Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Audi hat 4 Fahrer aus dem DTM-Fahrerkader auf dem HTTT den Audi R10 Tdi testen lassen um im Falle des Zustandekommens des Engagements eines 3. Audi R10 Tdi für Le Mans eine entsprechende Fahrerbesatzung bereitstellen zu können. In Paul Ricard spulten Mattias Ekström, Lucas Luhr, Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller insgesamt rund 1.400 Testkilometer ab. Sportchef Dr.Wolfgang Ullrich zeigte sich zufrieden mit dem Testergebnis und sah potentiell alle vier Fahrer für den Einsatz als geeignet an.
Laut der Audi-Pressemeldung sparten alle vier Piloten nicht mit begeisterungsgeprägten Eindrücken: "Das Ding schiebt einfach in jedem Gang unheimlich an", so Mike Rockenfeller. "Man gewöhnt sich ja an alles – aber dieser Motor ist einfach unglaublich.“
Alexandre Prémat, "Es ist beeindruckend, wie professionell die Audi Mannschaft arbeitet. Und der R10 ist einfach unglaublich: Das ist ein TDI, hat aber Power eines Formel 1-Autos. Ich bin Audi überaus dankbar, dass ich die Chance zu diesem Test bekommen habe."
Lucas Luhr, der in der vergangenen Saison den RS Spyder steuerte: "Man merkt, dass das Auto 150 Kilogramm schwerer ist, vor allem wenn man in Kurven hinein bremst oder schnelle Richtungswechsel machen muss. Aber der R10 TDI ist sehr gut fahrbar, reagiert präzise auf Änderungen und macht viel Spaß – und die Motorleistung ist natürlich gigantisch."
Mattias Ekström: "Ich habe mich von Anfang an im Auto wohl gefühlt, brauche aber noch mehr Erfahrung, um ruhiger zu werden. Leistung, Drehmoment und Abtrieb sind gigantisch gut und ganz anders als im DTM-Auto. Nur in langsamen Kurven hätte ich mit meinem A4 mithalten können."
Auf die Mannschaft von Wieth Racing wird man auch in diesem Jahr nicht in der GT-Szene verzichten müssen. Allerdings verlagert die süddeutsche Truppe ihre Aktivitäten zunehmend in den nationalen Bereich, wie uns Teammanager Florian Hebel just mitteilte.
„Wir werden dieses Jahr als Team "rhino´s Wieth Racing – Porsche Zentrum München Süd" mit Unterstützung unserer Sponsoren rhino´s, Launch, Online Leasing, Porsche Zentrum München Süd und SWD-Reinol im Porsche Carrera Cup Deutschland antreten. Als Fahrer konnten wir den Ex-DTM Werksfahrer Thomas Jäger und Marcel Leipert, der aus dem rhino´s-Junior Squad aufgestiegen ist, verpflichten.
Mit Thomas konnten wir letztes Jahr bereits mit dem Team ProSieben die Meisterschaft in der MINI CHALLENGE gewinnen. Unser Ziel in der für uns neuen Serie sind zunächst Platzierungen unter den Top 10 und Erfahrung mit dem 997 GT3 Cup zu sammeln. In der zweiten Saisonhälfte sollen uns die dann helfen, den Sprung aufs Treppchen anzuvisieren. In der MINI CHALLENGE gehen wir auch dieses Jahr wieder an den Start, als Partner von die agentour und ProSieben. Das Ziel ist hier natürlich die Verteidigung des Meistertitels.
Mit dem Ferrari werden wir wohl dieses Jahr mangels sinnvoller Einsatzmöglichkeiten nicht starten. Es gibt zwar das eine oder andere Projekt, an dem wir arbeiten, aber davon ist soweit noch nichts spruchreif. Wer auf die Idee kam, dass unser Auto in der LMS eingesetzt wird, weiß ich auch nicht - es gab zwar Anfragen in diese Richtung, aber nie irgendetwas Konkretes.“
Zum ersten Mal in der LMS-Historie steigt ein ein großer Automobilhersteller offiziell mit einem Werksteam und nicht nur mit einer Kundenmannschaft in die 1000km-Serie ein. Peugeot hat sich für den Generalangriff auf Audi an der Sarthe die LMS als Trainingsgeläuf ausgewählt. Mit Bestzeiten bei den Tests am HTTT (nur eine Session wurde nicht vom einzigen anwesenden 908 dominiert) unterstrich man den Anspruch 2007 an der Spitze fahren zu wollen. Dadurch erfährt die Serie eine signifikante Aufwertung die langfristig sicher nicht ohne Folgen bleiben wird.
Aber auch sonst zeigt sich die Top-Klasse der Meisterschaft sehr gut bestückt. Nicht weniger als 13 LMP1 stehen auf der offiziellen Nennliste für die 25. 1000km von Monza. Wer kommt neben den Peugeots als weiterer Siegeskandidat in Frage?
Henri Pescarolos Name darf hier nicht vergessen werden. Der Seriensieger der LMS (die letzten 6 Läufe gewann ein Bolide des Teams aus Le Mans) darf zumindest mit den beiden Piloten Collard und Boullion auch 2007 wieder ganz oben erwartet werden, wenn auch das neue erste komplett eigenkonstruierte Chassis eine kleine Unbekannte in der Gleichung für 2007 ist. Henris Kundenteam Nr.1, Rollcentre Racing überraschte am HTTT mit Bestzeiten auf den bislang immer hinter Michelin einzustufenden Dunlops. Ob dies wirklich einen Durchbruch für die britische Reifenmarke andeutet oder ob es nur der „Barbosa-Faktor“ war wird Monza zeigen. Die Homogenität der Fahrercrew (Joao Barbosa, Stuart Hall und Phil Keen sind genannt) wird auf diesem Wagen entscheidend sein. Ein hohes Potential deutete auch der neue Charouz Lola mit Jan Charouz und Stefan Mücke in Süd-Frankreich an. Die vom erfahrenen Jota-Team um Sam Hignett betreute Mannschaft zeigte Podiumspotential, wenn man auch in den ersten Rennen noch nicht all zu viel vom neuen Wagen und den noch LMP-unerfahrenen Piloten erwarten sollte. Ein Comeback geben die 2005´er Sieger vom Nürburgring, Hayanari Shimoda und Tom Chilton, in Monza. Der neue LMP1-Zytek sollte aus dem Stand schnell genug sein – ob er auch zuverlässig genug ist muß das Rennen zeigen.
Eine große Unbekannte wird in Monza leider nicht mit am Start sein. Der neue Swiss Spirit-Lola ist von den Papierdaten her ein Löwenbändiger (in Anspielung auf Peugeot) allerdings hat man es bei Lola in Huntingdon nicht geschafft, den Wagen bis Monza noch rechtzeitig fertig zu bekommen – schade, da die Kombination Lola-Chassis und Audi-Motor mit „spannend“ nur unzureichend beschrieben ist.
Kommen wir zu den Teams die unter regulären Bedingungen zwar nicht unbedingt für den Sieg in Frage kommen, für die ein Podium jedoch schon ein Erfolg bedeuten würde. Courage hatte im vergangenen Jahr mit der Zuverlässigkeit der Kombination LC70-Mugen-Yokohama zu Kämpfen. Mit der neuen Kombination LC70-AER-Michelin erhofft man sich den entscheidenden Sprung hin zu mehr zählbaren Resultaten. Chamberlain Synnergy setzt ebenfalls auf AER und überzeugte auf Michelin am HTTT mit unerwarteten Top-Speed-Werten. Jan Lammers Racing for Holland-Mannschaft hat den Anschluss an die glorreichen Tage der FIA-SWM in der LMS bislang nicht geschafft. Ein Podium mit dem auf langen Geraden wie in Monza unschlagbar schnellen Dome wäre eine Erlösung für das niederländische Nationalteam. Schließlich darf man auch auf den Lavaggi LS1 gespannt sein. Die Mannschaft um Konstrukteur und Fahrer Lavaggi geht in die erste Entwicklungssaison mit dem eigenkonstruierten LS1-Chassis. Ein Finish wäre für das Team schon wie ein Sieg.
Jürgen Alzen wird sich diese Woche seinen Porsche Cayman mit Patrick Simon teilen. Der Grund dafür liegt darin, dass Jürgen Alzen’s Bruder Uwe beim Porsche Supercup Rennen im Rahmen des F1 Grand Prix in Bahrain starten wird.
Auch mit dieser Kombination sollte die Mannschaft um Jürgen Alzen eine Chance auf einen Platzierung unter den Top 5 haben.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Nachdem das Auftauchen der von Reiter Engineering aufgebauten Lamborghini Gallardo GT3 in Australien offenbar auch im deutschsprachigen Raum wieder mehr Interesse an der dortigen GT-Meisterschaft hervorruft, sei ein Bild vom Debut-Einsatz des zweiten nach down under gelangten Gallardos nachgereicht.
Ian Palmer tastete sich - wie bereits berichtet - auf dem anspruchsvollen Kurs von Bathurst noch vorsichtig an das volle Potential des neuen Autos heran. Seine beiden vierte Plätze, insbesondere aber auch die von Bryce Washington im Natrad-Gallardo eingefahrenen zwei (Gesamt-)Siege, geben allen Grund zum Optimismus.
Wenig Begeisterung gab es hingegen beim Führenden im Punkteklassement, dem Dänen Allan Simonsen, der mit seinem neuerlich im Wege des Reglements zurecht gestutzten Ferrari F360 GT2 diesmal über dritte Ränge nicht hinauskam und daher überlegt, doch nicht die gesamte Saison der Australischen GT zu bestreiten.
Nicht nur formatfüllende Großaufnahmen haben ihren Reiz - das Bild links vom Saisonauftakt des Französischen Porsche Carrera Cups ist wohl allein eine Kurzmeldung wert. 34 Cup-Fahrzeuge gingen im Rahmen der Super Serie FFSA auf dem 3,6 km langen Kurs von Nogaro an den Start. Den ersten Lauf gewann Frederic Makowiecki (Larbre) vor Renaud Derlot (IMSA Matmut) und dessen Teamkollegen Sebastien Dumez. Rennen 2 brachte einen Sieg von Derlot vor Philippe Almeras (Team Almeras) sowie Makowiecki. Im Vorjahr hatte Anthony Beltoise den Französischen Cup nach Belieben dominiert, heuer lief es für ihn noch nicht nach Wunsch. Die Kampfspuren an seinem Auto (Bild rechts) lassen einen bewegten Verlauf seiner Rennen erahnen – Beltoise musste sich in Nogaro mit den Rängen 7 und 4 zufrieden geben.
Das belgische SRT-Team hat neben dem Engagement in der FFSA-GT mit den Piloten Eric Cayrolle und Laurent Cazenave auch ein Engagement im Citation-Cup der FIA-GT-Meisterschaft bestätigt. Der Finne Pertti Kuismanen und Tom Cloet werden die Covette C5-R des Teams in den Europäischen Runden der „Privaties-Wertung“ der FIA-GT steuern. Zusätzlich steht für das Team ein Engagement bei den 24h von Spa-Francorchamps als Saisonhöhepunkt auf der Agenda.
SRT hatte als erstes Corvette-Kundenteam von sich Reden gemacht und in den vergangenen zwei Belcar-Saisons insgesamt 7 Siege in der belgischen Langstreckenmeisterschaft eingefahren, davon zwei bei den 24h von Zolder. Nachdem die GT1 in Belgien ab dieser Saison nicht mehr zugelassen sind, war man nach Frankreich in die dortige GT-Meisterschaft ausgewandert. Umso mehr sieht man nun den beiden Heimrennen in Zolder und Spa-Francorchamps entgegen.
Der Scuderia Ecosse scheint für das kommende Heimrennen in Silverstone ein besonderer Coup gelungen zu sein. Nach einem erfolgreichen Test auf der schottischen Strecke in Knockhill hat das Team die Verpflichtung des Ex-F1-Weltmeisters Nigel Mansell auf einem der Ferrari F430 des Teams bekannt gegeben. Teammanager Stewart Roden hatte vernommen, dass der Ex-Champion, der in seiner F1-Zeit auch für das Ferrari-Werksteam fuhr, sich in Sebring nach Möglichkeiten eines derartigen Einsatzes in der ALMS erkundigt hatte und ihm spontan den Einsatz beim Heimrennen der FIA-GT-Meisterschaft in Silverstone nahe gelegt. Beim Test zeigt sich der auf der Insel immer noch hoch beliebte Mansell angetan vom F430 und erreichte laut Pressemitteilung des Teams das Tempo der Stammfahrer Chris Niarchos und Andrew Kirkaldy. Zusammen mit den beiden ist ein Einsatz beim Heimrennen vorgesehen. Vorab soll Mansell noch bei einem Reifentest von Pirelli in Estoril weitere Erfahrungen auf dem Wagen sammeln.
Bislang ist bezüglich der Verpflichtung von Mansell nur von der Runde in Silverstone die Rede. Die Scuderia Ecosse muss derzeit noch auf Stammfahrer Thomas Enge verzichten, der nach dem Crash beim Stadtrennen in St.Petersburg für einige Wochen ausfällt, sich aber nun in Indianapolis in einer Spezialklinik auf dem Weg der Besserung befindet.
Sechs Chassis-Fabrikate mit drei verschiedenen Motoren und drei verschiedenen Reifenlieferanten – das ergibt auf dem Papier 54 denkbare Kombinationen aus denen sich die derzeit 11 für Monza genannten Teams munter bedient haben. Keine zwei Wagen sind hier in allen Details identisch – somit spielt in dieser Klasse neben der fahrerischen auch die technische Komponente und ihre Beherrschung durch ein versiertes Team eine große Rolle. Die Klasse bietet genug Stoff für eine technische Diplomarbeit. Dem Autor dieser Zeilen sei daher ein gestraffter Überblick über die Teams gestattet:
Die Routinierten: Einige Teams setzen auf Kontinuität und bleiben bei den Kombinationen aus dem letzten Jahr - eine Taktik die sich gerade in der LMP2 bewährt hat. Darunter sind das Ray Mallock Limited-Team, das portugiesische ASM-Team, das schweizer Horag-Lola-Team und die Bruichladdich-Werks-Radical-Mannschaft sowie die Truppe von Binnie Motorsport zu nennen, wobei letztere allerdings mit dem Wechsel auf Kumho-Reifen vielleicht auch zu ...
... den Experimentierfreudigen zählen könnten: Allen voran darf hier das Kruse-Motorsport Team genannt werden. Ein neues Pescarolo-Chassis (das Foto vom Roll-out stammt von der Homepage von Norbert Siedler), Kumho-Reifen und der Judd-Motor zusammen mit zwei Ex-Formel-Assen sind eine Kombination, die alle Möglichkeiten offen lässt. Die noch nicht in Monza anwesende T2M Motorsport-Mannschaft mit ihrem Dome-Mader dürfte ebenso in diese Kategorie zu zählen sein, wie das Barazi-Epsilon-Team, welches den ersten LMP2-Zytek auf die Piste bringt. Embassy-Motorsport hat just mit dem kurzfristigen Umstieg auf Radical statt des geplanten Pilbeams den Mut bewiesen, schnell Nägel mit Köpfen zu machen - ihnen gebürt deswegen auch ein Platz in dieser Gruppe.
Die Favoriten: Hier überschneiden sich die beiden vorgenannten Gruppen. Realistisch betrachtet sollte man die Mannschaften von Ray Mallock und ASM-Quifel, die beide auf ihren Erfolgen aus dem vergangenen Jahr aufbauen können, immer mit auf der Rechnung haben. Das Barazi-Epsilon Team hat auch die entsprechenden Ressourcen, um die Kombination Zytek-Zytek-Michelin mittelfristig zum Sieg führen zu können – ob es aus dem Stand ausreicht, muß abgewartet werden. Vielleicht reisst ja in diesem Jahr eine Serie in den LMS-Statistiken, die bislang motorenseitig eindeutig für die AER-Fabrikate spricht. 13 von 15 Siegen wurden bislang mit dem 2l-Turbo aus der britischen Schmiede gewonnen. Barazi-Epsilon, sowie Binnie für Zytek, sowie das just auf Radical umgestiegene Embassy-Team, Kruse, Bruneau und Horag für Judd werden versuchen, 2007 diese Statistik zu ändern.
Beim zweiten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft am kommenden Wochenende wird Dirk Adorf nicht im Raeder-Lamborghini starten, sondern wie schon bei den 24 Stunden von Bahrain im Land-Porsche fahren. Er unterstützt die Stammbesatzung Marc Basseng und Marc Hennerici.
Das Siegerfahrzeug des letztjährigen 24 Stunden Rennen, der Porsche GT3-MR (Typ 996), bleibt nach seinem Leitplankenkuss im letzten Rennen am Wochenende in der Garage. Die Reparaturen konnten nicht in der Kürze der Zeit durchgeführt werden. Armin Hahne wird aber trotzdem am Wochenende auf einem Manthey Fahrzeug starten, nämlich dem Porsche GT3 RSR (Typ 997) - hier unterstützt er Marcel Tiemann und Arno Klasen, während sein Co-Pilot Christian Haarmann am Wochenende eine Auszeit nimmt.
Zwei ehemalige DTM Fahrer, Peter Dumbreck und Duncan Huisman, fahren am Wochenende ihr erstes VLN-Rennen des Jahres. Peter Dumbreck wird den Nissan Z350 des Falken-Teams mit Dirk Schoysman und Kazuki Hoshino fahren. Duncan Huismann fährt die zweite Dodge Viper GTS-R von Zakspeed.