Das Porsche-Waterloo von Le Castellet

Mit einem grösseren Paukenschlag konnte die Le Mans SerieSaison nicht starten. Durch ein – sagen wir mal – missverständliches Startprozedere der französischen Rennkommissare war Porsche schon nach wenigen 100m seine gesamte Werksarmada für das 6h-Rennen los. Der Totalverlust der Zuffenhausener liess lediglich ein Auto unberührt - den GTE-Am-Wagen von Horst Felbermayr sr., Felbermayr jr. und Teamchef Christian Ried, der am Ende auch prompt die GTE-Am-Wertung gewinnen konnte.

GT-Eins bekam in Le Castellet von Leser Rudolf Periny die Fotos des Hergangs zugespielt. Periny befand sich zum Start an der richtigen Stelle auf dem Boxendach um den Verlauf des Crashs zu dokumentieren, dem die Porsche von Prospeed Competition, Felbermayr-Proton (#77) und IMSA-Performance (#76) sofort zum Opfer fielen. Der zweite IMSA-Porsche von Armindo / Narac konnte zumindest später wieder hergerichtet werden und gewann mit einer betont sachten Fahrweise die auf ökonomische Fahrt ausgerichtete Michelin Endurance-Wertung. Der Team Jota-Aston schied später nach der Reparatur mit einem Folgeschaden aus. Auch der JMB-FLM überstand den Crash nicht ganz ohne Blessuren. Dagegen hatte das spätere FLM-Siegertem von Pegasus/DfL-Racing Glück. Patrick Simon wurde nur leicht angestubst.

Der Unfall entstand, weil sich das Feld zum Rennstart noch nicht in einer kompakten Startgruppe eingefunden hatte. Die Rennleitung entschied sich für noch eine Runde unter dem Safetycar, schaltete aber die Ampel auf Grün. Die Piloten entschieden sich in der Folge dem Kommando „green. green, green“ mehr zu trauen als den vereinzelten Kommandos aus der Box, doch bitte im SC-Tempo zu bleiben. Die Folgen sieht man nebenstehend.

Am Abend nach dem Rennen zeichnete sich nach umfangreichen Protesten der Porscheteams eine Lösung ab. So könnte der Verband erwägen ein Streichresultat für die fünf Runden umfassende Saison einzuführen, wenn dem alle Teams zustimmen würden. Von Seiten der Ferrari-Teams soll dies schon abgenickt worden sein. Der ACO entginge so dem worst case, sich im strittigen Falle eventuell vor einem FIA-Gericht für die genauen Vorgänge verantworten zu müssen. Eine offizielle Bestätigung steht freilich noch aus.

Neues von Reiter Engineering

reiterlambo1.jpgPhilipp Geipel wird in der neuen ADAC GT-Masters Saison Co-Pilot von Titelverteidiger Albert von Thurn und Taxis. Der 24-jährige Geipel ersetzt damit Peter Kox, der zwar nach wie vor für Reiter Engineering an den Start gehen wird, sich aber wie berichtet ein Cockpit mit dem Schweizer Marc A. Hayek teilen wird. Geipel ist für von Thurn und Taxis als Teamkollege kein Unbekannter: Schon bei den letztjährigen Läufen der FIA GT3 Europameisterschaft im tschechischen Brünn gingen die beiden gemeinsam auf einem Lamborghini Gallardo des Argo Racing Teams an den Start - als Ergebnis sprangen damals ein zweiter und ein vierter Platz heraus. Umso beachtlicher ist dies, wenn man bedenkt, dass 2010 Geipels erste Saison im GT-Sport war; zuvor war der Plauener in zahlreichen Tourenwagen-Serien unterwegs – als Karriere-Highlights stehen hier die beiden Meistertitel im Toyota Yaris Cup sowie in der S2000-Klasse ADAC Procar-Serie in den Jahren 2005 beziehungsweise 2009 zu Buche.

Ebenfalls bestätigt wurde am Wochendende das Line-Up des vierten Reiter-Autos: Nachdem es die Spatzen schon seit Wochen von den Dächern gepfiffenreiterlambostuckbros.jpg hatten, wurden die beiden Stuck-Brüder Johannes und Ferdinand im Rahmen des 1. Laufes der Langstreckenmeisterschaft am vergangenen Samstag auch ganz offiziell als Stammbesatzung des in grün-weiß-blauen Lamborghini vorgestellt. Neben dem ADAC GT-Masters will man auch das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring bestreiten, Teamkollege wird dann niemand geringeres als Vater Hans Joachim Stuck, der hier sein letztes großes Rennen bestreiten will. Johannes Stuck war bereits im Vorjahr bei einzelnen Gaststarts im GT-Masters unterwegs, sein Bruder Ferdinand kommt aus dem Porsche Carrera Cup neue in die Serie und äußert sich vorsichtig optimistisch zu den Erfolgsaussichten und Zielen für die neue Saison:  "Ich denke, wir sind perfekt vorbereitet. Das heißt aber nicht, dass wir uns extrem hohe Ziele gesteckt haben. Die Serie ist dieses Jahr sehr gut besetzt, dennoch rechne ich uns gute Chancen aus. Wie es letztlich ausgehen wird, sehen wir aber erst, wenn es soweit ist."

Kuismanen-Ford kehrt in Belcar zurück

Nach einem Jahr Pause wird Pertti Kuismanen wieder im Belcar Endurance Championchip an den Start gehen. Das eingesetzte Auto wird wie schon 2009 ein Ford GT sein. Als zweiter Fahrer ist Markus Palttala fix mit dabei. Zumindest im Qualifying kann man damit auf vordere Plätze bauen.

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