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24h Nürburgring 2009 - ein Klassiker!
Die 37. Ausgabe der 24 Stunden am Nürburgring (hier der Link zum Rennbericht auf unseren Seiten) wird mit Sicherheit als Klassiker in die Renngeschichte eingehen. Mit Porsche und Audi duellierten sich zwei Hersteller mit gleich mehreren Autos um die Spitze. Deren beste Teams – Manthey und Phönix - fuhren lange auf Augenhöhe um den Sieg. Trotz reglement-technischer Vorteile der V10-befeuerten R8 schaffte es die Top-Mannschaft von Olaf Manthey erneut zum vierten Sieg in Folge – und schrieb damit und mit dem fünften Gesamtsieg von Marcel Tiemann in der grünen Hölle Renngeschichte in der Eifel.
Für viel Diskussionsstoff sorgten im Vorfeld die Zugeständnisse, die der ADAC Audi im Reglement für das Renndebüt der R8 LMS eingeräumt hatte. Ein 20l grösserer Tank (120l) und eine Anhebung der Maximaldrehzahl für die Ingolstädter standen eine Reduktion des Tankinhalts bei Porsche um 10l auf 90l und der Einbau eines Tankrestriktors zwecks längerer Standzeit beim Stopp gegenüber. Grund war der effizientere Spritverbrauch der Weissacher, der für die Konkurrenz eine harte technologische Nuss im Langstreckenbereich darstellt. Leider überriss der ADAC mit diesen Massnahmen: Audi konnte sich bequem neun-Runden-Stints leisten, während die gleich schnellen Porsche nach maximal acht Runden reinkommen mussten. Von der reinen Papierform hätten die Audi also mit zwei Stopps weniger in 24h gewinnen müssen. Kritiker, die dem ADAC unterstellten, das Reglement Pro-Audi ausgelegt zu haben, um den 4. Seriensieg von Manthey zu verhindern, mussten sich bestätigt fühlen. Und in einer Zeit in der Spriteffizienz im Motorsport zum beherrschenden Thema wird, bekleckerte der ADAC sich ob dieser Massnahmen sicherlich nicht mit dem Anspruch, hier auf der Höhe der Zeit zu sein.
Im Rennen gab dann der Erfahrungsvorsprung von Ringmeister Manthey am Ende den Ausschlag. Die R8 liefen nicht problemfrei: An Abts #100 fiel durch einen Rempler des Wochenspiegel-Porsches beim Start die Motorelektronik aus, was erst nach 2h fixiert werden konnte. Die lange führende #99 riss ein Antriebswellenschaden in der 18. Rennstunde aus der Führung. Das Schwesterfahrzeug mit der #98, der Bilstein-Audi, verlor zuerst durch eine Zeitstrafe und dann wegen eines überhitzenden Getriebes den Anschluss. Letztlich holte Christian Abt selbst mit seinen Mannen Hemroulle, Kaffer und Luhr mit der #96 die Kohlen für Audi aus dem Feuer und sicherte den Ingolstädtern mit einem konstanten Longrun Rang 2 auf dem Podium. Bei Manthey fuhren sich die Piloten auf der #1 und dem fast gleich schnellen #2-GT3 die Seele aus dem Leib, um den Anschluss an die Audis nicht zu verlieren. Der Tanz auf der Messerschneide funktionierte dank einer fehlerlosen Vorstellung der Kutscher auf der #1. As die #99 zurückfiel konnte Manthey das Rennen an der Spitze kontrollieren. Der #2 verhagelte ein Antriebswellenschaden in der #22 einen letzten Angriff auf die Teamkollegen um den Gesamtsieg.
Nur eine Statistenrolle blieb BMW. Zwar waren nach dem Qualifying die beiden Alpina GT3 die schnellsten Vertreter der weiss-blauen, aber im Rennen jagte ein Defekt den nächsten. Die Z4-Coupés hatten ob ihres Speeds und des Verbrauchsvorteils mit neun-Runden-Stints das Potential, sich im wahrsten Sinne des Wortes langsam zur Spitze vor zu tanken. Jedoch gingen in den Coupés von Schmersal und Schubert die Motoren ein, weswegen dem Dörr-Z4 eine niedertourige Gangart verordnet wurde. Die #69 mit Adams / Meier / Grossmann / Ludwig kam am Ende auf P10 als bester BMW ins Ziel und gewann auch die SP6-Klasse.
Die neu eingeführte GT3-Klasse erwies sich als Glücksfall für das Konzept des Rennens. 11 SP9 waren am Ende in den Top-20 zu finden. Der Raeder-Ford stahl im Qualifying mit der Überraschungspole Audi und Porsche die Show. Im Rennen blieb Dirk Adorf nach einem Anfangsfeuerwerk an der Spitze nach fünf Runden an einem zu überrundenden BMW hängen. In der Nacht beendete ein Motorschaden das fulminante Debüt des Ford auf der Nordschleife. Die Mintgen-Viper wurde ein Unfallopfer. Zahlreiche Porsche und die Audis machten am Ende aber den Erfolg der Klasse aus. Diese wird die Zukunft der Sportwagen bei den 24 Stunden am Nürburgring auf Jahre hinaus sicherstellen.
Mehr zu den Details der einzelnen Klassen, so dem zweiten Aston Martin-Sieg in der SP8 in Folge, folgt in den kommenden Tagen an dieser Stelle.
Italienische GT – später Saisonstart
Erst am 31.05. beginnt die 2009er-Saison der Italienischen GT auf dem Autodromo Piero Taruffi in Vallelunga - zur Austragung kommen dort zwei Läufe über je 48 Minuten plus eine Runde. Danach ist der Terminplan der Serie für einige Wochen ziemlich eng: Bereits am 07.06. wird man in Magione fahren, am 21.06. steht dann Mugello auf dem Programm.Die Scuderia Playteam, welche in der International GT-Open-Serie trotz der Vorjahrserfolge nicht zu den ersten beiden Runden antrat, wird zumindest in der Italienischen Meisterschaft die Chance auf eine Titelverteidigung wahren: In Vallelunga will man ein Fahrzeug für Mugelli / Kemenater an den Start bringen.
SPEED – Spa – Entry
Deutlich besser besetzt als der Saisonauftakt im walisischen Anglesey (Bild) dürfte der Lauf zur Sports Prototype Endurance Event Driving-Serie am 29.05. in Spa-Francorchamps sein. Gemeldet sind laut vorläufiger Nennliste 24 CN- bzw. C3-Prototypen (neun Norma, acht Ligier, fünf Juno und zwei Radical), darunter auch drei Wagen des vor allem aus der VdeV bekannten französischen Ibanez Racing Service-Teams. Wie schon Ende März berichtet, werden bei diesem drei-Stunden-Rennen in Spa als Gaststarter die Fahrzeuge der Saker Challenge antreten, was das Starterfeld um weitere 14 Autos vergrößern soll.
Italienische GT – später Saisonstart
Erst am 31.05. beginnt die 2009er-Saison der Italienischen GT auf dem Autodromo Piero Taruffi in Vallelunga - zur Austragung kommen dort zwei Läufe über je 48 Minuten plus eine Runde. Danach ist der Terminplan der Serie für einige Wochen ziemlich eng: Bereits am 07.06. wird in Magione gefahren, am 21.06. steht dann Mugello auf dem Programm.
Die Scuderia Playteam, welche heuer in der International GT-Open-Serie trotz der Vorjahres-Erfolge nicht zu den ersten beiden Runden antrat, wird zumindest in der Italienischen Meisterschaft die Chance auf eine Titelverteidigung wahren: In Vallelunga will man ein Fahrzeug für Mugelli / Kemenater an den Start bringen.
Coppa Italia statt EGTS
Die Endurance GT Serie ist heuer nicht mehr auf dem Programm der Veranstaltungen von Peroni Promotion. Einige der GT-Teams, die zuletzt in der EGTS fuhren, treten nunmehr in der Division 1 der „Coppa Italia“ an:
Beim Saisonauftakt Ende April auf dem Adria Raceway (Bild) bestand das GT-Feld aus acht Wagen, Mitte Mai in Vallelunga gingen die beiden Team Form-Audi TT-R, drei Porsche, zwei Ferrari, ein Dodge Viper Competition Coupe sowie eine Corvette Z06 an den Start.
JLOC-Lambo in deutscher Pflege
Der technische Einsatz des JLOC-Lamborghinis bei den 24h von Le Mans liegt in diesem Jahr wieder in deutschen Händen. Derzeit befindet sich einer der GT1-Murcielago des japanischen Teamchefs Isao Noritake (er soll deren vier besitzen) noch bei letzten Tests in Japan. Ende des Monats wird der Wagen dann den Weg nach Deutschland antreten – um beim Team von ex-T2M-Technikchef Martin Stessel im Schwarzwald endgültig auf den Einsatz an der Sarthe vorbereitet zu werden.
„Die Kontakt zu JLOC bestand schon seit dem vorigen Jahr, somit war dies keine Überraschung für uns. Es handelt sich bei dem Auto nicht um den Murcielago, der schon zweimal startete (Bild: von 2006) und beim 2. Einsatz 2007 zerstört wurde, sondern um eines der anderen Autos von Noritake. Es wird bis Le Mans sehr knapp werden, da noch einige Zusatzaggregate wie die Klimaanlage eingebaut werden müssen.“ Stessel wird mit seiner grösstenteils deutschen Mannschaft die technische Betreuung der JLOC-Nennung stemmen. Vielleicht ergibt sich dadurch bei gutem Gelingen ein Folgeauftrag für die asiatische LM-Meisterschaft Ende des Jahres? „Mal sehen – obwohl mir die ganze Fliegerei eigentlich nicht behagen würde.“
Sports Car Challenge: Siege für Beisel und Hungerbühler
Auftakt am Nürburgring: 24 Teilnehmer stellten sich zum ersten Rennen des Jahres in der Sports Car Challenge 2009 ein. Die Pole-Position hatte Jürgen Güllert im Radical SR8, neben ihm mit Thorsten Rüffer im Norma-Honda der schnellste Zweiliter-Pilot.
Nur auf Platz 16 postierte sich Gerd Beisel - der Deutsche legte in seinem Norma-Nissan die größte Aufholjagd hin und entschied Lauf 1 für sich. Nur 0,9 Sekunden hinter ihm folgte Güllert, Sabrina Hungerbühler komplettierte als beste PRC-Fahrerin auf Rang 3 auch das Siegerfoto der Division 1.
Der schnellste Zweiliter-Wagen folgte schon auf Platz 4, Mitch Mitländer steuert heuer den PRC-Honda von Hoffmann Racing. Er setzte sich vor Rüffer und dem heuer auf Ligier umgestiegenen Mirco Schultis durch.
Martin Dechent war diesmal der einzige GT-Starter, er kam auf Position 10 ins Ziel. Der Schnellste der vier Autos umfassenden Crosslé-Fraktion war Kaspar Huggenberg vor Heinz Grau und Beat Eggimann.
Dieselbe Besetzung, vertauschte Rollen: Das zweite Zehn-Runden-Rennen brachte den Sieg für Sabrina Hungerbühler vor Beisel und Güllert. Rüffer vor Schultis und Mitländer auf den Rängen 4 bis 6, das war auch das Ergebnis der Division 2. Jürgen Bender und Martin Dechent sicherten sich die Punkte in der GT-Wertung und bei den Crosslé gesellte sich zu Huggenberg und Grau diesmal Rainer Küschall als Drittplatzierter.
In der Tabelle führen vor den Läufen 3 und 4 in Hockenheim jetzt Gerd Beisel (Div. 1), Thorsten Rüffer (Div. 2), Martin Dechent (Div. 3) sowie Kaspar Huggenberg (Crosslé).
Trans-Am: Sieg Nr. 2 für Graf
Im kanadischen Mosport Park holte sich Klaus Graf seinen zweiten Sieg des heurigen Trans-Am-Jahres, wieder mit einer Aufholjagd vom letzten Platz. Auf den Plätzen komplettieren Tomy Drissi und Polesitter Jorge Diaz ein Jaguar-Familienbild.
Die Offiziellen schickten Graf nach dem Qualifying wegen einer Irregularität des Heckflügels ans Ende des Feldes. Vier Runden nach dem Start war er in den Top 5, in Runde 11 war er Zweiter und begann die Jagd auf den führenden Tony Ave. Auf dieser Jagd stellte der Deutsche viermal die schnellste Rennrunde auf, dann ging er an Ave vorbei – und dieser schied in derselben Runde mit einem Reifenplatzer aus.
In der Tabelle führen Drissi und Ave mit je 76 Punkten vor Graf mit 71 Zählern. Am 31. Mai geht die Trans-Am in Mid-Ohio weiter.
(Foto: SCCA)
V de V – ein bemerkenswerter Gast im Prototypen-Starterfeld
„Exoten“ im Feld der VdeV-Endurance Proto sind durchaus nichts Ungewöhnliches, zuletzt handelte es sich dabei meist um Gruppe-C-Wagen aus den späten 80er-Jahren.
Beim vier-Stunden-Rennen Ende April auf dem HTTT Paul Ricard kam jedoch das links abgebildete Fahrzeug zum Einsatz: Ein BRS 4,0 aus der Bioracing Series – mit Scheinwerfern ausgerüstet ein ungewohnter Anblick. Eric Van de Vyver / Dimitri Lazardeux erreichten mit dem außer Konkurrenz laufenden Auto neun Runden hinter den Siegern als Dreizehnte das Ziel.