V de V - 2010 auch eine Runde in Italien

Der Terminkalender für die VdeV-Saison 2010 ist nunmehr komplett und enthält etwas überraschend auch ein Gastspiel der Serie in Italien: 19.-21.03. – Jarama / 16.-18.04. – Mugello / 28.-30.05. – Motorland Aragon / 02.-04.07. – Ledenon / 03.-05.09. – Paul Ricard / 24.-26.09. – Dijon / 22.-24.10. – Magny-Cours / 19.-21.11. – Estoril.

FIA-GT2-EM - Zeit zum Handeln?

GT2SRO-Boss Stephane Ratel hat sich jüngst in einem Interview mit den Kollegen von Daily Sportscar.com zur aktuellen Lage in der GT2-EM geäußert. Darin gibt er zu, sich bisher in erster Linie darum bemüht zu haben, die FIA-GT1-Weltmeisterschaft in trockene Tücher zu bekommen: „Es trifft sicher zu, dass ich mich zu 100 Prozent auf die GT1-WM konzentriert habe, aber ab jetzt bin ich wieder voll bei der GT2-Meisterschaft.“ Eine starke FIA-GT1-Weltmeisterschaft sei auch im Sinne der GT2-Teams, die vom starken Medien-Coverage, den Fernsehbildern und den Zuschauern an der Strecke profitieren würden. Ratel: „Ich sehe das so: Die GT2 verliert ohne die GT1-Hauptveranstaltung eine Menge. GP2 ohne Formel 1 oder die 250ccm-Klasse ohne die Moto GP würden sich auch nicht rechnen.“

Enttäuscht zeigt sich Ratel von den Ferrari-Teams AF Corse und CRS. Trotz mündlicher Absprachen mit ihm bleiben sie der EM fern und gehen stattdessen in der Le Mans Serie an den Start (GT-Eins berichtete). Ob sich Ratels Hoffnung erfüllt, dass aufgrund der Leistungsdichte in der GT2-Klasse der LeMans-Serie einige Privatiers in die Europameisterschaft wechseln, darf bezweifelt werden. Ratels realistische Einschätzung für die Saison 2010: „Wir wären sehr froh, wenn wir 15 Wagen in der Europameisterschaft an den Start bringen.“ Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass bei einzelnen Rennen GT3-Fahrzeuge das Feld auffüllen.

Der SRO-Vorsitzende hat auch die Hersteller direkt angesprochen, damit diese ihren Einfluss bei einigen Teams geltend machen. „Ich habe sie daran erinnert, dass es große Konsequenzen für ihren Einfluss hat, wenn meine Freunde vom ACO die einzige Rennserie für GT2-Autos in Europa haben.“ Dadurch würde der ACO ein Mitspracherecht beim Reglement einfordern können, was zu Lasten der aktuellen Arrangements der Hersteller gehen könnte, so Ratel. Die ebenfalls existierende Konkurrenz der International GT-Open erwähnt Ratel dabei nicht – Zufall oder Absicht? Schliesslich ist die Serie von Veranstalter Jesús Pareja bislang das grösste Sammelbecken für von der FIA-GT Meisterschaft abgewanderte Teams. Und dort - statt in der werksbetonten Le Mans Serie - fährt genau jene Klientel, die Ratel für die neue privatfahrerfreundliche GT2-EM anvisiert.

Zwischen den Zeilen klingt somit durch, dass die Lage alles andere als rosig ist. Wenn sich bis zum Saisonauftakt Anfang Mai in Silverstone nicht noch einige Teams finden, könnte die neue Europameisterschaft enden, bevor sie angefangen hat ...

Kommt Aston in die ALMS?

Aston LMPLaut Berichten unserer britischen Kollegen von Autosport könnte auch in der ALMS ein begrenztes LMP-Programm für Aston Martin in diesem Jahr anstehen. Adrian Fernandez – letztes Jahr mit dem Lowes Fernandez Racing Acura ARX01b Titelträger in der LMP2-Klasse der Serie – steht demnach derzeit in intensiven Gesprächen mit Prodrive und Aston Martin über den Einsatz eines der LMP1-Boliden in einer ausgesuchten Anzahl an ALMS-Rennen. Diese Verhandlungen sind noch nicht ganz abgeschlossen. Sollte man sich über die Finanzierung einig werden, dann könnte einer der letztjährigen Werks-Astons 2010 auch in der Prototypenklasse der ALMS laufen.

In der Le Mans Serie hatte Signature-Racing bereits vor einigen Wochen den Einsatz eines der ex-Werks-LMP1 bestätigt. Insgesamt waren von den Wagen 2009 fünf Stück gebaut worden, wovon noch zumindest drei Wagen einsatzfähig sein dürften. Aston Martin und Prodrive selber hatten im Vorfeld bereits bekannt gegeben, den Titel in der Le Mans Serie 2010 nicht zu verteidigen und sich lieber auf die Konstruktion eines neuen Chassis für das 2011´er LMP-Reglement verlegen zu wollen.

Australische GT – Optimismus bezüglich 2010er-Teilnehmerfeld

10agtc051mDie Serien-Verantwortlichen der Australischen GT-Meisterschaft hoffen heuer allein in der GT-Championship-Klasse auf bis zu 26 Nennungen. Gemäß einer aktuellen Presseaussendung soll das Feld dieser Kategorie beim Saisonauftakt im März in Adelaide aus folgenden Fahrzeugtypen bestehen: Für Lamborghini Gallardo GT3, Porsche 997 GT3 Cup S und Dodge Viper Competition Coupe sind die vom Reglement erlaubten Kontingente mit je fünf Wagen angeblich voll. Hinzu kämen vier Mosler MT900 GT3, zwei Aston Martin DBRS9, zwei Maserati Trofeo sowie je ein Audi R8 LMS, Porsche 997 Cup und Lotus Exige GT3.

Audi siegt beim ersten Lauf zur GT-Eins Langstreckenserie

gt1lss_bitburger_400Die Premiere kam an: Das erste Rennen der virtuellen GT-Eins-Langstreckenserie - das „Bitburger 400“ auf dem Nürburgring-GP-Kurs nahmen 27 Teams unter die Räder. Am Ende gab es realitätsgetreu der vergangenen Saison den Sieg eines Audi R8 LMS GT3-Teams zu feiern. Das SR-Engineering Team von Phillip Kollo und Michael Groiß hatte nach 79 Rennrunden und 400 km Renndistanz die Haube vorne. Den zweiten Platz belegten die virtuellen Porsche-Piloten Florian Strauss und Matthias Meier auf dem Three Sixty Racing GT3-S, die sich in der Endphase des Rennens trotz nachlassender Reifen gegen den online-simracing.de-Ferrari von Olaf Matzenbacher und Björn Driske durchsetzen konnten. Das F430-Duo verlor fünf Runden vor dem Ende durch einen Dreher ausgangs der Dunlop-Schleife Rang 2.

gt1lss_bitburger_400_cEigentlich hätte der Sieg im Rennen dem Ford-GT-Team HP-Racing der Vater-Sohn-Paarung Manuel und Ronny Hähnel zugestanden. Doch die über 30s Vorsprung die Ronny Hähnel herausfahren konnte wurden durch technische Probleme beim Fahrerwechsel, die schliesslich zur unfreiwilligen Rennaufgabe in der 60.ten Runde führten entwertet. Technisches Pech hatten auch die teilnehmenden Piloten aus dem GT-Masters-Lager. Frank Kechele fuhr als bester Vertreter aus dem Profi-Lager gegen Rennende in einer hart umkämpften Kampfgruppe um Rang 8 als ein technischer Defekt ihn drei Runden vor der Zielflagge aus dem Rennen riss.

Insgesamt zeigten sich die Autos im Mod als gut gegeneinander ausbalanciert. Das am Ende nach über 2½h Renndistanz ein Audi, ein Porsche, ein Ferrari, zwei Corvette, sowie ein weiterer Audi und ein Ford in einer Runde lagen, zeugt auch von einiger fahrerischer Qualität. Nun warten alle Beteiligten mit Spannung auf den nächsten Lauf in zwei Wochen, der ein virtuelles 4h-Rennen in Spa-Francorchamps beinhaltet.

Abschliessender Dubai-Statistik-Überblick

Anbei zum Ende unserer Berichterstattung von den 24 Stunden von Dubai (hier der Link zum Rennbericht) noch eine sehr kleine Statistikübersicht.

  • Porsche gewann zum dritten Mal in Folge den Marathon am Golf. Somit steht es zwischen den Weissachern und der Münchner Konkurrenz von BMW 3:2.

  • Die einzigen Piloten, die das Rennen bislang zweimal gewinnen konnten, sind Dieter Quester und Phillip Peter (2006 und 2007). Ebenso ist Duller Motorsport das einzige Team, das zweimal den Sieg errang.

  • Insgesamt fünf deutsche Namen finden sich in den Siegerlisten des 24h-Rennens wieder: Marco Holzer (2010), Carsten Tilke, Gabriel Abergel, Nico Kentenich (2009) und Dirk Werner (2007). Mit Hans-Joachim Stuck, Dieter Quester, Phillip Peter und Toto Wolff sind zudem vier österreichische Piloten in der Siegerliste präsent. 

  • Überwiegend Porsche und BMW-Fahrzeuge teilten sich bei allen bisherigen Ausgaben die Podiumsplätze. Ausnahme: 2008 fuhr ein Renault Megane Trophy des belgischen Delahaye-Teams auf P3. Dubai -Kampfgruppe

  • Die Klassensieger in diesem Jahr lauteten wie folgt:
    A2 # 89 Team Sally Racing, Renault Clio
    A3T # 74 Sunred 1, SEAT Leon Supercopa
    A4 # 88 Team Black Falcon 2, BMW Z4 Coupé
    A5 # 40 Petronas Synthium Team, BMW Z4 Coupé
    A6 # 66 IMSA Racing Performance, Porsche 911 GT3 RSR
    D1 # 112 Marcos Racing International 1, BMW 120D
    D2 # 33 BMW Team Hungary with E.D., BMW 120D
    SP1 # 168 Bovi Motorsport, Brokernet Silversting
    SP2 # 111 Team Black Falcon 1, BMW M3 E92
    SP3 # 122 AUH Motorsports 2, Aston Martin Vantage GT4

GT-Masters zieht Saisonstart vor

OscherslebenDas ADAC-GT-Masters Weekend 2010 startet bereits am 10./11. April in der Motorsport Arena Oschersleben in die neue Saison. Wie die veranstaltende SRO und der ADAC nun bekannt gaben, wurde der Termin wegen einer möglichen Terminkollision mit dem Saisonstart der FIA-GT1-Weltmeisterschaft vom 18. April um eine Woche vorgezogen. Die Änderung erfolgte besonders mit Rücksicht auf die im ADAC GT Masters startenden Teams, die sich möglicherweise auch in der WM engagieren möchten. Der neue Kalender des GT-Masters lautet somit wie folgt:

10./11.04. Motorsport Arena Oschersleben
08./09.05. Sachsenring
29./30.05. Hockenheim (Großer Preis von Weingarten)
17./18.07. Assen (NL)
14./15.08. EuroSpeedway Lausitz
27./29.08. Nürburgring (GT 1-WM)
02./03.10. Motorsport Arena Oschersleben

Chevron – eigene Rennserie für das neue Modell GR8

10chev008Chevron machte sich ab 1965 als Chassis-Hersteller im Motorsport einen Namen, als noch der Firmengründer Derek Bennett den Betrieb führte. Bennett, der durchaus das Format eines Colin Chapman von Lotus oder eines Eric Broadley von Lola hatte, kam 1978 bei einem Hängegleiter-Umfall ums Leben. Nach einigen Jahren unter wechselnden Eigentümern wurde es dann Mitte der 80er-Jahre still um die Marke.

Seit 2007 versucht nunmehr die Chevron Racing Ltd. - neben dem Geschäft mit der Restaurierung und Instandhaltung von historischen Rennwagen - den klingenden Namen mit aktuellen Fahrzeugmodellen wieder zu beleben. Unter der Bezeichnung Chevron GR8 entsteht derzeit ein Mittelmotor-Coupe (Bild), das im kommenden Februar erstmals getestet werden soll.

Schon ab Mai 2010 ist in Großbritannien eine eigene Challenge-Serie für diese Wagen vorgesehen. Man möchte im Rahmen der BARC-Meetings antreten, die Termine dafür wären: 08./09.05. – Silverstone, 05./06.06. – Brands Hatch, 19.06. – Oulton Park, 03./04.07. – Croft, 31.07./01.08. – Anglesey, 07./08.08. – Thruxton, 03.10. – Mallory Park.

10chev000Der GR8 wird über ein Chassis nach FIA-Standards verfügen und rund 625 kg auf die Waage bringen. Als Triebwerk dient ein Cosworth 2,0 YD-Vierzylinder mit 255 PS bei 8200 Umdrehungen. Das Fünf-Gang-Getriebe stammt von Hewland, die Bremsen von AP. Der Listenpreis wurde mit 49.500,-- Britischen Pfund festgesetzt. Zum Saisonauftakt hofft man, zehn bis zwölf dieser Autos rennfertig zu haben, ausreichendes Interesse von potentiellen Challenge-Teilnehmern soll angeblich vorhanden sein.

GT-Eins-LSS - Saisonauftakt am 24.01.

gt1lss_s-lineaudiNach mehrmonatiger Vorbereitung startet die GT-Eins-Langstreckenserie mit dem „Bitburger 400“ in ihre erste Saison. Wie bereits Anfangs des Jahres berichtet, haben die Macher dieser Seiten zusammen mit Online-Motorsport.com anlässlich des 10-jährigen Bestehens von GT-Eins die Kooperation der virtuellen und reellen Rennszene aus der Taufe gehoben. Am 24.01. soll nun das erste Rennen steigen – und jeder interessierte Leser dieser Seiten ist herzlich eingeladen, einmal kurz in die Live-Übertragung herein zu schauen. Die Starterliste für das erste Rennen der auf der Rennsimulation rFactor basierenden Rennserie umfasst nach letzten Informationen 24 Teams. Zum Einsatz kommt dabei ein exklusiv für die Serie zusammengestellter GT3-Mod, der nach den ersten Testrennen viel Lob bei den teilnehmenden Sim-Racern erntete.

Durch unterschiedliche Wagencharakteristiken wird ein starkes taktisches Element bei den Langstreckenrennen mit Fahrerwechseln aufkommen. Nach den ersten drei Testrennen haben sich nun auch zwei Einsatzteams für den Aston Martin gefunden. Somit werden morgen abend ab 19 Uhr die teilnehmenden Teams mit sechs Fabrikaten - Aston Martin, Corvette, Porsche, Ferrari, Audi und Ford – in das erste, 79 Runden umfassende Rennen starten. Ein kommentierter Live-Stream zum Rennen kann auf sim-racing.de verfolgt werden. Das Live-Timing ist unter diesem Link zu verfolgen.

Doppeleinsatz für Kaufmann in Dubai

kaufmannnicmeevantageFür Wolfgang Kaufmann zahlte sich die Reise zu den 24 Stunden von Dubai gleich doppelt aus. Obwohl sein ursprünglicher Plan, auf einem britischen Porsche zu starten schon im Vorfeld durch die Absage des Teams zunichte gemacht wurde, machte sich der Westerwälder auf an den Golf. Am Ende sprang vor Ort ein erfolgreicher Doppeleinsatz heraus. Zum einen auf dem ungarischen Brokernet Silversting GT-Prototypen - mit dem Kaufmann und seine ungarischen Co-Piloten den Klassensieg in der Klasse für Silhouette-Fahrzeuge errangen - und zum anderen auf dem Aston Martin GT4 des Teams von Nicolas Mee Racing. Auf dem Vantage GT4, auf dem der Deutsche einen gesundheitlich angeschlagenen Stammfahrer ersetzen musste, gelang Kaufmann mit der britischen Truppe mit dem dritten Klassenrang ebenfalls ein Podium in der Klasse für GT4-Fahrzeuge.

Beide Teams gaben zu dem Doppeleinsatz ihr Einverständnis. "Natürlich war mir bewusst, dass ein solcher Doppeleinsatz in Dubai eine große Anstrengung ist, aber ich wollte mit beiden Fahrzeugen unbedingt aufs Podest fahren. Die Vorzeichen hierzu standen nicht schlecht, in der hart umkämpften SP3 Klasse stellte ich den Aston Martin Martin auf die Pole Position und auch der Wagen von Bovi Motorsport startete von der Pole." Ein gutes Konditionstraining für Wolfgang Kaufmann war der Wechsel zwischen den beiden Fahrzeugen. Bovi Motorsport hatte die erste Box, der Aston Martin stand in der letzten Box.

kaufmannsilversting"Das war mein erster Einsatz auf einem Aston Martin und dann gleich die Pole Position war schon ein genialer Einstand, gekrönt von der Ehre das Fahrzeug nach 24h Stunden auf dem dritten Klassenrang ins Ziel zu fahren. Beim Silver Sting von Bovi Motorsport gab es leider in der zweiten Rennrunde eine Feindberührung von Startfahrer Racz und das Fahrzeug fiel durch einen Reifenschaden bis auf den letzten Platz im Gesamtklassement zurück. Als wir uns wieder auf den 17. Platz im rund 85 Fahrzeuge starken Feld nach vorne gekämpft hatten, ereilte uns erneut ein Reifenschaden und wir verloren wieder wertvolle Zeit. Aus eigener Kraft wäre ein Platz unter den Top 5 durchaus realistisch und verdient gewesen.“

Das Fazit des Westerwälders für den Saisonauftakt fällt somit positiv aus: "Ich bin ja schon viele 24h Rennen gefahren, ob in Le Mans, Nürburgring, Spa, Daytona, Bahrain oder Dubai. Dieses Rennen war bisher für mich jedoch das absolut härteste und sicherlich mit zwei Podiumsplätzen und beiden Fahrzeugen unter den Top 20 ein sehr erfolgreiches. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf weitere Einsätze mit diesen beiden Teams.“

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