Porsche 918 RSR Hybrid - wo kommt er zum Einsatz?

918rsrhybrid2.jpgAuf der Motorshow in Detroit beherrschte Porsche gestern die Schlagzeilen. Die Vorstellung des 918 RSR Hybrid auf Basis des im letzten Jahr vorgestellten Hybrid-Coupé´s 918 überraschte die anwesenden Motorsport- und Fachjournalisten doch einigermassen. Nun wird fleissig darüber spekuliert, ob und wo der Bolide, der den letztjährigen 911 GT3 Hybrid als rollendes Testlabor ablösen soll, zum Einsatz kommen wird.

Die auf dem Wagen plazierte Startnummer 22 jedenfalls ist eine unverhohlene Botschaft an den ACO. 1971 fuhren die Piloten Dr. Helmut Marko und Gijs van Lennep auf einem Porsche 917 Kurzheck-Coupé mit dieser Startnummer beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans als erste durchs Ziel. Der dabei aufgestellte Distanzrekord – 5335.313 Kilometer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 222,304 km/h – hielt exakt 39 Jahre bis das Audi Sport Team Joest diesen im vergangenen Jahr einstellte. 918rsrhybrid.jpgMit diesem und weiteren Verweisen ist der Zaunpfahl in Richtung La Sarthe eindeutig geschwenkt. Porsche bewirbt sich damit um den 56. Startplatz, den der französische Verband in diesem Jahr erstmals für Experimental- und Hybrid-Fahrzeuge ausschreiben möchte.

Auch sonst enthält der 918 RSR einige aktuelle Reminiszenzen auf die jüngere Le Mans Geschichte. Motor und Antriebsstrang stammen aus dem erfolgreichen LMP2-Modell Porsche RS-Spyder. Der von Williams entwickelte Schwungradspeicher wurde dagegen aus dem letztjährigen 911GT3-Hybrid übernommen. Der hatte bei seinen drei Einsätzen 2010 - den 24 Stunden am Nürburgring, dem PLM in Road Atlanta und den 1000km in Zuhai - jeweils die in ihn gesetzten Erwartungen eher noch übertroffen. Nun will man mit dem stärkeren 918RSR Hybrid die nächste Entwicklungsstufe zünden. Mit dem neuen Rennlabor soll unter dem Label „Porsche Intelligent Performance“ die Erforschung von Methoden zur weiteren nachhaltigen Verbesserung der Effizienz unter den verschärften Bedingungen von Rennstrecke, Rundenzeiten, Boxenstopps und Zuverlässigkeit weitergetrieben werden.

Was uns wieder zu den potentiellen Einsatzgebieten bringt. Neben dem 24 Stunden Rennen von Le Mans sowie dem ein oder anderen Rennen des ILMC, die Porsche unverholen mit dem Auto anpeilt, stünde ein Auftritt zumindest bei den 24h am Nürburgring im Bereich der Möglichkeiten. Allerdings müsste die Mehrleistung des 918´ers durch entsprechende Zusatzgewichte und Restriktoren massiv eingebremst werden. Angesichts der Ausrichtung auf Le Mans und der Zeitnähe der beiden Rennen ist es fraglich, ob Porsche solch ein einmaliges Unterfangen eingehen würde. Vielleicht ergäbe sich am Ring eine Chance, wenn der Einsatz in Le Mans aus was für Gründen auch immer nicht zu Stande kommt. Die FIA-GT1 Weltmeisterschaft darf man angesichts der Exklusivität des Wagens – es gibt weder Serienpläne noch ein zweites bzw. weitere Autos, geschweige denn Kundenpläne – mit Sicherheit ausschliessen. Auch sonst ist neben den beiden 24h-Klassikern am Ring und an der Sarthe die Anzahl der geeigneten Langstreckenrennen sehr begrenzt. Bei den 24h in Spa-Francorchamps sind Autos in der Art des 918 RSR nun nicht mehr zulässig und die 24h in Silverstone dürften von ihrer Bedeutung her für Porsche nicht attraktiv genug sein.

Immerhin zeichnet sich ab, dass dank der Managementänderungen bei Porsche der Einsatz des Werksteams nun auch 2011 wieder bevorsteht. Man darf daher gespannt auf weitere Details zu den Einsatzplänen hoffen.

Corvette in Dubai - 2 deutsche Teams am Start

GmaxxZwei Corvettes werden bei den 24 Stunden von Dubai an den Start gehen. Beide werden von deutschen Teams an den Start gebracht, die man zur Genüge von der Nordschleife und der VLN Langstreckenmeisterschaft her kennt.

Mit dem GMaxx Racing-Team starten Arno Klasen, Teambesitzer Ed Nicelife, Thomas Knoll und der Tscheche Boleslav Vacek in der SP2-Klasse für Nicht-GT3-Fahrzeuge über 3,5 Liter Hubraum. Das Team trat schon bei der letzten Ausgabe der 12h von Ungarn an und war auch bei den 24h am Ring 2010 am Start. Unter den SP3/GT4-Autos findet sich das Team von Guttroff Motorsport wieder. Die von der Nordschleife her bekannte GT4-Corvette wird von einem Quintett pilotiert, das aus den Deutschen Tobias Guttroff, Andreas Möntmann und Martin Gaus, dem Niederländer Klaas Hummel und dem Norweger Einar Thorsen besteht. Bei beiden Teams dürfte das Gesamtpodium als Endresultat eher im Hintergrund stehen. Bei einem problemfreien Rennen ist beiden Crews jedoch ein Top-20-Resultat zuzutrauen.

Lotus mit einer prominenten Crew in Dubai

nfslotus.jpgDrei Lotus starten bei den 24 Stunden von Dubai am kommenden Freitag. Dabei handelt es sich um drei unterschiedliche Modelle – einen Evora, einen 2-Eleven und eine Lotus Elise Cup. Zwei Teams, die arabische NFS-Racing-Mannschaft mit zwei Autos und das britische Lotus Elise Trophy-Team, zeichnen für den Einsatz verantwortlich. Eine Mannschaft ist von der Besetzung her sogar für ein Top-10-Ergebnis gut.

Dabei handelt es sich um die Evora-Mannschaft von NFS-Racing 2. Dort starten mit Greg und Leo Mansell, den beiden LMS-Piloten und Söhnen von F1-Legende Nigel, zwei der prominentesten Piloten der europäischen Sportwagen-Szene. Auch sonst hat es die Besatzung des Evora in sich. Neben Geldgeber und GT4-Supersport-Champion Gianni Giudici fahren Johnny Mowlem und das italienische Tourenwagen-Ass Stefano d´Aste auf dem mit einem 4l-Motor ausgerüsteten Evora. Nebenbei bringt das Team mit dem GT4-Supersport Lotus 2-Eleven ein zweites Auto an den Start, auf dem mit den Briten Rob Barff und Julian Griffin zumindest zwei schnelle Piloten sitzen. Das Team komplettiert der Schweizer Frederic Gallard.

Auf dem britischen Elise S1 Sport sind vier Fahrer aus der britischen Lotus-Clubrennserie genannt, die unter anderem auch ein 1000km-Rennen in Brands Hatch im letzten November absolvierte. Während dieser Lotus in der Tourenwagenklasse A2 startet, gehen die beiden Wagen des NFS-Teams in der GT4-Kategorie der SP3 an den Start.

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