Hatten wir gestern beim 1000km-Barcelona-Rückblick nicht einen wichtigen Fakt in der Statistik unterschlagen? Richtig! Zum ersten Mal standen bei einem LMS-Lauf zwei deutsche Piloten auf dem LMS-Podium. Mit Mike Rockenfeller im Audi (Bild ganz links) und Stefan Mücke (ganz rechts) im überraschend starken LolaAston Martin B08/60 von Charouz Racing Systems schafften gleich zwei Landsleute den Sprung auf das Treppchen. Zählt man nun noch Wolfgang Kaufmann im (allerdings nur eingeschränkt podiumsverdächtigen) Lavaggi LS1 hinzu, dann präsentiert sich die Top-Klasse der Lemans Serie heuer deutschsprachig wie nie.
Mike Rockenfeller genoss sichtlich sein Debüt in der europäischen Serie. Le Mans 2007 will er vergessen, als nach gerade mal zwei Rennstunden sein R10 auf den überraschend nassen Randsteinen der Tertre Rouge ausser Kontrolle geriet und rücklings in die Leitplanken einschlug. „Das ist natürlich das Schlimmste, was dir als Werksfahrer passieren kann. Allerdings muss man einschränkend sagen, dass die Stelle in der Runde vorher noch trocken war und als ich ankam der kurze Schauer schon wieder vorbei war. Ich habe meine Lektion daraus gelernt und weiss nun das man bei solch einem Rennen nicht immer 100% am Limit fahren kann. Ich bin jetzt aber nicht auf diesen Fehler fixiert – das muß man irgendwann einmal ausblenden, wenn man wieder ins Auto steigt. Zudem ist hier in der Lemans Serie klar das 98% Leistung nicht ausreichen, um unsere Gegner (die 908) zu schlagen. Hier musst du stets am Limit unterwegs sein, den Verkehr aber defensiv angehen.“
Nach Le Mans, Laguna Seca und Sebring war Barcelona das vierte Rennen auf dem R10 für den 25-jährigen Rockenfeller, der als PCC-Champion 2004, FIA-GT Meisterschaft- und Le Mans-Klassensieger 2005 sowie Sieger der 24h am Nürburgring 2006 schon eine beachtliche Vita zu Buche stehen hat. Die 12h in Florida waren ein passendes Warm-up für den Einstieg in die europäische Serie. „Meine Stints dort waren ganz gut. Ich habe den Wagen dort als Dritter übernommen, wobei ich einen Doppelstint fahren konnte. Als ich zum zweiten Mal im Wagen saß, hatte ich lediglich einen Dreher zu verzeichnen. Aber da lagen wir schon wegen der technischen Probleme am Auto um einiges zurück.“ Umstiegsprobleme vom DTM-Audi auf den R10 hat Mike nicht. „Du brauchst lediglich fünf Runden, dann hast du dich wieder an die TDI-Power gewöhnt. Ich muss sagen, dass mir der Schritt zurück in den DTM-Audi jeden Mal schwieriger vorkommt. Da brauche ich deutlich mehr.“
Bei den 1000km von Barcelona hatten die Audi noch mit Handlingsproblemen und einem notorischen Untersteuern zu kämpfen. In drei Wochen in Monza dürfte das anders aussehen, auch wenn die Strecke für die R10 im Unterschied zu den Peugeot wieder neu sein wird. Dort hat Mike zusammen mt Alexandre Premat die zweite Chance, das Podium zu besuchen.
Mit dem Saisonfinale auf demPotrero de los Funes Circuit in San Luis gastiert die FIA-GT Championship in diesem Jahr zum ersten Mal in Südamerika. Passend zu dem Überseerennen kündigt sich auch ein argentinisches GT1-Team an, welches einen italienischen Klassiker an den Start bringen will.
Unter dem Namen Escuderia ACA Argentina beabsichtigt man, einen Ferrari F550 Maranello in der FIA-GT Championship einsetzen. Für den Einsatz in der Meisterschaft sieht das Projekt vier Fahrer für den GT1-Boliden vor, die sich abwechseln werden. Dabei vertraut die Mannschaft nur auf hochkarätige Piloten. Den Saisonauftakt in Silverstone sollen José Maria Lopez, der erfolgreich in der Formula Renault, Formula 3000 und GP2 aktiv war und Martín Basso, welcher zuvor in der argentinischen Tourenwagenmeisterschaft, der TC2000 antrat, bestreiten. Die anderen beiden Fahrer für den Rest der Saison 2008 sind die ehemaligen Formel-1-Piloten Esteban Tuero und Gaston Mazzacane.
Der Manager des Teams ist kein Unbekannter in der FIA-GT-Szene – Jack Leconte, hat bereits in der GT1-Kategorie mit seinem Team Larbre Competition und mit dem Support von Care Racing Erfahrung sammeln können.
Wie unsere Kollegen von Endurance-Info.com vermelden, wird Manthey Racing ein weiteres interessantes Fahrzeug beim 24 Stunden Rennen an den Start bringen. Hierbei soll es sich um ein Fahrzeug aus dem Hause Porsche handeln - um welchen Typ es geht, ist vorerst leider noch nicht bekannt geworden. Die Fahrerbesatzung lautet Emmanuel Collard (Foto), Richard Westbrook, Marino Franchitti und Frank Stippler.
Das Fahrzeug wird unter der Nennung von HISAQ Competition an den Start gebracht. HISAQ Competition fuhr im vergangenen Jahr im Porsche Supercup und wurde dort mit Richard Westbrook Meister. Laut Collard wird er am kommenden VLN Lauf teilnehmen, um sich die Nordschleife wieder auf ein neues einprägen zu können. Der Franzose nahm im Jahr 2005 zum letzten Mal am deutschen Klassiker teil.
Mit dieser Fahrerbesatzung und einem von Manthey Racing vorbereitetem Fahrzeug dürfte man dieses Quartett sicherlich zum Favoritenkreis bei der Hatz zweimal rund um die Uhr zählen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Beim ersten Rennen der Brasil GT3 2008 am 20.04. in Curitiba sollen angeblich 17 Fahrzeuge (je sechs Ferrari F430 und Dodge Viper, je zwei Lamborghini Gallardo und Porsche 997 sowie ein Ford GT) zum Einsatz kommen. Die Veranstalter der Serie sind optimistisch, dass das Teilnehmerfeld im Laufe des Jahres auf bis zu 26 Wagen anwächst - zumindest vier weitere Ford GT und zwei Aston Martin werden laut Nennliste noch erwartet. Der zuletzt veröffentlichte Terminkalender zeigt sich abermals ein wenig abgeändert: Demnach scheint der ursprünglich geplante Auftritt der GT3 in Argentinien nun kein Thema mehr zu sein, die Läufe Ende November dürften in Sao Paulo stattfinden.
Als Einstieg in die Aufarbeitung der 1000km von Barcelona hier die Statistik-Nachbetrachtung des 22. 1000km-Rennens seit 2003.
Mit dem siebten Peugeot-Sieg in Folge bauen die Löwen die Siegesserie des 908 Hdi-Fap weiter aus. Damit ziehen sie von der Gesamtsiegzahl mit Pescarolo gleich und sind kurz davor, den 908 als erfolgreichste Konstruktion der LMS-Geschichte zu etablieren.
Der dritte Sieg von Marc Gene und Nicolas Minassian in Folge markiert gleichzeitig den vierten Heimsieg eines Piloten in der Lemans Serie. Nur Allan McNish und Pierre Kaffer kamen bisher noch in den Genuss eines Sieges beim heimatlichen Rennen, sofern dem Schotten McNish das englische Silverstone als Heimaterde angedient werden kann (unwahrscheinlich dass je ein LMS-Lauf in Knockhill stattfindet).
Mit nun 24 Fahrersiegen haben die Franzosen die Hälfte aller Fahrersiege in der LMP1-Klasse für sich verbuchen können.
Mit dem Porsche RS-Spyder siegte erstmals eine deutsche Konstruktion in der kleinen LMP-Klasse. Alle drei LMP2-Porsche kamen ins Ziel was für die Qualität des in der ALMS ausgereiften Chassis spricht. Mit dem Speedy-Lola standen auf dem Podium gleich drei Neuwagen, was den etablierten Teams mit den Vorjahreswagen reichlich Kopfzerbrechen bereiten wird.
Erstmals siegte ein niederländisches Team in der LMP2-Klasse. Da auch die Piloten aus Holland kamen verbesserte sich unsere westliche Nachbarnation mit nun fünf Erfolgen auf Rang 4 bei den Fahrersiegen der Klasse – gleichauf mit Brasilien, wobei Thommy Erdos hier im Alleingang für die Erfolge verantwortlich zeichnet. Beim dritten Lauf in Folge stand mindestens ein Niederländer ganz oben auf dem Treppchen in der Klasse.
Im Reifenduell der LMP2-Klasse steht es nun 16:6 für Michelin gegen Dunlop.
In der GT1 gelang erst der zweite Sieg einer Corvette C6R – wieder beim Auftaktrennen der Serie. Aber der Rennverlauf zeigte, dass sich hier heuer alle vier antretenden Marken Hoffnungen auf Klassensiege machen können.
In der GT2 hielt eine seit Monza 2006 andauernde Serie - abwechselnd haben seitdem immer ein Ferrari und dann ein Porsche die Klasse gewonnen. Demnach wären in Monza nun wieder die Zuffenhausener dran.
Der nun schon dritten Sieg für Virgo Motorsport bedeutete, dass der F430 seine Position als erfolgreichstes Modell der Klasse mit sechs Klassensiegen weiter ausbaut. Alle Modelle eingeschlossen steht es beim Klassiker Porsche gegen Ferrari nun 10:9.
Beim Reifenduell Dunlop vs. Pirelli (das nun mit dem Rückzug der Italiener keines mehr ist) haben die Engländer auf 11 Siege gleichgezogen. Die GT2-Klasse ist die einzige Kategorie in der sich heuer ein dritter Hersteller in die Siegeslisten eintragen könnte, wobei die Rundenzeiten der britischen Siegermannschaft für Kopfzerbrechen bei den Michelin-bereiften GT2-Teams sorgte.
Mit Barcelona hat Spanien nun schon die dritte Location für einen 1000km-Lauf nach Jarama und Valencia gestellt. Dank eines auf drei Jahre ausgelegten Vertrages für das Rennen wird die anspruchsvolle F1-Strecke, auf der erstmals in Spanien die 1000km-Distanz auch knapp erreicht wurde, bis 2010 ein weiterer Fixpunkt der Serie bleiben.
Franco Ghiotto (Norma M20 Evo-BMW) gewann den ersten Lauf der diesjährigen Italienischen Prototypen-Meisterschaft mit 8,4 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Davide Uboldi. Pole-Mann Marco Jacoboni (Lucchini P07-Alfa Romeo) musste sich mit dem dritten Rang begnügen. Mit klarem Rückstand auf die Podestplätze kamen Silvio Alberti (Lucchini-Alfa Romeo) und Filippo Vita (Lucchini-BMW) auf den Positionen 4 und 5 ins Ziel, dahinter folgten drei Ligier-Piloten. Maurizio Arfe erreichte beim ersten Auftritt mit dem neuen Osella PA27P den zehnten Platz und blieb somit ohne Punkte.
Die zweite Runde der C.I.P. ist für 20.04. in Vallelunga angesetzt.
Verfasst von Sören Herweg am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Nachdem sich die Fans des ADAC GT Masters im letzten Jahr nur bei den Läufen in Zolder und am Hockenheim Ring über den Start eines Aston Martin DBRS9 freuen konnten, wird in der kommenden Saison bei allen 14 Rennen ein britischer Sportwagen am Start stehen. Die französische Mannschaft Hexis Racing, welche in den vergangenen drei Jahren in der heimischen GT-Meisterschaft an den Start gegangen war, plant mit bis zu drei Fahrzeugen das GT Masters-Feld zu bereichern.
Neben den Einsätzen im deutschen Championnat werden die Franzosen auch an der FIA-GT3 EM teilnehmen. Für die FIA-GT3 hat man die Cockpits schon besetzt, während man für das ADAC GT Masters noch Piloten sucht. Bei den FIA-GT Einstufungstest in Nogaro war man der offizielle Vertreter von Aston Martin.
Chris Mamerow hat den zweiten Lauf des Porsche Supercups in Bahrain gewonnen. Nachdem sich am Start Jeroen Bleekemolen gegen Rene Rast durchsetzen konnte, führte der Niederländer die erste Runde an. Doch als sich die beiden bereits in der zweiten Runde berührten, konnte Mamerow, welcher zu diesem Zeitpunkt auf der dritten Position lag, die Führung übernehmen. Diese gab er in den folgenden 10 Runden nicht mehr her und gewann das Rennen im Wüstenstaat souverän. Auf der zweiten Position, kam wie schon gestern, Jeroen Bleekemolen an. Dritter wurde der Polesitter Rene Rast, der nach seinem Unglück im ersten Lauf, als er aufgrund eines technischen Defekts nicht starten konnte, doch noch eine kleine Wiedergutmachung in Form eines Pokals erhielt. Uwe Alzen wurde Vierter, während sich Jan Seyffarth diesmal mit Position fünf begnügte.
Der Sieger des ersten Laufs, der Ire Damien Faulkner, kam nur auf der zehnten Position ins Ziel. In der Fahrerwertung führt nun Jeroen Bleekemolen vor Chris Mamerow und Jan Seyffarth. All diese drei Piloten können am nächsten Wochenende beim ersten Lauf zum deutschen Carrera Cup wieder getrost zum Favoritenkreis gezählt werden.
Der Supercup hat in drei Wochen seinen nächsten Auftritt. Dann wird der schnellste Markenpokal den Circuit de Catalunya unsicher machen.
Es war das dritte Aufeinandertreffen der Giganten Audi und Peugeot nach Le Mans 2007 und Sebring 2008 in einem Rennen - und das erste Mal, dass die Franzosen den Sieg davon tragen konnten. Bei den 1000km von Katalanien wurde deutlich, dass für Audi die Zeit der Dominanz vorbei ist. Die 908 sind längst nicht mehr auf Augenhöhe mit den bisherigen Le-Mans Seriensiegern unterwegs – sie liegen nun deutlich darüber. Ab sofort gilt die Formel „TDI = Total Domination Ingolstadt“ nicht mehr.
Die Hintergründe zum Rennen werden wir in den nächsten Tagen aufarbeiten. Fürs erste sei auf den aktualisierten Rennbericht auf unseren Seiten verwiesen, der nun um zusätzliche Bilder und Fakten im Text ergänzt worden ist.
Auch beim zweiten Lauf der Italienischen Meisterschaft in Monza dominierten die Ferrari-Teams – die Plätze 1 bis 5 wurden von F430-Besatzungen belegt. Alex Caffi / Emanuele Moncini (Villorba Corse-F430 GT2) siegten 3,6 Sekunden vor Stefano Livio / Stefano Gattuso (Advanced Engineering-F430 GT2), Dritte wurden Mediani / Linos (Edil Cris-F430 GT2). Lance David Arnold / Martins Cruz (Autorlando-Porsche 997 RSR) kamen auf Rang 6 ins Ziel. Klassenbeste der GT3 waren Sangiuolo / De Pasquale (La Torre-Dodge Viper) als Gesamt-14., die Cup-Kategorie gewannen Necchi / Berton (Mik Corse-Ferrari F430 Challenge, 15.).
Im GT2-Punkteklassement führen Mediani / Linos mit 21 Zählern vor Tavano / Aguas (Advanced Engineering-F430 GT2, 17) sowie Mugelli / Balzan (Edil Cris-F430 GT2, 15). Die nächste Veranstaltung der Italienischen GT steht Mitte Mai in Mugello auf dem Programm.