24 Serie verlegt Finale 2020

Die niederländische Creventic Gruppe hat heute die Verlegung ihres in 3 Wochen geplanten Serienfinales nach Mugello bekannt gegeben. Ursprünglich sollte der letzte Lauf der 24 Stunden-Serie 2020 mit einem 12h Rennen auf dem niederländischen Circuit Zandvoort stattfinden. Dies wäre das vierte Mal gewesen das die Serie ein solches Rennen auf dem designierten holländischen F1-Kurs absolviert hätte. Da die Niederlande aufgrund der eskalierenden Fallzahlen im Zuge der zweiten Covid-19-Welle nun Sportveranstaltungen aufgrund des national beschlossenen Lockdowns wieder ausgesetzt haben, wird man stattdessen nun die fünfte Ausgabe der 12h von Mugello bestreiten, die die Serie erstmals 2014 auf dem italienischen Kurs in der Toskana ausrichtete.

Gemäß einen Mitteilung der Serie haben sich 15 Teams bereit erklärt ihre für Zandvoort abgegebene Nennung auch in Mugello zum Einsatz zu bringen – unter anderem sind 2 Herberth Motorsport Porsche 991 GT3 R, ein Mercedes AMG GT3 der MP Motorsport Mannschaft und ein Renault RS 01 der Equipe Verschuur in der Nennliste verzeichnet. Der Serie liegen nach eigenen Angaben darüber hinaus auch Anfragen von CN Prototypen Teams vor, die das Feld bis in 3 Wochen noch verstärken könnten.

Mit den bislang absolvierten Runden in Dubai, Portimao, Monza, Hockenheim und Enna Pergusa hätte die 24h Serie inklusive Mugello dann 6 Rennen veranstaltet, was angesichts der Umstände eine ordentliche Saison wäre.

Lambo GT2 kommt nun doch!

leipert superttropheoAm Rande der traditionellen SRO-Pressekonferenz beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps wurde beiläufig bekannt, das Lamborghini nach langem Zögern nun doch den lange vermuteten Einstieg in die neue GT2-Klasse mit einer speziellen Version des Lamborghini Huracán Supertropheo evo vollziehen wird. Wie Lamborghini Sportchef Giorgio Sanna unseren Kollegen von Sportscar 365 gegenüber bestätigte, haben die Arbeiten an einem entsprechenden Aerokit begonnen mit dem der mit dem GT3 verwandte Markenpokal-Bolide der Supertropheo auf den Leistungsstand der GT2-Klasse abgerüstet werden soll.

Lamborghini hatte diese naheliegende Variante des Huracan bislang nach einigen Prüfungen ausgeschlossen, vielleicht weil man sich mit dem Triebwerk eher am unteren Ende des angepeilten Leistungsspektrums der GT2 von 650-700 PS bewegt. Nachdem aber nun auch der lediglich 600 PS starke KTM GTX/GT2 in die Klasse eingeBoPt wurde und auch der lediglich 640 PS starke Audi GT2 als neue Referenz der Klasse angesehen wird, schwanden wohl die Bedenken seitens Lamborghini den 620 PS leistenden Boliden für die neue Gentleman-Pilotenklasse homologieren zu lassen.

Lamborghini kommt dabei entgegen das mittlerweile wohl an die 300 Wagen vom Supertropho Huracan gebaut worden sind und für die GT2-Charakteristik die Aerodynamik des diesbezüglich hochentwickelten Markenpokalfahrzeugs lediglich mittels eines speziellen Kits abgerüstet werden muss. Das eröffnet den Einsatzteams die Möglichkeit die Wagen nach kurzem Umbau sowohl bei den Markenpokaleinsätzen in den 4 existierenden Serien in Europa, Asien, der Golfregion und Nordamerika als auch in den noch kommenden GT2-Einsatzserien in diesen Regionen an den Start zu bringen.

Die GT2 war 2018 von der SRO eingerichtet worden um ambitionierten Privatpiloten eine leistungsstarke Alternative sowohl zur professionellen, aber aerodynamisch diffizilen GT3, als auch zur leistungsschwächeren GT4 zu bieten. Durch die überlegene Geradengeschwindigkeit, gepaart mit einer abgerüsteten Aerodynamik liegt die Rundenzeiten-Performance der GT2 dabei etwa zwischen der GT3 und der GT4. Für Langstreckeneinsätze, die die Wartungskosten in die Höhe treiben würden, sind die Autos nicht gedacht.

Mit Lamborghini bekennt sich nun der vierte Hersteller zur neuen SRO-Produktionssportwagenkategorie. Interessant dabei: alle 4 Marken haben einen Bezug zum Volkswagen-Konzern! Porsche, Audi und Lamborghini sind 3 der 8 Automobilmarken die unter dem Dach des Konzerns versammelt sind. KTM hingegen bezieht die Triebwerke von Audi. So werkelt im Heck des GTX/GT2 ein 5-Zylinder-Turbomotor von Audi auf Basis des EA 855 evo DAZA-Blocks.

Rowe Racing gewinnt zweiten 24h Klassiker 2020

Die 72.ten 24h von Spa-Francorchamps sind mit dem 8.Sieg eines Porsche in der 96 jährigen Geschichte des Klassikers zu Ende gegangen. Das britisch-neuseeländisch-belgische ROWE Racing Fahrertrio Nick Tandy, Earl Bamber und Laurens Vanthoor querte am Sonntag die Ziellinie mit einem für ein 24h-Rennen hauchdünnen Vorsprung von lediglich 4,6s auf den Audi Sport Attempto Racing Audi R8 LMS GT3 von Mattia Drudi, Patric Niederhauser und Frederic Vervisch. Platz 3 eroberte in der dramatischen Endphase des spannungsreichen Rennens ebenfalls eine Porsche-Crew. Das Dinamic Motorsport Trio Matteo Cairoli, Christian Engelhart und Sven Müller sicherte sich in der Endphase nach einem harten Kampf gegen den AF Corse Ferrari F488 GT3 den letzten Platz auf dem Podium.

Der ROWE Racing Mannschaft gelang somit nach dem BMW Sieg bei der Ausgabe 2016 der zweite Gesamtsieg beim belgischen 24h-Klassiker mit dem zweiten Hersteller. Zudem hat man dieses Jahr mit den 24h von Spa-Francorchamps und am Nürburgring die beiden wichtigsten 24h-Klassiker für GT3-Fahrzeuge für sich entscheiden können - mit 2 verschiedenen Marken! Porsche verbuchte nach dem Sieg der GPX-Mannschaft im Vorjahr schon den zweiten Sieg in Folge.

Dabei stand dieser in den letzten 2 Runden noch auf der kippe. Schlussfahrer Nick Tandy hatte in der vorletzten Runde einen Getriebeschaden am führenden Porsche erlitten, der erst in der nassen Endphase des Rennens seine Vorteile gegenüber der Konkurrenz ausspielen konnte und durch einen ausgelassenen Reifenwechsel beim letzten Boxenstop taktisch bedingt an der Spitze des Feldes landete. Doch weil dieser daraufhin eine Ölspur auf der nassen Strecke zu legen begann, konnte der knapp dahinter her rutschende Attempto-Audi von Frederic Vervisch nicht mehr auf den langsamer werdenden Porsche aufschliessen. Mit einem ziemlich lärmenden Getriebe, das wohl kaum eine Runde mehr überstanden hätte, kreuzte Tandy die Ziellinie und fuhr damit seinen bislang grössten Saisonerfolg ein.

8 Wagen befanden sich am Ende des Rennens noch in der Führungsrunde. Dies war auch darauf zurückzuführen das insgesamt 18 Full Course Yellow-Phasen mit insgesamt 14 darauf folgenden Safetycars das Feld immer wieder zusammen stauchten. Die bislang in der Spa-Geschichte einzigartige Herbst-Ausgabe – noch nie fand der Ardennenklassiker so spät im Jahr statt – sorgte mit wechselhaften Ardennenwetter für zahlreiche Zwischenfälle die immer wieder das Safetycar auf den Plan riefen. Nur 31 der 56 gestarteten Mannschaften konnten am Ende die Zielflagge entgegen nehmen. Richtig nass und somit zum Porsche-Wetter wurde es jedoch erst 3 Stunden vor dem Rennende.

Zuvor hatten bereits einige Favoriten die Waffen strecken müssen. Der von der Pole gestartete und lange führende AKKA-ASP Mercedes AMG GT3 von Raffaele Marciello & Co verlor in der Nacht nach einem massiven Bremsscheiben-Versagen ein Rad und wurde mit massiven Aufhängungsschäden vom Rennen zurück gezogen. Der danach lange führende FFF Racing Lamborghini Huracán GT3 evo von Lind/Mapelli/Caldarelli verunfallte nach 16 Rennstunden auf feuchter Strecke in der Radillion Kurve. Audis vielleicht aussichtsreichstes Auto, der #31 WRT-Audi von Mies/van der Linde/Vanthoor war schon nach 6h mit einem Motorschaden ausgeschieden. BMW´s einzige Top-Fahrzeuge, die beiden Walkenhorst-M6 wurden durch Karambolagen bzw Unfälle aus dem Rennen gerissen. Gegen Sonntag Morgen hatte sich ein Vierkampf an der Spitze zwischen den beiden Top-Audis von Sainteloc & Attempto Racing sowie den Ferraris von AF Corse und SMP Racing entwickelt. Doch die Ferraris wechselten bei einsetzendem Regen zu spät auf Regenreifen und Porsche hatte gegen Ende genügend Reserven um einen Reifenwechsel am späteren Siegerfahrzeug auszulassen.

Der Sieg in der Pro-Am-Klasse ging an die Barwell Motorsport Lamborghini-Mannschaft mit der Besatzung Leo Machitski, Sandy Mitchell , Ricky und Robert Collard. Die Silver-Klasse gewann der Haupt Racing Team Mercedes AMG GT3 von Sergey Afanasiev, Gabriele Piana , Michele Beretta und Hubert Haupt. Am-Sieger wurde auf dem 31.ten und Platz das französische CMR-Bentley-Quartett Romano Ricci, Stéphane Tribaudini, Stéphane Lémeret und Clément Mateu die als einziges Team in ihrer Klasse ins Ziel kamen.

Der vollständige Rennbericht vom Rennen 2020 kann mitsamt zahlreicher exklusiver Fotos unter diesem Link eingesehen werden.

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