gibt genügend Podestanwärter“, erklärte Team-Doyen Manfred Jurasz nach dem Studium der Teilnehmerliste. Der Sieger dürfte mit Antonin Charouz und Vaclav Nimc auf DTM-Mercedes CLK ja schon vor Beginn des Rennens feststehen, denn der bärenstarke DTM-Bolide ist für das restliche Starterfeld schier unerreichbar.
Für Ex-Skistar Hans Knauß endet in Most die Schonfrist des Neueinsteigers. „Hans hat sich bereits gut bei uns und vor allem im Metier Autorennsport eingelebt. Nach seinen bisher gezeigten Leistungen und Testergebnissen wird er in Most erstmals gefordert“, sieht Teamchef Sepp Renauer in dem Schladminger Aufsteiger die künftige Führungsperson in der 3-Piloten-Mannschaft.
„Mit diesem Leistungsdruck kann ich sehr gut umgehen, da bin ich vom Skirennsport bestens geschult“, brennt der Steirer schon auf den samstägigen Start in Most und meinte weiter: „Obwohl viele etablierte Fahrer an dieser Langstreckenmeisterschaft teilnehmen, könnte uns ein Platz unter den besten Drei gelingen. Antonin Charouz (CZ) auf DTM-Mercedes, Milan Maderyc (CZ) auf DTM-Audi oder Robert Senkyr (CZ) im superschnellen BMW M3 GTR sind harte Brocken. Nicht weniger schnell Juraj Sedivy (SK) auf Audi und Andrej Studenic (SK) auf Porsche 911 GT 3. Auch die FIA GT erprobten Piloten wie Rudolf Machanek (SK, Porsche), Attila Barta (HU, Porsche) und der Österreicher Lukas Lichtner-Hoyer auf Porsche sind heiße Tipps für einen Stockerlplatz.“
Nach längerer Absenz ist Claus Schunk wieder in der Renauer Motorsport-Mannschaft zu finden. Ein Jobwechsel war der Grund warum Schunk bisher pausieren musste. „Claus konnte im Vorjahr in Most seinen ersten Gesamtsieg feiern, deshalb wird er zusammen mit Hans Knauß und Manfred Jurasz dieses Langstreckenrennen in Angriff nehmen“, begründet die Teamleitung das Engagement des Deutschen. „Ich freue mich riesig, dass mich Sepp Renauer in diesem Rennen einsetzt. Vielleicht können wir an die guten Ergebnisse des Vorjahres anschließen“, zeigt sich Schunk voll motiviert.
Für das Rennen in Donington Park hat Pescarolo Sport nun anscheinend einen Privatier mit an Bord genommen. Didier André, bislang auf dem Courage des Belmondo-Teams aktiv, hat nach dem Rückzug des 2. Wagens des französischen LMP2-Teams (nach dem Unfall-Schaden in Le Mans) beim schon als Meisterteam so gut wie feststehenden Pescarolo Team angedockt. Spekulationen gehen dahin, dass er einer der potentiellen Interessenten für den Erwerb der Pescarolo-Hybrid-Courages ist, die Henri Pescarolo nach Ende der Saison zum Verkauf anbietet, um die Konstruktion eines eigenen LMP1 zu finanzieren.
Der Einsatz von Andre als dritten Piloten könnte einigen Teams die Gelegenheit geben, zumindest zu Rennmitte den Anschluss an das Meisterteam zu halten. Möglich dass Donington Park daher etwas mehr Spannung an der Spitze verspricht.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Die Britische GT gönnt sich keine Sommerpause – am 12. und 13. August finden die Läufe zur sechsten Runde der Meisterschaft statt. Nach drei Jahren kehrt man dazu wieder auf den Rockingham International Circuit zurück, befahren wird dort eine neu gestaltete, rund 3,1 km lange Streckenvariante. Favoriten sind einmal mehr Tom Kimber-Smith / Luke Hines (LNT-Panoz Esperante) und Chris Niarchos / Tim Mullen (Scuderia Ecosse-Ferrari F430), die nur durch drei Punkte getrennt im GT2-Punkteklassement voran liegen. Vielleicht kann aber auch der Eclipse-Mosler MT900R von Phil Keen (Bild), der zuletzt in Snetterton zweimal aus der ersten Reihe startete und jeweils Dritter in den Rennen wurde, etwas Abwechslung in das Duell Panoz gegen Ferrari bringen.
Verfasst von Johannes Gauglica am . Veröffentlicht in Prototypen diverse
Endlich eine Zielankunft für den PRC von Vater und Sohn Hodges in der Britsports-Serie. Beim Rennen in Donington konnte der österreichische Rennwagen zeigen, was in ihm steckt. Fred Goddard persönlich schaute seinen Technikern auf die Finger und überwachte die Vorbereitung, der sechste Platz ist hoffentlich nur der Beginn einer Reihe von guten Resultaten.
Ein 15 Sportwagen großes Feld stellte sich den 50 Minuten im Donington Park. Vorneweg stürmte Nigel Greensall, einer der besten Club-Racer in Großbritannien, solo zu einem unangefochtenen Sieg im Yamitsu S3000. Sein Partner Dave Shelton musste krankheitsbedingt sehr kurzfristig seine Teilnahme absagen, damit musste (oder durfte) der Routinier Greensall das Rennen alleine fahren und spielte sein Können gnadenlos aus. Im Training gaben Sam Hobday und Alex Buncombe im Chiron LMP3 ihm noch um vier Hunderstel Paroli, sie traten aber wegen eines multiplen Technik-Infarktes gar nicht mehr zum Rennen an. In Reihe 2 Mike Roberts, er fuhr diesmal einen Werkswagen von Juno gemeinsam mit dem jungen Formel-Nachwuchsfahrer Oliver Turvey. Daneben wieder ein anderes Fabrikat, der Rapier mit den Fahrern Ian Flux und Michael Christopher. Dieses Auto war schon in der FIA-Sportwagenmeisterschaft dabei.
Diese beiden Teams wurden zu Rennbeginn freudig überrascht, denn nicht nur die Pole Position blieb leer: Greensall startete aus der Box. Der Rapier setzte sich an die Spitze des Feldes, dahinter ein Le-Mans-Veteran: der Pilbeam MP91 von Simon Heaps. Ein kleines, aber buntes Feld also: mit dabei außerdem Autos der Marken Radical, Gunn, Speads und Prosport.
Um den Prosports LM3000 tobt seit langem die „GT oder nicht GT“-Diskussion. Der Wagen wurde aus der britischen GT-Meisterschaft verbannt und fährt neben der Britsports-Serie (als Prototyp) unter anderem auch die 24 Stunden von Silverstone (als GT).
Der Star der Anfangsphase war dann Greensall, der binnen sieben Runden auf dem zweiten Platz auftauchte. In Runde 13 vollzog sich dann der Führungswechsel. Greensall nutzte in der Folge die Maximalfahrzeit von 70% der Renndistanz voll aus, bevor er seinen Pflichtstop einlegte, und baute einen komfortablen Vorsprung auf. Von dem waren dann allerdings nur noch 4 Sekunden übrig, und der Verfolger hieß wieder einmal Ian Flux. Die beiden Haudegen des britischen Clubsportes bereiteten sich wieder auf einen Showdown vor, als sich der junge Oliver Turvey ins Geschehen mischte. Er arbeitete sich an „Fluxie“ vorbei, aber Greensall war nicht mehr einholbar: der Yamitsu hat damit in seinem zweiten Britsports-Rennen den zweiten Sieg eingefahren.
Beim Aufbau des Honda Acura-LMP2-Prototyp hat sich Acura professionelle Unterstützung an Bord geholt. Der ehemalige F1 Team Besitzer, Benetton-Chef-Designer und FIA-Berater Nick Wirth, der mit Honda schon im Rahmen deren IRL-Programms zusammengearbeitet hat, soll mit seiner Firma das Design für das ab 2008 für die ALMS und 2009 für Le Mans vorgesehene reine Acura-Chassis entwerfen. Bis dahin will Acura im kommenden Jahr Erfahrungen mit den Courage- und Lola-Chassis sammeln. Augenblicklich ist Wirth Research, die Firma des Ex-F1-Teamchefs damit beschäftigt, das Courage C75-Chassis für Andretti-Green Racing und Highcroft Racing auf den Honda-Treibsatz anzupassen.
In Donington Park soll bei der LMS-Runde ein neues Fabrikat die GT2-Klasse bereichern. Der Nissan 350Z von RJN Motorsports war schon bei der FIA-GT-Runde in Silverstone präsent, konnte dort allerdings mit einem Ausfall nach 23 Runden im Rennen und eher verhaltenen Zeiten in den vorangegangenen Qualifikations- und Trainings-Sessions noch keine Akzente setzen. In den Händen von Joey Tuckey und Darren Manning, der in der Woche zuvor auch bei den 1000km von Suzuka antreten wird, plant RJN nun einen zweiten Anlauf bei den 1000km von Donington. RJN hat den Wagen mittlerweile auch vom ACO homologieren lassen, so dass dem 6-Kampf Porsche gegen Ferrari gegen Panoz gegen Spyker gegen TVR gegen Nissan in der GT2-Klasse in drei Wochen nichts mehr im Wege stehen dürfte.
Das LMP2-Team von Miracle Motorsport wird in der bekannten Form nicht mehr in der ALMS antreten. Das Courage Chassis und die dazugehörigen AER-Motoren wurden schon vor einigen Wochen an das Team Spencer verkauft, einer Mannschaft die in der Vergangenheit mit Mazda-betriebenen Lola- und Kudzu-Chassis in der ALMS und der Grand Am (als diese noch offene Prototypen zuließ) angetreten war und die in den letzten Jahren in der historischen Sportwagenszene in Amerika ihr Auskommen fand. Es gilt als wahrscheinlich, dass Teamchef Dennis Spencer versuchen wird, das im kommenden Jahr noch in der ALMS zugelassene C65-Chassis auf Mazda-Power umzurüsten. Damit würde neben BK-Motorsport, die allerdings die letzten Runden aufgrund eines Unfallschadens am Mazda-C65 auslassen mussten, ein weiteres LMP2-Team mit Wankelrotoren an den Start gehen, falls das Engagement denn zustande kommt.
41 Wagen stehen derzeit auf einer ersten Nennliste für die 1000km von Suzuka. Im Gegensatz zu den vorigen Jahren wird der nun schon zum 35. Mal ausgetragene Traditionsevent als eine Runde der SuperGT-Meisterschaft gewertet. Angesichts der Renndistanz, welche die 300km eines sonstigen Super-GT-Rennens deutlich überschreitet, verstärken sich viele der 15 GT500- und 26 GT300-Teams mit einem 3. Fahrer. Unter anderem wird dabei auch ein deutscher Pilot zusätzlich zum Einsatz kommen. Adrian Sutil, seines Zeichens Vizemeister der F3 Euroserie 2005 und derzeit F3-Pilot in Japan und Midland F1-Testfahrer hat schon im Mai einen Test absolviert, bei dem er Andre Lotterers Lexus SC 430 testen dürfte. Zusammen mit Lotterer und dessen Partner Juichi Wakisaka wird Sutil somit auf dem Lexus mit der #36 zum Einsatz kommen. Zweiter Deutscher bei den 1000km Suzuka wird wie gewohnt der 2-fache Champion der vormals JGTC genannten Serie, Michael Krumm, sein, der den Brasilianer Fabio Carbone neben Stammfahrer Richard Lyons bei sich im Nissan Fairlady Z erhält. Nich eine Verstärkung aus der deutschen F3-szene naht in Form des Schweden Björn Wirdheim, der einen weiteren Lexus steuern wird. Ausgetragen werden die 1000km von Suzuka am 20.August 2006.
Wird es noch was mit dem angekündigten Lexus-Programm in der ALMS? Wahrscheinlich nicht, wenn man den jüngsten Gerüchten aus dem ALMS-Umfeld Glauben schenken darf. Demnach hat das aus der Grand Am stammende Team Lexus den Entwicklungsauftrag für das GT2 S2-Projekt entzogen bekommen, nachdem man bis heute nicht in der Lage war, entgegen allen Ankündigungen die Wagen an die Strecke zu bringen. Die Hintergründe dafür liegen noch im Dunkeln, aber nun soll von Lexus ein neuer Einsatzpartner gefunden werden. Ob es dann noch zu einem Einsatz in diesem Jahr kommen wird ist derzeit offener denn je. Man sollte sich einfach überraschen lassen.