PCC Nürburgring - Duell Edwards vs. Tandy spitzt sich zu

Drei Rennen vor Saisonende wird es im Porsche Carrera Cup Deutschland noch mal richtig spannend. Mit seinem zweiten Saisonsieg holte sich Nick Tandy auf dem Nürburgring die Tabellenführung zurück. pcc7a.jpgDer Brite profitierte dabei vom Pech seines Landsmannes und bisherigen Spitzenreiters Sean Edwards, der drei Runden vor Rennende in Führung liegend wegen eines Reifenschadens aus den Punkterängen fiel. Zweiter wurde Land Motorsport-Pilot Jaap van Lagen vor Norbert Siedler auf dem Aust Motorsport Porsche auf Rang 3.

Für Sean Edwards ist die Nullrunde besonders bitter. Von der Pole-Position aus setzte sich der 24-jährige souverän an die Spitze des Feldes und erlaubte sich trotz des Dauerdrucks seines Kontrahenten Nick Tandy nicht den kleinsten Fehler. Der Konrad Motorsport-Pilot folgte dem Führenden über 20 Rennrunden im Abstand von weniger als einer Sekunde. Auftaktsieger Tandy, im Vorjahr Vizemeister des Carrera Cup, ging jedoch kein Risiko ein, um seine Meisterschaftschancen nicht zu gefährden. „Das Rennen war interessant. Ich war schneller als Sean, aber sobald ich zu nahe aufgefahren bin, habe ich Abtrieb verloren. Ich konnte ihn aber die ganze Zeit unter Druck setzen.“

Auf dem Podium jubelte nicht nur Tandy ausgelassen. Nach kämpferischen Leistungen freuten sich Jaap van Lagen und Norbert Siedler über die Plätze 2 und 3. Für den Niederländer ist es nach seinem Sieg im Regenrennen in Spielberg die zweitbeste Platzierung der laufenden Saison. „Mein Start war super, ich bin vom sechsten auf den vierten Platz vorgefahren. Am Anfang habe ich ziemlich gepusht, dabei ist mir die schnellste Rennrunde gelungen. Dann habe ich aber gesehen, dass ich die Lücke nach vorne nicht schließen kann und nach hinten Luft habe. Also habe ich meinen Platz sicher ins Ziel gebracht.“

Siedler dagegen feierte zwar bereits Rang 2 beim Porsche Carrera World Cup, fuhr dort aber für sein Supercup-Team. Für das 2011 neu in den Porsche Carrera Cup Deutschland gekommene Team Aust Motorsport pcc7b.jpgist der Podiumsplatz ihres österreichischen Piloten daher etwas ganz Besonderes. Und auch der zweimalige Carrera-Cup-Champion Uwe Alzen war nach dem zehnten Startplatz im gestrigen Qualifying mehr als zufrieden mit dem vierten Rang im Rennen. Es ist sein bestes Saisonergebnis. Alzen gehörte zu einer Gruppe, die über viele Runden beherzt und fair miteinander kämpfte. Der Betzdorfer profitierte schließlich davon, dass Gaststarter Christopher Mies sich kapital verbremste und dabei Jan Seyffarth aus dem Weg räumte und Nicolas Armindo leicht touchierte. Den Querfurter traf es besonders hart. Seyffarth hatte gerade Morgenluft gewittert, nachdem der vor ihm fahrende Siedler sich einen formidablen Bremsplatten geholt hatte und daher zur leichten Beute geworden wäre. Stattdessen: Aus für den Vizemeister von 2008. Der französische Titelverteidiger Armindo konnte dagegen weiterfahren und beendete den Nürburgring-Lauf als Fünfter.

Am 10. August strahlt der TV-Sender Sport1 von 22:15 bis 22:45 Uhr das Carrera-Cup-Magazin mit Rennrückblick, Interviews und Reportagen aus. Vor dem vorletzten Rennen der diesjährigen Saison am 18. September in der Motorsport Arena Oschersleben haben nun lediglich noch zwei Fahrer reelle Titelchancen: Nick Tandy als Tabellenführer und Sean Edwards als sein Verfolger. Tandy freut sich auf den 3,667 Kilometer langen Kurs in der Magdeburger Börde. Doch auch Edwards schlug sich 2010 auf dem kurvenreichen Kurs sehr gut und verpasste als Vierter einen Podestplatz lediglich um 0,4 Sekunden.

Asch vs. Asch am Red Bull Ring

fg-porsche.jpgFrogreen-Stammpilot Florian Fritsch kann nach einem schweren Unfall beim Porsche Sports Cup beim nächsten GT-Masters-Lauf am österreichischen Red Bull Ring nicht teilnehmen. Dennoch wird Fritsches Teamkollege Wolfgang Hageleit nicht auf einen Start verzichten müssen: DTM-Legende Roland Asch wird neben Hageleit im österreichischen Zeltweg ins Steuer des orangefarbenen Porsche 911 GT3 R greifen. Pikant dabei: Im zweiten Porsche des Teams sitzt mit Sebastian Asch der Filius des DTM-Urgesteins.

Roland Asch: „Als ich erfahren habe, dass Florian nicht fahren kann, habe ich spontan meine Hilfe angeboten und freue mich jetzt sehr, dass es klappt – auch wenn es in diesem starken Fahrerfeld nicht einfach wird!“

Sebastian Asch freut sich auf den teaminternen Vergleich gegen seinen Vater: „Ich bin schon öfter gemeinsam mit meinem Vater Rennen gefahren - allerdings nie gegen ihn auf absolut identischen Fahrzeugen, die auch noch vom gleichen Team eingesetzt werden. Ich traue meinem Vater einiges zu und werde natürlich alles daran setzen, schneller zu sein, als er!“

Falken-Porsche und Muscle Milk-Aston trotzen den Fluten

Der 5. Lauf der ALMS in Mid-Ohio (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist wetterbedingt vorzeitig durch eine rote Flagge beendet worden. Unfahrbare Streckenbedingungen, nachdem ein schwerer Schauer eingesetzt hatte, bewogen die Rennoffiziellen zehn Minuten vor dem Rennende zu diesem Schritt. Dadurch ging der Sieg in die Hände des Muscle Milk AMR-Teams über. Klaus Graf und Lucas Luhr erzielten den dritten Saisonerfolg für die Mannschaft. Bei den GT2 kämpfte sich Wolf Henzler im Falken-bereiften Team Falken-Porsche in der letzten kurzen Grünphase mit einem Parforceritt an die Spitze und erzielte den ersten ALMS-Sieg für die amerikanische Mannschaft und den japanischen Reifenhersteller.

An der Spitze des im Trockenen bei sonnigen Bedingungen gestarteten Rennens hatten zunächst der von der Pole gestartete Dyson Racing-Lola und der Aston Martin mit dem üblichen Duell der beiden Teams den Ton angegeben. Guy Smith verteidigte die Spitze bis zu den ersten Boxenstopps. Die wurden fällig nachdem die Dyson-Teamkollegen nach einem Aufhängungsbruch in den Leitplanken der Start-Zielgerade strandeten. Während das Autocon Motorsports-Team nach einer der zahlreich an diesem Tag vergebenen Stop&Go-Strafen im Mittelfeld versank, zogen düstere Wolken am Himmel über Lexington auf. Nach der vierten Gelbphase setzte der Regen beim Restart so heftig ein, dass in der Folgerunde ein Dutzend Autos die Strecke verliessen. Die Rennleitung liess Vernunft walten und stellte daraufhin nach einer erneuten Gelbphase den Rennbetrieb nach 2h und 35min ganz ein.

Runde 6 der ALMS wird am 20. August in Road America ausgetragen.

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