GTN-Klasse bei den 24h von Spa

testdaycDie dritte Klasse beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps die wir heute beleutchten wollen ist die GTN-Klasse – in den Vorjahren auch fallweise als G3-Kategorie bezeichnet. Hier starten GT-Fahrzeuge nach diversen nationalen Reglements. Zwei BMW M3-GT2, drei Porsche, ein Mosler, ein Ferrari und ein Ford Mustang sind hier gemeldet. Allerdings könnten die beiden letzteren Fahrzeuge noch eine kurzfrisige Umgruppierung erfahren, was sich wahrscheinlich erst vor Ort entscheiden wird.

Dass BMW mit seinen beiden Wagen die GTN-Klasse statt der GT2 gewählt hat, legt die Vermutung nahe, dass die Wagen nach der ALMS-/Nordschleifen-Konfiguration statt der ACO-GT2-konformen Variante an den Start gebracht werden. Bei den beiden Versionen unterscheidet sichd er Hinterwagen des Autos derart, dass man in der Le Mans Serie für den ACO-GT2 nur drei Waiver (Ausnahmegenehmigungen vom GT2-Reglement) braucht, während die ALMS-Version deren 27 benötigt. Dafür wird BMW ähnlich dem Audi R8 LMS GT3 vom Phoenix Racing im letzten Jahr ein Angriff auf den Gesamtsieg zugetraut. Phoenix hatte im vergangenem Jahr mit einem R8 in Nordschleifenkonfiguration den dritten Gesamtrang gegen die gesammelte – allerdings zugegebenermassen anfällige – GT1-Konkurrenz einfahren können. BMW und das Einsatzteam Schnitzer sind zudem mit ihrer Werksfahrer-Mannschaft (Jörg Müller, Uwe Alzen und Pedro Lamy auf der #78 und die drei Dirks - Müller, Werner und Adorf - auf der #79) fahrerisch in der Lage, alles aus den Boliden heraus zu holen. Gravity-MoslerNach dem Sieg bei den 24h am Nürburgring peilt man nun den zweiten grossen 24h-Erfolg 2010 an.

Der Geheimtip in der Klasse ist der Mosler des belgischen Gravity-Teams. Die veranstaltende SRO hat nie einen grossen Hehl daraus gemacht, dass man den amerikanischen Mosler nicht als ernsthaften GT nach europäischen Massstäben ansieht und dies immer mit reichlich Handicap-Ballast zum Ausdruck gebracht. Trotz eines Romain Grosjean und eines Vincent Radermeckers im Auto (die Teamkollegen standen bis heute morgen noch nicht offiziell fest), wird es die Mannschaft daher schwer haben, sich über die 24h zu behaupten, sollte diese Linie seitens der FIA weiter durchgezogen werden.

Die drei Porsche kommen von Jetalliance Racing, First Motorsport und Levelracing. Jetalliance Racing, die sich 2010 in den Porsche Sports Cup und die tschechische Langstreckenmeisterschaft zurückgezogen haben, absolvieren nach den 24h von Dubai ihr zweites grosses Langstreckenrennen in diesem Jahr. Schnellster Fahrer im Quartett von Teambesitzer Lukas Lichtner-Hoyer dürfte Marco Seefried sein. G2-Ferrari

Letztlich bleiben noch der Ferrari des G2-Racing Teams aus der Schweiz und der Ford Mustang des Marc VDS-Teams zu erwähnen. Der F430 der schweizer Ferrari-Challenge- und letztjährigen GT-Masters-Mannschaft ist vermutlich eher eine GT3-Version und dürfte dann mit seinen vier Piloten aus dem Ferrari-Challenge-Umfeld – lediglich Björn Grossmann ist aus dem ADAC-GT-Masters bekannt – in die GT3-Klasse umgruppiert werden. Schwieriger wird der Fall beim Ford Mustang liegen. Das GT3-Program hat die belgische Truppe frustriert von den Homologationsproblemen für 2010 erst einmal eingestellt. Daher ist wahrscheinlich, dass man hier den ehemaligen GT4 des Teams einsetzt. Die genaue Konfiguration dürfte erst vor Ort zu eruieren sein.

Italienische GT – Mugello - Ergebnis Lauf 2 GT Cup/GT4

10gtit500cBeim zweiten Rennen der GT Cup/GT4 auf dem Autodromo del Mugello siegten Marco Mapelli / Fabio Mancini (Vittoria Competizione-Ferrari F430 Challenge) vor Alessandro Baccani / Alberto Bellini (AB Motorsport-Porsche 997 Cup; +8,986s), Michela Cerruti / Mario Ferraris (Romeo Ferraris-Ferrari F430 Challenge; +9,700s) und den Vortages-Siegern Fabio Villa / Valentino Fornaroli (GDL-Porsche 997 Cup; +19,550s).

16 von 21 gestarteten Mannschaften sahen die Zielflagge, das einzige gestartete GT4-Team fiel aus. In der GT Cup-Punktetabelle konnten Mapelli / Mancini (94) ihren Vorsprung etwas ausbauen. Zweiter ist nunmehr Valentino Fornaroli (76) vor Giorgio Sanna / Davide Stancheris (Mik Corse-Lamborghini Gallardo LP 570-4; 65) und den in Mugello punktelos gebliebenen Alex Caffi / Maurizio Fratti (Autorlando-Porsche 997 Cup; 63).

GT3-Vorschau auf die 24h von Spa 2010

24 GT3-Wagen - knapp die Hälfte des Feldes - startet beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps in der GT3-Klasse. Mit Audi, Porsche, Lamborghini, Aston Martin, BMW-Alpina und Ford sind sechs Hersteller involviert. Einigen der Teams ist durchaus ein Eingreifen in den Kampf um den Gesamtsieg zuzutrauen.

testdayaAcht Audi R8 LMS GT3 Teams sind gemeldet. Phoenix Racing - im letzten Jahr Dritte mit einem R8-LMS in Nordschleifenkonfiguration - hat zwei Wagen, die mit Luhr / Rockenfeller / Fässler / Kumpen sowie Moser / Winckelhock / Hennerici / Margaritis exzellent besetzt sind. Ein drittes Auto wird unter der Nennung von Sainteloc-Phoenix an den Start gebracht. Die anderen R8 werden von den Teams United Autosports und WRT eingesetzt. Die belgische Manschaft hat sich mit Piloten wie Stephane Ortelli, Frank Biela und Stephane Lemeret verstärkt, jedoch sind die Besatzungen auf den ersten Blick nicht so homogen zusammengestellt wie bei Phoenix.

Porsche konzentriert seine Werksfahrer im Kampf um den Gesamtsieg wie gestern erläutert in der GT2-Klasse. Die drei Teams von Prospeed Competition, Mühlner Motorsport und Speedlover (je zwei Wagen) werden daher hauptsächlich auf Kundenpiloten zurückgreifen, wobei allerdings bis gestern die genaue Besatzung bei der in Spa-Francorchamps beheimateten Mühlner-Mannschaft nicht bekannt war.

testdaybVier Lamborghini der Teams Reiter Engineering, Argo-Racing und des Gulf Team First (zwei Wagen) treten an. Details zu den Besatzungen sind derzeit noch nicht bekannt. Diese werden ergänzt um die drei Alpina der Teams S-Berg Racing und Sport Garage (zwei Autos), drei Ford GT von Marc VDS und vom britischen Team RPM sowie zwei Aston Martin DBRS9 des belgischen BRS-Teams. Diese komplettieren die GT3-Flotte, ohne bei ihren Besatzungen - soweit bisher bekannt – zwingend eine Assoziation an das Gesamtpodium aufkommen zu lassen.

Insbesonders die Phoenix-Autos werden im Kampf um den Gesamtsieg sicherlich eine Rolle spielen. Auch den GT3 von Porsche und Lamborghini – die nur wenig langsamer, aber in Einzelfällen effizienter als ihre GT2-Konkurrenten sind – könnte die ein oder andere Überraschung im Kampf um das Gesamtpodium gelingen.

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